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Verfahren und Vorrichcung zum Bearbeiten von flachen flexiblen Gegenständen,
insbesondere zum Weichmachen von Leder.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bearbeiten von flachen
flexiblen Gegenständen, insbesondere zum Weichmachen von Leder und hat darüber hinaus
auch eine diesbezügliche Vorrichtung zum Gegenstand.
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Gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 285 092 hat man das Weichmachen
von Leder bereits mittels zweier gegenüberstehender Bearbei:-ungselemente durchgeführt,
zwischen denen das Leder hindurchgeleitet wird und die periodisch derart hin- und
herbewegt werden, daß sich ihr Abs Land jeweils vergrößert und verringert. Durch
an beiden Bearbeitungselementen angebrachte Vorsprünge, die bei der Hin- und Herbewegung
momentan ineinandergreifen, wird das Leder weich gemacht und gedehnc. Der Transport
zwischen den Bearbeitungselementen hindurch erfolgt dabei mittels zweier elastischer
Transportbänder, zwischen denen das Leder geführt ist. Die Transportbänder, ctie
zwecks Erfüllung ihrer Aufgabe aus reißfestem Material bestehen müssen, werden dabei
einer erheblichen Beanspruchung ausgesetzt,
da sie zusammen mit
dem Leder von den Vorsprüngen des einen Bearbeitungselementes neben die Vorsprünge
des anderen gedrückt werden. Die Bearbeitungselemente haben dabei also den Widerstana,
den die Transportbänder zwangsläufig biecen, mit zu überwinden, sodaß auf die Bearbeitungselemente
erhebliche Kräfte wirken müssen, wenn nicht die Durchbiegung des Leders unzureichend
sein soll. Es ergibt sich dabei eine starke Beanspruchung der Transportbänder, die
infolge der ständigen wechselhaften Biege-una Dehnungsbeanspruchung relativ schnell
zum Verschleiß neigen und daher eine stark begrenzte Lebensdauer haben.
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Der Erfindung liegE die Aufgabe zugrunde, den Aufwand bei der Durchführung
derartiger Verfahren zu verringern. Ihr liegt ein Verfahren zugrunde, bei welchem
der Abstand zweier gegenüberstewender Bearbeitungselemente, zwischen denen die zu
bearbeicenden Gegenstände hindurchgeleitet werden, durch eine Relativbewegung periodisch
vergrößert oder verkleinerc wird, wobei durch an mindestens einem Bearbeitungselement
angebrachte Vorsprürge uer zu bearbeitende Gegenstand in ertsprechende Vertiefungen
des anderen Bearbeitungselement gedrückt wird. Dabei kann es sich allgemein um das
Bearbeiten von flachen flexiblen Gegenscänden handeln, die einem Preß-oder Walkvorgang
auszusetzen sina. Gelöst wird das Problem dadurch, daß die Gegenstände von einem
in Vorschubrichcung wirkenden ersten Luftstrom, der zwischen den Gegenstäden und
dem unteren Bearbei-ungselement eingeleitet wird, zwischen aen auseinandergezogenen
Bearbei-cungselementen gecragen ud durch einen zweiten Luftstrom von dem oberen
Bearbeitungselement weggehalLen werden, der in der Vorschubrichtung der Gegenstände
zwischen ieser und dem oberen Bearbeitungselement eingeleice. wira.
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Durch die beiden Luftströme werden die Gegenstände von Gen Bearbeitungselementen
in deren auseinandergezogenen Zustand zwischen diesen hindurchgeleitet, wobei die
Luftscröme verhindern, daß sich die Gegenstände durch Abbiegen insbesondere ihrer
Vorderseite ar den Vorsprüngen verfangen, wodurch der Weiterrransporc verhindert
werden würde. Das erfindungsgemäße Verfahren macht jegliche Transportbänder überflüssig,
sodaß deren Aufwand eingespart werden kann.
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Besonders nachteilige Unterbrechung des Arbeicsprozesses durch das
Auswechseln
von beschädigten Transportbändern würde also bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwiesen.
