DE1928889C - 3 Phenylimino 4,5 dichlor 1,2 dithia cyclopentene - Google Patents

3 Phenylimino 4,5 dichlor 1,2 dithia cyclopentene

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Publication number
DE1928889C
DE1928889C DE1928889C DE 1928889 C DE1928889 C DE 1928889C DE 1928889 C DE1928889 C DE 1928889C
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DE
Germany
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dichloro
phenylimino
parts
plants
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Expired
Application number
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English (en)
Inventor
Jörg Dr Ariesheim Gatzi Karl Dr Basel Bader, (Schweiz)
Original Assignee
Agnpat S A , Basel (Schweiz)
Publication date

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Description

Es wurde gefunden, daß 3- Phenyl imino-4,5-dichlor-I ^-dithiacyclopentene der allgemeinen Formeln A und B
S-S
s—s
R1
in denen R ein Wasserstoff- oder Chloratom oder einen Methoxyrest und R1 ein Wasserstoffatom oder ein Chloratom in 2'- oder 3'-Stellung bedeutet, bei geringer Warmblütertoxizität gute fungizide Wirkung aufweisen, im Gegensatz zu dem aus der deuitschen Patentschrift 1102 174 bekannten 4,5-Dichlorl,2-dithiol-3-on.
Die Herstellung der S-Phenylimino^S-dichlor-1,2-dithiacyclopentene der angegebenen allgemeinen Formel erfolgt dadurch, daß man 3,4,5-Trichlor-1,2-dithiacyclopentadieniumchlorid mit einem Äquivalent eines primären Amins der allgemeinen Formeln
H7N
in der R und R1 die bereits angegebene Bedeutung haben, umsetzt.
Die Umsetzung wird vorteilhaft in Gegenwart eines säurebindenden Mittels durchgerührt. Als solche können sowohl tertiäre Amine, z. B. Trialkylamine, Pyridin, Ν,Ν-Dialkylanilin, als auch schwache anorganische Basen, z. B. Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Magnesium- oder Calciumcarbonat, verwendet werden. Außerdem kann das Amin in einem Vielfachen der erforderlichen Menge eingesetzt, als üurebindende Mittel dienen. Ferner wird das erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßig in Anwesenheit von gegenüber den jeweiligen Reaktionsteilnehmern inerten Lösungs- und/oder Verdünnungsmitteln durchgeführt. Hierfür sind beispielsweise Wasser, aromatische Kohlenwasserstoffe, chlorierte aliphatischc und aromatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Äther, N.N-dialkylierte Carbonsäureamide. Sulfoxide sowie Gemische aus Wasser und solchen Lösungsmitteln geeignet. Die Reaktionstemperaturen liegen vorzugsweise zwischen -30 und +80' C.
Die 3 · Phenylimino. 4,3 · dichlor · 1,2 - dithiacyclopentene besitzen eine ausgezeichnete Wirkung gegen* über zahlreichen phytopathogenen Pilzen. Die neuen Wirkstoffe sind gegen pftanzenkrankheiterzeugende Pflze wirksam, beispielsweise gegen echte Mehltau· pilz·, wie Gurkenmehliau (Brysiphe eichoracearum) und Rosenmehltau (Spattathcca pannosa); gegen falsche Mehlwiupilze, wie die Erreger der Kraut- und Knollenfaule der Kartoffel (Phytophthora infestans); gegen Biaitfleckenerreger, wie Alternaria solani; gegen Rostpilze, wie Bohnenrosi (Uromycec app.); ferner gegen den besonders schwer bekämpfbaren Grauschimmel (Botrytis cinerea). Da die 1,2-Dithiacyclopeittene auch systemfungizide Eigenschaften besitzen, können durch ihre Anwendung Pflanzen und deren neu zuwachsende Teile auch nach der Behandlung
ίο vor weiteren Pilzinfektionen geschützt werden. Die neuen Wirkstoffe können ferner zur Behandlung von Saatgut dienen, ohne dessen Keimung zu beeinträchtigen. Die Wirkstoffe werden in Form fester oder flüssiger Aufarbeitungsformen, wie Stäubemittel oder Streumittel, oder Granulate, Dispersionen (Suspensionen oder Emulsionen) im Pflanzenschutz angewendet.
Einige der neuen Wirkstoffe können auch zur Bekämpfung von Pilzen und Bakterien dienen, die
ίο andere organische Materialien, insbesondere keratinische, cellulosehaltig^ synthetische Materialien und Anstrichmittel, befallen. Außerdem können die Wirkstoffe auch zur Desinfektion des Bodens Verwendung finden. Ihre Warmblütertoxizität ist gering.
Die fungizide Wirksamkeit der 3-Phenylimino-4,5-dichlor-l,2-dithiacyclopentene wurde an Hand der folgenden Versuche festgestellt und mit dem aus der deutschen Auslegeschrift 1 102 174 bekanntgewordenen 4,5-Dichlor-l ,2-dithiacyclopenten-(3)-on wirkungsmäßig verglichen.
Die jeweils verwendeten Wirkstoffe wurden als 25%ige Spritzpulver mit folgender Zusammensetzung formuliert:
25 Gewichtsteile als Wirkstoff jeweils verwendete
