DE1945592A1 - Elektrisches Kontaktstueck - Google Patents
Elektrisches KontaktstueckInfo
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Description
Elektrische Kontaktstücke sollen möglichst aus einem
Material bestehen, das einen stabilen, d.h. unveränderlichen Kontakt- bzw. Übergangswiderstand gewährleistet. Reaktionen
des Kontaktmaterials mit seiner Umgebung können zu Reaktionsprodukten
auf der Oberfläche des Kontaktstückes führen. Viele dieser Reaktionsprodukte sind Isolatoren oder schlechte
elektrische Leiter. Wenn sich solche hochohraigan oder isolierenden
Stoffe auf der Oberfläche eines elektrischen Kontaktstückes bilden, führt dies zu einem hohen Kontaktwiderstand. Eine
isolierende Schicht auf der Oberfläche würde einen Stromfluß über den Kontakt sogar ganz unterbinden.
Wird z.B. Kupfer als Kontaktmaterial benutzt, reagiert der Schwefel oder der Sauerstoff in der Atmosphäre mit dem
Kupfer, so daß sich Kupfersulfid oder Kupferoxyd auf der Oberfläche des Kupfers bildet. Die Sulfid- oder Oxydschicht auf
der Oberfläche des Kupfers führt dann entweder zu einem
hohen Kontaktwiderstand oder, wenn die Schicht, dick genug ist, zu einer vollständigen Isolation, so daß kein Strom mehr
über den Kontakt fließen kann und ein entsprechender SchaIt-
- 2
009846/152t
kreis praktisch unterbrochen ist.
Um Kontaktschwierigkeiten zu vermeiden, ist "bereits
versucht worden, kommerziell erhältliche Nickellegierungen als Kontaktmaterial zu verwenden. Mit diesen Nickellegierungen
erhielt man jedoch keinen besonders stabilen Kontakt- oder
.Übergangswiderstand.
Gemäß der Erfindung wird'nun vorgeschlagen, als Material
für elektrische Kontaktstücke hochreines Wickel zu verwenden.
Hochreines Nickel hat als Kontaktmaterial vorzügliche Eigenschaften, die es besonders zur Anwendung bei niedrigen :
Spannungen und niedrigen Strömen geeignet machen. Der besondere Vorzug hochreinen Nickels liegt darin, daß es einen sehr
stabilen Kontaktwiderstand ergibt, wie er mit Nickellegierungen
und Nickel geringerer Reinheit nicht erzielt werden kann. Hochreines Nickel behält einen unveränderlichen Kontaktwiderstand
in der Gegenwart von schwefelhaltigen Stoffen, wie z.B. Schwefelwasserstoff, Aluminiumsulfid, Schwefeldioxyd,
oder reinem Schwefel, welche mit anderen Metallen Metallsulfide bilden würden. · "■'■■-·
Die Erfindung ist mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten
im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren
.Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Pig. 1 die Draufsicht auf einen Kontaktträger mit mehreren darin eingelassenen Kontaktstücken,
Fig. 2 einen Querschnitt zu Fig. 1,
Fig. 3 und 4 Querschnitte in vereinfachtqr Darstellung
durch zwei versthiedene, feststehende Kontaktstücke.
009846/152\
Erfindungsgemäß bestehen Kontaktstücke ganz oder teilweise aus hochreinem Nickel mit einem Reinheitsgrad von
wenigstens 99,9 f°, vorzugsweise jedoch von 99,98 $>. Aus
diesem hochreinen Nickel wird zuerst ein Draht hergestellt, welcher dann zu einem dünnen bzw. flachen, durchgehenden
Streifen ausgezogen wird, der ungefähr 0,4 mm dick und 1,5 mm breit ist. Natürlich läßt sich je nach Bedarf auch ein
Streifen mit anderen Maßen herstellen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen Kontaktträger 1, dessen Aufbau und Größe dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt
ist.. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Kontaktträger aus Kunststoff geformt, in den Kontaktstücke 2 in geeigneter
Anzahl gebettet sind. Die Kontaktstücke reichen quer durch den Träger. Das gezeigte Ausführungsbeispiel dient als
Teil für den Drehschalter einer Abstiinraeinheit in Fernsehgeräten.