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Zweckmäßig erzeugt man die Luftströme durch jeweils eine Luftdüse,
die vor den Bearbeitungselementen zwischen dem Gegenstand und dem betreffenden Bearbeitungselement
angeordnet ist.
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Einen besonders leichten und schnellen Vorschub zwischen den Bearbeitungselementen
kann man dann erzielen, wenn man über die Vorsprünge eines Bearbeitungselementes
eine elastische Abdeckung spannt, die lediglich dem Zweck zu dienen hat, im auseinandergezogenen
Zustand der Bearbeitungselemente diese als im wesentlichen ebenen Fläche erscheinen
zu lassen, an der der zu bearbeitende Gegenstand glatt vorbeigeführt werden kann.
Sind beide Bearbeitungselemente mit Vorsprüngen versehen, dann wird zweckmäßigauch
über beide eine Abdeckung gespannt.
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Im Falle der Anbringung von Vorsprüngen an beiden Bearbeitungselementen
sind diese so anzuordnen, daß sie jeweils ineinandergreifen, wenn die Bearbeitungselemente
zusammengeführt werden.
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Es ist aber auch möglich, mit Vorsprüngen an nur einem Bearbeitungselement
auszukommen, wobei dann das andere Bearbeitungselement mit einem elastischen Material
zu bedecken ist, in das sich die Vorsprünge des anderen Bearbeitungselementes eindrücken
lassen.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen: Fig. 1 eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitende
Vorrichtung in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 eine solche Vorrichcung im Schnitt
quer zur Vorschubrichtung, wobei die Bearbeitungselemente im voneinander entfernten
Zustand dargestellt sins, Fif. 3
Vorrichtung in einem Schnitt 2ina en~so enve
parallel zur Vorschubrichtung,
wobei die Bearbeitungselemente im zusammengedrückten Zustand gezeigt sind.
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Bei der in der Figur 1 dargestellten Vorrichtung wird ein flacher
flexibler Gegenstand, hier das Lederstück 1, von links her zwischen die beiden Bearbeitungselemente
4 und 5 eingebracht. Diese Einbringung kann von Hand oder durch eine Maschine erfolgen,
was in diesem Zusammenhang nicht interessiert. Das Lederstück 1 wird dabei über
einen vor der Vorrichtung angeordneten Tisch 10 geschoben, der den Anfang des Lederstückes
1 so ausrichtet, daß dieses gerade zwischen die auseinandergezogenen Bearbeitungselemente
4 und 5 gelangt. Diese sind mit Vorsprüngen 17 und 18 versehen, die so zueinander
angeordnet sind, daß beim Zusammenführen der Bearbeitungselemente 4 und 5 die Vorsprünge
des einen Bearbeitungselementes jeweils zwischen die Vorsprünge des anderen gelangen.
Die Bearbeitungselemente 4 und 5 führen hier eine hin-und hergehende Bewegung aus,
wobei im auseinandergezogenen Zustand der Bearbeitungselemente (wie dargestellt)
das Lederstück 1 jeweils einen Schritt vorgeschoben wird.
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Auf diese Weise erfahren alle Stellen des Lederstückes 1 nachein-
eine Durchbiegung und Dehnung, wobei die Durchbiegung aufeinanderfolgend in beiden
Richtungen erfolgt, wodurch das Leder gestreckt und weich gemacht wird. Der Zustand
der Biegung des Leders ist in der Figur 3 dargestellt, auf die weiter unten näher
eingegangen wird.
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Das Lederstck 1 wird durch einen ersten aus der Luftdüse 3 austretenden
Luftstrom getragen, der das Leder in der dargestellten Arbeitsphase von dem unteren
Bearbeitungselement 5 fernhält, sodaß dieses unbehindert durch die Vorsprünge 5
vorwärtsgeschoben werden kann. Dies gilt auch für den Anfang eines Lederstückes,
der sich gerqde zwischen den Bearbeitungselementen 4 und 5 befindet (nicht dargestellt),
der sich dementsprechend nicht hinter die Vorsprünge 18 setzen könnte, sodaß also
von Anfang an der Transport uber das Bearbeitungselement 5 sichergestellt ist. Die
Luftdüse 3 ersfreckt sich praktisch über die gesamte Breite des Bearbeitungselementes
5, wodurch über diese Breite auch eine sichere Leitung des Lederstückes 1 gewährleistet
ist. Die Luftdüse 3 erhält ihre Luftzufuhr über das Zuführungsrohr 19.
