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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur Druckan- und -abstellung in einer
Druckmaschine, mit einem Gegendruckzylinder, einem Form- und/oder
Gummituchzylinder, einem Zylinderan- und -abstelllager zum An- und
Abstellen des Form- und/oder Gummituchzylinders an den und von dem
Gegendruckzylinder, einer Auftragwalze und einem Walzenan- und -abstelllager
zum An- und Abstellen der Auftragwalze an den und von dem Form-
und/oder Gummituchzylinder, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung entstand vor folgendem
Hintergrund: Es gibt bestimmte Druckaufträge, bei denen zwar ein Bedrucken
der Bögen
in den Offsetdruckwerken jedoch kein anschließendes Lackieren der Bögen in dem
Lackierwerk der Offsetdruckmaschine erforderlich ist. Bei der Bearbeitung
eines solchen Druckauftrages wird das Lackierwerk in einem sogenannten
inaktiven Modus betrieben, in welchem die bereits mit den Offsetaufdrucken
versehenen Bögen
durch das Lackierwerk hindurchgefördert werden, ohne darin lackiert
zu werden. Während
des inaktiven Modus wird der Form- und/oder Gummituchzylinder auf
einem hinreichend großen
Abstand zum Gegendruckzylinder gehalten, um zu vermeiden, dass die
vom Gegendruckzylinder am Form- und/oder Gummituchzylinder vorbeitransportierten Bögen mit
ihrer Hinterkante am Form- und/oder Gummituchzylinder anschlagen,
was ein Ab- oder Verschmieren zur Folge hätte. Zur Einstellung besagten
Abstandes zwischen den Zylindern sind die Lagerung des Formund/oder
Gummituchzylinders betreffend besondere konstruktive Vorkehrungen
erforderlich.
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Dem durch die
DE 199 37 469 A1 repräsentierten
Stand der Technik entsprechend können
die Vorkehrungen z. B. darin bestehen, dass der Form- und/oder Gummituchzylinder
in einem Schwenkmechanismus gelagert ist, mittels welchem der Abstand zwischen
den beiden Zylindern einstellbar ist. Aus der Zeichnung der zuletzt
genannten Offenlegungsschrift ist ersichtlich, dass eine Auftragwalze
exzentrisch in einem Drehgelenk gelagert ist.
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In der Deutschen Auslegeschrift
DE 21 53 690 ist eine Vorrichtung
zum Druckan- und -abstellen beschrieben, welche vor einem ganz anderen
Hintergrund als dem der Erfindung entstanden ist und die lediglich
ferneren Stand der Technik repräsentiert. Bei
dieser Vorrichtung ist die Exzenterbüchse eines Formzylinders, dem
mehrere Auftragwalzen zugeordnet sind, über eine Koppel mit der Exzenterbüchse eines
Gummituchzylinders gekoppelt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Druckan- und -abstellung zu schaffen, die für den Einsatz
in einem Lackier- oder Druckwerk geeignet ist, das manchmal in dem
sogenannten inaktiven Modus betrieben werden muss.
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Diese Aufgabe wird durch eine der
eingangs genannten Gattung entsprechende Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst,
welche dadurch gekennzeichnet ist, dass ein drehbar gelagertes,
erstes Stellelement des Walzenan- und -abstelllagers, ein drehbar
gelagertes, zweites Stellelement des Zylinderan- und -abstelllagers
und eine Koppel zusammen ein Koppelgetriebe bilden, eines der Stellelemente über ein
Gelenk mit der Koppel schubgelenkig verbunden ist und das Gelenk
einen toten Schubweg aufweist.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind die konstruktiven Voraussetzungen für die Verstellung des Form-
und/oder Gummituchzylinders auf einen für den inaktiven Modus hinreichend
weiten Abstand zum Gegendruckzylinder gegeben. Die Anzahl der zwischen
einer Maschinenseitenwand und dem Form- und/oder Gummituchzylinder
vorhandenen, spielbehafteten Fügestellen
ist gering, so dass die Vorrichtung eine hohe Stabilität und Steifigkeit
aufweist und deshalb auch für
den Einsatz in einer großformatigen
Druckmaschine geeignet ist.
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Eine andere Bezeichnung für den "toten Schubweg"
ist "toter Gang". Der tote Schubweg ist in seiner Länge derart
dimensioniert, dass über
den toten Schubweg hinweg eine Bewegung der Koppel ohne eine Mitnahme
jenes Stellelementes durch die Koppel, mit welchem die Koppel über das
Gelenk schubgelenkig verbunden ist, ermöglicht ist.
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Wenn die eine Gelenkhälfte des
Gelenkes entlang der anderen Gelenkhälfte innerhalb des toten Schubweges
verschoben wird, dann führt
die Koppel einen Leerhub aus. Der tote Schubweg ist sozusagen ein
Schubspiel, welches derart begrenzt ist, dass die Bewegung der Koppel
innerhalb des toten Schubweges nicht auf das mit der Koppel verbundene
Stellelement und erst nach dem Erreichen des Endes des toten Schubweges
auf besagtes Stellelement übertragen
wird. Den zuvor erfolgten Erläuterungen
zum toten Schubweg lag die beispielhafte Annahme zugrunde, dass
die Koppel das treibende Teil und das mit der Koppel über das
Gelenk verbundene Stellelement das getriebene Teil, d. h. die Antriebsschwinge des
Koppelgetriebes, ist. Diese Annahme trifft zu, wenn das erste Stellelement
des Walzenan- und -abstelllagers über besagtes Gelenk mit der
Koppel schubgelenkig verbunden ist, wie dies gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung auch vorgesehen ist.
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Stattdessen ist es aber auch möglich, dass das
zweite Stellelement des Zylinderan- und -abstelllagers über das
Gelenk mit der Koppel schubgelenkig verbunden ist. Im letztgenannten
Fall ist das mit der Koppel über
das Gelenk schubgelenkig verbundene Stellelement die Antriebsschwinge
des Koppelgetriebes bzw. das treibende Teil und ist die Koppel das
getriebene Teil und ist der tote Schubweg in seiner Länge derart
dimensioniert, dass über
den toten Schubweg hinweg eine Bewegung jenes Stellelementes, mit
welchem die Koppel über
das Gelenk schubgelenkig verbunden ist, ohne eine Mitnahme der Koppel durch
das zuletzt genannte Stellelement ermöglicht ist.
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Nachfolgend werden einige Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Einzelnen erläutert.
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Sowohl das erste als auch das zweite
Stellelement kann eine Exzenterbuchse oder ein Kurvenring sein.
Vorzugsweise ist das erste Stellelement eine Exzenterbuchse und
ist das zweite Stellelement ein Kurvenring. Die Ausbildung des zweiten
Stellelementes als der Kurvenring ist hinsichtlich eines besonders
großen
Stellweges des Zylinderan- und -abstelllagers und damit einstellbaren
Freiraumes zwischen den Zylindern vorteilhaft.
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Hinsichtlich einer kostengünstigen
Fertigung vorteilhaft ist die Ausbildung des Gelenkes als ein Dreh-
und Schubgelenk, welches ein Langloch und einen in dem Langloch
sowohl dreh- als auch verschiebbar geführten Gelenkzapfen umfasst.
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Davon abweichend ist es aber auch
möglich, die
Koppel anstatt über
das einzige Dreh- und Schubgelenk über zwei Gelenke, nämlich ein
Drehgelenk und ein Schubgelenk, mit dem entsprechenden Stellelement
gelenkig zu verbinden, z. B. indem ein Gelenkzapfen mit seinem einen
Zapfenende in einem Langloch zwar verschiebbar jedoch nicht drehbar
geführt
ist und mit seinem anderen Zapfenende in einer Bohrung ausschließlich drehbar
geführt
ist. Im letztgenannten Fall bilden das Langloch und das darin verschiebbar
geführte
Zapfenende besagtes Schubgelenk und bilden die Bohrung und das in
letzterer geführte
Zapfenende besagtes Drehgelenk. Falls das Drehgelenk an der Koppel
angeordnet ist, dann ist das Schubgelenk an dem mit der Koppel gelenkig verbundenen
Stellelement angeordnet. Eine demgegenüber vertauschte Anordnung,
bei welcher das Schubgelenk an der Koppel und das Drehgelenk an dem
mit der Koppel gelenkig verbundenen Stellelement angeordnet ist,
ist ebenso möglich.
