DE19604282A1 - Werkzeughalter mit Aufnahme für verschiedene Werkzeugsysteme - Google Patents

Description

Ziel:

WZ-Aufnahme für Bohr- oder Schlaghämmer, die Einsatzwerkzeuge (EWZ) sowohl des bekannten Systems SDS plus als auch ein anderes System, intern als SDS midi bezeichnet, aufnehmen kann.

Ähnliche Lösungen

• - Bekannt sind Kombinationen von SDS plus und Rundschaftbohrern.
• - Neue Wechselfutter gemäß RB-Anmeldungen.
• - Abdichten gemäß Anmeldung von Wanner

Kurzbeschreibung der zwei Ausführungsbeispiele nach Fig. 1-4 ohne Werkzeug und nach Fig. 5-9 mit eingesetzten Werkzeugschäften (SDS plus bzw. SDS midi)

In den Längsschnitten sind die Profile der Drehmitnahmen in der Aufnahmebohrung nicht dargestellt:

Eine WZ-Aufnahme besitzt das Profil des größeren EWZ-Systems (SDS midi). Der Außendurchmesser 1 der Bohrung, der das größere System führt, wird reduziert um die Höhe von Stegen, die nach innen ragen, die der Momentübertragung dienen. Das lichte Maß zwischen diesen Stegenden ergibt den Kerndurchmesser 2. Der Kerndurchmesser des größeren EWZ-Systems ist gleichzeitig der Außendurchmesser des kleineren EWZ-Systems (SDS plus), der dieses führt (2). Bei Betrieb des kleineren EWZ-Systems sind wiederum Stege zur Momentanübertragung notwendig, die jedoch beweglich sein müssen, um auch den Betrieb des größeren Systems zu ermöglichen.

Die Stege sind mit Körpern verbunden (Backen, 3). Die Backen weichen in mindestens radialer Richtung aus. Nach innen werden sie durch Federdruck und mit formschlüssigem Anschlag in definierter Lage gehalten (Position kleines EWZ-System). Die Feder kann z. B. eine umlaufende Schraubenfeder sein (ähnlich O-Ring bzw. Sprengring; 4).

Beim Einführen des kleineren Systems kann dieses die Backen nicht wegdrücken, da die Stege an ihren Stirnseiten rechtwinklig zur WZ- Achse verlaufen (5). Die Fase am Bohrerende darf daher (und ist bei SDS+) nicht größer sein als die Höhe der Stege. (Nur) notwendig bei Ausführung Fig. 3, 4.

Beim Einführen des größeren Systems hingegen berührt die Fase die Backen an einer Schräge, die auf dem Umfang versetzt zu den Stegen liegt (6). Durch diese schiefe Ebene werden die Backen beim Einführen weggedrückt. Dabei machen die Backen zunächst eine Drehbewegung. Um diese zu ermöglichen, sind die Backen auf der Maschinenseite abgerundet (15).

e Um ein EWZ zu verriegeln, wird in bekannter Weise eine Kugel verwendet, die beim Einführen des EWZ ausweichen und anschließend sperren kann (automatische Verriegelung), zum Entfernen jedoch manuell freigegeben werden muß. Dies geschieht durch Zurückziehen des Ringes 7 gegen eine Federkraft 8, der die Kugel sperrt. Dieses bekannte Verriegelungssystem ist nun doppelt ausgeführt für die beiden Systeme. Die Verriegelung für das größere System liegt der ersten gegenüber und in Arbeitsrichtung versetzt. Beide Systeme werden gleichzeitig betätigt. Sie behindern sich gegenseitig nicht, da die Kugeln stets ausweichen können.

f Die Führungslänge des kleinen Systems ist die Länge der an den Backen 3 angeformten Mitnahmestege des großen Systems. Dessen Führungslänge wiederum ist begrenzt durch die maximal mögliche Länge der bereits im Markt befindlichen kleinen Einsteckenden (SDS plus: 55 mm).

g Zum Abdichten beider Systeme ist flexibles, doppeltes Dichtlippensystem 9 vorgesehen.

h Zur Absicherung der Umschaltung zwischen beiden Systemen dient ein Ring, der die Bewegung der Backen je nach Winkelstellung durch seine Stellung begrenzt bzw. steuert (10, Fig. 1, 2). Ihre Drehbewegung ist durch Zähne begrenzt (11). Ihre Mitnahme in einer äußeren Abdeckhülse erfolgt formschlüssig (12; oder durch Pressen, Kleben). In den Endlagen ist ein Rasten über Zähne der axialen Verriegelungsfeder vorgesehen.