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Die Abhaltung des Leder stückes l von dem oberen Bearbeitungselement
4 erfolgt durch einen aus der -Luftdüse 2 austretenden zweiten Luftstrom. Diese
Düse erhält ihre Luftzufuhr über das Zuführungsrohr 20. Auch diese Düse erstreckt
sich praktisch über die ganze Breite des oberen Bearbeitungselementes 4, sodqß also
ein zu bearbeitender Gegens-tand in der vollen Breite des Bearbeitungselementes
4 von diesem ferngehalten wird. Beim Einführen des Ledersückes 1 ergibt sich damit
gewissermaßen ein Schweben von dessen Anfang an, und zwar etwa in der Mitte zwischen
den auseinandergezogenen Bearbeitungselementen 5 und 5.
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Dieser Schwebezustand stellt sich immer jeweils dann ein, wenn die
Bearbeitungselemente nach ihrem Zusammendrücken in den auseinandergezogenen Zustand
zurückkehren. Beim Zusammendrücken der Bearbeitungselemente 4 und 5 wird dann das
Leder in die Vertiefungen zwischen den Vorsprüngen 17 und 18 gedrüdkL, wobei die
Luft über verbleibende Zwischenräume zwischen dem Leder und den Bearbeitungselementen
beziehungsweise über die freien Räume zwischen den Bearbeitungselementen 4 und 5
und den Düsen 2 und 3 ausweichen kann. Auf diese Weise kann also das Leder, unbehindert
durch die Vorsprünge 17 und 18, zwischen den Bearbeitungselementen 4 und 5 hindurchtransportiert
werden, wobei dieses durch das Zusammendrücken der Bearbeicungselemente, wie oben
erwähnt, ständig hin-und hergebogen und gedehnt wird, bis es am Ende des Kanals
zwischen den Bearbeitungselementen 4 und 5 austritt, wo es hier von den sich aufeinander
abwälzenden Walzen 8 und 9 erfaßt wird.
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Diese sorgen dann dafür, daß das Lederstück ganz zwischen den Bearbeitungselementen
4 und 5 hindurchtransportiert wird, wenn dessen hinteres Ende wegen Verschwindens
zwischen den Bearbeitungselementen nicht mehr erfaßt werden kann.
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Bei der in Figur 1 dargestellten Maschine ist noch eine Einrichtunf
angebracht, die den Vorschub eines zu bearbeitenden Gegenstandes erleichtert, was
insbesondere dann zweckmäßig ist, wenn ein sehr schneller Vorschub beziehungsweise
ein solcher mitgrossen Schritten gewünscht wird. über die Bearbeitungselemente 4
und 5 sind hier Abdeckungen 6 und 7 gespannt, die aus elastischem Material bestehen,
sodaß sie sich beim Zusammendrücken der Bearbeitungselemente 4 und 5 in die Vertiefungen
zwischen den Vorsprüngen 17 und 18 leicht drücken lassen. Bei diesen Abdechungen
kann
es sich um dünne Folien oder enggewebte Netze handeln. Im ausein
andergezogenen Zustand der Bearbeitungselemente 4 und 5 spannen sich die Abdeckungen
6 und 7 so über die Vorsprünge 17 und Lo, daß im wesentlichen glatte Flächen entsehen,
an denen die aus den Düsen 2 und 3 austretenden Luftströme glatt vorbeifließen können.
