DE1931461C3 - Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner Sorbinsäure - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner SorbinsäureInfo
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- DE1931461C3 DE1931461C3 DE19691931461 DE1931461A DE1931461C3 DE 1931461 C3 DE1931461 C3 DE 1931461C3 DE 19691931461 DE19691931461 DE 19691931461 DE 1931461 A DE1931461 A DE 1931461A DE 1931461 C3 DE1931461 C3 DE 1931461C3
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Description
Der durch Umsetzung von Keten und Crotonaldehyd nach bekannten Verfahren anfallende Polyester kann
auf verschiedene Weise, z. B. durch Hydrolyse oder durch thermische Spaltung, in Sorbinsäure übergeführt
werden. Dabei wird jeweils eine verunreinigte rohe Sorbinsäure erhalten, deren Nebenprodukte bei der
Umsetzung des Ketens mit dem Crotonaldehyd und bei der Aufarbeitung des Polyesters entstehen.
Es ist weiterhin bekannt, daß Rohsorbinsäure durch an sich bekannte Maßnahmen, beispielsweise durch
Destillation, Adsorption oder Kristallisation, gereinigt werden kann.
Ein Nachteil der destillativen Reinigung besteht in der erforderlichen Mitverwendung von Schleppmitteln,
beispielsweise von Wasserdampf (vgl. japanisches Patent 4 78361) oder von anderen reaktionsinerten
Stoffen, z. B. Kohlenwasserstoffen (vgl. die DT-AS 10 59 899 und 12 52 664). Da die Verdampfungswärme
für das Schleppmittel zwangsläufig verlorengeht, entsteht dabei ein zusätzlicher Energieverbrauch.
Außerdem erfordert diese Reinigungsart einen hohen apparativen Aufwand, insbesondere bei gleichzeitiger
Anwendung von Unterdruck.
Eine Entfernung der Verunreinigungen durch Adsorption, beispielsweise an Diatomeenerde (vgl. japanische
Patentschrift 13 924/67) ist nur dann zweckmäßig und wirtschaftlich, wenn die Rohsorbinsäure bereits
einen hohen Reinheitsgrad besitzt. Ein solcher liegt jedoch bei der nach den bekannten Verfahren
hergestellten Rohsorbinsäure nicht vor.
Auch durch Kristallisation aus organischen Lösungsmitteln, beispielsweise Ketonen oder Alkoholen, oder
aus einem Lösungsmittel-Wasser-Gemisch gelingt es nur schwer, die teils hochmolekularen, teils niedermolekularen
Nebenprodukte aus der Rohsorbinsäure zu entfernen. Außerdem wird dabei eine Sorbinsäure
erhalten, die bezüglich Farbe und Beständigkeit nicht den hohen Reinheitsanforderungen genügt.
Die vorstehend erwähnten Nachteile treten bei der Kristallisation aus Wasser nicht auf. Dafür bereitet die
Abtrennung der in Wasser nicht löslichen Nebenprodukte Schwierigkeiten, weil letztere entweder vom
Filter nicht zurückgehalten werden oder die Filter schnell verstopfen.
Es wurde schon versucht, die Verunreinigungen durch Extraktion mit elektrolythaltigem Wasser zu entfernen
und aus der auf diese Weise vorgereinigten Lösung die Sorbinsäure durch Kristallisation zu isolieren (vgl.
DT-AS 11 81 203). Dabei ist die Reinigungswirkung um
so geringer, je höher der Durchsatz ist, so daß nur eine
niedrige Raum-Zeit-Ausbeute erzielt werden kann. Andererseits bewirkt die erforderliche lange Berührungszeit
zwischen den Verunreinigungen und der gelösten Sorbinsäure eine Dunkelfärbung der Sorbinsäurelösung.
Außerdem stellt die bei diesem Verfahren
ίο erforderliche periodische Reinigung der Apparatur eine
zusätzliche Maßnahme dar.
