DE19516071A1

DE19516071A1 - Einrichtung zur Realisierung eines Non-Stop-Betriebes an der Auslage einer Bogendruckmaschine

Info

Publication number: DE19516071A1
Application number: DE19516071A
Authority: DE
Inventors: Bruno Eltner; Mario Schuster; Peter Gamperling
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1995-05-04
Filing date: 1995-05-04
Publication date: 1996-11-07
Anticipated expiration: 2015-05-05
Also published as: FR2733742A1; GB2300414B; FR2733742B1; GB2300414A; GB9609346D0; JPH08310712A; DE19516071C2; US5713283A

Description

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das Verfahren betreffen eine Einrichtung zur Realisierung eines Non-Stop-Betriebes an der Auslage einer Bogendruckmaschine.

Aus dem Stand der Technik ist bekannt, einen Nonstop-Betrieb so zu realisieren, daß oberhalb eines gebildeten Hauptstapels ein Stapelrechen zur Bildung eines Hilfsstapels eingeschoben wird. Danach wird der Hauptstapel entfernt und eine neue Pa lette auf die Stapelhubvorrichtung der Bogendruckmaschine ge legt. Nach dem Hochfahren der Palette unter den Stapelrechen wird derselbe wieder herausgezogen.

Zum Einführen des Stapelrechens ist es erforderlich, einen Zwickel zwischen dem gebildeten Hauptstapel und den nachfolgend weiter produzierten Druckbogen zu bilden. Desweiteren erfolgt dabei gleichzeitig eine Absenkung des Hauptstapels. Dieser Zwickel wurde bisher durch das Einfahren von Bogenfängern, die unter anderem zur Entnahme von Probebogen erforderlich sind, gebildet. Infolge der hohen Produktionsgeschwindigkeiten ergibt sich das Problem, daß die durch die nachfolgend produzierten Druckbogen gebildete Lage von Druckbogen so schwer ist, daß dieselbe nicht durch die Bogenfänger gehalten werden kann. Dieses gilt besonders bei steifen Kartonbogen. Dadurch schieben sich die Papierbogen beim Einschieben des Stapelrechens in undefinierter Weise von den Bogenfängern und es kommt zu Unterbrechungen in der Produktion.

Weiterhin sind durch die Anordnung der Bogenfänger, die gegenüber der Oberkante des Auslegerstapels hoch liegt, beim Absenken des Auslegerstapels folgende Gefahren gegeben:
Erstens, daß die Druckbogen so weit durchhängen, daß beim Einschieben des Stapelrechens, derselbe nicht in einen offenen Keil einfährt, sondern nahezu senkrecht auf die festgehaltenen Druckbogen stößt, die sich dabei umschlagen. Zweitens sich die nicht durch den Bogenfänger festgehaltenen oberen Druckbogen verschieben und etwa in Schuppenform übereinanderliegen. Dadurch ist die Exaktheit des Stapels gefährdet und zusätzlich werden die frisch bedruckten Oberflächen der Druckbogen verschmiert.

Ausgehend von diesem Problem liegt der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem Verfahren die Aufgabe zugrunde, eine selbst bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten, definierten Zwickel zwischen Hauptstapel und weiter produzierten Druckbogen zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 und 4 gelöst.

Auf einer Welle, die parallel zur Vorderkante des Auslegerstapels verläuft und deren Aufgabe darin besteht, mit den daran befestigten Bogengeradstoßern eine zyklische Kippbewegung zum Geradestoßen der Vorderkante der Druckbogen auszuführen, befinden sich ein oder mehrere drehbar gelagerte Kelle. Die Form der Kelle ist von etwa dem Durchmesser der Welle ausgehend auf einen Punkt hin zulaufend. Der Vorteil eines solchen Keiles besteht darin, daß er durch verdrehen auf die Oberseite des Hauptstapels gelegt werden kann, die nachfolgend produzierten Druckbogen dadurch einen Zwickel zum Hauptstapel bilden und diesen beim Absenken des Hauptstapels nahezu konstant halten. In dem durch die drehbar gelagerten Kelle hervorgerufenen flachen Zwickel unterhalb der Welle wird dann der Stapelrechen eingeführt. Durch den flachen Zwickel ist die Gefahr des Wegschiebens der auf den Keilen liegenden Druckbogen nicht gegeben.

Als weiterer Vorteil des drehbar gelagerten Keiles ist zu erwähnen, daß nach dem Einschieben des Stapelrechens bzw. beim Absenken des Hauptstapels der Keil sich von selbst aus dem Stapelbereich herausdreht. Beim Hochfahren der Palette zur Bildung eines neuen Hauptstapels bzw. beim Herausziehen des Stapelrechens übt der Keil somit keinen störenden Einfluß aus.