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Hinsichtlich einer preiswerten und
trotzdem absolut funktionssicheren Konstruktion der Vorrichtung
vorteilhaft ist es, wenn die Auftragwalze dem Form- und/oder Gummituchzylinder
als einzige Auftragwalze zugeordnet ist. Durch die Verwendung nur der
einzigen Auftragwalze kann ein zur Betätigung des Walzenan- und -abstelllagers
vorgesehener Mechanismus einen vergleichsweise einfachen Aufbau aufweisen.
Die einzige Auftragwalze färbt
den Form- und/oder Gummituchzylinder genauso gründlich und präzise ein,
wie dies zwei oder mehr Auftragwalzen täten, die jedoch eine entsprechende
Anzahl von Walzenan- und -abstelllagern und zur Betätigung dieser
Walzenan- und -abstelllager einen vergleichsweise komplizierten
Mechanismus benötigen
würden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders
für ihren
Einsatz in einem Lackier-, Flexodruck- oder Beschichtungswerk einer
Druckmaschine geeignet, bei dem das Erfordernis besteht, den Form-
und/oder Gummituchzylinder nicht nur in die "Druckan"-Stellung und die
"Druckab"-Stellung sondern darüber
hinaus auch in eine dritte Stellung für die inaktive Teilnahme des
Werkes am Druckprozess zu verstellen.
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Weitere funktionell und konstruktiv
vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In dieser zeigt:
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1 ein
Lackierwerk mit zwei durch eine Koppel miteinander verbundenen An- und Abstelllagern,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
des Lackierwerkes aus 1 einschließlich verschiedener in 1 nicht gezeigter Getriebe
und Antriebe zur Verstellung der An- und Abstelllager und
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3 eine
nochmals vergrößerte Darstellung
des Lackierwerkes aus den 1 und 2 einschließlich einer
in den 1 und 2 nicht gezeigten Sicherungseinrichtung.
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In den 1 bis 3 ist eine Rotationsdruckmaschine 1 zum
Bedrucken eines bogenförmigen Bedruckstoffs
ausschnittsweise dargestellt. Die Ausschnitte zeigen ein zum Lackieren
oder Beschichten des Bedruckstoffes verwendetes Druckwerk, welches
die Rotationsdruckmaschine 1 neben diesem Druckwerk in
Bedruckstofftransportrichtung vorgeordneten Offsetdruckwerken aufweist
und das im Folgenden als Lackier-Druckwerk bezeichnet wird.
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Das Lackier-Druckwerk umfasst einen
Gegendruckzylinder 2 mit nicht näher dargestellten Greifersystemen
zum Halten des Bedruckstoffes und einen auf dem Bedruckstoff abrollenden
Zylinder, nämlich
einen Form- und/oder Gummituchzylinder 3, auf welchen eine
Flexodruckform für
Spotlackierungen oder ein Gummituch für Ganzflächenlackierungen aufgespannt
ist oder beide Zylinderaufzüge
(Flexodruckform, Gummituch) im Wechsel gegeneinander aufspannbar
sind. Des Weiteren umfasst besagtes Lackier-Druckwerk nur eine einzige
Auftragwalze 4, welche im Druckbetrieb auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 bzw.
dem darauf aufgespannten Zylinderaufzug abrollt. Zur Einfärbung des
Zylinderaufzugs ist vorteilhafterweise keine weitere Auftragwalze
erforderlich, so dass eine konstruktiv einfache und somit kostengünstige technische
Lösung
gegeben ist. Falls der Auftragwalze 4 der zu verdruckende
Lack oder stattdessen eine Spezialfarbe oder eine andere Beschichtungsflüssigkeit
von einer Tauchwalze des Lackier-Druckwerkes zugeführt wird,
dann ist die Auftragwalze 4 eine Dosierwalze mit ungerasterter,
glattflächiger
Umfangsoberfläche. Anderenfalls
kann die Auftragwalze 4 eine Anilox- bzw. Rasterwalze sein,
an welcher eine Dosierrakel, z. B. eine Kammerrakel, anliegt.
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In beiden zuvor genannten Fällen ist
die Auftragwalze 4 in einem Walzenan- und -abstelllager 5 gelagert,
welches als eine Exzenterbuchse ausgebildet ist bzw. eine solche
als Stellelement aufweist und der An- und Abstellung der Auftragwalze 4 an
den und von dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 dient.
Letzterer ist in einem Zylinderan- und -abstelllager 6 gelagert,
das als eine sogenannte Dreipunktlagerung ausgebildet ist. Das Zylinderan-
und -abstelllager 6 umfasst als Stellelement einen drehbar gelagerten
Kurvenring 7 mit einer umfangsseitigen bzw. außenliegenden
Kurvenkontur, die auf drei Stützrollen 8 bis 10 abgestützt ist,
von denen eine, nämlich
die Stützrolle 10,
gefedert ist und deshalb den Kurvenring 7 gegen die anderen
beiden Stützrollen 8, 9 gedrückt hält. Die
gefederte Stützrolle 10 liegt von
allen Stützrollen 8 bis 10 dem
Gegendruckzylinder 2 am nächsten. Die Stützrolle 8 liegt
im Wesentlichen auf der den Mittelpunkt der Auftragwalze 4 mit dem
gemeinsamen Mittelpunkt des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 und
des Kurvenringes 7 verbindenden Verbindungszentrale. Der
Form- und/oder Gummituchzylinder 3 ist in dem Kurvenring 7 drehbar gelagert,
indem ein Zylinderachszapfen des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 in
den Innenring eines Wälzlagers
fest eingesteckt ist und der Außenring
des Wälzlagers
in den Kurvenring 7 fest eingesteckt ist. Das Zylinderan-
und -abstelllager 6 dient der An- und Abstellung des Formund/oder
Gummituchzylinders 3 an den und von dem Gegendruckzylinder 2 bzw.
dem darauf geführten
Bedruckstoff.
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Das Zylinderan- und -abstelllager 6 ist über eine
erste Koppel 11 mit dem Walzenan- und -abstelllager 5 getriebetechnisch
verbunden. Die erste Koppel 11 ist mit ihrem einen Koppelende
an dem Kurvenring 7 angelenkt und mit ihrem anderen Koppelende über ein
erstes Dreh- und Schubgelenk 12 mit dem Walzenan- und -abstelllager 5 gelenkig
verbunden. Der Kurvenring 7 bildet also eine Antriebsschwinge
und das Walzenan- und -abstelllager 5 eine Abtriebsschwinge
eines ersten Koppel- bzw. Viergelenkgetriebes, zu welchem auch die
erste Koppel 11 gehört.
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Das erste Dreh- und Schubgelenk 12 besteht aus
einem Langloch 13 in der ersten Koppel 11 und einem
in dem Langloch 13 sowohl dreh- als auch verschiebbar geführten ersten
Gelenkzapfen 14, der als ein Gleitstift ausgebildet ist
und in einem an den Walzenan- und -abstelllager 5 angebrachten
Arm fest sitzt.
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An einem am Walzenan- und -abstelllager 5 ebenfalls
angebrachten, anderen Arm ist ein pneumatischer, erster Arbeitszylinder 15 angelenkt,
welcher als Walzenstellantrieb für
die Auftragwalze 4 fungiert. Der erste Arbeitszylinder 15 ist
als ein sogenannter Tandemzylinder ausgebildet, welcher im Prinzip
aus zwei miteinander in Reihe geschalteten und eine Baueinheit bildenden
Arbeitszylindern besteht, deren beide Hubkolben nacheinander in
zueinander entgegengesetzten Richtungen ausfahrbar sind. Die beiden
Hubkolben begrenzen zwei unabhängig
voneinander mit dem Druckfluid (Druckluft) befüllbare Kontraktions- und Expansionskammern des
ersten Arbeitszylinders 15. Jeder der beiden Hubkolben
begrenzt eine andere der beiden Kontraktions- und Expansionskammern.
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Ein doppelarmiger, erster Hebel 16 ist
um ein ortsfestes, erstes Drehgelenk 17 herum schwenkbar gelagert
und mit einer Synchronwelle 18, auf welcher der erste Hebel 16 sitzt,
drehfest verbunden. Ein pneumatischer, zweiter Arbeitszylinder 19 ist
an einem Hebelarm und eine zweite Koppel 20 an dem anderen
Hebelarm des ersten Hebels 16 angelenkt. Der zweite
Arbeitszylinder 19 ist ebenfalls als ein Tandemzylinder
mit zwei Schaltstufen ausgebildet und fungiert als Zylinderstellantrieb
für den
Form- und/oder Gummituchzylinder 3. Die zweite Koppel 20 ist
an dem Kurvenring 7 angelenkt, welcher zusammen mit der
zweiten Koppel 20 und dem ersten Hebel 16 ein
zweites Koppel- bzw. Viergelenkgetriebe bildet. Genau gesagt, bildet
der erste Hebel 16 die Antriebsschwinge und der Kurvenring 7 die
Antriebsschwinge des zweiten Viergelenkgetriebes.
