DE19527500A1

DE19527500A1 - Schwenkbare Halterung für an Gebäuden oder Gerüsten anzubringende Platten

Info

Publication number: DE19527500A1
Application number: DE1995127500
Authority: DE
Inventors: Manfred Gassert
Original assignee: GTD GLAS TECHNIK DESIGN GmbH
Current assignee: GTD GLAS TECHNIK DESIGN GmbH
Priority date: 1995-07-27
Filing date: 1995-07-27
Publication date: 1997-01-30

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine schwenkbare Halterung für an Gebäuden oder Gerüsten anzubringende Platten, insbesondere handelt es sich hierbei um einlagige oder doppelte, voneinander beabstandete Glasplatten.

Die Platten werden werkseitig mit Löchern versehen, in die dann meist auf der Baustelle Beschläge eingesetzt werden, mit deren Hilfe sie an den Wandungen oder Gerüsten verankert werden.

Die werkseitige Vorfertigung der Befestigungslöcher in den Glasplatten bringt es mit sich, daß bei der Montage ein seitlicher und/oder Neigungsversatz ausgegli chen werden muß. Hierzu dienen Kugelgelenke in denen die Befestigungsbolzen schwenkbar sind.

Derartige Halterungen sind z. B. in der DE 43 42 097 A1 oder der EP 0 201 212 B1 beschreiben, wobei der Schwenkmittelpunkt im ersteren Falle deutlich außer halb der dem Gehäuse zugekehrten Glasfläche liegt, und im zweiten Falle in der Glasmittelebene, wobei diese Lagen konstruktiv festgelegt sind. Weiterhin weisen beide Konstruktionen den gravierenden Nachteil auf, daß die mit den Kugeln ver sehenen Bolzen nach dem Anbringen der Halterung am Glas schwenkbar bleiben, d. h. nicht in gewünschter Lage festgelegt werden können, was in manchen Fällen bauphysikalisch und montagetechnisch wünschenswert ist.

Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine derartige Hal terung zu schaffen, bei welcher der Schwenkmittelpunkt, d. h. die Kugelpfanne in einem weiten Bereich gewählt werden kann und wobei gleichzeitig der Befesti gungsbolzen in einer gewünschten Lage innerhalb des Schwenkbereiches fixiert werden kann.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einer Halterung für insbesondere Glas platten an Gebäuden, bestehend aus zwei die Platten zwischen sich aufnehmen den, miteinander verschraubbaren Scheiben, wobei die Kopfscheibe von der Gebäudefassade abgekehrt und die Fußscheibe der Fassade zugekehrt ist und eine Kugelpfanne aufweist, in der ein Befestigungsbolzen mit einer endseitig an diesem angeordneten Kugelteil mit Hilfe einer Einschraubkrone gehalten ist, erfin dungsgemäß dadurch, daß in einem Fortsatz der Fußscheibe eine erste Gewin debohrung angeordnet ist, an die sich zur Platte die Kugelpfanne anschließt und oberhalb der Kugelpfanne sich ein Zylinderstumpf anschließt mit einem Gewinde zur Verschraubung von Kopf- und Fußscheiben. Die Einschraubkrone ist in die erste Gewindebohrung eingeschraubt und besitzt Betätigungsansätze für ein Werkzeug zum Einklemmen des Kugelteils des Befestigungsbolzens.

Wählt man bei einer solchen Ausgestaltung den in die Glaslöcher einzusetzenden Zylinderstumpf im Durchmesser größer als denjenigen der Kugelpfanne, so kann der Schwenk- oder Pfannenmittelpunkt in die Glasebene hineinverlegt werden. Bei entsprechender Länge des Fortsatzes der Fußscheibe und entsprechend verlagertem, die Pfanne aufnehmendem Scheibengrund, kann der Schwenkmit telpunkt weit nach außen verlagert werden. Die in den beiliegenden Figuren gezeigte Lösung verlagert den Schwenkmittelpunkt in einen Bereich nahe der dem Gebäude zugekehrten Glasoberfläche.

