DE19600682C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Schutz einer Schmelze aus Blei oder einer Bleilegierung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schutz einer Schmelze aus Blei oder einer Bleilegierung

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D1/00Treatment of fused masses in the ladle or the supply runners before casting

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schutz einer Schmelze aus Blei oder einer Bleilegierung in einer Kipp-/Gießrinne gegen eine Reaktion mit Luft und deren Bestandteilen.
Bei der Herstellung von Gußteilen muß das flüssige Blei zum Zwecke der Gießfähigkeit in einen flüssigen Zustand überführt und in geeigneten Anlagen, z. B. Konvertern, Öfen, Kesseln etc., flüssig gehalten werden. Aufgrund der hierfür notwendigen hohen Temperaturen neigt das dementsprechend temperierte Metall dazu, mit einer entspre­ chenden Umgebung, vor allem Luft, zu reagieren. Insbesondere bei einer Oxidation mit der Umgebungsluft entstehen Reaktionsprodukte, die sogenannte Krätze, die beim Abgießen an einer Kipprinne mit in die Form hinein gelangen können. Zum einen führt dieses zu Qualitätsmängeln der Gußteile, zum anderen legt sich diese Krätze an der Form an, so daß die Form häufig gereinigt werden muß. Bekannt ist, daß ein oder mehrere Stege in eine Bleibadoberfläche hineinragen, damit während des Abgießens die gebildete Krätze durch diese in der Kipp-/Gießrinne zurückgehalten werden. In regelmäßigen Abständen müssen diese Stege von der Krätze befreit werden. Die so gesammelte Krätze muß wieder eingeschmolzen werden, damit die enthal­ tenen wertvollen Bestandteile weiterverarbeitet werden können.
Aus der DE-PS 6 67 070 ist ein Verfahren zum Schutz einer Metallschmelze in einem Gefäß gegen eine Reaktion mit Umgebungsluft und deren Bestand­ teilen bekannt, bei dem ein Schutzgas über die Oberfläche der Metallschmel­ ze geleitet wird. Dieses Verfahren ist aber nicht ohne weiteres für eine Kipp-/Gießrinne zum Vergießen einer Schmelze von Blei oder einer Bleilegie­ rung einsetzbar.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Vor­ richtung zum Schutz einer Schmelze aus Blei oder dessen Legierungen in einer Kipp-/Gießrinne vor Ausbildung von Reaktionsprodukten durch Reaktion mit Bestandteilen der Umgebungsatmosphäre, insbesondere beim Vergießvor­ gang selbst.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Kipp-/Gießrinne mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils ab­ hängigen Ansprüchen angegeben. Günstige Ausführungen ergeben sich auch durch Kombinationen dieser Ausgestaltungen.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß eine Kipp-/Gießrinne oberhalb der für die Schmelze aus Blei oder einer Bleilegierung vorgesehenen Wanne als ein gegen die Umgebungsluft im wesentlichen abgedichtetes Gehäuse ausgebildet ist. Das Gehäuse weist weiterhin eine Einrichtung zum Zuführen eines gasförmigen schwer reaktiven Mediums als Schutzgas auf. Dieses über­ strömt die Oberfläche des Metallbades und isoliert sie gegenüber der Umge­ bungsluft. Die gehäusemäßige Ausbildung kann beispielsweise in Form einer Haube oder Glocke, einer teilweise oder ganzen Überstülpung der Seiten­ wände oder auch durch einen Deckel erfolgen. Die Umgebungsluft kann dann nicht mit der Metallbadoberfläche in Kontakt geraten und reagieren. Insbesondere bei einer Hauben- oder Glockenkonstruktion ist der mengen­ mäßige Bedarf an Schutzgas gering, da der überwiegende Teil des zugeführ­ ten Gases darunter gefangen wird und zumindest zeitweise dort verbleibt. Günstig ist es, eine Gehäuseausbildung durch Aufsetzen eines Deckels auf die Wanne zu erzielen. Das Schutzgas entweicht aufgrund der Dichtwirkung des Deckels dann nicht zwischen diesem und der Kipp-/Gießrinne. Vielmehr kann das Gas gezielt über die Oberfläche des Metallbades, vorteilhafterweise in Richtung der Ausgußöffnungen, geführt werden. Durch eine gleichmäßige Überströmung wird insbesondere eine gleichförmige Isolierung der Oberfläche erzielt. Außerdem ist das Ein­ dringen von Luft in das so abgedichtete Gehäuse erschwert. Eine Ab­ dichtung der Kipp-/Gießrinne, aus der die Gußformen mit flüssigem Metall gespeist werden, bietet vor allem für Blei oder Bleilegierungen einen wirksamen Schutz, da selbst Sauerstoffanteile von etwa 1% eines Gases noch eine erhebliche Krätzebildung auf der Oberfläche des Bleiba­ des zur Folge haben. Das Schutzgas darf deshalb im wesentlichen keinen Sauerstoff enthalten. Zur Isolierung der Bleioberfläche bietet sich deswe­ gen ein Stickstoff-Schutzgas als quasi inertes Gas mit einer Reinheit von über 99% an. Andere Gase, wie beispielsweise Inertgase, können jedoch ebenfalls eingesetzt werden.