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Ein doppelarmiger, zweiter Hebel 21 ist
um ein ortsfestes, zweites Drehgelenk 22 herum schwenkbar
gelagert und mit seinem einen Hebelarm an dem zweiten Arbeitszylinder 19 und
mit seinem anderen Hebelarm an einem pneumatischen, dritten Arbeitszylinder 23 angelenkt.
Somit ist an einer ersten Kolbenstange 19.1 des zweiten
Arbeitszylinders 19 der erste Hebel 16 und an
einer zweiten Kolbenstange 19.2 des zweiten Arbeitszylinders 19 der zweite
Hebel 21 angelenkt. Der dritte Arbeitszylinder 23 ist
mit seiner einzigen Kolbenstange an dem zweiten Hebel 21 und
mit seinem dieser Kolbenstange entgegengesetzten Ende an einem Maschinengestell der
Rotationsdruckmaschine 1 angelenkt. Die für die gelenkigen
Verbindungen des zweiten Hebels 21 mit den Arbeitszylindern 19, 23 und
des ersten Hebels 16 mit dem zweiten Arbeitszylinder 19 und
der zweiten Koppel 20 erforderlichen Drehgelenke sind in
der Zeichnung nicht mit Bezugszeichen bezeichnet.
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Es ist eine nicht gezeigte Modifikation
denkbar, gemäß welcher
der dritte Arbeitszylinder 23 durch einen anderen Stellantrieb,
z. B. durch einen elektrischen Motor mit einem Schraubengetriebe,
ersetzt ist.
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Um ein ortsfestes, drittes Drehgelenk 24 herum
schwenkbar gelagert ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine doppelarmige
Sperrklinke 25, die als Verriegelungs- und Sicherungseinrichtung zum
Sichern des ersten Hebels 16 und über die zweite Koppel 20 des
Zylinderan- und -abstelllagers 6, genau gesagt, des Kurvenringes 7,
gegen unbeabsichtigte Verstellungen dient. Als Klinkenstellantrieb
zum Verstellen der Sperrklinke 25 in ihre Sperrstellung (vgl. 3), in welcher ein Fanghaken
der Sperrklinke 25 den ersten Hebel 16 hintergreift,
und aus der Sperrstellung heraus, ist ein pneumatischer, vierter Arbeitszylinder 26 vorgesehen.
Der vierte Arbeitszylinder 26 ist mit seinem einen Ende
an dem Maschinengestell und mit seinem anderen Ende an einem ersten
Klinkenarm der Sperrklinke 25 angelenkt. An einem zweiten
Klinkenarm der Sperrklinke 25 ist deren Fanghaken angeordnet.
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Ein dreiarmiger, dritter Hebel 27 ist
um ein ortsfestes, viertes Drehgelenk 28 herum schwenkbar gelagert.
Das vierte Drehgelenk 28 wird durch eine Welle 29 gebildet,
auf welcher der dritte Hebel 27 relativ zur Welle 29 drehbar
sitzt. Der dritte Hebel 27 ist mittels eines elektrischen,
ersten Motors 30, der an dem Maschinengestell befestigt
ist, über
ein erstes Schraubengetriebe motorisch um das vierte Drehgelenk 28 herum
schwenkbar. Das erste Schraubengetriebe umfasst eine erste Gewindespindel 31,
welche mit der Motorwelle des ersten Motors 30 gekuppelt
ist und stattdessen auch von der Motorwelle direkt gebildet werden
könnte,
und ein Innengewinde (Schraubenmutter), welches an einem ersten
Hebelarm des dritten Hebels 27 angeordnet ist und in welches
die erste Gewindespinde131 eingeschraubt ist.
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Ein elektrischer, zweiter Motor 32 ist
an einem einarmigen, vierten Hebel 33 befestigt, der koaxial
mit dem dritten Hebel 27 drehbar gelagert ist. Der vierte
Hebel 33 sitzt auf der Welle 29 und ist mit letzterer
drehfest verbunden, so dass der vierte Hebel 33 und die
Welle 29 nur zusammen relativ zum dritten Hebel 27 mittels
des zweiten Motors 32 über
ein zweites Schraubengetriebe verdrehbar sind. Dieses zweite Schraubengetriebe
umfasst eine zweite Gewindespindel 34, welche mit der Motorwelle
des zweiten Motors 32 gekuppelt ist und stattdessen auch
direkt von dieser Motorwelle gebildet sein könnte. Die zweite Gewindespindel 34 ist
in ein Innengewinde eingeschraubt, welches in eine Schraubenmutter
am zweiten Hebelarm des dritten Hebels 27 eingebracht ist.
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In einem dritten Hebelarm des dritten
Hebels 27 ist eine dritte Gewindespindel 35 zwar
drehbar, jedoch nicht verschiebbar, d. h. schubfest, gelagert, welche
in ein Innengewinde (Schraubenmutter) eingeschraubt ist, das sich
an einem einarmigen, fünften Hebel 36 befindet,
so dass der dritte Hebel 27 und der fünfte Hebel 36 über ein
die dritte Gewindespindel 35 umfassendes, drittes Schraubengetriebe
getriebetechnisch miteinander verbunden sind. Der fünfte Hebe 36 ist
koaxial mit dem dritten Hebel 27 und mit dem vierten Hebel 33 gelagert,
indem der fünfte
Hebel 36 relativ zur Welle 29 drehbar auf letzterer
sitzt. Über
die dritte Gewindespindel 35 ist der fünfte Hebel 36, solange
sich die dritte Gewindespindel 35 nicht um sich selbst
dreht, drehfest bzw. winkelstarr mit dem dritten Hebel 27 verbunden.
Aufgrund dieser winkelstarren Verbindung der beiden Hebel 27, 36 miteinander
sind die beiden Hebel 27, 36 bei Stillstand der
dritten Gewindespindel 35 mittels des ersten Motors 30 nur
zusammen um die Welle 29 herum schwenkbar.
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Ein am dritten Hebelarm des dritten
Hebels 27 befestigter, elektrischer, dritter Motor 37 hat
eine zu der dritten Gewindespindel 35 parallel ausgerichtete
Motorwelle und dient dem rotativen Antreiben der dritten Gewindespindel 35 über ein
formschlüssiges
Zugmittelgetriebe. Das Zugmittelgetriebe umfasst ein zur Motorwelle
des dritten Motors 37 koaxiales und mit dieser Motorwelle
drehfest verbundenes, erstes Zahnrad 38, ein zur dritten
Gewindespindel 35 koaxiales und mit letzterer drehfest
verbundenes, zweites Zahnrad 39 und einen die beiden Zahnräder 38, 39 umschlingenden
und mit den Zahnrädern 38, 39 im
Formschluss, d. h. konkret im Zahneingriff, stehenden, endlosen
Zahnriemen 40, der aufgrund seiner Eigenelastizität vorgespannt
ist. Das erste Zahnrad 38 sitzt drehfest auf der Motorwelle des
dritten Motors 37 und könnte
stattdessen auch durch eine Direktverzahnung dieser Motorwelle gebildet
sein. Das zweite Zahnrad 39 sitzt drehfest auf der dritten
Gewindespindel 35 und könnte
stattdessen auch durch eine Direktverzahnung der dritten Gewindespindel 35 gebildet
sein. Die vom dritten Motor 37 angetriebene Rotation der
dritten Gewindespindel 35 um sich selbst hat zur Folge,
dass der fünfte
Hebel 36 wahlweise, je nach jeweils eingeschalteter Drehrichtung
des dritten Motors 37, entweder zum dritten Hebelarm des
dritten Hebels 27 hin oder von diesem dritten Hebelarm
weg geschwenkt bzw. geschraubt wird.