Weiterhin bleibt die Einschraubkrone nach Anbringung der Halterung von außen zugänglich, so daß sie z. B. mit Hilfe eines Werkzeuges, oder bei entsprechender Auslegung auch von Hand jederzeit gelöst oder festgezogen werden, d. h. in der gewünschten Lage fixiert werden kann, wobei Korrekturen jederzeit möglich blei ben. Um die Einschraubkrone in die erste Gewindebohrung im Fortsatz einbringen zu können, ist die Bolzenstärke geringer zu wählen als der Durchmesser des Kugelteils.

Das Gewinde des Zylinderstumpfes kann ein zweites Innengewinde sein, in das die Kopfscheibe entweder mit Hilfe eines Außengewindeansatzes eingeschraubt oder in dem diese mit Hilfe einer Schraube festgelegt werden kann. Dabei ist die Kugel vorteilhaft zur Bildung eines Rücksprunges abgeschnitten, so daß die Schraube entsprechend verlängert werden kann und über eine große Anzahl von Gewindegängen im Zylinderstumpf gehalten ist, um durch entsprechende Flä chenpressung große Kräfte in das Glas einzuleiten.

Das Gewinde kann auch auf den Zylinderstumpf geschnitten sein, wobei dann die Kopfscheibe mit einem den Stumpf übergreifenden Gewindeansatz versehen ist.

Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung als Ausfüh rungsbeispiel näher erläutert.

Fig. 1 zeigt dabei eine Variante mit einer auf die Glasplatte aufgesetzten Kopf scheibe und

Fig. 2 eine solche mit versenkter, bündig abschließender Kopfscheibe.

In Fig. 1 ist eine Glasplatte dargestellt, die mit einem Loch 14 versehen ist. Wegen der relativ aufwendigen Glasbearbeitung ist dieses Loch als Teil eines Rasters vom Hersteller vorgefertigt. Über dieses Loch geschieht die wandseitige Befestigung mit Hilfe der Halterung. Diese besteht aus der Fußscheibe 3, welche einen Zylinderstumpf 10 aufweist, der mittig an die Fußscheibe anschließt. Dabei ist vorzugsweise der Lochdurchmesser deutlich größer als derjenige des Zylin derstumpfes 10, so daß dieser mit Spiel im Loch 14 ruht, um einen seitlichen Ver satz zu ermöglichen.

Mit dem Zylinderstumpf 10 ist die Kopfscheibe 2 über das Gewinde 11 ver schraubt, so daß die Kopfscheibe 2 und die Fußscheibe 3 die Glasplatte 1 zwi schen sich klemmen. Vorzugsweise sind hierbei Kunststoff oder Gummilagen (voll schwarz dargestellt zwischen Platte 1 und Teller 2, 3 eingefügt).

An die Fußscheibe 3 schließt sich in der Darstellung nach unten ein mit einer Gewindebohrung 9 versehener Fortsatz 8 an, in dessen Grund eine Kugelpfanne eingearbeitet ist, deren Tiefe maximal ihrem Radius entspricht, so daß von unten das Kugelteil 6 des Befestigungsbolzens 5 eingelegt werden kann. Dabei kann die Kugelpfanne 4 bei entsprechender Stärke des Zylinderstumpfes 10 auch in die sem oder aber bei Verlängerung des Fußscheibengrundes auch wesentlich weiter nach unten (in der Darstellung) verlegt werden, so daß der Schwenkmittelpunkt des Befestigungsbolzens 5 sowohl innerhalb des Glases als auch weit nach außerhalb dieses verlagert werden, aber auch wie dargestellt nahe der Glasunter kante liegen kann.