Um insbesondere eine gleichmäßige Abdeckung der Bleioberfläche mit dem Schutzgas zu erreichen, ist es vorteilhaft, dieses durch die Gehäuse­ abdeckung auf die Oberfläche einzuleiten. Führt man das Schutzgas mit einem höheren Druck als dem Umgebungsdruck auf die Bleioberfläche, so wird verhindert, daß aufgrund von Undichtigkeiten oder Unterdruck­ wirbeln Umgebungsluft an die Bleioberfläche gelangen kann. Dieses Problem stellt sich vor allem an den Ausgußöffnungen. Daher ist es wesentlich, daß durch diese das Blei aber auch das Schutzgas strömen kann. Teilt man die Badoberfläche mit einer Trennwand in unterschied­ liche Bereiche auf, erhält man durch diese einen weiteren Schutz gegen­ über möglicherweise durch die Ausgußöffnungen eintretende Umgebungs­ luft. Die Trennwand stellt dann eine Barriere dar. Um eine günstige Überströmung der Metallbadoberfläche zu erzielen, wird das Schutzgas zuerst über den in Bezug zu den Ausgußöffnungen rückwärtig liegenden Bereich und anschließend durch Durchgänge in der Trennwand über den vorderen Bereich in Richtung zu den Ausgußöffnungen geleitet. Die Führung des Schutzgases ist dabei so gestaltet, daß die gesamte Badober­ fläche isoliert ist. Als ausgestaltete Führungen bieten sich die Öffnungen für das Schutzgas im Gehäuse an. Durch entsprechende Richtungsgebung können die Schutzgasströme dann ein- und umgeleitet werden. Die in den rückwärtigen Bereich eintretenden Schutzgasströme werden günstiger­ weise in Richtung der Trennwand schräg eingeleitet, so daß sich eine Hauptströmung zu den Auslaßöffnungen ergibt. Die folgenden Durchgänge in der Trennwand weisen vorteilhaft winklig auf die Metallbadoberfläche. Das Schutzgas überströmt dadurch den vorderen Bereich der Oberfläche. Zur Lenkung der Gasströme ist die Anbringung von Leitblechen oder anderen Bauteilen ähnlicher Funktion günstig, um Verwirbelungen zu vermeiden.
Bei Kipprinnen, in denen das flüssige Blei bevorratet wird, bevor es in die Form abgegossen wird, befindet sich vor den Auslaßöffnungen eine als solche bekannte Flammenwand. Diese hält zum einen die die Auslaß­ öffnungen umgebenden Bestandteile der Kipprinne auf den notwendigen Temperaturen, so daß das flüssige Blei dort nicht erstarren kann. Zum anderen unterbindet diese Flammenwand zu einem gewissen Ausmaß einem Krätzebildung beim Abgießvorgang. Dazu wird der Sauerstoff der Umge­ bungsluft weitestmöglich verbrannt, bevor er mit dem abzugießenden Blei aus den Auslaßöffnungen in Verbindung treten kann. Durch die gezielte Führung des Schutzgases durch die Auslaßöffnungen des Gefäßes beim Vergießen des Bleis wird dieser Schutz unterstützt. Während und kurz nach dem Vergießen des Bleis besteht die Gefahr, daß durch die Aus­ laßöffnungen Umgebungsluft in das Gehäuse eintritt, da in diesem die ausgetretenen Massenströme entsprechend dem Massenstromgleichgewicht im Behälter wieder ersetzt werden müssen. Es ist daher vorteilhaft, daß das einzuleitende Schutzgas einen genügenden Überdruck besitzt, um dieses auszugleichen. Gleichzeitig kann aber auch mehr Schutzgas z. B. ab dem Zeitpunkt in das Gehäuse eingeleitet werden, ab dem die Kipp-/Gießrin­ ne gedreht wird. Ebenso ist es möglich, den nachfließenden Bleistrom entsprechend zu regeln.
Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß das Schutzgas möglichst laminar über die Bleioberfläche geführt werden soll, damit eine ungünstige Beeinflussung des Bleibades, z. B. durch Aufschäumen verhindert wird.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen Vorschlages sind Kipp-/Gießrinnen zum Gießen von Bauteilen für einen Blei-Akku­ mulator. Die in einem Akkumulator enthaltenen Bleiplatten werden gegossen. Die Krätzebildung hat bisher dazu geführt, daß diese oder auch andere Reaktionsprodukte mit in die entsprechenden Gitter der Bleiplatten gelangt sind. Diese Qualitätsmängel können nicht sofort erkannt werden und äußern sich erst später durch Versagen der Akku­ mulatoren. Bei Starter-Akkumulatoren in Fahrzeugen tritt dieses erst nach teilweise ein oder zwei Jahren auf. Mit dem erfindungsgemaßen Ver­ fahren wird insbesondere die Krätzebildung verhindert. Als Folge ergibt sich eine wesentlich bessere Qualität der Gußteile, die im wesentlichen frei von beeinträchtigenden Einschlüssen sind; auch kann erfindungsgemäß der Ausschuß der Gußteile beträchtlich reduziert werden unter gleichzeiti­ ger Erhöhung der Benutzungsdauer der Formen ohne Reinigungsstillstand.
Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels der Erfindung gemäß der folgenden Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Kipp-/Gießrinne mit einer erfindungsgemäßen Gehäuseaus­ bildung und
Fig. 2 die Kipp-/Gießrinne in einem Querschnitt.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung einer Vorrichtung zum Schützen eines Metallbades. Auf die dargestellte Kipp-/Gießrinne 1 ist ein Deckel 2 aufgesetzt. Der Deckel 2 hat in diesem Falle günstiger­ weise zwei Zuführungen. Die eine dient der Zuführung des flüssigen Metalles 3, hier Blei, die andere dient als Schutzgaszuführung 4. An welcher Stelle das flüssige Blei 6 der Kipp-/Gießrinne 1 zugeführt wird, von oben oder seitlich etc., kann den jeweiligen technischen und örtli­ chen Gegebenheiten angepaßt werden. In der Kipp-/Gießrinne 1 befinden sich weiterhin vier Auslaßöffnungen 5. Durch diese kann das flüssige Blei 6 sowie das Schutzgas 7 das von der Kipp-/Gießrinne 1 und dem Deckel 2 gebildeten Gehäuse 8 wieder verlassen. Zum Abgießen des flüssigen Bleies 6 wird die Kipp-/Gießrinne 1 dann an den seitlich angeordneten Achsen 9 gedreht. Günstigerweise fließt dabei das Schutzgas 7 durch die gleichen Öffnungen 5 aus dem Gehäuse 8 hinaus wie das flüssige Blei 6. Dadurch erfährt die Oberfläche 10 des flüssigen Bleis 6 einen Isolie­ rungseffekt gegenüber der Umgebungsluft. Reaktionen dieser, insbesonde­ re eine Oxidation des Bleis werden verhindert.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das Gehäuse 8. Der Deckel 2 sitzt auf der Kipp-/Gießrinne 1 derart, daß das Gehäuse 8 gegenüber der Umgebungsluft abgedichtet ist. Die einzige Möglichkeit, daß Umgebungs­ luft in das Gehäuse 8 eindringen kann, besteht an den Auslaßöffnungen 5. Daher ist es insbesondere vorteilhaft, wenn nicht nur das flüssige Blei 6 sondern ebenfalls das Schutzgas 7 durch die Auslaßöffnungen 5 hinaus­ fließen kann. Dadurch ist eine andauernde Isolierung der Bleioberfläche 10 gegeben. In einer erfindungsgemäßen Ausführung des Deckels weist dieser eine Trennwand in der Form eines Steges 11 auf, der sich über die gesamte Länge des Innenraumes des Gehäuses 8 erstreckt. Der Steg 11, bei Blei vorteilhafterweise aufgrund des höheren Schmelzpunktes