DE19600844A1

DE19600844A1 - Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen in einer Druckmaschine

Info

Publication number: DE19600844A1
Application number: DE19600844A
Authority: DE
Inventors: Dieter Schmitt
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1996-01-12
Filing date: 1996-01-12
Publication date: 1997-07-17
Also published as: JPH09193364A; US5826511A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen eines Druckformzylinders in einer Druckmaschine von Silikonpartikeln und anderen Rückständen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Herkömmliche Reinigungsvorrichtungen in Druckmaschinen bestehen vielfach aus einem Reinigungstuch, welches von einem Wickelvorrat abspulbar und auf eine Aufwickelspule aufspulbar ist und dabei über ein Andrückelement geführt wird, durch welches das Reinigungstuch gegen den Zylinderumfang des Druckformzylinders oder gegebenenfalls auch eines Gummituchzylinders oder eines Gegendruckzylinders zur Anlage gebracht werden kann. Solche Reinigungsvorrichtungen sind beispielsweise in der DD-PS 2 03 501, der DE-AS 25 38 405 oder auch der EP-0 590 195 -A1- bekannt. Die Wirksamkeit solcher Waschvorrichtungen setzt die Zufuhr einer Waschflüssigkeit, vorzugsweise einer alkoholischen Waschlösung, voraus.

Bei der direkten Bebilderung der Druckformen durch Laser werden Silikonteilchen angelöst, die vor dem Drucken restlos von der Druckform beseitigt werden müssen, ohne daß dabei Kratzer auf der Druckform entstehen, wenn ein gutes Druckergebnis er reicht werden soll. Außerdem ist sicherzustellen, daß keine angelösten Silikonteilchen oder andere Verunreinigungen ins Farbwerk gelangen. Die Wascheinrichtungen nach dem Stande der Technik haben für diesen Anwendungsfall bisher nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis geführt. Speziell für dieses Anwendungsgebiet entwickelte Reinigungsverfahren sind nur mit Lösungsmitteln wirksam, die als sehr sicherheitskritisch und umweltbedenklich anzusehen sind.

Speziell entwickelte Reinigungsvorrichtungen für direkt bebilderte Druckplatten, wie sie in jüngerer Zeit von Herstellern angeboten werden, haben keine entscheidende Verbesserung gebracht. Auch solche Reinigungsvorrichtungen hinterlassen Kratzer auf der Druckplatte und können nicht vermeiden, daß Abbrand der Platten ins Farbwerk gelangt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine in der Wirkung verbesserte Vorrichtung zur Reinigung laserbebilderter Druckplatten zu schaffen, die ohne Zusatz von Chemikalien wirksam ist, keine Kratzer auf den Druckplatten hinterläßt und Verschmutzungen des Farbwerks durch Abbrand oder dergleichen vermeidet.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung mit Ausbildungsmerkmalen nach dem Patentanspruch 1 vorgeschlagen.

In einem für die Reinigung einer direkt bebilderten Druckform geeigneten Mikrofaservlies sind feine Mikrofasern aus Kunststoff in einem Faserflor ausgebreitet und in dieser Form im Handel erhältlich. Eine Verwendung erfolgt bereits als Haushaltsreinigungstuch.

Mit diesem Reinigungselement aus einem weichen Kunststoff-Mikrofaservlies werden angelöste Silikonteilchen von der Druckplatte abradiert und verhindert, daß diese Silikonteilchen in das Druckwerk gelangen. Das weiche Vlies vermeidet Beschädigungen der Druckplatte wirksam.

Eine Wirkungsverbesserung kann dadurch erreicht werden, daß das Reinigungselement mit dem an der Druckform anliegenden weichen Mikrofaservlies in Achsrichtung des Druckformzylinders umlaufend oder hin und her beweglich (changierend) angeordnet ist.

Versuche haben ergeben, daß eine Wirkungsverbesserung auch durch Anfeuchtung des an der Druckplatte anliegenden welchen Mikrofaservlieses erzielt wird.

Bei einer konstruktiven Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung besteht das Reinigungselement z. B. aus einer Leiste, die sich quer über die Bogenbreite erstreckt und an der ein gegen den Umfang des Druckformzylinders anstellbarer Mikrofaservlies befestigt ist.