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Der fünfte Hebel 36 ist über eine
dritte Koppel 41 getriebetechnisch mit der Exzenterbuchse (Walzenan-
und -abstelllager 5) verbunden. Die dritte Koppel 41 ist über ein
fünftes
Drehgelenk 42 an dem fünften
Hebel 36 angelenkt und über
ein zweites Dreh- und
Schubgelenk 43 an der Exzenterbuchse, und genau gesagt,
an einem weiteren an der Exzenterbuchse angebrachten Arm, angelenkt.
Der fünfte Hebel 36 bildet
die Antriebsschwinge und die Exzenterbuchse bildet die Antriebsschwinge
eines dritten Koppel- bzw. Viergelenkgetriebes, zu welchem auch die
dritte Koppel 41 gehört.
Das zweite Dreh- und Schubgelenk 43 besteht aus einem in
die dritte Koppel 41 eingebrachten Kulissenschlitz 44 und
einem in dem Kulissenschlitz 44 drehbaren und entlang dem Kulissenschlitz 44 verschiebbaren,
zweiten Gelenkzapfen (Gleitstift) 45, der in dem zuletzt
genannten Arm der Exzenterbuchse fest sitzt. Der Kulissenschlitz 44 weist
zwei lineare Kulissenbereiche und einen bogenförmigen Kulissenbereich auf,
der zwischen den beiden linearen Kulissenbereichen angeordnet ist.
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Ein viertes Koppel- bzw. Viergelenkgetriebe umfasst
eine vierte Koppel 46, die mit ihrem einen Koppelende am
ersten Hebelarm des dritten Hebels 27 und mit ihrem anderen
Koppelende an einem Arm eines Lager- und Exzenterzapfens 47 angelenkt
ist, auf welchem die Stützrolle 8 drehbar
sitzt und der um eine relativ zur Drehachse der Stützrolle 8 exzentrisch
versetzte Zapfenachse drehbar gelagert ist. Der dritte Hebel 27 bildet
somit die Antriebsschwinge und der Exzenterzapfen 47 die
Antriebsschwinge des vierten Viergelenkgetriebes.
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Koaxial mit dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 angeordnet
und mit letzterem drehfest verbunden ist ein drittes Zahnrad 48 mit
Stirnverzahnung. Der Teilkreisdurchmesser des dritten Zahnrades 48 ist
im Wesentlichen genauso groß wie
der Außendurchmesser
des Form- und/oder Gummituchzylinders 3. Ein viertes Zahnrad 49,
welches ebenfalls eine Stirnverzahnung aufweist und dessen Teilkreisdurchmesser
im Wesentlichen genauso groß wie
der Außendurchmesser
des Gegendruckzylinders 2 ist, ist koaxial mit dem Gegendruckzylinder 2 angeordnet und
mit letzterem drehfest verbunden. Ein fünftes Zahnrad 50 mit
Stirnverzahnung hat einen Teilkreisdurchmesser, der im Wesentlichen
genauso groß wie der
Außendurchmesser
der Auftragwalze 4 ist. Das fünfte Zahnrad 50 ist
koaxial mit der Auftragwalze 4 angeordnet und mit letzterer
drehfest verbunden. Die genannten drei Zahnräder 48 bis 50 der
Zylinder 2, 3 und der Auftragwalze 4 sind
anhand ihrer Teilkreisdurchmesser lediglich schematisch in`der Zeichnung dargestellt.
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Nachfolgend werden verschiedene Betriebsmodi
der Rotationsdruckmaschine 1 und mit diesen Betriebsmodi
in Zusammenhang stehende Funktionen der zuvor erläuterten
Mechanismen im Einzelnen beschrieben.
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Die Rotationsdruckmaschine 1 ist
wahlweise in einem ersten Druckbetriebsmodus und einem zweiten Druckbetriebsmodus
betreibbar.
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Im ersten Druckbetriebsmodus wird
der Bedruckstoff zuerst in den Offset-Druckwerken mit einem Mehrfarben-Aufdruck
bedruckt und danach in dem Lackier-Druckwerk, z. B. mit einer den
Mehrfarben-Aufdruck überdeckenden
Klarlack-Schutzschicht, bedruckt. Bei der unter aktiver Beteiligung des
Lackier-Druckwerkes erfolgenden Durchführung des ersten Druckbetriebsmodus
kann vor einem Stopper eine Druckabstellung und nach dem Stopper eine
Druckanstellung erforderlich sein.
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Die Druckabstellung erfolgt in den
nachfolgend erläuterten
zwei Schritten, welche automatisch ausgeführt werden.
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In einem ersten Schritt der Druckabstellung wird
die Auftragwalze 4 von dem Formund/oder Gummituchzylinder 3 abgestellt.
Dazu wird die erste Kontraktions- und Expansionskammer des ersten
Arbeitszylinders 15 mit dem Druckfluid (Druckluft) beaufschlagt,
so dass der diese erste Kontraktions- und Expansionskammer begrenzende
Hubkolben mit seiner ersten Kolbenstange 15.1 verschoben
wird und ausfährt.
Infolgedessen wird das Walzenan- und -abstelllager 5 bezüglich 1 entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht. Diese Drehung hat aufgrund der Exzentrizität des Walzenan-
und -abstelllagers (Exzenterbuchse) 5 zur Folge, dass die
Auftragwalze 4 von dem Formund/oder Gummituchzylinder 3 abgehoben wird
und in eine Walzenposition verstellt wird, in welcher ein zwischen
den Umfangsoberflächen
des Formund/oder Gummituchzylinders 3 und der Auftragwalze 4 bestehender
Abstand in etwa 1 bis 2 Millimeter beträgt. In dieser Walzenposition
sind das dritte Zahnrad 48 des Formund/oder Gummituchzylinders 3 und
das fünfte
Zahnrad 50 der Auftragwalze 4, welches zusammen
mit der Auftragwalze 4 in die Walzenposition und damit
ein wenig vom dritten Zahnrad 48 weg verstellt wird, nach
wie vor in gegenseitigem Zahneingriff. Während der zur Abstellung der
Auftragwalze 4 erforderlichen Drehung des Walzenan- und
-abstelllagers 5 gleitet der erste Gelenkzapfen 14 entlang
dem Langloch 13 aus einer ersten in eine zweite Zapfenposition
relativ zum ersten Langloch 13. In keiner der beiden Zapfenpositionen
liegt der erste Gelenkzapfen 14 an irgendeinem der beiden halbkreisförmig gerundeten
Endflächen
des Langloches 13 an.
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Durch die Drehung des Walzenan- und
-abstelllagers 5 zum Zweck der Abstellung der Auftragwalze 4 wird
auch ein Abheben des zweiten Gelenkzapfens 45 von der bezüglich 2 unteren, kreisbogenförmig gerundeten
Innenfläche
(endseitige Anschlagfläche)
des Kulissenschlitzes 44 bewirkt.
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In einem dem ersten Schritt nachfolgenden zweiten
Schritt der Druckabstellung wird der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 vom
Gegendruckzylinder 2 abgestellt. Dazu werden gleichzeitig
oder kurz nacheinander beide Kontraktions- und Expansionskammern
des zweiten Arbeitszylinders 19 mit dem Druckfluid (Druckluft)
befüllt,
so dass die erste Kolbenstange 19.1 und die zweite Kolbenstange 19.2 des
zweiten Arbeitszylinders 19 ausfahren. Infolgedessen wird
zum einen der erste Hebel 16 bezüglich 1 im Uhrzeigersinn geschwenkt und zum
anderen der Kurvenring 7 aufgrund der "Überkreuz-Anlenkung" der zweiten Koppel 20 am
Kurvenring 7 und am ersten Hebel 16 im entgegengesetzten
Sinn, also bezüglich 1 entgegen dem Uhrzeigersinn,
geschwenkt. Infolge dieses Schwenkens des Kurvenringes 7 gelangt
ein in geringerem Maße
als ein weit vorspringender Konturbereich 7.1 vorspringender Konturbereich
des Kurvenringes 7 auf die gefederte Stützrolle 10 und gelangt
auf die Stützrolle 8 ein
weniger als ein stark abgeflachter Konturbereich 7.2 abgeflachter
Konturbereich, so dass der Kurvenring 7 zusammen mit dem
Form- und/oder Gummituchzylinder 3 vom Gegendruckzylinder 2 weg verstellt
wird. Dabei wird der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 um
ein weniger als 3 Millimeter und z. B. 1,2 Millimeter betragendes
Maß (Stellweg)
vom Gegendruckzylinder 2 im Wesentlichen entlang einer
imaginären Mittelpunkt-Verbindungszentralen,
welche einen Dreh- bzw. Mittelpunkt 51 des Gegendruckzylinders 2 und
des vierten Zahnrades 49 mit einem Dreh- bzw. Mittelpunkt 52 des
Form- und/oder Gummituchzylinders 3 und des Kurvenringes 7 und
des dritten Zahnrades 48 miteinander verbindet, d. h. in
etwa oder sogar genau in Radialrichtung des Gegendruckzylinders 2 und
des vierten Zahnrades 49, abgehoben. Besagtes Maß ist so
gering bzw. der Stellweg ist so kurz, dass sich das dritte Zahnrad 48 auch
noch nach der Druckabstellung im gegenseitigen Zahneingriff mit
dem vierten Zahnrad 49 befindet. Infolge der Druckabstellung
geht weder der zwischen den Zahnrädern 48, 49 bestehende
Zahneingriff noch der zwischen den Zahnrädern 48, 50 vorhandene
Zahneingriff verloren.