aus Stahl geformt, unterteilt den Innenraum des Gehäuses 8 und die Blei­ oberfläche 10 in zwei voneinander getrennte Bereiche. Zum einen wird dadurch eine große rückwärtige Bleioberfläche 10.1 innerhalb des Gehäu­ ses 8 gebildet, die vorteilhafterweise überhaupt nicht mit der Umge­ bungsluft in Berührung treten kann. Zum anderen wird der an den Auslaßöffnungen 5 anliegende Bereich 10.2 der Bleioberfläche 10 klein gehalten. Sollte also aufgrund ungünstiger Umgebungsbedingungen trotz­ dem Umgebungsluft auf die Metalloberfläche 10 auftreffen, so ist davon immer nur ein kleiner vorderer Bereich 10.2 der Bleioberfläche 10 betroffen. Der Steg 11 ist daher insbesondere nicht mittig sondern zu den Auslaßöffnungen 5 hin verschoben am Deckel 2 angebracht. Er erstreckt sich günstigerweise über die gesamte, innerhalb des Gehäuses 8 zur Verfügung stehende Länge und unterteilt den Gasraum des Gehäu­ ses vollständig. Zur Trennung der Bleioberfläche 10 in zwei Bereiche ragt er günstigerweise zumindest etwas in die Bleioberfläche 10 hinein. Die Ausführung der Durchgänge 13 muß positionsmäßig im Steg 11 vorteilhafterweise so erfolgen, daß diese durch das flüssige Blei 6 wäh­ rend des Kippens nicht verstopft werden. Der Steg kann aber auch so temperiert sein, daß das flüssige Blei in den Durchgängen 13 nicht erstarren kann. Da in der Kipp-/Gießrinne 1 das Blei 6 immer flüssig sein muß, um einen kontinuierlichen Produktionsprozeß zu sichern, weist das Gehäuse 8 auch eine Heizung 12 auf. Dadurch wird ein Erstarren des bevorrateten flüssigen Bleis 6 innerhalb der Kipp-/Gießrinne 1 verhindert. Eine Heizung 12 ist auch nötig, da das schwer reaktive Gas 7 über die Bleioberfläche 10 hinwegströmt. Dabei kommt es zu einem konvektiven Wärmeübergang, der zur Abkühlung des flüssigen Bleis beiträgt. Für eine vorteilhafte Strömungsführung zur Isolierung der Blei­ oberfläche 10 durch das Schutzgas 7 gegenüber der Umgebungsluft weist der Steg 11 Durchgänge 13 auf. Diese sind so ausgebildet und ausgerich­ tet, daß das Schutzgas 7 von dem größeren Bereich 10.1 der Bleiober­ fläche 10 zu dem kleineren Bereich 10.2 der Bleioberfläche 10 geführt wird. So entsteht innerhalb des Gehäuses 8 eine vorteilhafte Ausrichtung der Strömung. In einer erfindungsgemäßen Ausbildung reicht er so tief in das Bleibad hinein, daß selbst beim Abgießen, d. h. beim Kippen der Kipp-/Gießrinne 1 das Schutzgas 7 nicht unter der dem Deckel 2 ent­ gegenragenden Unterkante des Steges 11 vom rückwärtigen Bereich 10.2 zum vorderen Bereich 10.1 aus dem Gehäuse 8 herausströmt. Die Zufüh­ rung 4 des Gases ist, wie in der Fig. 1 dargestellt, günstigerweise mittig am Deckel 2 angeordnet. So verteilt sich das Schutzgas 7 besser. In einer erfindungsgemaßen Ausbildung ist der Deckel 2 doppelwandig gestaltet. Das Schutzgas 7 verteilt sich somit erst einmal innerhalb dieser Doppelwandung, bevor es dann durch Durchlässe 14 in der Deckelin­ nenwand auf die Bleioberfläche 10 geleitet wird. Durch eine Vielzahl dieser Durchlässe 14 tritt ein duschenartiger Effekt auf. Die Bleiober­ fläche 10 wird regelrecht überströmt und damit isoliert. Die Durchlässe 14 können verschieden gestaltet und ausgerichtet sein, z. B. zylindrisch oder konisch, in Düsenform, senkrecht oder winkelig. Staupunkte können so innerhalb des Gehäuses 8 vermieden werden, bei denen unter Um­ ständen nachfolgend entstehende Wirbelzonen für eine nicht optimale Isolierung der