Anstelle einer solchen Leiste als stabilen Träger kann auch ein Reinigungselement aus einer drehbar gelagerten Walze mit einem Mantel aus einem weichem Kunststoffaservlies zur Anwendung kommen.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Vorschlages soll das Reinigungselement mit einer Einrichtung zum Absaugen angelöster Partikel kombiniert werden, wobei diese Einrichtung in Drehrichtung des Druckformzylinders hinter dem Reinigungselement angeordnet ist. Schließlich wird eine Verbesserung dadurch erreicht, daß die Einrichtung zum Absaugen gelöster Partikel zwischen dem Reinigungselement und einer mit ihrem Umfang gegen die Druckform des Druckformzylinders anstellbaren Walze mit klebender Mantelfläche angeordnet ist, so daß diese Klebewalze eventuell vagabundierende Partikel bindet und verhindert, daß diese Partikel ins Farbwerk gelangen.

Eine Befeuchtung des Kunststoffaservlieses führt zu einer Wirkungsverbesserung, wie Versuche bestätigt haben.

Weitere Ausbildungsmerkmale mit besonderer Wirkung enthalten die Unteransprüche.

Gegenüber herkömmlichen Einrichtungen wird der Vorteil erreicht, daß für die Wirksamkeit der Reinigungsvorrichtung kein Alkohol und keine anderen Chemikalien benötigt werden. Entsprechend entfällt auch ein Vorratsbehälter für solche Reinigungsflüssigkeiten. Es sind keine Schlauchanschlüsse und keine Ventile für die Zufuhr der Reinigungslösung erforderlich. Dementsprechend besteht auch keine Sicherheitsgefährdung und keine Umweltbelastung durch Reinigungslösungen.

Der einfache Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung erlaubt eine kostengünstige Herstellung und eine leichte zeitsparende Montage.

Mit der schematischen Darstellung in der Zeichnung werden die Erfindungsmerkmale näher veranschaulicht.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Druckformzylinders mit einer Reinigungsvorrichtung,

Fig. 2 eine Draufsicht eines Druckformzylinders mit einer Reinigungsvorrichtung und

Fig. 3 eine Seitenansicht der Anordnung nach Fig. 2.

Zur Reinigung der am Umfang eines Druckformzylinders 1 angeordneten, laserbebilderten Druckformen ist ein Kunststofftuch oder Kunststoffvlies 2 aus feinen Mikrofasern vorgesehen. Ein solches Kunststoffvlies ist handelsüblich und wird als Reinigungstuch für den Haushalt angeboten. In ihm ist ein Faserflor aus feinen Mikrofasern ausgebreitet. Bei der Anordnung in Fig. 1 ist ein solches Kunststoffvlies als schlauchförmiger Überzug einer Walze 3 ausgebildet, so daß es die Mantelfläche dieser Walze bildet. Diese Walze 3 ist radial zur Drehachse 8 des Druckformzylinders 1 beweglich angeordnet, so daß die Walze mit dem die Mantelfläche bildenden Kunststoffvlies 2 gegen die Druckformen am Umfang des Druckformzylinders 1 anstellbar und in eine Ruheposition zurückziehbar ist. Für den Reinigungsvorgang ist die Walze 3 gegen die Drehrichtung des Druckformzylinders 1 drehend antreibbar. Vorzugsweise ist die Walze 3 mit dem die Mantelfläche bildenden Kunststoffvlies 2 in einem Gehäuse angeordnet, welches einerseits durch eine Dichtlippe 4 gegen den Umfang des Druckformzylinders 1 weitgehend abgedichtet und andererseits mit dem Gehäuse einer in Drehrichtung des Druckformzylinders 1 hinter der Walze 3 angeordnete n Absaugeinrichtung 5 verbunden ist, durch die von der Druckform gelöste Silikonpartikel und andere vagabundierende Verunreinigungen abgesaugt werden, um deren Ablagerung im Farbwerk der Druckmaschine zu verhindern. Der schlauchförmige Überzug des Kunststoffvlieses aus Mikrofasern ist vorzugsweise auswechselbar. Eine oszillierende Bewegung der Walze 3 kann gegebenenfalls die Reinigungswirkung verbessern. Eine Verbesserung der Reinigungswirkung kann außerdem durch eine Befeuchtung des Kunststoffvlieses 2 am Umfang der Walze 3 erreicht werden. Mittel zur Befeuchtung des Kunststoffvlieses 2 sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Die Befeuchtung kann durch Besprühen von Hand oder auch durch eine fest installierte Vorrichtung erfolgen.