i Alternativ kann die Absicherung und damit die gesamte Umschaltung zwischen beiden Systemen voll automatisch erfolgen (Fig. 3, 4). Dabei kann die äußere Abdeckhülse stets frei drehen, z. B. bei Wandberührung. Bei Zurückziehen der Abdeckhülse zum Entriegeln des größeren Systems gleitet eine einseitig schräge, federnde Nase 13 in einem Blechring über eine Nocke 14 auf der Oberseite einer Backe 3. In der Entriegelstellung wird das EWZ herausgenommen, und die Backen können zurückfahren. Tun sie dies z. B. durch Verschmutzung nicht, so drückt die in dieser Richtung nicht nachgebende Nase über die schiefe Ebene der Nocke die Backe zurück, sobald die Hülse losgelassen wird. Die Kraft resultiert aus den Federn der axialen Verriegelung 8 und wird unterstützt durch die umlaufenden Federn der Backen 4.

k Die Stege für die Momentübertragung besitzen die Ausführungsformen entsprechend den Nuten der Einsteckenden der EWZ, die in der Anmeldung zu SDS midi beschrieben sind (R29622 etc., f) s. P 195 39 414.3 (Fig. 9).

Vorteile:

• 1. Aufnahme zweier verschiedener WZ-Systeme (Kombi-Futter).
• 2. beide Systeme können sowohl in Durchmesser als auch Länge voneinander abweichen im Rahmen der Abmessungen (f).
• 3. ausreichende Führung des kleineren Systems durch Stege des größeren.
• 4. Die Einsteckenden der EWZ des größeren Systems müssen nicht bis auf den Kerndurchmesser des kleineren Systems mit Nuten versehen werden durch den Einsatz beweglicher Backen. Das bedeutet für die EWZ geringere Herstellungskosten sowie bessere Funktion.
• 5. Die Gestaltung der Backen verhindert ihr Ausweichen bei Verwendung des kleineren Systems (Variante Fig. 3, 4). Dadurch wird ein sicheres Einführen in die Stege zur Momentübertragung gewährleistet.
• 6. Die axiale Verriegelung erfolgt automatisch (bekanntes Prinzip).
• 7. Die Umschaltung zwischen beiden Systemen erfolgt halbautomatisch mit manueller Sicherung (Fig. 1, 2) bzw. automatisch (Fig. 3, 4).
• 8. Beim Verschieben der Backen sorgen Abrundungen gegen Verkanten.
• 9. Ein Ring schiebt die Backen in die Lage für das kleinere System zurück und sichert diese (Fig. 1, 2).
• 10. Ein Blechring mit einer einseitig schrägen, federnden Nase sorgt alternativ für die Rückführung der Backen (Fig. 3, 4; i).
• 11. Die Außenhülse kann sich frei drehen bei Wandberührung. Dies bedeutet Sicherheit für den Bediener, da die Maschine dadurch kein Rückschlagmoment aufnimmt (Fig. 3, 4; i).
• 12. Die Stege für die Momentübertragung besitzen die Ausführungsformen entsprechend den Nuten der Einsteckenden der EWZ, die in der Anmeldung zu SDS midi beschrieben sind (R29622 etc., f).

Claims (1)

1. Werkzeughalter für Einsatzwerkzeuge an Maschinen mit Bohr- und/oder Schlagbetrieb, der für einen in die Werkzeugaufnahme der jeweiligen Maschine einsetzbaren Werkzeugschaft Mittel zur Drehmitnahme und zur Axialverriegelung aufweist, wobei zur Drehmitnahme mehrere Axialleisten und zur Verriegelung zumindest ein vertikal arretierbarer Verriegelungskörper am Werkzeughalter vorgesehen sind,
   dadurch gekennzeichnet, daß zum wahlweisen Einsetzen eines SDS-plus-Schaftes (Fig. 5, 6) von vorzugsweise 10 mm Durchmesser und eines SDS-midi- Schaftes (Fig. 7, 8) mit größerem Außendurchmesser einander gegenüberliegende radial nach innen gerichtete Axialstege (5) in der Werkzeugaufnahme radial, insbesondere federnd nach außen geführt sind, wobei die Stege (5) zur Drehmitnahme in entsprechende Nuten des jeweils eingesetzten Werkzeugschaftes (SDS plus, SDS midi) eingreifen.