Bleioberfläche 10 sorgen würden. Allerdings ist es möglich, eine günstige Zirkulation des Schutzgases 7 über die Bleioberfläche 10 auszuführen. Eine weitere günstige Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, daß in dem Gehäuse 8 Bereiche der Bleiober­ fläche 10 durch das Schutzgas 7 bedeckt werden, dieses jedoch nicht kontinuierlich in Richtung der Auslaßöffnungen 5 hinausströmt. Vielmehr wird durch Anbringung eines z. B. weiteren Steges im Gehäuse 8 das Schutzgas in einer dadurch gebildeten weiteren Kammer gehalten. Gas­ verluste, die beispielsweise beim Abgießen des flüssigen Bleis 6 entste­ hen, brauchen dann nur noch ersetzt zu werden. Der Gasverbrauch kann so gesenkt werden. Damit insbesondere auch ein Eindringen der Umge­ bungsluft an den Auslaßöffnungen 5 des Gehäuses 8 vermieden wird, ist es vorteilhaft, das schwer reaktive Gas mit einem Überdruck gegenüber der Umgebungsluft in das Gehäuse 8 einzuleiten. Dafür ist es günstig, das Schutzgas aus einem Druckbehälter zuzuführen, der außerdem in der Lage ist, eine ausreichende Menge des Gases zu bevorraten. Da es sich bei der Fertigung von Gußteilen um einen kontinuierlichen Herstellungs­ prozeß handelt, kann es sinnvoll sein, daß das Gas, vorzugsweise Stick­ stoff, direkt vor Ort hergestellt wird. Dies ist z. B. über eine Luftzer­ legungsanlage, insbesondere über eine Permeationsanlage möglich. Der Stickstoff kann dann vorteilhafterweise aus der zur Verfügung stehenden Umgebungsluft gewonnen werden.
Bezugszeichenliste
1
Kipp-/Gießrinne
2
Deckel
3
Bleizuführung
4
Gaszuführung
5
Ausgußöffnung
6
flüssiges Blei
7
Schutzgas
8
Gehäuse
9
Achse
10
Oberfläche des Metallbades
10.1
rückwärtiger Bereich
10.2
vorderer Bereich
11
Steg
12
Heizung
13
Durchgang im Steg
14
Durchlaß im Deckel

Claims (14)

1. Verfahren zum Schutz einer Schmelze (6) aus Blei oder einer Bleilegie­ rung bei der Herstellung von Gegenständen aus Blei oder einer Bleile­ gierung, insbesondere von Gittern oder Platten für Bleiakkumulatoren, in einer Kipp/Gießrinne (1) gegen eine Reaktion mit Luft und deren Bestandteilen, wobei die Schmelze (6) der Kipp-/Gießrinne (1) durch eine Einlaßöffnung zugeführt, dort gesammelt und nach Erreichen eines bestimmten Füllstandes durch Kippen der Kipp-/Gießrinne (1) durch Ausgußöffnungen (5) in eine Gießform gegossen wird, wobei die Kipp- /Gießrinne (1) oberhalb der für die Schmelze (6) vorgesehenen Wanne als gegen die Umgebungsluft abgedichtetes Gehäuse (8) ausgebildet ist, in welches oberhalb der Oberfläche (10) der Schmelze (6) ein gasförmi­ ges, schwer reaktives Medium (7) als Schutzgas eingeleitet wird, das die Oberfläche (10) überströmt und gegen die Umgebungsluft isoliert, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (10) der Schmelze (6) von dem Schutzgas (7) gleichmäßig in Richtung auf die Ausgußöffnungen (5) zur Verhinderung von Reaktionen der Schmelze (6) mit Luft und deren Bestandteilen innerhalb des Gehäuses (8) überströmt wird, und zwar so, daß die Schmelze (6) gemeinsam mit wenigstens einem Teil des Schutzgases durch die unmittelbar in die Umgebungsluft mündenden Ausgußöffnungen (5) austreten kann und direkt in die Gießform abge­ gossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ober­ fläche (10) der Schmelze durch eine Trennwand (11) in zwei Bereiche geteilt wird, einen vorderen (10.2), den Ausgußöffnungen (5) zugewand­ ten und einen rückwärtigen Bereich (10.1), wobei das Schutzgas (7) zunächst in den rückwärtigen Bereich (10.1) eingeleitet wird, vorzugs­ weise von oben, und dann durch Durchgänge (13) in der Trennwand (11) über den vorderen Bereich (10.2) zu den Ausgußöffnungen (5) strömt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzgas (7) durch eine Vielzahl von Öffnungen (14), vorzugsweise von schräg in Richtung der Trennwand (11) gerichteten Öffnungen (14), von oben in den rückwärtigen Bereich (10.1) eingeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Schutzgas (7) Stickstoff eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Schutzgas (7) mit einem geringen Überdruck gegen­ über dem Umgebungsdruck über die Oberfläche (10) geleitet wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schutzgas (7) in etwa laminar über mindestens einen Teil der Oberfläche (10) geführt wird.
7. Kipp-/Gießrinne zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Kipp-/Gießrinne (1) eine Zuführung (3) für die Schmelze (6), eine Wanne zum Sammeln und Ausgußöffnungen (5) zum Ausgießen der Schmelze (6) aufweist und die Kipp-/Gießrinne (1) oberhalb der Wanne als gegen die Umgebungsluft im wesentlichen abgedichtetes Gehäuse (8) ausgebildet ist, welches eine Einrichtung zum Zuführen eines gasförmigen, schwer reaktiven Mediums (7) als Schutz­ gas aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgußöffnungen (5) gleichzeitig als Auslaß für wenigstens einen Teil des Schutzgases (7) dienen, wobei die Ausgußöffnungen (5) unmittelbar in die Umgebungs­ luft münden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (8) mindestens eine Trennwand (11) angeordnet ist, die das Gehäuse (8) und die Oberfläche (10) der Schmelze (6) in mindestens zwei Bereiche teilt, einen vorderen (10.2), den Ausgußöffnungen (5) zugewandten und einen rückwärtigen Bereich (10.1), wobei Schutzgas (7) zumindest dem rückwärtigen Bereich (10. 1) zugeleitet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trenn­ wand (11) oberhalb der Oberfläche (10) der Schmelze (6) Öffnungen, insbesondere Durchgangsöffnungen (13), aufweist, durch die das Schutz­ gas (7) strömen kann, vorzugsweise vom rückwärtigen (10. 1) zum vorderen Bereich (10.2).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Durch­ gange (13) in der Trennwand (11) schräg in Richtung auf die Ober­ fläche (10) der Schmelze (6) in den vorderen Bereich (10.2) münden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeich­ net, daß die Oberseite des Gehäuses (8) von einem Deckel (2) luftdicht abgedeckt ist und daß in dem Deckel (2) die Einrichtung zum Zuführen des Schutzgases (7) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (2) doppelwandig ausgebildet ist, wobei in der der Schmelze (6) zuge­ wandten Wand wenigstens eine Öffnung vorgesehen ist, durch welche das Schutzgas (7), das über einen Eingang dem Raum zwischen den beiden Wänden zugeführt wird, auf die Oberfläche (10) der Schmelze (6) geleitet wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in der der Schmelze (6) zugewandten Wand eine Vielzahl von Durchlässen (14) vorgesehen ist, so daß das Schutzgas (7) die Oberfläche der Schmelze (6) duschenartig anströmen kann.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeich­ net, daß das Schutzgas (7) dem Gehäuse (8) aus einem Druckbehälter zuführbar ist, dem vorzugsweise eine Luftzerlegungsanlage, insbesondere eine Permeationsanlage vorgeschaltet ist.
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