-
Dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 sind
die mit dem Bezugszeichen 6, 16, 17 und 20 bezeichneten
Teile in doppelter Ausführung
und somit beidseitig, d. h. nicht nur auf der in der 1 sichtbanen Maschinenseite,
hier nämlich
der sogenannten Antriebsseite, sondern ebenso auf der abgewandten Maschinenseite,
hier nämlich
der sogenannten Bedienseite, zugeordnet. Der zweite Arbeitszylinder 19 betätigt beide
Zylinderan- und -abstelllager des Form- und/oder Gummituchzylinders 3,
nämlich
das auf der Antriebsseite und jenes auf der Bedienseite, bei der
Druckabstellung und auch bei der später noch erläuterten
Druckanstellung gleichzeitig, wobei das bedienseitige Koppel- bzw.
Viergelenkgetriebe und das bedienseitige Zylinderan- und -abstelllager
(beide in den 1 und 2 nicht sichtbar) über die
Synchronwelle 18 ebenfalls vom zweiten Arbeitszylinder 19 angetrieben
werden. Es versteht sich von selbst, dass der dem ersten Hebel 16 entsprechende
und auf der Bedienseite angeordnete Hebel nur einen einzigen Hebelarm
(zur Anlenkung der bedienseitigen Koppel) aufzuweisen braucht.
-
Bei der Druckabstellung des Form-
und/oder Gummituchzylinders 3 erfolgt eine Verschiebung
der zweiten Koppel 20 und damit des Langloches 13 relativ
zum in letzteres eingreifenden, ersten Gelenkzapfen 14.
Das Langloch 13 ist jedoch derart dimensioniert, dass der
erste Gelenkzapfen 14 durch besagte Verschiebung des Langloches 13 weder außer Kontakt
noch in Kontakt mit irgendeiner der beiden endseitigen, gerundeten
Innenflächen
des Langloches 13 und insbesondere nicht mit der den Zylinderan-
und -abstelllager 6 nähergelegenen
und bezüglich 1 unteren gerundeten Innenfläche gerät.
-
Die nach dem Stopper vorzunehmende Druckanstellung
des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 erfolgt in drei
aufeinanderfolgenden Schritten, die nachfolgend im Einzelnen erläutert werden.
-
In dem ersten Schritt der Druckanstellung wird
der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 aus seiner durch
die Druckabstellung erreichte Zylinderposition in eine Zwischenposition
verstellt, die zwischen dem vom Form- und/oder Gummituchzylinder 3 bei
"Druck ab" und "Druck an" eingenommenen Zylinderpositionen liegt.
Der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 wird also im ersten
Schritt nicht sofort um den gesamten Stellweg von z. B. 1,2 Millimeter zurückverstellt,
welchen der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 bei der
Druckabstellung zurückgelegt hat,
sondern vorerst nur um einen Teil dieses Stellweges, z. B. um 0,5
Millimeter, so dass in der Zwischenposition zwischen den Zylindern 2, 3 noch
ein Abstand von im Beispiel 0,7 Millimeter besteht. Zur Durchführung des
ersten Schrittes wird die Druckfluid-Beaufschlagung der ersten Kontraktions-
und Expansionskammer des zweiten Arbeitszylinders 19 aufgehoben,
so dass die erste Kolbenstange 19.1 wieder einfährt. Dabei
werden die Druckfluid-Beaufschlagungen des dritten Arbeitszylinders 23 und
der zweiten Kontraktions- und Expansionskammer des zweiten Arbeitszylinders 19 nach
wie vor aufrechterhalten. Durch das Einfahren der ersten Kolbenstange 19.1 wird über den
ersten Hebel 16, welcher dabei bezüglich 1 entgegen dem Uhrzeigersinn schwenkt,
und weiterhin über
die zweite Koppel 20 das Zylinderan- und -abstelllager 6 ein
wenig zurückgedreht,
wodurch der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 zu dem Gegendruckzylinder 2 hin
verstellt wird und die Zahnräder 48, 49 der
beiden Zylinder 2, 3 in tieferen Zahneingriff
miteinander gelangen.
-
In dem zweiten Schritt der Druckanstellung wird
die Auftragwalze 4 an den Formund/oder Gummituchzylinder 3 wieder
angestellt. Dazu wird die Befüllung
bzw. Beaufschlagung der ersten Kontraktions- und Expansionskammer
des ersten Arbeitszylinders 15 mit dem Druckfluid wieder
aufgehoben, so dass die erste Kolbenstange 15.1 einfährt und
dass Walzenan- und -abstelllager 5 soweit zurückdreht, bis
die Auftragwalze 4 wieder am Form- und/oder Gummituchzylinder 3 anliegt
und der zweite Gelenkzapfen 45 an die bezüglich 2 untere, kreisbogenförmig gerundete
Innenfläche
(endseitige Anschlagfläche)
des Kulissenschlitzes 44 anschlägt. Durch die Anlage des zweiten
Gelenkzapfens 45 an besagter Innenfläche ist die Anpressung der
Auftragwalze 4 an den Form- und/oder Gummituchzylinder 3 in
ihrer Größe exakt
definiert. Der in der 2 dargestellte Mechanismus
ist derart beschaffen, dass bei in der Zwischenposition befindlichem
Form- und/oder Gummituchzylinder 3 die Anpressung der Auftragwalze 4 an
den Form- und/oder Gummituchzylinder 3 in einem hinnehmbaren
Maße größer ist
als bei in der "Druck an"-Position befindlichem Form- und/oder Gummituchzylinder 3.
-
In dem dritten Schritt der Druckanstellung wird
der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 aus der zwischenzeitlich
eingenommenen Zwischenposition wieder in seine "Druck an"-Position, d. h. in
Anlage an den Gegendruckzylinder 2 bzw. dem darauf geführten Bedruckstoff,
gestellt. Um dies zu erreichen, wird nun auch noch die zweite Kolbenstange 19.2 eingefahren,
indem die Druckfluid-Beaufschlagung der zweiten Kontraktions- und
Expansionskammer des zweiten Arbeitszylinders 19 wieder
aufgehoben wird. Dadurch werden der erste Hebel 16, die
zweite Koppel 20 und das Zylinderan- und -abstelllager 6 wieder
in die in 1 gezeigte
Ausgangslage zurückverstellt
und legt der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 den im
vorliegenden Beispiel 0,7 Millimeter betragenden Restweg von der
Zwischenposition zur "Druck an"-Position zurück. Während der Verlagerung des Form-
und/oder Gummituchzylinders 3 aus seiner Zwischenposition
in die "Druck an"-Position
behält
die Auftragwalze 4 ihre Position bei und verringert sich
die zwischen dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 und
der Auftragwalze 4 vorhandene Umfangsoberflächen-Pressung
nur geringfügig.
Genauso wie die Kolbenstange des dritten Arbeitszylinders 23 verbleibt
auch die zweite Kolbenstange 19.2 des zweiten Arbeitszylinders 19 sowohl während der
Druckanstellung als auch während
der davor beschriebenen Druckabstellung in ihrer eingezogenen Stangenposition.
-
Sowohl bei der Druckabstellung als
auch bei der Druckanstellung führt
der erste Gelenkzapfen 14 in dem Langloch 13 einen
sogenannten Leerhub aus. Mit anderen Worten gesagt, bedeutet dies,
dass sich der erste Gelenkzapfen 14 bei der Druckabstellung
in die eine Richtung und bei der Druckanstellung in die andere Richtung
entlang des Langloches 13 relativ zur zweiten Koppel 20
bewegt, ohne auf letztere eine Mitnahme-Wirkung auszuüben. Ebenso
wenig übt die
zweite Koppel 20 bei der Druckabstellung und der Druckanstellung
eine Mitnahme-Wirkung auf den ersten Gelenkzapfen 14 und
damit das Walzenan- und -abstelllager 5 aus. Dies ist deshalb so,
weil die Länge
des Langloches 13 größer als
der vom ersten Gelenkzapfen 14 während der Druckab- oder -anstellung
jeweils innerhalb des Langloches 13 zurückgelegte Schubweg ist. In
Schubrichtung des ersten Gelenkzapfens 14 gesehen ist somit
während
der Druckabstellung und der Druckanstellung immer genügend Spiel
(Schubspiel) vorhanden, durch welches ein Anschlagen des ersten
Gelenkzapfens 14 an die eine und die andere endseitige
Innenfläche des
Langloches 13 sicher vermieden wird.
-
Im zweiten Druckbetriebsmodus wird
der Bedruckstoff nur in den Offset-Druckwerken mit dem Mehrfarben-Aufdruck
bedruckt und nicht in dem Lackier-Druckwerk lackiert.
-
Der Bedruckstoff wird im zweiten
Druckbetriebsmodus deshalb vom Gegendruckzylinder 2 am Form-
und/oder Gummituchzylinder 3 vorbei gefördert, ohne mit letzterem in
Kontakt zu kommen. Um dies sicherzustellen, muss der Form- und/oder
Gummituchzylinder 3 bei der Durchführung des zweiten Druckbetriebsmodus
in einer sogenannten Inaktiv-Position und damit zum Gegendruckzylinder 2 auf einen
hinreichend großen
Abstand gehalten werden, der mit z. B. 20 Millimetern um ein Mehrfaches
größer ist
als jener Abstand, der zwischen den Zylindern 2, 3 in
der "Druck ab"-Position des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 besteht
und im vorliegenden Beispiel 1, 2 Millimeter beträgt.
-
Der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 wird
in den nachfolgend im Einzelnen erläuterten Schritten aus seiner
"Druck ab"-Position, deren Einstellung zuvor bereits beschrieben
worden ist und deren Vorhandensein bei der nachfolgenden Beschreibung
als gegeben vorausgesetzt wird, in die Inaktiv-Position verstellt:
Zuerst
wird die Druckfluid-Beaufschlagung der zweiten Kontraktions- und
Expansionskammer des ersten Arbeitszylinders 15 aufgehoben.
-
Die darauf folgende Beaufschlagung
des vierten Arbeitszylinders 26 mit dem Druckfluid (Druckluft)
und die daraus resultierende Verstellung der Sperrklinke 25 aus
ihrer Sperrstellung heraus in eine Entsperrstellung erfolgt vor
der nachfolgend erläuterten
Umschaltung des dritten Arbeitszylinders 23.
-
Durch die pneumatische Beaufschlagung des
vierten Arbeitszylinders 26 wird dessen Kolbenstange gegen
die Wirkung der Rückstellfeder
des vierten Arbeitszylinders 26 ausgefahren und dadurch die
Sperrklinke 25 bezüglich 3 entgegen dem Uhrzeigersinn
geschwenkt, so dass die Verriegelung des ersten Hebels 16 bzw.
die Begrenzung des Schwenkbereiches des ersten Hebels 16 durch
den Fanghaken der Sperrklinke 25 gelöst wird. Daraufhin wird der
dritte Arbeitszylinder 23 mit dem Druckfluid (Druckluft)
beaufschlagt, so dass seine Kolbenstange über einen Hubweg hinweg ausfährt, der
größer ist
als jeder der maximal möglichen
Hubwege der Kolbenstangen 19.1, 19.2. Diese Umschaltung
des dritten Arbeitszylinders 23 hat zur Folge, dass der zweite
Hebel 21 bezüglich 1 entgegen dem Uhrzeigersinn
um das zweite Drehgelenk 22 herum geschwenkt wird und diese
Schwenkbewegung des zweiten Hebels 21 durch den hierbei
als eine starre Koppel fungierenden zweiten Arbeitszylinder 19 auf den
ersten Hebel 16 übertragen
wird, welcher aufgrund der "Überkreuz"-Anlenkung
des zweiten Arbeitszylinders 19 bzw. dessen ausgefahren
gehaltener Koppelstangen 19.1, 19.2 an den beiden
Hebeln 16, 21 dabei bezüglich 1 im Uhrzeigersinn um das erste Drehgelenk 17 herum
geschwenkt wird. Die beiden Hebel 16, 21 bilden
zusammen mit dem zweiten Arbeitszylinder 19 ein fünftes Koppel-
bzw. Viergelenkgetriebe, dessen Antriebsschwinge der zweite Hebel 21 und
dessen Abtriebsschwinge der erste Hebel 16 ist. Die vom
zweiten Arbeitszylinder 23 angetriebene Schwenkbewegung
des ersten Hebels 16 wird über die zweite Koppel 20 auf
das Zylinderan- und -abstelllager 6 übertragen, dessen Kurvenring 7 dadurch
aus seiner der "Druck ab"-Position des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 entsprechenden
Drehstellung in eine andere Drehstellung gedreht wird, in welcher
sich der besonders weit radial vorspringende bzw. zentrumsferne
Konturbereich 7.1 des Kurvenringes 7 auf der gefederten
Stützrolle 10 und
der besonders stark radial zurückgesetzte
bzw. zentrumsnahe Konturbereich 7.2 in Kontakt mit der Stützrolle 8 befindet.
Diese Drehbewegung des Zylinderan- und -abstelllagers 6 hat eine
Vergrößerung des
zwischen den Zylindern 2, 3 bestehenden und entlang
deren Zylindermittelpunkt-Verbindungszentrale
zu messenden Abstandes von im vorliegenden Beispiel 1,2 Millimeter
auf das Mehrfache davon, im vorliegenden Beispiel auf 20 Millimeter,
zur Folge. Mit anderen Worten gesagt, hat die Drehbewegung des Zylinderan-
und -abstelllagers 6 eine Verstellung des Form- und/oder
Gummituchzylinders 3 aus der "Druck ab"-Position in die
Inaktiv-Position und somit noch weiter als in der "Druck ab"-Position
vom Gegendruckzylinder 2 weg zur Folge.
-
Bei der entlang der Mittelpunkt-Verbindungszentralen
der Zylinder 2, 3 und der mit letzteren koaxialen
Zahnräder 48, 49 erfolgenden
Verstellung des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 in
seine Inaktiv-Position wird das mit dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 fest
verbundene, dritte Zahnrad 48 mit in die Inaktiv-Position
verstellt und dabei aus dem gegenseitigen Zahneingriff mit dem vierten
Zahnrad 49 des Gegendruckzylinders 2 herausgelöst. Außerdem wird
während
bzw. gleichzeitig mit der Verstellung des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 in
seine Inaktiv-Position die Auftragwalze 4 synchron mit
dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 mitgeführt.
-
Diese automatische Mit- bzw. Nachführung der
Auftragwalze 4 geschieht im Einzelnen auf folgende Weise:
Die
zuvor bereits mehrfach erwähnte
Bewegung des Zylinderan- und -abstelllagers 6 zu dessen
Verstellung in die der Inaktiv-Position entsprechende Drehstellung
wird von der ersten Koppel 11, die dabei über ihre
Anschlagfläche
eine Mitnahme-Wirkung auf den ersten Gelenkzapfen 14 ausübt, auf
das Walzenan- und -abstelllager 5 übertragen, welches dadurch
gedreht wird. Das Walzenan- und -abstelllager 5 wird dabei
bezüglich 1 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht,
indem die zum Walzenan- und -abstelllager 5 hin gelegene
(untere), endseitige Innenfläche
des Langloches 13 mit dem ersten Gelenkzapfen 14 in Kontakt
gebracht wird. Die Innenfläche
dient hierbei als Anschlagfläche
für den
ersten Gelenkzapfen 14. Bei dieser Anstellbewegung der
ersten Koppel 11 relativ zum ersten Gelenkzapfen 14 überwindet
die erste Koppel 11 den toten Schubweg TS bzw. toten Gang
des ersten Dreh- und Schubgelenkes 12 und bei vorhandener
Anlage des ersten Gelenkzapfens 14 an der Anschlagfläche des
Langloches 13 wird nunmehr die Mitnahme-Wirkung von der ersten Koppel 11 auf
den ersten Gelenkzapfen 14 ausgeübt, wenn die erste Koppel 11 vom
dritten Arbeitszylinder 23 über die zweite Koppel 20 und
den Kurvenring 7 weiterbewegt wird. Die beiden An- und
Abstelllager 5, 6 sind bezüglich ihrer Exzentrizität und Kurvengeometrie
derart aufeinander abgestimmt, dass der Formund/oder Gummituchzylinder 3 und
die Auftragwalze 4 ohne wesentliche Veränderung ihres Abstandes zueinander
bei der Verstellung des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 in
seine Inaktiv-Position vom Gegendruckzylinder 2 weg verstellt
werden. Außerdem
werden bei dieser Synchronverstellung des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 zusammen mit
der Auftragwalze 4 die beiden Zahnräder 48, 50 im
Zahneingriff miteinander gehalten.
