DE19601206A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kompost oder sonstigem Schüttgut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kompost oder sonstigem SchüttgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen eines Schütt
guts, vorzugsweise Kompost, in Fraktionen sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Aus der DE-OS 43 18 472 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Trennen eines Schüttguts, insbesondere Kompost, in Fraktio
nen bekannt. Das Schüttgut wird zunächst einer Schwerteilausle
sung unterzogen und dann auf einen Schwingtisch aufgebracht. Es
bildet dort eine den Schwingtisch bedeckende Schüttgutmatte, in
nerhalb der in Folge der Vibrationsbewegungen des Schwingtisches
eine Entmischung stattfindet. Die schwereren Teilchen konzentrie
ren sich dabei in den unteren Schichten, die leichteren und flä
chigen Teilchen wie beispielsweise Folienreste konzentrieren
sich in den oberen Schichten. Um die durch die Vibration des
Schwingtisches bewirkte Entmischung des Schüttguts zu fördern,
wird die auf dem Schwingtisch befindliche Schüttgutmatte von un
ten her belüftet, so daß sich eine von unten nach oben gerichte
te Luftströmung ergibt. Hierzu ist der Schwingtisch als luft
durchlässiger Siebtisch ausgebildet. Er besteht aus einem unte
ren, als Strömungsmaske fungierenden Lochblech, das von einem
Gewebe überspannt ist. Der Luftdurchsatz wird derart dosiert,
daß eine Fluidisierung des auf dem Schwingtisch aufgenommenen
Schüttguts unterbleibt, daß also nichts in Schwebe geht. Durch
eine über der Schüttgutmatte angeordnete Absaugeinrichtung wer
den die im oberen Bereich der Schüttgutmatte aufkonzentrierten
Teilchen nach oben abgesaugt. Der Rest wird als zweite Fraktion
über eine Abwurfkante abgeworfen.
Bei der vorbekannten Einrichtung werden allerdings zusammen mit
den Folienteilchen auch noch leichte Teile, die keine Folientei
le sind, bei der Absaugung nach oben mitgerissen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Trennen eines Schüttguts, vorzugsweise Kompost, in Fraktio
nen zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprü
che 1 und 10 gelöst. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
zunächst eine Feinfraktion mit geringer Korngröße abgetrennt.
Die Feinfraktion besteht aus Feinstoffen. Beispielsweise können
Feinstoffe mit einer Korngröße von bis zu 10 mm Kantenlänge abge
trennt werden. Aus dem Rest wird dann eine Fraktion von Leicht
störstoffen sowie eine Fraktion von Reinstoffen abgetrennt. Die
Leichtstörstoffe bestehen aus Folien sowie aus Leichtstoffen grö
ßerer Körnung. Beispielsweise können die Leichtstoffe aus Teilen
mit einer Körnung von mehr als 10 mm Kantenlänge bestehen. Es
verbleibt dann eine Fraktion von Reinstoffen, die aus Kompost
bzw. Kompostteilen besteht, die mit einer bisher nicht erreich
ten Reinheit erhalten werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Trennen eines Schüttguts,
vorzugsweise Kompost, in Fraktionen besteht aus einer Abtrennein
richtung zum Abtrennen einer Feinfraktion mit geringer Korngröße
und einer Absaugeinrichtung zum Absaugen einer Fraktion von
Leichtstörstoffen. Bei der Abtrenneinrichtung handelt es sich
vorzugsweise um ein Sieb. Besonders vorteilhaft wird ein Spann
wellensieb verwendet. Die Absaugeinrichtung ist vorzugsweise
über dem Schüttgut angeordnet.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Feinfraktion vor
zugsweise abgesiebt. Dies erfolgt vorzugsweise dadurch, daß die
Feinfraktion als Siebdurchlauf abgetrennt wird. Vorzugsweise
wird ein Spannwellensieb verwendet.
Die Abtrennung der Fraktion von Leichtstörstoffen erfolgt vor
zugsweise durch eine Absaugung, vorzugsweise von oben.
Die Absaugung kann durch Unterluft unterstützt werden. Die Unter
luft wird vorzugsweise als nach oben gerichteter Luftstrom einge
bracht. Dies geschieht bevorzugt durch nach oben gerichtete
Düsen.
Der Luftstrom bzw. Luftstrahl kann derart im Winkel gegen die
Förderrichtung des Schüttguts gerichtet sein, daß der Weiter
transport der Fraktion von Leichtstörstoffen gebremst wird.