Nach dem Verschrauben der beiden Scheiben miteinander, z. B. mit Hilfe der Senkschraube 15 wird der Befestigungsbolzen 5 in die Kugelpfanne 4 eingefügt, die Einschraubkrone 7 über den Bolzen geschoben und in gewünschter Stellung des Befestigungsbolzens 5 z. B. mit Hilfe eines Gabelwerkzeuges festgezogen.

Die Kugel 6 kann einen Rücksprung 12 aufweisen, in die auch eine Aushöhlung eingebracht sein kann, wobei dann die Schraube 15 auch in die Höhlung 13 ein greifen kann, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn die Kugelpfanne 4 zur Glasmittelebene hin verlagert werden soll.

Diese Vorrichtung eignet sich auch für voneinander beabstandete Doppel glasplatten, wie dies in der eigenen (unveröffentlichten) Patentanmeldung DE 19 512 041.8 gezeigt ist.

In Fig. 2 ist eine Möglichkeit gezeigt, die Halterung bündig mit der nach außen gerichteten Plattenseite abzuschließen. Dazu ist die Platte 1 angefaßt 16 und die Kopfscheibe 2 entsprechend kegelförmig gestaltet.

Die Konstruktion der Fußscheibe 3 bleibt dabei im wesentlichen unverändert.

Durch den Kegelsitz der Halterung ist natürlich kein seitliches Spiel vorhanden, da dieser selbst zentriert. Dafür entsteht jedoch auf der Sichtseite der Platten eine glatte Oberfläche.

In beiden Ausführungsformen kann der Zylinderstumpf 10 auch ein Außenge winde tragen, wobei an die Kopfscheiben 2 ein koaxialer Ringansatz mit einem Innengewinde angeformt ist, so daß die Kopfscheibe selbst aufgeschraubt wird.

Bezugszeichenliste

1 Platten
2 Kopfscheibe
3 Fußscheibe
4 Kugelpfanne
5 Befestigungsbolzen
6 Kugelteil
7 Einschraubkrone
8 Fortsatz
9 Gewindebohrung
10 Zylinderstumpf
11 Gewinde
12 Rücksprung
13 Aushöhlung
14 Loch
15 Senkschraube
16 Anfassung.

Claims

1. Schwenkbare Halterung für insbesondere Glasplatten an Gebäuden, beste hend aus zwei die Platten zwischen sich aufnehmenden, miteinander ver schraubten Scheiben (2, 3), wobei die Kopfscheibe (2) von der Gebäudefas sade abgekehrt und die Fußscheibe (3) der Fassade zugekehrt ist und eine Kugelpfanne (4) aufweist, in der ein Befestigungsbolzen (5) mit endseitig an diesem angeordneten Kugelteil (6) mit Hilfe einer Einschraubkrone (7) gehal ten ist, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale

a) in einem Fortsatz (8) der Fußscheibe (3) ist eine erste Gewindebohrung (9) angeordnet, an die sich zur Platte (1) die Kugelpfanne (4) anschließt;
b) oberhalb der Kugelpfanne (4) schließt sich ein Zylinderstumpf (10) an, mit einem Gewinde (11) zur Verschraubung von Kopf- und Fußscheibe (2, 3);
c) die Einschraubkrone (7) ist in die erste Gewindebohrung (9) einge schraubt und besitzt Betätigungsansätze für ein Werkzeug zum Ein klemmen des Kugelteils (6) des Befestigungsbolzens (5).

2. Schwenkbare Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (11) des Zylinderstumpfes ein zweites Innengewinde einer durchgehenden Bohrung ist, wobei das Kugelteil (6) einen endseitigen Rücksprung (12) aufweist.

3. Schwenkbare Halterung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelteil (6) im Bereich des Rücksprunges (12) eine Aushöhlung (13) aufweist.

4. Schwenkbare Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderstumpf (10) ein Außengewinde trägt, und daß die Kopfscheibe (2) mit einem ein Innengewinde tragenden Ringansatz zur Verschraubung mit dem Zylinderstumpf (10) versehen ist.