Die Abdeckungen 6 uÜd 7 kann man entweder an den Bearbeitungselementen 4 und 5 befestigen,
man kann sie aber auch,wie hier dargestellt, in Rollen 11 und 12 beziehungsweise
13 und 14 enden lassen, die während des Betriebes der Vorrichtung starr
und ohne Verdrehung festgehalten werden und die die Spannung der Abdeckungen 6 und
7 bewirken. Sollte nun durch den Betrieb eine Abdeckung beschädigt werden, so ist
lediglich diese von der einen Rolle ab-und auf der anderen Rolle aufzurollen, bis
ein vollständiges, unbeschädigtes Stück der Abdeckung das betreffende Bearbeitungselement
überspannt. Es ist dabei also praktisch keinerlei Unterbrechung des Betriebe? der
Vorrichtung erforderlich, darum von besonderer Bedeutung ist, weil der Einsatz einer
derarcigen Maschine nur dann besonders wirtschaftlich ist, wenn diese praktisch
kontinuierlich läuft. Von besonderem Vorteil ist hier bei noch, daß eine Abdeckung
immer nur soweit vorzuschieben ist bis die betreffende Beschädigung aus dem Bereich
der Vorsprünge gerät, sodaß also das Abdeckungsmaterial vollständig ausgenutzt werden
kann.
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Figur 2 zeigt die in den Figur 1 dargestellte Vorrichtung im Schnitt
quer zur Vorschubrichtung der zu bearbeitenden Gegen stände. Zwischen den Bearbeitungselementen
4 und 5; die im 85 einandergezogenen Zustand dargestellt sind (wie Figur 1) genwebt
gewissermaßen das Lederstück 1. Der Kanal zwischen den Bearbeitungselementen 4 und
5 ist seitlich durch Luftabschlüsse 15 und 16 verschlossen, sodaß die eingeleiteten
Luftströme nicht seitlich entweichen können. Die Luftabschlüsse 15 und 16 hängen
an Gehäuseteilen 21 und 22, innerhalb deren sich die Bearbeitungselemente 4 und
5 bewegen. Die Bearbeitungselemente 4 und 5 sitzen an jeweils zwei Stößeln 23,23
und 25,26 denen beispielsweise über eine hydraulisch oder pneumatisch arbeitende
Vorrichtung die hin-und hergehende Bewegung aufgezwungen wird. Hierauf braucht in
diesem Zusammenhang nicht näher eingege@@en zu werden, da derartige Einrichtungen
bekannt sind und ihre s@@@@@ührung in diesem Zusammenhang unwesentlich ist.
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Figur 3 æeigt einen Schnitt durch die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung
parallel zur Vorschubrichtung. Die hier dargestellte Arbeitsphase zeigt die Bearbeitungselemente
4 und 5 im zusammengedr(icten Zustand, in welchem sie mit ihren Vorsprüngen 17 beziehuncj:eise
18 das Leder 1 jeweils in Vertiefungen neben den betreffenden Vorsprüngen drücken.
Wie ersichtlich, ziehen sich dabei die Abdeckungen 6 und 7 mit in diese Vertiefungen
hinein. Beim schrittweisen Vorrücken des Lederstückes 1 werden somit alle Stellen
der Biegung aufeinanderfolgend und jeweils im umgekehrten Sinne ausgesetzt, wobei
durch das Hineindrücken in eine Vertiefung das Leder auch noch gestreckt wird.
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Wie bereits oben erwähnt, ist es nicht unbedingt erforderlich, daß
beide Bearbeitungselemente mit Vorsprüngen versehen sind.
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Vielmehr kann man auch ein Bearbeitungselement mit einer relativ dicken
Schicht aus einem elastischen Material versehen, in das sich dann die Vorsprünge
des anderen Bearbeitungselementes eindrücken können, wobei der zu bearbeitende Gegenstand
entsprechend durchgebogen wird. Diese Durchbiegung und Streckung ist aber natürlich
am intensivsten, wenn beide Bearbeitungselemente mit Vorsprüngen versehen sind.
Wenn es sich jedoch darum handelt, das zu bearbeitende Material vor allem auch zu
pressen, dann kann man mit einem mit dem elastischen Material versehenen Bearbeitungselement
auskommen.