Statt dessen, vorzugsweise aber zusätzlich, kann der Luftstrom
derart gegen die Förderrichtung des Schüttguts gerichtet sein,
daß die Fraktion von Leichtstörstoffen in die Höhe getrieben
wird. Um dies zu erreichen, ist der Luftstrom vorzugsweise,
allerdings nicht zwingend, in einem Winkel gegen die Förderrich
tung des Schüttguts gerichtet, wobei dieser Winkel vorzugsweise
geringer ist als der Winkel des Luftstroms, durch den der Weiter
transport der Fraktion von Leichtstörstoffen gebremst wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Geschwin
digkeit und/oder die Menge der Unterluft steuerbar oder regel
bar. Die Steuerung oder Regelung erfolgt vorzugsweise in Abhän
gigkeit von der Zusammensetzung des Schüttguts.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird die Absau
gung durch eine Schwingbewegung unterstützt. Die Unterlage kann
also in eine Schwingbewegung bzw. Schüttelbewegung bzw. Vibra
tion versetzt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt vorzugsweise Luftfüh
rungskanäle zum Zuführen von Unterluft. Die Luftführungskanäle
sind vorzugsweise unter dem Schüttgut angeordnet. Sie können mit
nach oben gerichteten Düsen versehen sein.
Die Düsen in den Luftführungskanälen sind vorzugsweise derart im
Winkel gegen die Förderrichtung des Schüttguts gerichtet, daß
der Weitertransport der Fraktion von Leichtstörstoffen durch den
aus den Düsen austretenden Luftstrom gebremst wird. Statt dessen
oder zusätzlich können Düsen vorhanden sein, die derart gegen
die Förderrichtung des Schüttguts gerichtet sind, daß die Frak
tion von Leichtstörstoffen durch den aus den Düsen austretenden
Luftstrom in die Höhe getrieben wird.
Vorzugsweise ist eine Steuer- oder Regeleinrichtung vorhanden
zum Steuern bzw. Regeln der Geschwindigkeit und/oder Menge der
Unterluft.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist eine Einrich
tung vorhanden, durch die das Sieb bzw. Spannwellensieb in eine
Schwingbewegung bzw. Schüttelbewegung bzw. Vibration versetzbar
ist. Das Sieb bzw. Spannwellensieb ist also vorzugsweise als
Schwingsieb ausgestaltet. Ferner ist das Sieb bzw. Spannwellen
sieb vorzugsweise geneigt, wobei der Neigungswinkel vorzugsweise
verstellbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeich
nung zeigt die
einzige Fig. eine Spannwellensiebvorrichtung in einer schematischen Seitenansicht.
einzige Fig. eine Spannwellensiebvorrichtung in einer schematischen Seitenansicht.
Der in Fraktionen zu trennende Kompost wird auf das in der Zeich
nung links dargestellte Ende des Spannwellensiebes 1 aufge
bracht, welches gegenüber der Horizontalen um einen Winkel α in
Förderrichtung nach unten geneigt ist und welches - wie durch
die Doppelpfeile 2 angedeutet - in eine Schwingbewegung versetz
bar ist. Die Sieblochung des Spannwellensiebes 1 beträgt 10 mm,
wobei Rundlöcher oder quadratische Löcher verwendet werden kön
nen. In dem Abschnitt 3 des Spannwellensiebes 1 wird ohne Luft
beaufschlagung eine Feinfraktion mit geringer Korngröße (kleiner
ca. 10 mm Kantenlänge) als Siebdurchlauf abgetrennt.
In dem daran anschließenden Bereich des Spannwellensiebes 1 wird
aus dem verbleibenden Rest eine Fraktion von Leichtstörstoffen
und eine Fraktion von Reinstoffen abgetrennt. Das Spannwellen
sieb 1 ist dabei als durchgehendes Spannwellensieb ausgestaltet,
das sich sowohl über den Bereich 3 als auch den daran anschlie
ßenden Bereich erstreckt. Über dem Endbereich des Spannwellen
siebes ist eine Absaugeinrichtung 5 angeordnet, die eine Haube 6
und ein Gebläse 7 umfaßt und die zum Absaugen einer Fraktion von
Leichtstörstoffen dient. Unter dem Spannwellensieb 1 sind Luft
führungskanäle 8 angeordnet, die nach oben gerichtete Düsen auf
weisen, durch welche dem Schüttgut Unterluft zugeführt wird.
Hierbei sind erste Düsen Ha vorhanden, die derart im Winkel
gegen die Förderrichtung des Siebgutes gerichtet sind, daß durch
den aus ihnen austretenden Luftstrahl der Weitertransport der
Leichtfraktion gebremst wird. Ferner sind zweite Düsen He vorhan
den, die in einem geringeren Winkel gegen die Förderrichtung der
Leichtfraktion geneigt sind, so daß durch den aus ihnen austre
tenden Luftstrahl die Leichtfraktion in die Höhe getrieben wird.
Die Luftgeschwindigkeit und die Luftmenge sind in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Fördergutes regelbar.
Im hinteren Bereich des Spannwellensiebes 1, in dem sich die
Absaugvorrichtung 5 und die Luftführungskanäle 8 befinden, wird
die Wurfparabel für Folien und Leichtstoffe größerer Körnung
(größer ca. 10 mm Kantenlänge), hervorgerufen durch die Spann
wellenbewegung und unterstützt durch die Unterluft, soweit er
höht, daß die Folien und Leichtstoffe größerer Körnung in Schwe
be gebracht werden, so daß eine ungehinderte Absaugung der Fo
lien und Leichtstoffe größerer Körnung im Wendepunkt (Scheitel)
der Parabel erfolgen kann, ohne daß Kompostteile mitgerissen wer
den. Die Vorrichtung ermöglicht damit eine besonders zuverläs
sige und vollständige Trennung der Kompostteile. Es kann eine
Kompostfraktion mit sehr hoher Reinheit erhalten werden.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Trennen von Kompostinhaltsstoffen in Feinstoffe, Leichtstörstof
fe und Reinstoffe mittels Schwingsieb und unterluftgestützter
Anhebung der Leichtstörstofffraktion geschaffen, wobei über eine
erste Teilstrecke des Spannwellensiebes eine Feinfraktion ohne
Luftunterstützung als Siebdurchgang abgetrennt wird und danach
durch Luftdüsen mit Halte- und Hebefunktion die Leichtstörstoffe
so hoch angehoben und in Schwebe gebracht werden, daß sie mit
höchstmöglicher Trennschärfe abgesaugt werden können. Hierbei
kann die Luftgeschwindigkeit und/oder Luftmenge der Zusammenset
zung des Siebgutes angepaßt werden. Der Schwingsiebtisch kann in
Förderrichtung aus der Horizontalen geneigt sein. Das Schwing
sieb ist vorteilhaft als Spannwellensieb ausgestaltet.
Claims (17)
1. Verfahren zum Trennen eines Schüttguts, vorzugsweise Kom
post, in Fraktionen, wobei eine Feinfraktion (4) mit gerin
ger Korngröße abgetrennt wird und aus dem Rest eine Frak
tion von Leichtstörstoffen sowie eine Fraktion von Reinstof
fen abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feinfraktion abgesiebt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fraktion von Leichtstörstoffen abgesaugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Absaugung durch Unterluft unterstützt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterluft als nach oben gerichteter Luftstrom eingebracht
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftstrom derart im Winkel gegen die Förderrichtung
des Schüttguts gerichtet ist, daß der Weitertransport der
Fraktion von Leichtstörstoffen gebremst wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftstrom derart gegen die Förderrichtung
des Schüttguts gerichtet ist, daß die Fraktion von Leicht
störstoffen in die Höhe getrieben wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeit und/oder Menge der Unter
luft steuerbar oder regelbar ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Absaugung durch eine Schwingbewegung un
terstützt wird.
10. Vorrichtung zum Trennen eines Schüttguts, vorzugsweise Kom
post, in Fraktionen, bestehend aus einer Abtrenneinrich
tung, vorzugsweise einem Sieb, vorzugsweise einem Spannwel
lensieb (1), zum Abtrennen bzw. Absieben einer Feinfraktion
(4) mit geringer Korngröße und einer Absaugeinrichtung (5)
zum Absaugen einer Fraktion von Leichtstörstoffen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch Luftfüh
rungskanäle (8) zum Zuführen von Unterluft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Luftführungskanälen (8) nach oben gerichtete Düsen
vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Düsen derart im Winkel gegen die Förderrichtung des
Schüttguts gerichtet sind, daß der Weitertransport der Frak
tion von Leichtstörstoffen durch den aus den Düsen austre
tenden Luftstrom (Ha) gebremst wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Düsen derart gegen die Förderrichtung des
Schüttguts gerichtet sind, daß der Weitertransport der Frak
tion von Leichtstörstoffen durch den aus den Düsen austre
tenden Luftstrom (He) gebremst wird.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, gekennzeich
net durch eine Steuer- oder Regeleinrichtung zum Steuern
bzw. Regeln der Geschwindigkeit und/oder Menge der Unter
luft.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, gekennzeich
net durch eine Einrichtung, durch die das Sieb bzw. Spann
wellensieb (1) in eine Schwingbewegung (2) versetzbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sieb bzw. Spannwellensieb (1) geneigt
ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1996101206 DE19601206C2 (de) | 1996-01-15 | 1996-01-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kompost oder sonstigem Schüttgut |
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DE1996101206 DE19601206C2 (de) | 1996-01-15 | 1996-01-15 | Verfahren und Vorrichtung zum Trennen von Kompost oder sonstigem Schüttgut |
Publications (2)
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