Gemäß der DL-PS 48 119 wird die Rohsorbinsäure durch Flotation gereinigt Aufgrund der hohen Sorbinsäureflüchtigkeit
treten dabei Sorbinsäureverluste
is durch Austragung auf. Um dies zu vermeiden, sind
zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Fernerhin schließt die durch Flotation gewonnene ölige bzw. teerige,
spezifisch leichtere Schicht (Schaum) neben Wasserdampf, Luft oder Inertgasen auch Sorbinsäurelösung
ein, deren Rückgewinnung Schwierigkeiten bereitet
Es wurde nun ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner Sorbinsäure aus der durch Hydrolyse
oder thermische Spaltung von Polyester anfallenden Rohsorbinsäure durch Kristallisation aus Wasser
gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine gesättigte wäßrige Lösung der Rohsorbinsäure bei einer
Temperatur knapp unterhalb des Siedepunktes des Wassers und bei einer kurzen Verweilzeit herstellt,
daraus durcr. Zentrifugieren bei der gleichen Temperatür die Verunreinigungen von der gelösten Sorbinsäure
trennt und letztere in bekannter Weise auskristallisiert.
Im Gegensatz zu den bekannten Reinigungsverfahren können erfindungsgemäß alle öligen und teerigen
Verunreinigungen der Rohsorbinsäure, unabhängig davon, ob diese spezifisch leichter oder schwerer als die
Sorbinsäurelösung sind, auf einfache Weise abgetrennt werden. Dabei wird eine lange Berührungszeit zwischen
der Sorbinsäurelösung und den in Wasser primär schwer- bzw. unlöslichen Verunreinigungen vermieden,
wodurch überraschenderweise eine Verfärbung der Sorbinsäui elösung weitgehendst verhindert und eine
Verbesserung der Sorbinsäurequalität erzielt wird.
Zur Vermeidung von Verfärbungen der Sorbinsäurelösung bzw. von Sekundärreaktionen der Verunreinigungen
mit Wasser unter Bildung wasserlöslicher Verunreinigungen ist es zweckmäßig, den Lösevorgang
bei einer Temperatur knapp unterhalb des Siedepunktes von Wasser, z. B. 95 bis 99°C, unter Einhaltung einer
kurzen Verweilzeit, z. B. 2 bis 5 Minuten, durchzuführen.
Die Verweilzeit kann durch geeignete Maßnahmen, beispielsweise durch eine gute Durchmischung während
des Lösevorganges, erreicht werden. Dadurch lassen sich Schwierigkeiten, die durch die Wasserdampfflüchtigkeit
von Sorbinsäure sowie durch deren Neigung zur Zersetzung bedingt sind, praktisch vermeiden.
Fernerhin erweist es sich als zweckmäßig, eine gesättigte Sorbinsäurelösung zu bereiten, um durch
Einsparung von Wasser die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens zu erhöhen. Dabei wird die erforderliche
Wassermenge auf die in der Rohsorbinsäure enthaltene reine Sorbinsäure bezogen, deren Gehalt beispielsweise
durch Veresterung der Rohsorbinsäure mit Diazomethan und Bestimmung des Sorbinsäuremethylesters im
Veresterungsgemisch durch gaschromatographische Analyse ermittelt wird.
Zur erfindungsgemäßen Abtrennung der Verunreinigungen
eignen sich alle verfahrenstechnischen Maschinen, die vom Wirkungsprinzip her als Zentrifugen, im
engeren Sinne als hochtourige Vollmantelzentrifugen angesprochen werden können (vgL Firmenschrift von
Westfalia Separator AG, Oelde/Westfalen, Nr. 3481/ 267: Die Trennung von Flüssigkeitsgemischen mit Hufe
von Separatoren, von H. Hemfort jr.).
Das Verfahren wird im folgenden an Hand der Figur erläutert:
Dem Mischkessel 4, der mit einem wirksamen Rührer sowie mit einer Mantelheizung versehen ist, wird über
Leitung 1 fortlaufend Rohsorbinsäure zugeführt Gleichzeitig wird ersterem durch Leitung 2 Wasser, das
im Kreislau) geführt werden kann (Mutterlauge) und auf 98°C erhitzt wird, in einer Menge zugeleitet, die genügt,
um eine bei 98°C an Sorbinsäure gesättigte Lösung zu erhalten.
Durch Leitung 3 wird gegebenenfalls konzentrierte Natronlauge zur Neutralisation des in der Rohsorbinsäure
in Form von verdünnter Salzsäure enthaltenen Chlorwasserstoffes zugeführt. Die Verweilzeit der
Komponenten im Mischkessel 4 beträgt bei 98° C etwa 3 xo
Minuten. Während dieser Zeit wird die Rohsorbinsäure vollständig gelöst und eine ölige bzw. teerige, spezifisch
leichtere und spezifisch schwerere Nebenprodukte enthaltende Sorbinsäurelösung erhalten, die durch
Leitung 5 einer auf etwa 98° C beheizten Zentrifuge 6 zugeführt wird. Während die Nebenprodukte über
Leitung 7 fortlaufend ausgeschleust werden, wird über Leitung 8 die gereinigte, spezifisch leichtere Sorbinsäurelösung
erhalten und einer Kristallisiervorrichtung bekannter Bauart zugeführt. Die anfallenden Sorbinsäurekristalle
werden auf bekannte Weise, z. B. durch eine kontinuierlich arbeitende Dekantierzentrifuge, abgetrennt.
