DE19542158B4

DE19542158B4 - Changierantrieb für Reibzylinder

Info

Publication number: DE19542158B4
Application number: DE1995142158
Authority: DE
Inventors: Arndt Dipl.-Ing. Jentzsch
Original assignee: Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1995-11-11
Filing date: 1995-11-11
Publication date: 2008-06-05
Anticipated expiration: 2015-11-12
Also published as: DE19542158A1

Abstract

Changierantrieb für Reibzylinder in Farb- und Feuchtwerken von Druckmaschinen mit auf der Achse (9) des Reibzylinders (3) angeordneten Anlaufscheiben (10) und eine in denselben drehbeweglich angeordnete Schwinge (7), wobei die Schwinge (7) mit einem dezentral, maschinensynchron angetriebenen drehrichtungsumsteuerbaren Motor (4) verbunden ist und diesem eine Steuerung (6) zur Realisierung einer Verreibeinsatzverstellung und/oder einer Verreibhubverstellung und einer Verreibgeschwindigkeitsverstellung zugeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Changierantrieb für Reibzylinder in Farbwerken für Druckmaschinen.
Zur Aufbereitung der auf die Druckplatte aufzubringenden Druckfarbe werden einige der Farbwalzen, die sog. Reibzylinder, mit einem Drehantrieb und einem Changierantrieb ausgestattet. Die durch den Changierantrieb zu realisierende Changierbewegung ist bezüglich Changierhub, Changierfrequenz und Changiereinsatz einstellbar. Die Changierfrequenz ist immer niedriger als die Drehfrequenz der Reibzylinder, wird aber von deren Drehantrieb meist abgeleitet und entspricht in der Praxis meist einer Halbtourigkeit. Der Drehantrieb der Reibzylinder wird üblicherweise über Zahnradstufen eingeleitet.
Es sind Dreh- und Changierantriebe für Farbwalzen bekannt ( DE 42 04 604 A1 bei denen der Drehantrieb über Stirnradstufen, die Untersetzung mittels eines Schneckentriebes und die Changierbewegung mittels eines Kurbelgetriebes erfolgt.
Des Weiteren ist eine Vorrichtung zum axialen Hin- und Herbewegen von Farbwalzen bekannt ( DE 43 01 520 A1 , bei der der Drehantrieb über Zahnradstufen, der Changierantrieb über eine Taumelscheibe und die Taumelscheibe per Zahneingriff oder Friktion untersetzt von einem Ritzel eines Farbwalzenzapfens angetrieben wird. Die Hubverstellung erfolgt über die Neigung der Taumelscheibe. Eine Verreibeinsatzverstellung – Beginn der Verreibung relativ zum Drehwinkel der Druckmaschine – ist nicht beschrieben.
Darüber hinaus ist aus der DE 24 43 504 C ein Changierantrieb für Reibzylinder bekannt, bei dem der Geschwindigkeitsverlauf der Axialbewegung der Reibwalzen mit einer programmierbaren Steuerung beeinflusst wird. Dies geschieht auf der Grundlage der Farbdeckung der Reibwalzen. Die Steuerung bekommt hierfür Steuersignale von einer Messwalze, um den Drehwinkel des Plattenzylinders zu erfassen und so den Geschwindigkeitsverlauf generieren zu können.
Nachteilig bei diesen Einrichtungen ist die extrem hohe Teileanzahl, die Verwendung von komplizierten Teilen sowie der große Bauraum.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Changierantriebes für Reibzylinder eines Farbwerkes mit einem in einem geringen Bauraum unterzubringenden, Verstellungen mit wenig Aufwand zulassenden Aufbau.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Patentanspruch 1 gelöst.
Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
1 ein Farbwerk
2 einen Changierantrieb (rotatives Element)
3 einen Changierantrieb (translatives Element).
Das in 1 dargestellte Farbwerk enthält einen Formzylinder 1, mehrere Farbwalzen 2 und mehrere Reibzylinder 3. Der erste Reibzylinder 3.1 ist mit einem Changierantrieb ausgestattet.
Der Changierantrieb enthält ein als Motor 4 ausgebildetes rotatives Antriebselement mit einem Getriebe 5, welches auch in den Motor integriert sein kann, und eine mit dem Motor 4 verbundene Steuerung 6.
Das Antriebselement führt erfindungsgemäß eine Bewegung in zwei Richtungen aus und arbeitet maschinensynchron halbtourig.
Damit wird die Hinbewegung des Reibzylinders bei Ausbildung des Antriebselementes als rotatives Element von der ersten Drehrichtung (Vorwärtslauf) und die Herbewegung von der zweiten Drehrichtung (Rückwärtslauf) abgeleitet. Als rotative Antriebselemente kommen Motore, Motore mit nachgeschalteten oder integrierten Getrieben oder Drehflügelmotore in Betracht.
Zur Synchronisation des Antriebselementes mit der Drehbewegung der Druckmaschine ist am Formzylinder 1 ein Inkrementalgeber 23 angeordnet, der mit der Steuerung 6 verbunden ist; das Antriebselement wird damit dezentral maschinensynchron angetrieben.
Bei Ausbildung des Antriebselementes als translatorisches Element 18 (2) wird die translatorische Bewegung (Vor-/Rückwärts) für den Changierantrieb des Reibzylinders ausgenutzt.
Bei der in 1 dargestellten Antriebsvariante steht das dem Motor 4 nachgeordnete Getriebe 5 über eine als Exzenterbolzen ausgebildete Schwinge 7 mit dem ersten Reibzylinder 3.1 in Wirkverbindung. Dazu greift die Schwinge 7 über ein an der Schwinge angeordnetes Kugellager 8 in auf dem Reibzylinderschenkel 9 angeordnete Anlaufscheiben 10 ein. Der Reibzylinderschenkel 9 ist in Lagern 11 dreh- und verschiebbar gelagert.
Über die Schwinge 7 wird die Drehbewegung des Motors 4 in eine Changierbewegung des Reibzylinders 3.1 umgewandelt. Bei dem in 3 dargestellten Changierantrieb mit einem als translatorisches Element 18 ausgebildeten Antriebselement ist die Schwinge 7 als Hebel ausgebildet.
Nach einer ersten Ausbildungsvariante des Changierantriebes ist jedem Reibzylinder 3.1; 3.2; 3.3 ein eigener Changierantrieb in Form eines Motors 4 zugeordnet.
Nach einer zweiten Variante – wie in 1 dargestellt – ist nur dem ersten Reibzylinder 3.1 ein Motor 4 zugeordnet, die weiteren Reibzylinder 3.2; 3.3 werden von dem ersten Reibzylinder 3.1 angetrieben.
Zu diesem Zweck ist der vom Motor angetriebene erste Reibzylinder 3.1 über einen Wechselhebel 12 mit dem zweiten Reibzylinder 3.2 und der zweite Reibzylinder 3.2 über einen weiteren Wechselhebel 13 mit dem dritten Reibzylinder 3.3 verbunden.
Der Wechselhebel 12 besteht aus einer den Zwischenraum zwischen erstem und zweitem Reibzylinder überbrückenden, in Stützlagern 14 gelagerten Welle 15 an deren Enden jeweils ein Hebel 16 mit einer als Kugellager ausgebildeten Rolle 17 angeordnet ist. Eine Rolle 17 des Wechselhebels 12 greift – wie in 2 gezeigt – in die Anlaufscheiben 10 des ersten Reibzylinders ein. Die zweite Rolle des Wechselhebels 12 greift in die auf der Achse des zweiten Reibzylinders 3.2 angeordneten Anlaufscheiben ein. Damit wird die Bewegung des ersten Reibzylinders 3.1 auf den zweiten Reibzylin der 3.2 übertragen.
Die Übertragung der Bewegung vom zweiten Reibzylinder 3.2 auf den dritten Reibzylinder 3.3 über den weiteren Wechselhebel 13 erfolgt analog.
Dem Motor 4 ist eine Steuerung 6 zugeordnet. Mit der Steuerung 6 werden die notwendigen Verstellungen realisiert.
Die Steuerung 6 realisiert in Verbindung mit dem Inkrementalgeber 23, daß der Motor 4 maschinensynchron und halbtourig angetrieben wird. Über eine in der Steuerung 6 integrierte Phasenverstellung 20 wird die Verreibeinsatzverstellung – Beginn der Verreibung relativ zum Drehwinkel der Druckmaschine – realisiert.
Des weiteren enthält die Steuerung 6 zur Realisierung des Vor- und Rückwärtslaufes des Motors 4 eine Drehrichtungsumschalteinrichtung 19.
Über eine in die Steuerung integrierte Umdrehungsvorwahleinrichtung 21 ist der Verreibhub einstellbar.
Bei einem Motor 4 mit nachgeordnetem Getriebe 5 wird beispielsweise der gesamte Verreibhub mit 5 Umdrehungen des Motors erreicht; die als Exzenterbolzen ausgebildete Schwinge vollführt dabei 0,5 Umdrehungen. Soll ein geringerer Verreibhub eingestellt werden, wird die Anzahl der Umdrehungen verringert.
Bei Antriebselementen, die pro Hub nur eine Umdrehung ausführen (Drehflügelmotor oder Motor ohne Getriebe), wird der Verreibhub durch Anwahl der Teildrehung eingestellt.
Unter Teildrehung wird dabei ein Wert unter einer Umdrehung, beispielsweise 1/4; 1/2; 3/4 Umdrehung verstanden.
Bei dem translatorischen Element 18 wird der Verreibhub durch eine Veränderung des Translationshubes erreicht.
Zur Realisierung einer konstanten Verreibgeschwindigkeit ist die Steuerung 6 mit einer Drehzahlanpassungseinrichtung 22 versehen.

1: Formzylinder
2: Farbwalze
3: Reibzylinder
3.1: erster Reibzylinder
3.2: zweiter Reibzylinder
3.3: dritter Reibzylinder
4: Motor
5: Getriebe
6: Steuerung
7: Schwinge
8: Kugellager
9: Reibzylinderschenkel
10: Anlaufscheibe
11: Lager
12: Wechselhebel
13: weiterer Wechselhebel
14: Stützlager
15: Welle
16: Hebel
17: Rolle
18: translatorisches Element
19: Drehrichtungsumschalteinrichtung
20: Phasenverstellung
21: Umdrehungsvorwahleinrichtung
22: Drehzahl anpassungseinrichtung
23: Inkrementalgeber

Claims

Changierantrieb für Reibzylinder in Farb- und Feuchtwerken von Druckmaschinen mit auf der Achse (9) des Reibzylinders (3) angeordneten Anlaufscheiben (10) und eine in denselben drehbeweglich angeordnete Schwinge (7), wobei die Schwinge (7) mit einem dezentral, maschinensynchron angetriebenen drehrichtungsumsteuerbaren Motor (4) verbunden ist und diesem eine Steuerung (6) zur Realisierung einer Verreibeinsatzverstellung und/oder einer Verreibhubverstellung und einer Verreibgeschwindigkeitsverstellung zugeordnet ist.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der drehrichtungsumsteuerbare Motor (4) ein nachgeordnetes Getriebe (5) aufweist.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Reibzylinder (3.1, 3.2, 3.3) ein drehrichtungsumsteuerbarer Motor (4) zugeordnet ist.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass einem Reibzylinder (3.1) ein drehrichtungsumsteuerbarer Motor (4) zugeordnet ist und die weiteren Reibzylinder (3.2, 3.3) mit diesem über Wechselhebel (12, 13) verbunden sind.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (7) als ein Exzenterbolzen ausgebildet ist.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (6) zur Realisierung der Verreibeinsatzverstellung eine elektronische Phasenverstellung (20) für das Antriebselement (4; 18) enthält.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (6) zur Realisierung der Verreibhubverstellung eine Umdrehungsvorwahleinrichtung (21) enthält.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (6) zur Realisierung einer konstanten Verreibgeschwindigkeit eine Drehzahlanpassungseinrichtung (22) enthält.
Changierantrieb für Reibzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (6) zur Realisierung der Verreibhubverstellung eine Teildrehungsvorwahleinrichtung enthält.