DE19520870C2

DE19520870C2 - Frontmodulträger einer Karrosserie eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE19520870C2
Application number: DE1995120870
Authority: DE
Inventors: Peter Dipl Ing Jauernig
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1995-06-08
Filing date: 1995-06-08
Publication date: 1998-03-19
Anticipated expiration: 2015-06-09
Also published as: DE19520870A1

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Frontmodulträger einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

Eine selbsttragende Karosserie weist in ihrer Standardbauweise mehrere zwischen zwei seitlich verlaufenden Längsträgern eingesetzte Querträger auf, die der Karosserie insgesamt die notwendige Steifigkeit und Festigkeit verleihen. Im Frontteil der Karosserie eines Kraftfahrzeugs sind beispielsweise ein Motor-Querträger zur Aufnahme des Motors, ein vorderer Querträger zur Aufnahme von frontalen Aufprallkräften und zur Weiterleitung auf vordere Längsträger sowie ein Kühlerquerträger zur Aufnahme des Kühleraggregats angeordnet.

Auf dem Gebiet des Kraftfahrzeugbaus werden zunehmend einzelne Funktionseinheiten zu Systemen zusammengefaßt, die als Module bei der Endmontage des Kraftfahrzeugs montiert werden.

Aus der FR 2 655 605 A1 ist ein Frontmodulträger einer Karosserie für ein Kraftfahrzeug bekannt, der einen Querträger mit Aufnahmen für Scheinwerfer und eine Öffnung für einen Ventilator eines Lüftermotors eines Kühlers aufweist. Eine Aufnahme für den Kühler selbst ist nicht vorgesehen.

Ein Querträger mit einer Aufnahme für einen Kühler geht aus der DE 43 07 793 A1 hervor, wobei die Montageflächen zur Aufnahme des Kühlers senkrecht zur Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Aufnahmen für die Scheinwerfer sind bei dieser Ausführung des Querträgers nicht vorgesehen.

Die DE 78 19 567 U1 und die EP 0 274 993 A1 offenbaren jeweils einen Frontmodulträger mit Aufnahmen für Scheinwerfer. Eine Aufnahme für einen Kühler ist bei den Lehren beider Druckschriften nicht vorgesehen.

Das in der DE 79 23 144 U1 beschriebene Bugteil einer Karosserie weist Öffnungen für Scheinwerfer sowie einen Kühlergrill auf, wobei keine Montageflächen für die Befestigung der Scheinwerfer und des Kühlers vorgesehen sind.

Vorteile der Erfindung

Der erfindungsgemäße Frontmodulträger mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, daß er neben der Querträgerfunktion für die Karosserie ebenfalls Aufnahmefunktionen für die zu einem Frontmodul gehörenden Funktionseinheiten beziehungsweise Bauteile besitzt und im Crashfall Deformationselemente bilden kann. Das Vereinigen dieser Funktionen ermöglicht eine kostengünstige Fertigung des Kraftfahrzeugs.

Die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen stellen vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Frontmodulträgers dar. Besonders vorteilhaft ist es, den Frontmodulträger aus Kunststoff oder einer Aluminium/Magnesium-Legierung herzustellen. Dadurch ist der Frontmodulträger in rationeller Fertigungsweise herstellbar. Der Karosserieaufbau wird außerdem vereinfacht, da der Frontmodulträger gleichzeitig über Längsträgerstücke verfügt, die eine Befestigung des Frontmodulträgers beispielsweise an den A-Säulen der Karosserie erlauben.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Frontmodulträgers, Fig. 2 eine Frontansicht des Frontmodulträgers gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht entsprechend dem Pfeil III in Fig. 1 und Fig. 4 eine Seitenansicht des Frontmodulträgers gemäß Fig. 1.

Ausführungsbeispiel

Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Frontmodulträger besitzt einen Querträger 10, eine Zarge 11 zur Aufnahme eines nicht dargestellten Kühlers mit einem nicht dargestellten Lüftermotor sowie an den gegenüberliegenden Seiten des Trägers 10 angeordnete Aufnahmen 12 für ebenfalls nicht dargestellte Scheinwerfer.

Der Querträger 10 hat aus Festigkeitsgründen einen Hohlprofilquerschnitt und ist an den gegenüberliegenden Enden abgewinkelt, so daß der Querträger 10 in zwei Seitenstücke 14 übergeht, die zumindest annähernd entgegen der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs weisen (Fig. 3). An den beiden Enden der Seitenstücke 14 ist jeweils ein Befestigungsflansch 15 angebracht, mit denen der Querträger 10 an einem tragenden Bauteil der Karosserie, beispielsweise der A-Säule befestigt wird.

Die Zarge 11 ist kastenförmig ausgeführt und besitzt zwei am Querträger 10 befestigte Seitenteile 17, ein die beiden Seitenteile 17 verbindendes Frontteil 18 mit einer zentrisch angeordneten kreisförmigen Öffnung 19 und am vom Querträger 10 entgegengesetzten Ende ein Bodenteil 21. Die beiden Seitenteile 17 verjüngen sich vom Querträger 10 wegführend, so daß das Frontteil 18 eine Schrägstellung erfährt, wobei eine zum Frontteil 18 verlaufende Senkrechte 20 in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs beispielsweise ansteigend verläuft (Fig. 4).

An der Öffnung 19 des Frontteils 18 ist eine Aufnahme 23 für den nicht dargestellten Lüftermotor ausgebildet. Die Aufnahme 23 ist entgegengesetzt zur Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs von der Öffnung 19 versetzt angeordnet, wobei die Aufnahme 23 mit beispielsweise drei speichenförmigen Streben 24 mit dem Frontteil 18 verbunden ist. Die Öffnung 19 ist für einen auf der Welle des Lüftermotors befestigten Ventilator dimensioniert.

An der in Fahrtrichtung weisenden Seite des Frontteils 18 sind nicht näher dargestellte Befestigungselemente für den nicht dargestellten Kühler vorgesehen, wobei der Kühler in die kastenförmige Zarge 11 eingesetzt wird. Der Kühler kann dabei entsprechend der Schrägstellung des Frontteils 18 geneigt oder senkrecht zum Querträger 10 in der Zarge 11 angeordnet sein. Zur Verstrebung der Zarge 11 sind die beiden Seitenteile 17 mittels Versteifungsstreben 25 mit dem Querträger 10 verbunden.

Das Bodenteil 21 besitzt beispielsweise eine Bohrung 22, mit der der Frontmodulträger zusätzlich an einem vorderen Querträger befestigt werden kann. Die Zarge 11 kann weitere Elemente zur Befestigung beispielsweise einer Signalanlage, eines Wasserbehälters für eine Wisch/Wasch-Anlage und/oder eines Kühlmittelvorratsbehälters enthalten.

Die Aufnahmen 12 sind gemäß Fig. 4 jeweils als entgegen der Fahrrichtung gerichtete Vertiefungen 27 mit einer schalenförmigen Wandung 28 ausgeführt. Die Vertiefungen 27 dienen zur Aufnahme der nicht dargestellten Scheinwerferreflektoren. Zur Versteifung sind die Wandungen 28 jeweils mittels Verstrebungen 29 mit dem Querträger 10 verbunden. Die Wandung 28 besitzt beispielsweise ferner alle Befestigungselemente zur Aufnahme des Scheinwerferreflektors, nicht dargestellter Lichtquellen und deren Anschlußstecker sowie eines ebenfalls nicht dargestellten Scheinwerferabdeckglases.

Der Frontmodulträger ist ein einstückig hergestelltes Gußteil aus einem Kunststoff oder einer Aluminium/Magnesium- Legierung. Hergestellt wird das Gußteil beispielsweise durch Spritzgießen oder Druckgießen. Es ist jedoch denkbar, den einstückigen Frontmodulträger auch mit anderen geeigneten Gießverfahren herzustellen.

Claims

1. Frontmodulträger einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit an einem Querträger angeordneten Aufnahmen von frontseitigen Bauteilen, wobei der Querträger und die Aufnahmen einstückig ausgeführt sind und zum Befestigen eines Kühlers und für den Einbau von Scheinwerfern geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die für den Kühler vorgesehene Aufnahme (11) eine kastenförmige Zarge ist, daß die Zarge (11) mit zwei Seitenteilen und einem dazwischen befindlichen Frontteil (18) mit einer Öffnung (19) für einen Ventilator eines Lüftermotors ausgebildet ist, und daß das Frontteil (18) geneigt angeordnet ist, derart, daß dessen Senkrechte (20) in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs ansteigend verläuft.

2. Frontmodulträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Frontteil (18) eine mittels mindestens drei Streben am Rande der Öffnung (19) befestigte Aufnahme (23) für den Lüftermotor vorgesehen ist.

3. Frontmodulträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (12) für die Scheinwerfer entgegen die Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs gerichtete Vertiefungen (27) aufweisen, die durch eine Wandung (28) begrenzt sind.

4. Frontmodulträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (10) und die Aufnahmen für die frontseitigen Bauteile aus Kunststoff ausgeführt sind.

5. Frontmodulträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (10) und die Aufnahmen für die frontseitigen Bauteile aus einer Aluminium/Magnesium- Legierung ausgeführt sind.

6. Frontmodulträger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Querträger (10) und die Aufnahmen für die frontseitigen Bauteile in Spritzgießtechnik oder Druckgießtechnik herstellbar sind.