Dem Mischkessel 4 (vgl Figur) werden über Leitung 1 stündlich 200 Gewichtsteile Rohsorbinsäure, die durch
Verseifung eines crotonaldehydfreien, aus Keten und Crotonaldehyd hergestellten Polyesters mit 25%iger
Salzsäure und anschließendem Witschen mit Wasser erhalten worden ist, zugeführt Diese enthält neben
0,25% Chlorwasserstoff in Form einer 2,68%igen Salzsäure 82,5% Sorbinsäure. Gleichzeitig werden über
Leitung 3 stündlich 1,1 Gewichtsteile konzentrierte Natronlauge und über Leitung 2 stündlich 8250
Volumteile Wasser (98° C), das 2,0 g/l Sorbinsäure enthält (Kreislauf), zugeführt Innerhalb von etwa 2
Minuten wird die Rohsorbinsäure bei 98° C und intensiver Durchmischung vollständig gelöst. Die heiße
Lösung wird der Zentrifuge 6, die auf etwa 98° C gehalten wird, mittels Leitung 5 fortlaufend zugeführt.
Während über Leitung 7 die öligen bzw. teerigen Verunreinigungen kontinuierlich ausgetragen werden,
wird über Leitung 8 eine klare, fast farblose Sorbinsäurelösung erhalten, die auf 30° C abgekühlt wird. Dadurch
scheidet sich Sorbinsäure in Form weißer Kristalle ab, die von der Mutterlauge getrennt und mit wenig kaltem
Wasser nachgewaschen wird. Nach Trocknung im Vakuum bei 45° C werden stündlich 161,0 Gewichtsteile
Sorbinsäure, die neben 0,3% Wasser praktisch keine weiteren Verunreinigungen enthält erhalten.
Die Ausbeute beträgt 97,3%, bezogen auf die in Form von Rohsorbinsäure eingesetzte 100%ige Sorbinsäure.
Die Mutterlauge enthält 2,0 g/l Sorbinsäure und kann erneut zur Lösung von Rohsorbinsäure im Kreislauf
verwendet oder aufgearbeitet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner Sorbinsäure aus der durch Hydrolyse oder thermische Spaltung von Polyester anfallenden Rohsorbinsäure durch Kristallisation aus Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man eine gesättigte wäßrige Lösung der Rohsorbinsäure bei einer Temperatur knapp unterhalb des Siedepunktes des Wassers und bei einer kurzen Verweilzeit herstellt, daraus durch Zentrifugieren bei der gleichen Temperatur die Verunreinigungen von der gelösten Sorbinsäure trennt und letztere in bekannter Weise auskristalüsiert
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691931461 DE1931461C3 (de) | 1969-06-20 | Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner Sorbinsäure | |
NL7008878A NL7008878A (de) | 1969-06-20 | 1970-06-17 | |
US46878A US3696147A (en) | 1969-06-20 | 1970-06-17 | Process for continuously producing pure sorbic acid |
IT51530/70A IT954092B (it) | 1969-06-20 | 1970-06-18 | Procedimenti ed impianto per ricavare continuamente acido sorbico puro |
FR707022660A FR2046955B1 (de) | 1969-06-20 | 1970-06-19 | |
BE752257D BE752257A (fr) | 1969-06-20 | 1970-06-19 | Procede continu de purification de l'acide sorbique brut obtenupar hydrolyse ou scission thermique de polyesters |
CH937470A CH535196A (de) | 1969-06-20 | 1970-06-19 | Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner Sorbinsäure |
GB29884/70A GB1299543A (en) | 1969-06-20 | 1970-06-19 | Process for the continuous production of pure sorbic acid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691931461 DE1931461C3 (de) | 1969-06-20 | Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung reiner Sorbinsäure |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1931461A1 DE1931461A1 (de) | 1970-12-23 |
DE1931461B2 DE1931461B2 (de) | 1977-06-02 |
DE1931461C3 true DE1931461C3 (de) | 1978-01-19 |
Family
ID=
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