In den Fig. 2 und 3 ist ein Ausführungsbeispiel für die konstruktive Verwirklichung der Erfindungsmerkmale dargestellt, bei dem das Kunststoffvlies als ein an der Mantelfläche des Druckformzylinders 1 in dessen Achsrichtung umlaufendes Band 6 ausgebildet ist. Auch dieses Band 6 ist radial zur Achse 8 des Druckformzylinders beweglich angeordnet, so daß das umlaufende Vliesband radial gegen die Mantelfläche des Druckformzylinders 1 anstellbar und in eine Ruheposition zurückziehbar ist. Das umlaufende Band 6 ist über Umlenkungen 6a und 6b geführt, deren Lagerungen in dem Maschinengestell entsprechend beweglich ausgeführt sind. Auch eine solche Einrichtung kann gegebenenfalls mit einer Absaugeinrichtung entsprechend der Beschreibung zu dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 kombiniert sein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 ergibt sich die Möglichkeit, im Bereich einer seitlich neben dem Druckformzylinder 1 liegenden Umlenkung eine Reinigungsvorrichtung 7 vorzusehen, so daß das umlaufende Kunststoffvlies fortlaufend gereinigt wird.

Verunreinigte Kunststoffvliese können in jedem Fall durch einfaches Auswaschen für die erneute Verwendung aufbereitet werden.

Bezugszeichenliste

1 Druckformzylinder
2 Kunststoffvlies
3 Walze
4 Dichtlippe
5 Absaugeinrichtung
6 Band
6a Umlenkung
6b Umlenkung
7 Reinigungsvorrichtung
8 Druckformzylinderachse.

Claims

1. Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen eines Druckformzylinders in einer Druckmaschine von Silikonpartikeln und anderen Rückständen, dadurch gekennzeichnet, daß die die Druckform berührende Reinigungsfläche aus feinen Mikrofasern eines Kunststoffvlieses (2) besteht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein gegen die Druckform anstellbares Reinigungselement Wischbewegungen ausführt und an der Reinigungsfläche einen Kunststoffüberzug aus einem Kunststoffvlies (2) aus feinen Mikrofasern aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein an sich für Reinigungszwecke im Haushalt gebräuchliches Wischtuch aus mikrofeinen Kunststoffasern die Reinigungsfläche bildet.

4. Vorrichtung zur Reinigung direkt bebilderter Druckformen eines Druckformzylinders in einer Druckmaschine, bestehend aus einem sich parallel zu dessen Achse erstreckenden, etwa radial gegen den Druckformzylinder beweglichen Reinigungselement, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement zum Ablösen von Silikon und anderen Rückständen von der Druckform aus einem weichen, aus künstlichen Mikrofasern gebildeten Vlies (2) besteht und sich stabförmig etwa über die Breite der Druckform erstreckt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement mit dem an der Druckform anliegenden Vlies (2) in Achsrichtung des Druckformzylinders (1) beweglich angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement aus einer drehbar gelagerten Walze (3) mit einem Mantel aus einem weichen, aus künstlichen Mikrofasern gebildeten Vlies (2) besteht.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement mit einer Einrichtung (5) zum Absaugen der durch das gegen die Druckform angestellte Mikrofaservlies (2) von der Druckform gelösten Partikel kombiniert ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (5) zum Absaugen gelöster Partikel in Drehrichtung des Druckformzylinders (1) hinter dem Reinigungselement angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement als ein in Achsrichtung des Druckformzylinders (1) umlaufendes Band (6) ausgebildet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (5) zum Absaugen gelöster Partikel zwischen dem Reinigungselement und einer mit ihre. Umfang gegen die Druckform des Druckformzylinders (1) anstellbaren Walze mit klebend er Mantelfläche angeordnet ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Anfeuchten des weichen Kunststoffvlieses aus Mikrofasern vorgesehen sind.