Verbindung,
25 Gewichtsteile Kieselgur.
2 Gewichtsteile Hexadecylglykoläthersulfat.
1 Gewichtsteil Natriumlaurylsulfat,
7 Gewichtsteile Natriumligninsulfat.
40 Gewichtsteile Kaolin.
Diese Spritzpulverformulierungen wurden sodann mit Wasser zu Spritzbrühen angesetzt, die eine Konzentration von 1,1% an Wirkstoff aufwiesen.
Wirkung gegen Alternaria solani auf Tomaten
(Solanum lycopersicum)
Tomaten der Sorte »Lukulh:-.« werden nach 3- bis 4wöchiger Anzucht im Gewächshaus mit der Prüfsubstanz in Form einer Spritzbrühe (Konz. 0,1% Aktiväubsunz) bis zur Tropfnässe besprüht und nach dem Antrocknen des Spritzbelages mit einer standardisierten Sporensuspension des Pilzes infiziert. Nach etwa Stägigem Aufenthalt in feuchter Atmosphäre entwickeln sich im Falle einer Infektion kleine schwarze Infektionsflecken auf den Blättern. Als Bewertungsgrundlage für die Bonitur des Versuches dient die Anzahl der Flecken
Wirkung auf Erysiphe eichoracearum (Gurkenmehltau) auf Gurken (Cucumis sativus)
Blätter junger Gurkenpflanzen werden mit einer Ö,l%igen Suspension der als Spritzpulver formulierten Wirkstoffe tropfnaß gespritzt. Nach dem Abtrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension des Gurkenmehltaus be* sprüht, anschließend im Gewächshaus bei 23" C aufgestellt. Nach 8 Tagen wird der Befallsgrad (Anteil
der vom Myeelbelag übergezogenen BluituhcrfHichc) auf Jen infizierten, behandelten Bliittern im Vergleich zu unbehaiuiellen, infizierten Kontrollen ermittelt.
Wirkung auf Uromyces appendiculates
IBohnenrost) auf Bohnen (Phaseolus vulgaris)
Bohnenpflanzen im Zweiblattstadium werden mit einer Suspension der als Spritzpulver formulierten Substanzen bis zur Tropfnässe besprüht (Konz. 0,1% Aktivsubstanz). Nach dem Abtrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen mit einer frischen Sporensuspension des Bohnenrostes infiziert (fünf Pflanzen je Wirkstoff) und anschließend 1 Tag in einer feuchten Kammer, dann im Gewächshaus bei 20 bis 22 C gehalten. Die Versuchsauswertung beruht auf der Anzahl der nach etwa 8 bis 12 Tagen vorlmndgnen Rostpusteln,
Beurteilung
Die Wirkung wird nach folgender Skala beurteilt:
10 = unwirksam, gleicher Befall wie unbehan-
deUe Kontrollpflanzen,
9-1 = Befullsverminderung nach linearer Abschätzung,
0 = kein Befall.
Verbindung Uromycei
appendi
culates
Alterna ria
solani
Botryiis
cinerea
Erysiphe
cichora-
cearum
J-Pheny^mino^S-dichlor-l^-dithiacyclopenten
S-P'^'-DichlorphenyliminoHU-dichlor-
1 2-dithiacyclopenten
1
10
1
10
1
10
0
10
A.S-Dichlor-l^-dithiacydopenten-PJ-on
(bekannt aus der deutschen Auslegeschrift
1 102 174)
Das Beispiel erläutert das Herstellungsverfahren; Teile bedeuten Gewichtstcile.
Beispiel
In eine Suspension von 189 Teilen 3,4,5-Trichlor-' 1 ^-dithiacyclopentadieniuinchlorid in 200 Volumteilen Diäthyläther läßt man bei -20 bis -30 C unter Rühren ein Gemisch aus 99 Teilen 4 Chloranilin, 158 Teilen Triiithylamin und 500 Teilen Äther zutropfcn. Dann wird dieses Gemisch 12 Stunden bei 25 C gerührt. Danach filtriert man, wäscht den FiI-tcrrückstand dreimal mit je 300 Volumleilen Äther und engt die vereinigten Filtrate auf etwa 4bO Volumtcilc ein Hierbei fallen geringe Mengen eines braunen Öles aus, von dem abdekantien wird. Die Lösung wird nunmehr mit Aktivkohle geschüttelt, filtriert und auf —60"C abgekühlt. Dabei kristallisiert das 3 - (4' - Chlorphenylimino) - 4,5 - dichlor -1,2 - dithiacyclopenten in gelben Nadeln vom F. 94 bis 95 C Analog wurden folgende Verbindungen erhalten.
3- Phenylimino^S-dichlor-l, 2-dithiacyclopenten. F. 7« bis 79 C;
^en, F. 81 bis 82 C;
S-p'^'-DichlorphenyliminoHU-dichlor-
1 ^-dithiacyclopenten, F. 86 bis 88 C,
3-(4'-Methoxyphenylimino)-4,5-dichlor-
1,2-dithiacyclopenten, F. 82 bis 83 C.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. 3-Phenylimino-4,5-dtchlor-l,2-dithiacyclopentenc der allgemeinen Formeln A und B
    S — S S S
    in denen R ein WassersiofTaiom oder ein Chloratom oder eine Methoxygruppe und R1 ein Wasserstoffatom oder ein Chloratom in 2'· oder ^'-Stellung darstellt.
  2. 2. Verfahren ?ur Herstellung von 3-Phenylimino-4,5-diGhlor"l,2-dithiacyclopemenen der im Anspruch I definierten allgemeinen Formeln, da· 6$ durch gekennzeichnet, daß man 3,4,5-Trichlorl^-dithiacyclopentadieniumchtorid mit einem Äquivalent eines primären Amins der allgemeinen
    Formeln oder H1N
    H2N
    in.welchen R und R1 die angegebene Bedeutung haben, umsetzt.

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