Die Erfindung läßt sich jedoch auch z.B. für Rechner, Schalter, Drehschalter, Fernsprechrelais, Fernsprechstecker
und andere Kontaktelemente anwenden, die auch in korrosiver Umgebung einen stabilen bzw. unveränderlichen
Kontaktwiderstand besitzen müssen.
Das hochreine Nickel, das als Kontaktmaterial zur Herstellung elektrischer Kontaktstücke verwendet wird, hat die
folgenden Eigenschaften: Es ist ein hochreines Nickel, das vollkommen frei von nichtmetallischen Eirshliissen ist. Eine
niedrige Grundhärte und gute Duktilität erlauben eine starke Kaltverformung ohne Nachglühen.
Zusammensetzung in Gewichtsprozenten Ni |0 |Fe IMn-, Cu, Cr, S, Si, Mg, Ti, Co
Nennwert 99,98 Grenzwert99,97
C | ,01 | Fe | 001 |
O | ,02 | o, | 005 |
O | o, | ||
-£0,001 0,001
0098 /.6/1521
In obiger Tabelle ist der Grenzwert für Nickel als Minimum,
für die anderen Stoffe als Maxiraum zu verstehen.
Dieses Material ist durch, mechanische Verformung, d.h.
mit den üblichen Metallbearbeitungsverfahren hochgradig verformbar. Eine wichtige Eigenschaft von Kontaktraaterialien
ist auch die Weichheit. Auf die Weichheit kommt es bei der
Anwendung für elektrische Kontaktstücke deshalb an, damit sich das Eontaktstück leicht verformen und dadurch die eigentliche
Kontaktfläche vergrößern kann, wodurch der elektrische Widerstand
herabgesetzt wird.
Die Anwendung massiven Materials hat gegenüber plaziertem
Material wirtschaftliche Vorteile.
Sulfide f Ozon und Sauerstoff in der die Kontakte umgebenden
Atmosphäre sind besonders schädlich für die Kontakte, da sie stark reagieren und zur Bildung von Isolierschichten auf dem
Kontaktmetall führen. Ozon entsteht als Folge des Funkens beim Öffnen und Schließen eines Kontaktes und wird bei einer
Betriebsweise, bei welcher die Kontakte unter Spannung geschaltet werden, ständig erzeugt.
Sehr hohe Leitfähigkeit dürfte für Kontakte wichtiger sein,
die z.B. für Rechner, Fernsprechschalter oder dort angewendet werden, wo hohe Ströme auftreten und deshalb die Verlustwärme
bemerkbar wird, Höchste Leitfähigkeit ist hingegen nicht so wichtig für Kontakte in Abstimmeinheiten für Fernsehgeräte.
Dort kann der tatsächliche Gesaratwiderstand durch entsprechende Einstellung berücksichtigt oder kompensiert
werden.
Es ist auch möglich, daä hochreine Nickel für die oberste
Schicht eines aus mehreren Schichten aufgebauten, flexiblen Kontaktstückes zu verwenden, und zwar z.B. über.einer Schicht
0Q9 846/152V .
aus einem Grundmetall, um eine Atomwanderung zu verhindern.
Beispiele dafür sind in den Fig. 5 und 4 gezeigt.
Der im Querschnitt in Pig. 3 gezeigte Streifen kann z.B. als feststehender Zontakt in einer Abstimmeinheit für
Fernsehgeräte verwendet werden. Der Hauptteil des Streifens besteht aus einem G-rundmetall 3, das auf der Oberseite mit
einer dünnen Schicht 4 aus einer Silberlegierung überzogen ist. Die Silberlegierung wird hauptsächlich wegen ihrer
elektrischen Leitfähigkeit benutzt. Die Silberlegierungs-Schicht ist nur sehr dünn, da die Hochfrequenz-S tröme nur an der
Oberfläche fließen. Ein Kontaktelement 5 aus Goldlegierung ist in die Silberschicht 4 eingelassen. Der Streifen
ist z.B. 60 mm breit und 0,12 mm dick. Die Stärke der Silberschicht beträgt 0,015 mm, während das Kontaktelement aus
Gold 0,01 mm dick ist.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Streifen ist als Grundmetall 6 hochreines Nickel verwendet, in das ein Kontaktelement 7 aus
Goldlegierung an der Oberfläche eingebettet ist. Auch dieser Streifen ist beispielsweise 60 mm breit und 0,12 mm dick,
während die Stärke des Kontaktelementes 7 0,01 mm beträgt.