-
Um nach Beendigung des zweiten Druckbetriebsmodus
wieder in den ersten Druckbetriebsmodus zu wechseln, ist die Zurück-Verstellung
des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 aus seiner Inaktiv-Position
in seine "Druck ab"-Position erforderlich. Damit bei dieser Zurück-Verstellung
der erste Gelenkzapfen 14 in permanenter Anlage an der
zum Walzenan- und -abstelllager 5 hin gelegenen, endseitigen
Innenfläche
des Langloches 13 gehalten wird, erfolgt die Zurück-Verstellung
unter durch Druckfluidbeaufschlagung der zweiten Expansions- und
Kontraktionskammer ausgefahren gehaltener zweiter Kolbenstange 15.2.
-
Außer den zuvor erläuterten
Schaltvorgängen,
die dazu dienen, die Druckbetriebsmodi zu wechseln und das Lackier-Druckwerk
"Druck an/ab" zu schalten, sind in dem gezeigten Lackier-Druckwerk
noch verschiedene "Beistellungen" einstell- bzw. justierbar. Das
ist zum einen die "Druckbeistellung" des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 und zum
anderen die "Walzenbeistellung" der Auftragwalze 4.
-
Die Druckbeistellung beeinflusst
die Stärke der
Anpressung des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 an den
auf dem Gegendruckzylinder 2 aufliegenden Bedruckstoff.
Wird von einem Bedruckstoff mit einer bestimmten Bedruckstoffdicke
zur Verarbeitung eines Bedruckstoffes mit einer anderen Bedruckstoffdicke
in dem Lackier-Druckwerk übergewechselt,
dann muss zum Zwecke der Bedruckstoffdicken-Anpassung des Lackier-Druckwerkes dessen Druckbeistellung
verändert
werden. Die Druckbeistellung kann durch den bei in der "Druck an"-Position
befindlichem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 zwischen
dessen Mittelpunkt (Drehachse) 52 und dem Mittelpunkt (Drehachse) 51 des
Gegendruckzylinders 2 bestehenden Mittelpunkt-Abstand beschrieben
werden.
-
Die Walzenbeistellung beeinflusst
die Stärke der
Anpressung der Auftragwalze 4 an den Form- und/oder Gummituchzylinder 3 bzw.
an dessen elastische Umfangsoberfläche, die entweder von der Flexodruckform
oder dem Gummituch gebildet sein kann. Die Walzenbeistellung kann
durch den bei in der "Druck an"-Position befindlichen Formund/oder Gummituchzylinder 3 zwischen
dessen Mittelpunkt 52 und dem Mittelpunkt (Drehachse) der
auf dem Form- und/oder Gummituchzylinder 3 abrollenden Auftragwalze 4 bestehenden
Mittelpunkt-Abstand charakterisiert werden.
-
Die Druckbeistellung wird mittels
des ersten Motors 30 eingestellt, welcher dabei über die
erste Gewindespindel 31 den dritten Hebel 27 verschwenkt,
dessen daraus resultierende Schwenkbewegung über die vierte Koppel 46 auf
den Exzenterzapfen 47 übertragen
wird. Durch die Drehbewegung des Exzenterzapfens 47, welche
letzterer von der vierten Koppel 46 erhält, wird wiederum die Stützrolle 8 je
nach gewählter
Drehrichtung des ersten Motors 30 ein wenig zum Gegendruckzylinder 2 hin
oder ein wenig von letzterem weg verlagert. Die Schwenkbewegung
des dritten Hebels 27 wird über die sich dabei nicht um
sich selbst drehende, zweite Gewindespindel 34 auf den
vierten Hebe133 und über
diesen auf die Welle 29 übertragen.
-
In den 1 bis 3 ist der auf der sogenannten
Bedienseite der Druckmaschine liegende Teil des gesamten Mechanismus
dargestellt und der auf der sogenannten Antriebsseite liegende Teil
nicht sichtbar.
-
Die Welle 29 ist mit einem
auf der Antriebsseite angeordneten Gegenstück des dritten Hebels 27 drehfest
verbunden, so dass die Drehbewegung der Welle 29 auf den
antriebsseitigen Hebel, von diesem auf eine antriebsseitige Koppel
und von letzterer auf einen antriebsseitigen Exzenterzapfen mit
seiner Stützrolle übertragen
wird. Die antriebsseitige Koppel ist das Gegenstück zur vierten Koppel 46 und
der antriebsseitige Exzenterzapfen das Gegenstück zum Exzenterzapfen 47.
Somit werden die beiden Stützrollen,
das sind die auf der Bedienseite angeordnete Stützrolle 8 und deren
antriebsseitiges Gegenstück, ohne
aus der Flucht zueinander zu geraten, relativ zum Gegendruckzylinder 2 verstellt
und infolgedessen beide Kurvenringe, das sind der bedienseitige Kurvenring 7 und
sein antriebsseitiges Gegenstück, und
beide in den Kurvenringen gelagerte Achszapfen des Form- und/oder
Gummituchzylinders 3 miteinander synchron von den beiden
zuletzt genannten Stützrollen
zum Gegendruckzylinder 2 hingedrückt oder von der gefederten,
bedienseitigen Stützrolle 10 und
deren antriebsseitigem Gegenstück
vom Gegendruckzylinder 2 weggedrückt. Während dieser Druckbeistellungsänderung
behält
der Form- und/oder Gummituchzylinder 3 seine relativ zum
Gegendruckzylinder 2 eingestellte, z. B. parallele, Achswinkel-Ausrichtung
bei.
-
Damit der zwischen den Mittelpunkten (Drehachsen)
des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 und der Auftragwalze 4 eingestellte
Mittelpunkts-Abstand (Walzenbeistellung) trotz der Veränderung
der Druckbeistellung beibehalten wird, ist ein Nachführungsgetriebe
vorgesehen, welches die Auftragwalze 4 bei jeder Veränderung
der Druckbeistellung automatisch so nachführt, dass die Auftragwalze 4 dem
Form- und/oder Gummituchzylinder 3 in ihrer Bewegung folgt.
-
Das Nachführungsgetriebe funktioniert
folgendermaßen:
Die
der Druckbeistellung dienende und vom ersten Motor 30 angetriebene
Schwenkbewegung des dritten Hebels 27 wird über die
dritte Gewindespindel 35 auf den fünften Hebel 36 übertragen,
so dass die Hebel 27, 36 zusammen vom ersten Motor 30 geschwenkt
werden. Bei der Übertragung
besagter Schwenkbewegung vom dritten Hebel 27 auf den fünften Hebel 36 führt die
dritte Gewindespindel 35 keinerlei Schraubbewegung aus
und fungiert die dritte Gewindespindel 35 als eine die
Winkellage der Hebel 27, 36 zueinander aufrecht
erhaltende Verbindungsstange. Die Schwenkbewegung des fünften Hebels 36 wird über die
dritte Koppel 41 auf das Walzenan- und -abstelllager 5 übertragen,
welches dadurch gleichzeitig mit der Verstellung des Zylinderan- und
-abstelllagers 6 bzw. von dessen Stützrolle 8 so gedreht
wird, dass der Mittelpunkt der Auftragwalze 4 während der
Verstellung des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 in
einem konstanten Abstand zum Mittelpunkt des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 bleibt.
Bei der Übertragung
der Schwenkbewegung des fünften
Hebels 36 auf das Walzenan- und -abstelllager 5 liegt
der zweite Gelenkzapfen 45 permanent an der kreisbogenförmig gerundeten
und zum fünften
Drehgelenk 42 hin gelegenen, bezüglich 2 unteren Endfläche des Kulissenschlitzes 44 an.
-
Auf der in der Zeichnung nicht dargestellten Antriebsseite
ist der Auftragwalze 4 auch ein solches Nachführgetriebe
zugeordnet, durch welches das zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellte,
antriebsseitige Walzenan- und -abstelllager der Auftragwalze 4 zum
Zwecke der Auftragwalzen-Nachführung
in Synchronisität
mit dem bedienseitigen Walzenan- und -abstelllager 5 verstellt wird.
-
Aus verschiedenen Gründen, z.
B. um auf ein Aufquellen eines Gummibezuges der Auftragwalze 4 reagieren
zu können,
kann eine Korrektur und Justage der Walzenbeistellung der Auftragwalze 4 erforderlich
sein, welche auf folgende Weise erfolgt:
Mittels des dritten
Motors 37 wird über
die dritte Gewindespindel 35, welche hierbei im Gegensatz
zu ihrer Funktion bei der zuvor beschriebenen Auftragwalzen-Nachführung um
sich selbst rotiert und somit eine Schraubbewegung ausführt, der
fünfte
Hebel 36 relativ zum dritten Hebe127 geschwenkt. Die Übertragung
dieser Schwenkbewegung des dritten Hebels 27 auf das Walzenan-
und -abstelllager 5 erfolgt hierbei genauso wie bei der zuvor beschriebenen Auftragwalzen-Nachführung, d.
h. über
die dritte Koppel 41.
-
In der Regel wird die Justage der
Walzenbeistellung von dem auf der Bedienseite dafür vorgesehenen
Mechanismus synchron mit dem auf der Antriebsseite dafür vorgesehenen
Mechanismus ausgeführt,
so dass bei dieser Justage die in der Regel relativ zur Drehachse
des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 parallele Achsrichtung
der Auftragwalze 4 beibehalten wird, d. h., so dass die
Anpressung der Auftragwalze 4 an den Form- und/oder Gummituchzylinder 3 über ihre
gesamte Formatbreite hinweg in gleichem Maße verändert wird.
-
Abweichend von diesem Regelfall kann
es manchmal aber auch erforderlich sein, die Anpressung der Auftragwalze 4 an
den Form- und/oder Gummituchzylinder 3 in über die
Formatbreite der Auftragwalze 4 gesehen unterschiedlichem
Maße zu ändern, z.
B. weil der Gummibezug der Auftragwalze 4 an einem Walzenende
stärker
aufgequollen ist als an dem anderen. Falls die Winkelausrichtung
der Drehachse der Auftragwalze 4 relativ zur Drehachse des
Form- und/oder Gummituchzylinders 3 verändert werden muss und z. B.
die Walzenbeistellung nur am bedienseitigen Walzenende und nicht
am antriebsseitigen Walzenende der Auftragwalze 4 korrigiert werden
muss, dann wird nur der bedienseitige, dritte Motor 37 und
nicht sein antriebsseitiges Gegenstück in Betrieb genommen, so
dass die Stellung des bedienseitigen, dritten Viergelenkgetriebes
einschließlich
seiner dritten Koppel 41 relativ zu dem antriebsseitigen
Gegenstück
des dritten Viergelenkgetriebes und damit das antriebsseitige Walzenan-
und -abstelllager 5 relativ zum antriebsseitigen Walzena
n- und -abstelllager verstellt wird, wodurch die Auftragwalze 4 z.
B. aus einer Parallellage in eine Schräglage relativ zum Form- und/oder
Gummituchzylinder 3 gebracht wird. Selbstverständlich kann
die ausschließlich
an einem Walzenende eingeleitete Erhöhung oder Verringerung der
Anpressung der Auftragwalze 4 je nach Erfordernis nicht
nur, wie zuvor beispielhaft erläutert,
an dem bedienseitigen Walzenende, sondern stattdessen auch ausschließlich an
dem antriebsseitigen Walzenende eingeleitet werden.
-
Auch die Änderung der Druckbeistellung
des Form- und/oder Gummituchzylinders 3 kann aus verschiedenen
Gründen
auf der einen Maschinenseite, z. B. der Bedienseite, in einem anderen
Maße als
auf der anderen Maschinenseite, dem zuletzt genannten Beispiel entsprechend
auf der Antriebsseite, erforderlich sein. Um die an dem einen Zylinderende,
hier dem bedienseitigen, zwischen den Zylindern 2, 3 eingestellte
Druckbeistellung relativ zu der an dem entgegengesetzten Zylinderende,
hier dem antriebsseitigen, zwischen den Zylinder 2, 3 eingestellte
Druckbeistellung zu variieren oder eine über die gesamte Zylinderlänge (Formatbreite)
gleichmäßige Druckbeistellung
einzustellen, wird mittels des zweiten Motors 32 über die
zweite Gewindespinde134 der vierte Hebel 33 zusammen mit
der Welle 29 je nach Drehrichtung des zweiten Motors 32 in
die eine oder die andere Richtung relativ zum dritten Hebel 27 geschwenkt bzw.
gedreht. Die Drehbewegung der Welle 29 relativ zum dabei
in seiner Stellung verharrenden dritten Hebel 27 der Bedienseite
wird auf dessen Gegenstück auf
der Antriebsseite übertragen.
Dieser auf der Antriebsseite angeordnete Hebel wird somit durch
den zweiten Motor 32 geschwenkt und überträgt seine Schwenkbewegung über die
auf der Antriebsseite angeordnete und das Gegenstück zur vierten
Koppel 46 darstellende Koppel auf den ebenfalls auf der
Antriebsseite angeordneten Exzenterzapfen mit seiner Stützrolle,
die das Gegenstück
zur Stützrolle 8 ist.
Infolgedessen wird die Drehachse dieser auf der Antriebsseite angeordneten
Stützrolle
geringfügig
relativ zur Drehachse der bedienseitigen Stützrolle 8 parallel
verstellt.
-
- 1
- Rotationsdruckmaschine
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Form-
und/oder Gummituchzylinder
- 4
- Auftragwalze
- 5
- Walzenan-
und -abstelllager
- 6
- Zylinderan-
und -abstelllager
- 7
- Kurvenring
- 7.1
- Konturbereich
(vorspringender)
- 7.2
- Konturbereich
(abgeflachter)
- 8
- Stützrolle
- 9
- Stützrolle
- 10
- Stützrolle
- 11
- Koppel
(erste)
- 12
- Dreh-
und Schubgelenk (erstes)
- 13
- Langloch
- 14
- Gelenkzapfen
(erster)
- 15
- Arbeitszylinder
(erster)
- 15.1
- Kolbenstange
(erste des Arbeitszylinders 15)
- 15.2
- Kolbenstange
(zweite des Arbeitszylinders 15)
- 16
- Hebel
(erster)
- 17
- Drehgelenk
(erstes)
- 18
- Synchronwelle
- 19
- Arbeitszylinder
(zweiter)
- 19.1
- Kolbenstange
(erste des Arbeitszylinders 19)
- 19.2
- Kolbenstange
(zweite des Arbeitszylinders 19)
- 20
- Koppel
(zweite)
- 21
- Hebel
(zweiter)
- 22
- Drehgelenk
(zweites)
- 23
- Arbeitszylinder
(dritter)
- 24
- Drehgelenk
(drittes)
- 25
- Sperrklinke
- 26
- Arbeitszylinder
(vierter)
- 27
- Hebel
(dritter)
- 28
- Drehgelenk
(viertes)
- 29
- Welle
- 30
- Motor
(erster)
- 31
- Gewindespindel
(erste)
- 32
- Motor
(zweiter)
- 33
- Hebel
(vierter)
- 34
- Gewindespindel
(zweite)
- 35
- Gewindespindel
(dritte)
- 36
- Hebel
(fünfter)
- 37
- Motor
(dritter)
- 38
- Zahnrad
(erstes)
- 39
- Zahnrad
(zweites)
- 40
- Zahnriemen
- 41
- Koppel
(dritte)
- 42
- Drehgelenk
(fünftes)
- 43
- Dreh-
und Schubgelenk (zweites)
- 44
- Kulissenschlitz
- 45
- Gelenkzapfen
(zweiter)
- 46
- Koppel
(vierte)
- 47
- Exzenterzapfen
- 48
- Zahnrad
(drittes)
- 49
- Zahnrad
(viertes)
- 50
- Zahnrad
(fünftes)
- 51
- Mittelpunkt
- 52
- Mittelpunkt
- TS
- Toter
Schubweg