Das Auflegen des oder der drehbar gelagerten Kelle, kann manuell oder automatisch erfolgen. Beim manuellen Betrieb hält der Drucker mit der Hand die weiter produzierten Druckbogen zurück und legt den oder die drehbar gelagerten Kelle auf die Stapeloberkante. Zu Automatisierungszwecken ist es vorgesehen, den oder die Kelle mittels Drehmagnet, Pneumatikelement oder ähnlichem automatisch zum Zeitpunkt der Stapelwechslung auf die Oberseite des Hauptstapels zu legen. Um diese Automatisierung vorzunehmen, kann eine Zusammenarbeit mit einer bereits aus dem Stand der Technik bekannten Bogenfangeinrichtung, die zur Entnahme von Probebogen benutzt wird, erfolgen. Diese Bogenfänger werden von der Vorderkante des Hauptstapels aus betrachtet, zwischen Hauptstapel und ankommenden Druckbogen gefahren. Dabei herrscht an deren Oberfläche ein Unterdruck, der die darauf auftreffenden Druckbogen festhält. Diese Bogenfänger werden zur Stapelwechslung nur solange benötigt, d. h. hineingefahren, bis die Oberkante des Hauptstapels auf das Niveau der Welle mit den daran drehbar gelagerten Keilen abgesenkt und dieselben auf der Oberkante des Hauptstapels liegen. Liegen die Kelle auf der Oberkante des Hauptstapels auf, können die Bogenfänger wieder herausgezogen werden. Danach erfolgt in bereits beschriebener Weise das Einführen des Stapelrechens und der Stapelwechsel.

Erfolgt das Auflegen der drehbar gelagerten Kelle schnell genug zwischen zwei abzulegenden Druckbogen kann auf die Unterstützung der Bogenfänger verzichtet werden.

Anhand der nachfolgend beschriebenen Zeichnungen soll der erfindungsgemäße Gegenstand und das Verfahren deutlicher erklärt werden.

Es zeigen:

Fig. 1 zeigt einen Auslegerstapel bei normaler Produktion,

Fig. 2 zeigt eingefahrene Bogenfänger und einen sich absenkenden Hauptstapel mit eingelegten Keilen,

Fig. 3 zeigt wieder ausgefahrene Bogenfänger und einen oberhalb des Hauptstapels eingeschobenen Stapelrechen und

Fig. 4 zeigt eine mögliche Ausführungsform des Keils.

Fig. 1 zeigt die Auslage einer Bogendruckmaschine mit einem Hauptstapel 1, eine über dem Hauptstapel 1 umlaufende Kette 2, die mittels Greifer 3 aus dem nicht dargestellten letzten Druckwerk einer Bogendruckmaschine die Druckbogen 4 heraustransportiert. Die Greifer 3 werden mittels nicht dargestellter Greiferöffnungsvorrichtung geöffnet und geben den Druckbogen 4 zur Ablage auf den Hauptstapel 1 frei. Durch ebenfalls nicht dargestellte Bremsvorrichtungen werden die Druckbogen 4 kontrolliert gegen die Anschläge 5, die senkrecht auf einer Welle 6 befestigt sind geführt. Um die Druckbogen an der Vorderkante 7 exakt auszurichten, kann eine Kippbewegung der Welle 6 entsprechend dem Pfeil 8 erfolgen. Der Hauptstapel 1 führt entsprechend der Druckbogenstärke und der Produktionsgeschwindigkeit eine Abwärtsbewegung aus, um die Hauptstapeloberkante 9 auf konstantem Niveau zu halten.

Fig. 2 zeigt die Vorbereitung zu einem Stapelwechsel. Dabei fährt zunächst zur Bildung eines Zwickels zwischen den weiter produzierten Druckbogen und dem Hauptstapel 1 ein Bogenfänger 10 unterhalb der umlaufenden Kette 2 in den Stapelbereich. Auf der Oberfläche des Bogenfängers 10 herrscht ein Unterdruck, der den Druckbogen 4 ansaugt bzw. festhält. Der Hauptstapel 1 wird entsprechend dem Pfeil 11 mit hoher Geschwindigkeit abgesenkt. Befindet sich das Niveau der Hauptstapeloberkante auf Höhe der Welle 6, werden der oder die drehbar gelagerten Keile 12 auf die Hauptstapeloberkante 9 gemäß Pfeil 13 gelegt.

Fig. 3 zeigt den Hauptstapel 1 der gemäß Pfeil 11 weiter abgesenkt wurde, so daß das Niveau der Hauptstapeloberkante 9 unterhalb der Welle 6 liegt. Der Bogenfänger 10 hat die nach seinem Einfahren gemäß Fig. 2 produzierten Druckbogen 4 wieder freigegeben und befindet sich in seiner Ruheposition. Der oder die Keile 12 bilden jetzt die zum Einschieben des Stapelrechens 14 erforderlichen Zwickel zwischen dem Hauptstapel 1 und den Druckbogen 4. Durch das weitere Absenken des Hauptstapels 1 und den von oben gegen den oder die Keile 12 drückenden Druckbogen dreht sich der oder die Keile 12 automatisch aus dem Stapelbereich heraus und nehmen die Ruheposition gemäß Fig. 1 ein. Der Hauptstapel 1 kann setzt in bekannter Weise unter dem Stapelrechen 14 abtransportiert werden. Eine nicht dargestellte Stapelpalette, wird durch eine ebenfalls nicht dargestellte Stapelhebevorrichtung zunächst auf das Niveau des Stapelrechens 14 gebracht, um den Stapelrechen 14 herauszuziehen. Danach stellt sich die Hauptstapeloberkante 9 auf das Produktionsniveau gemäß Fig. 1 und hält dieses in Abhängigkeit von der Druckbogenstärke und der Produktionsgeschwindigkeit auf konstantem Wert.

Fig. 4 zeigt eine mögliche Ausführungsform des drehbar gelagerten Keils 12. Die drehbare Lagerung wird durch eine Hülse 15 erreicht, welche gleichzeitig zur Aufnahme auf die Welle 6 dient. Die Ausführungsform zeigt im oberen Bereich eine vom Außendurchmesser der Hülse 15 einen etwa tangential verlaufenden Schenkel 16. Im unteren Teil bildet sich ein Schenkel 17 aus, der etwa im rechten Winkel auf der Hülse 15 steht. Das Zusammenlaufen der beiden Schenkel 16 und 17 wird durch eine Rundung 18 abgerundet.

Bezugszeichenliste

1 Hauptstapel
2 umlaufende Kette
3 Greifer
4 Druckbogen
5 Anschlag
6 Welle
7 Vorderkante
8 Pfeil
9 Hauptstapeloberkante
10 Bogenfänger
11 Pfeil
12 Keil
13 Pfeil
14 Stapelrechen
15 Hülse
16 Schenkel
17 Schenkel
18 Rundung

Claims

1. Verfahren zum Stapelwechsel an Bogendruckmaschinen, wobei zur Bildung eines Hilfsstapels ein Stapelrechen (14) oberhalb des Hauptstapels (1) eingeschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung eines Zwickels ein oder mehrere drehbar gelagerte Kelle (12) auf die Hauptstapeloberkante (9) gelegt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (9) des Hauptstapels (1) vom Produktionsniveau auf die Höhe der drehbar gelagerten Kelle (12) abgesenkt wird, daß währenddessen automatisch die drehbar gelagerten Kelle (12) auf die Oberkante (9) des Hauptstapels (1) gelegt werden, und der Stapelrechen (14) in den durch die drehbar gelagerten Kelle (12) gebildeten Zwischenraum geschoben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 unter Zuhilfenahme von Bogenfängern, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkante (9) des Hauptstapels (1) vom Produktionsniveau auf die Höhe der drehbar gelagerten Kelle (12) abgesenkt wird, daß dann die Bogenfänger (10) die nachfolgend produzierten Druckbogen (4) zurückhalten, daß währenddessen automatisch die drehbar gelagerten Kelle (12) auf die Oberkante des Hauptstapels gelegt werden, daß die Bogenfänger (10) die zwischenzeitlich produzierten Druckbogen (4) freigeben und der Stapelrechen (14) in den durch die drehbar gelagerten Kelle (12) gebildeten Zwickel geschoben wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des gemäß Anspruch 1 beschriebenen Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bilden eines Zwickels zwischen dem Hauptstapel (1) und den weiterhin produzierten Druckbogen (4) ein oder mehrere auf einer Welle (6) drehbar gelagerte Keile (12) vorgesehen sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel des Keils (12) von etwa dem Durchmesser der Welle (6) auf einen Punkt zulaufen, der um den ein- bis dreifachen Wert des Durchmessers der Welle (6) außerhalb des Mittelpunkts der Welle liegt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbar gelagerte Keil (12) an einer Hülse (15) befestigt ist, wobei der eine Schenkel (16) etwa tangential zur Hülse (15) verläuft, während der andere (17) etwa senkrecht auf der Hülse (15) steht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (18) des Keils (12) abgerundet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einlegen der drehbar gelagerten Kelle (12) zwischen Oberkante (9) des Hauptstapels (1) und der nachfolgend produzierten Druckbogen (4) ein Elektromotor, Drehmagnet, Pneumatikzylinder oder dergleichen vorgesehen ist.