Bei einer praktischen Anwendung ergibt sich die Schwierigkeit, daß Silberatorae aufgrund von Oberflächendiffusion über
die Oberfläche der Goldlegierung wandern. Diese Silberatome auf der Oberfläche des Goldes werden dann durch schwefelhaltige
Stoffe in der Atmosphäre angegriffen und bilden schwarzes Silbersulfid auf der Oberfläche des Goldes. Das Silbersulfid
bildet einen Widerstand, der den Stromfluß über die Kontakte beeinträchtigt und zu einer unsicheren Abstimmung des Fern-
sehgerätes führt.
Es wurdo nun festgestellt, daß die durch Oberflächendiffusion
vorgerufenen Schwierigkeiten beseitigt sind, wenn dio Silberlegierung 4 durch hochreines Nickel ersetzt
00984671521 '
■ . - 6 wird.
592
Es wurde weiterhin festgestellt, daß ein nach Fig. 4 aufgebauter Streifen sich sehr gut als Material für feststehende
Kontaktstücke eignet und vergleichsweise einfach und mit niedrigen Kosten herstellbar ist. Das Grundmaterial
für diesen Streifen kann Nickel mit einem Reinheitsgrad
zwischen 99,5 und 99,8 $ sein. Es ist jedoch wichtig, daß der Streifen so hergestellt wird, daß er gute Ermüdungseigenschaften aufweist.
zwischen 99,5 und 99,8 $ sein. Es ist jedoch wichtig, daß der Streifen so hergestellt wird, daß er gute Ermüdungseigenschaften aufweist.
Hochreines Nickel mit einem Reinheitsgrad zwischen
99,9 und 99,98 °/o stellt für mittelstark belastete (zwischen
•χ-Ι
und 15 Ampere) einen sehr vorteilhaften Ersatz für übliches
■reines Silber und für Silberlegierungen dar, insbesondere,
wenn die Stromstärken 15 Ampere nicht überschreiten.
* Kontaktstücke
Patentansprüche
6965
009846/ 1 5 21
Claims (6)
1.J Elektrisches Kontaktstück zum Einsatz in korrosiver
Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet , daß es ganz oder teilweise aus Nickel mit einem Reinheitsgrad
von wenigstens 99,9 $, vorzugsweise von 99,98 fo"besteht.
2. Elektrisches Kontaktstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß es als flacher Draht
ausgebildet ist.
3. Elektrisches Kontaktstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß es nur aus
dem Nickel als massiver Körper hergestellt ist.
4. Elektrisches Kontaktstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß in die Oberfläche
des Kontaktstückes eine Goldlegierung glatt eingebettet ist.
5. Verwendung von Nickel mit einem Reinheitsgrad von wenigstens 99,9 $, vorzugsweise von 99,98 % als elektrisches
Kontaktmaterial in korrosiver Atmosphäre.
6. Verwendung nach Anspruch 5, bei welcher auf das Nickel als Grundmaterial eine Goldlegierung aufgebracht ist.
6965
009846/ 1521
Lee rs e i te
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US82084969A | 1969-05-01 | 1969-05-01 | |
US82084969 | 1969-05-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1945592A1 true DE1945592A1 (de) | 1970-11-12 |
DE1945592B2 DE1945592B2 (de) | 1973-02-15 |
DE1945592C DE1945592C (de) | 1973-08-30 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0027205A1 (de) * | 1979-10-12 | 1981-04-22 | Siemens Aktiengesellschaft | Verwendung von Nickel-Palladium-Sinterwerkstoffen für elektrische Relais-Kontakte |
WO1986001636A1 (en) * | 1984-08-31 | 1986-03-13 | American Telephone & Telegraph Company | Nickel-based electrical contact |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0027205A1 (de) * | 1979-10-12 | 1981-04-22 | Siemens Aktiengesellschaft | Verwendung von Nickel-Palladium-Sinterwerkstoffen für elektrische Relais-Kontakte |
WO1986001636A1 (en) * | 1984-08-31 | 1986-03-13 | American Telephone & Telegraph Company | Nickel-based electrical contact |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3649795A (en) | 1972-03-14 |
GB1277949A (en) | 1972-06-14 |
DE1945592B2 (de) | 1973-02-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |