DE1912936A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Vakuumentgasen von schmelzfluessigen Metallen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Vakuumentgasen von schmelzfluessigen MetallenInfo
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Description
Hanau, den 10.3.1969 ZR3~Zap/Sk - 8051 -
Patent- und G-ebrauchsmusterhilfsanmeldung
"Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Vakuumentgasen von Schmelzflussigen Metallen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen und Vakuumentgasen
von schmelzflussigen Metallen, insbesondere von Kupfer
wobei die Schmelze kontinuierlich mittels eines Fördergases aus einem Schmelzbadbehälter durch ein barometrisches Einlaufrohr
einer oberhalb der Schmelze angeordneten Hinrichtung zur Vakuum
behandlung zugeführt -wird und nachfolgend durch ein barometrisches
Auslaufrohr in den gleichen Schmelzbadbehälter zurückströmt.
Ein solches Verfahren, für das auch die Bezeichnung "Umlaufentgasung"
verwendet wird, ist beispielsweise durch die deutsche Auslegeschrift 1 216 994 bekannt. Dort wird die Entgasung
jedoch in einer einzigen Vakuumkammer durchgeführt, was insbesondere deswegen nachteilig ist, weil der Metallschmelze
im barometrischen Einlaufrohr zum Zwecke der Erzeugung einer EÖrderwirkung eine merkliche Menge an Sördergasen zugesetzt
werden muß. Durch dieses in der Vakuumkammer zusätzlich* r.fr ei
werdende Fördergas wird entweder das Vakuum fühlbar verschlechtert.
Eine längere Anwendung der Umlaufentgasung bezogen auf
die Metallmenge bringt keine merkliche Verbesserung, da einmal eine Abkühlung der Schmelze erfolgt und sich zum anderen die
Entgasungsgleichgewichte trotzdem sehr frühzeitig einstellen. Pur ein Schmelzbad, bei dem kontinuierlich grosse Metallmengen
ZVL und abgeführt werden, ist ein solches Entgasungsverfahren
nicht oder nur mit sehr ungenügendem Erfolg anwendbar.
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Die bekannten Verfahren arbeiten insgesamt mit einem relativ
schnellen Durchsatz der Schmelze durch die einzige Bntgasungskaminer.
!Dadurch entsteht der Nachteil, daß wegen mangelhafter
Durchmischung und nur geringer Oberfläche der zu entgasenden Schmelze die unteren Schichten des vom barometrischen Einlaufrohr
zum Auslaufrohr hinfIiessenden Metalles schlecht oder
überhaupt nicht entgast werden« Ferner ist als nachteilig festzustellen,
daß die bekannten Verfahren eine Reinigung der Schmelze von in festem oder flüssigem Zustand vorliegenden
Fremdteilen oder Schlacken nicht vorsehen„ Die !Fichterfüllung ■
dieser letzten Anforderung mag bei Stahlschmelzen, für die das
bekannte Verfahren im wesentlichen vorgesehen ist, nicht allzu negativ in Erscheinung treten, führt jedoch z.B„ bei der Erzeugung
von hochreinem Kupfer zu nicht vertretbaren Materialverschlechterungen.
Durch die US~Patentschrift 3 367 396 ist zwar ein zweistufiges
Verfahren für die Entgasung von Metallschmelzen bekannt, bei dem eine Seilmenge des Metalls im Kreislauf geführt wird und
bei dem der Druck in Strömungsrichtung abnimmt, jedoch wird in
der zweiten Verfahrensstufe von der sogenannten Gießstrahlentgasung
Gebrauch gemacht. Die Gießstrahlentgasung bedingt eine
gewisse Fallhöhe und damit eine räumliche Trennung der beiden Entgasungsstufen. Dadurch wird eine kompakte Bauweise unmögliehj
so daß die Wärmeverluste durch die große Oberfläche selbst bei Anwendung einer guten thermischen Isolation erheblich und für
eine längere Anwendung dee Entgasungsverfahrens praktisch nicht tragbar sind. Auaserdem haftet der Gießstrahlentgasung der Nachteil
einer kurzen Verweilzeit an, so daß die restlose Entfernung aller Gase aus der Schmelze nicht immer möglich
sein wird.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, die sich aus den bekannten
Verfahren ergebenden Nachteile au vermeiden, und insbesondere
für die Kupfererzeugung ein Verfahren anzugeben, durch
das ein hochreines und völlig entgasten Endprodukt erhalt©»
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wird. Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch, gelöst
daß die Vakuumbehandlung der Schmelze in mindestens zwei getrennt evakuierbaren und auf gleichem Niveau befindlichen Entgasung
skammern durchgeführt wird, die vom Schmelzenstrom sowohl
nacheinander durchströmt als auch gasdicht gegeneinander abgesperrt
werden. Hiermit sind die Vorteile verbunden, daß in der zweiten Kammer nicht nur wegen des dort fehlenden Fördergases
ein wesentlich höheres Vakuum erreicht werden kann, sondern daß das schmelzflüssige Metall dort auch gleichzeitig von in festem
oder flüssigem Zustand vorliegenden Fremdteilen und Schlacken getrennt wird. Antriebsleitung und Dimensionierung der Pumpensätze halten sich dabei in erträglichen Grenzen. In der zweiten
Kammer läßt sich nicht nur ein höheres Vakuum sondern, je nach dem Volumen der Kammer, auch eine ausreichende Verweilzeit der
Schmelze erzielen. Durch die. Anordnung der Kammern auf gleichem Niveau ergibt sich jedoch der besondere Vorteil einer kompakten
Bauweise, da nämlich beide Kammern von einer gemeinsamen Isolierhülle
umgeben werden können. Hierdurch werden die Wärmeverluste stark reduziert.
Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
ist derart aufgebaut9 daß die Einrichtung zur Vakuumbehandlung
aus zwei durch eine Trennwand gebildeten Entgasungskämmern besteht, zwischen denen eine Flüssigkeitssperre angeordnet ist",
welche mit dem geschmolzenen Metall gefüllt ist, und daß jede der Entgasungskämmern mit einem barometrischen Rohr in Verbindung
steht, das in die zu entgasende Schmelze eintaucht. Zum Zwecke der Oberflachenvergrösserung durch Verlängerung des
Strömungsvieges wird vorzugsweise in der zweiten Entgasungskammer eine geneigte, stufen- oder wellenförmige ausgebildete
Ablauffläche für das geschmolzene Heiall angeordnet.
Gemäß der weiteren Erfindung sind sowohl die Entgasungskammern
als auch die barometrischen Rohre im wesentlichen konzentrisch zueinander angeordnet, wobei die Flüssigkeitssperre ringförmig
ausgebildet ist. Dabei ist die erste, innerέ Entgasungskammer
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von der zweiten, äusseren umgeben. Infolge des grosseren
Radius der äusseren Kammer läßt sich do.rt nicht nur ein grösserer Strömungsweg für das geschmolzene Metall sondern auch ein
grosseres Volumen unterbringen, so daß eine optimale Verweilzeit
für die Schmelze eingestellt werden kann. Ferner ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau der Vorrichtung mit geringstmöglichen
Wärmeverlusteti. Durch die rotationssymmetrische
Ausbildung der wesentlichen Bauteile entsteht dabei eine Vorrichtung mit erhöhter mechanischer festigkeit. Zweckmässigerweise
dient dabei das innere barometrische Rohr als Ansaugrohr und ist an seinem oberen Ende mit einer tellerförmigen Erweiterung
versehen, welche mit Abstand vom Aussendurchmosser ■„
eine ringförmige Rille enthält, die zusammen mit der als Hohlzylinder
ausgebildeten Trennwand den Raum für die Flüssigkeitssperre bildet. Die tellerförmige Erweiterung bildet einen sogenannten
Ablaufschirm für die Schmelze, wobei insbesondere am
Aussenrand des Tellers eine starke Vergrösserung der Schmelzenoberfläche
eintritt und die Schmelze beim Ablaufen vom Rand infolge der Ausbildung zweier Filmoberflächen die Gasabgabe
wesentlich erleichtert. Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung seien nachfolgen«
an Hand der Figuren 1 bis 4 näher beschrieben. Es zeigen:
Die Figur 1 und 2 Schnitte durch Schmelzbadbehälter mit verschiedenen
aufgesetzten üntgasungseinrichtungen;
Figur 3 einen Schnitt durch eine Anordnung mit mehreren,
hintereinandergeschalteten Sntgasungseinrichtungen gemäß Figur 1 oder 2 und
Figur 4 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit mehreren parallel geschalteten Entgasungseinrichtungen
gemäß Figur 1 oder 2.
Figur 1 zeigt einen als Warmhalteofen auegebildeten Schmelzbadbehälter
1 mit einer Induktionsheizung 2 für das schmelzflüssig Metall 3. Auf den Warmhälteofen aufgesetzt ist eine Einrichtung
zur Vakuumbehandlung, nachfolgend kurz alo Entgasungse.inrich- .
tung 4 bezeichnet. Die Entgasungseinrichtung besitzt zwei auf
gleicher Höhe nebeneinander liegende Entgasungskammern 5 und 6,
die durch eine vertikale Trennwand 7 voneinander getrennt sind. Der Boden der Entgasungseinrichtung 4 besitzt unterhalb der
Trennwand 7 eine rillenförmige Ausnehmung 8, in die die Trennwand 7 teilweise hineinragt. Das Zusammenwirken dieser beiden
Bauelemente wird weiter unten näher erläutert. Jede der beiden Entgasungskammern ist an ihrem oberen Ende an eine Vakuumleitunj
9 und 10 angeschlossen, die zu getrennten Pumpen oder Pumpensätzen führen.
In den unteren Teil der Entgasungskammer 5 mündet das barometrische
Ansaugrohr 11, der untere Teil der Entgasungskammer 6 geht in das barometrische Auslaufrohr 12 über. In das barometrische
Einlaufrohr mündet ferner eine Zuführungsleitung 13 für das Einblasen eines Fördergases in die im Einlaufrohr 11
befindliche Metallschmelze. Zwischen der Entgasungskammer 6 und dem barometrischen Auslaufrohr 12 ist noch ein zusätzlicher
Absetzraum 14 vorgesehen.
Im Anschluß an die rillenförmige Ausnehmung 8 befindet sich in der zweiten Entgasungskammer 6 eine geneigte, mit Stufen versehene
Ablauffläche 15, die an ihrem unteren Ende in den Absetz· raum 14 mündet. Die barometrischen Ein- bzw. Auslaufrohre 11,
12 tauchen mit ihren unteren Enden in das schmelzflüssige Metall 3 ein und sperren so die Entgasungskammern 5 und 6
gegenüber der Atmosphäre ab.
Um das Eindringen von Schmelze bzw. Schmelzenspritzern in die
Vakuumleitungen 9 und 10 zu verhindern, sind vor deren Mündungen Flüssigkeitsabscheider 17 und 18 in Form von seitlich
frei vom Gas umströmbaren Platten angeordnet. Sowohl der Schmelzbadbehälter als auch die Entgasungseinrichtung 4 sind
mit einer Auskleidung 19 versehen, die ebenso wie die Trennwand 71 die barometrischen Rohre 11 und 12, sowie die Flüssigkeitsabscheider
17 und 18 aus Graphit oder einem graphithaltigen Material besteht. Mit Ausnahme der barometrischen Rohre
Bind sämtliche Teile der Vorrichtung von einer metallischen
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Umhüllung 20 umgeben. Zwischen dieser und der Auskleidung 19
ist vorzugsweise noch eine (hier nicht dargestellte) Wärmedämmschicht angeordnet.
Me Wirkungsweise der erfinduiigsgemässen Torrichtung ist wie
folgt:
Bei Anlegen eines Vakuums an die Entgasungskammern 5 und 6
steigt das flüssige Metall aufgrund des barometrischen Druckunterschiedes zunächst in dem Ein- und Auslaufrohr 11, 12 an,
ohne daß selbst bei Teilfüllung-. der Entgasungskammern ein
Flüssigkeitstransport von der Kammer 5 in die Kammer 6 stattfindet.
Durch die Flüssigkeitsfüllung bildet-die Trennwand 7 zusammen der rillenförmigen Ausnehmung 8 eine sogenannte
Flüssigkeitssperre 16, durch die ein G-asaustausch zwischen den
beiden Entgasungskammern 5 und 6 sicher verhindert wird. Dies
ist deswegen erforderlich, weil in beiden Entgasungskammern
vorzugsweise ein unterschiedlicher Druck eingestellt wird, und zwar ist das Vakuum in der Kammer 6 höher als das in der Kammer
5.
Wird jetzt über die Zuführungsleitung 13 ein Fördergas in die in einem barometrischen Einlaufrohr 11 befindliche Schmelze
eingeblasen, so steigt der !Flüssigkeitsspiegel in der Entgasung
kammer 5 infolge des geringeren spezifischen Gewichts der mit Gas durchsetzten Schmelze um einen gewissen Betrag an, wobei
gleichzeitig der Kammerinhalt kräftig aufgewirbelt Und durchmischt wird. Das gesamte Fördergas wird zusammen mit einem
Teil des ursprünglichen Gasgehaltes der Schmelze über die Vakuumleitung
9 aus der Entgasungskammer 5 abgezogen. Infolge des Niveau-Unterschiedes in den beiden Entgasungskammern tritt
jetzt eine Förderung der Metallschmelze durch die Flüssigkeitssperre
16 ein, in der die Schmelze erneut aufgewirbelt und gut durchmischt wird. Diese Durchmischung setzt sich auf der geneigten,
stufenförmigen Abläufflache 15 fort, wobei infolge des
an dieser Stelle wesentlich höheren Vakuums eine praktisch restlose Entgasung erzielt wird. Die sich auf der Ablauffläche15
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ausbildende dünne Schmelzenschicht begünstigt eine Gasabgabe
außerordentlich, wobei gleichzeitig die in der Schmelze befindlichen
Fremdteile und Schlacken an die Oberfläche der ■ Schmelze gelangen. Hinter der Ablauffläche 15 gelangt die
Schmelze in den /vbsetzraum und wird von dort durch das barometrische
Auslaufrohr 12 in den Schmelzbadbehälter 1 zurückgeführ
Beim Absetzen der Schmelze im Absetzraum 14 steigen die mitgerissenen Fremdteile und Schlacken an die Oberfläche der Schmelz
wo sie sich sammeln und von Zeit zu Zeit entfernt werden.
Figur 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Vorrichtung nach Figur 1, wobei Teile mit gleicher Funktion mit denselben
Bezugszeichen versehen sind. Sowohl die barometrischen Ein- und Auslaufrohre 11 bzw. 12 als auch die Entgasungskammern
5 und 6 sind im vorliegenden Falle als konzentrische, zylinderförmige
Bauteile ausgebildet. Das innenliegende, barometrische Einlaufrohr 11 ist an seinem oberen Ende mit einer tellerförmigen
Erweiterung 22 versehen, die mit Abstand vom lussendurchmesser
eine ringförmige Ausnehmung 23 enthält, welche zusammen mit dem unteren Ende der als Hohlzylinder ausgebildeten
Trennwand 7 den Raum für die Flüssigkeitssperre 16 bildet. Das untere Ende der zylinderförmigen Trennwand 7 ist mit bogenförmigen
Ausnehmungen versehen, die definierte Durchtrittsöffnungen für die Metallschmelze bilden. Mittels der Stege
zwischen den Ausnehmungen stützt sich die Trennwand 7 innerhalb der Ausnehmung 23 auf der tellerförmigen Erweiterung 22
ab. Innerhalb der Trennwand befinden sich die als Lochplatten ausgebildeten Flüssigkeitsabscheider 17, durch die das gesamte
Fördergas sowie ein Teil des ursprünglich in der Schmelze enthaltenen
Gases in die Vakuumleitung 9 und von dort zu den Pumpen gelangt.
Hach dem Durchtritt durch die Flüssigkeitssperre 16 läuft die
Schmelze als dünner Film über die Ablauffläche 15 der tellerförmigen
Erweiterung 22 und von dort als frei fallender, beidseitig mit dom Vakuum in der Entgasungskcrjner 6 in V/echsel-
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Wirkung stehender PiIm 24 in den Absetzraura 14, Die Entgasungskammer
6 steht über den als lochplatte ausgebildeten KLüssigkeitsabscheider
18 und mit der Vakuumleitung 10 bzw. mit einer Pumpenanlage in Verbindung. Aus dem Absetzraum 14 gelangt die
Schmelze über den zwischen dem barometrischen Auslauf rohr 12 unc dem barometrischen Einlaufrohr 11 gebildeten Ringraum in den
Schmelzbadbehälter 1 zurück. Das barometrische Auslaufrohr
ist an seinem unteren Ende mit einem Boden 25 versehen, in den das untere Ende des barometrischen Einlaufrohres 11 flüssigkeit!=
dicht eingesetzt ist. Die Metallschmelze muß infolgedessen über die radialen Austrittsöffnungen 26 aus dem barometrischen Auslaufrohr
.12 austreten. Die Austrittsöffnungen 26 liegen somit nicht in allzu naher Entfernung von der Eintrittsöffnung des
barometrischen Einlaufrohres 11, jedoch ist es unerheblich,-wenn
ein Teil der umgewälzten Schmelze unmittelbar nach Verlassen des Auslaufrohres vom Einlaufrohr wieder angesaugt wird,
da durch eine hohe Umlaufgeschwindigkeit der Schmelze dafür Sorge getragen wird, daß in kurzer Zeit der gesamte Inhalt des
Schmelzbadbehälters 1 an der Reinigung in der Entgasungseinrichtung 4 teilnimmt. Die Wärmeverluste der Entgasungseinrichtung 4 werden durch eine besondere Wärmedämmung 21 beispielsweise aus Glas-, Stein-, oder Graphitv/olle verringert,
die ihrerseits von einer metallischen Umhüllung 20 umgeben ist. Zum Schütze der Entgasungseinrichtung und des Bedienungspersonals ist zusätzlich ein Strahlungsschutz 27 in 3?orm von
mehreren Strahlungsblechen vorgesehen. Die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäß IPigur 2 ist im Prinzip die gleiche wie die
der Vorrichtung nach Figur 1.
Verfahren und Vorrichtung gemäß der Erfindung sind sowohl für den diskontinuierlichen Betrieb, d.h. für die Entgasung einer
in einem ,Schmelzbadbehälter befindlichen Charge, als auch für den kontinuierlichen Betrieb hervorragend geeignet. Beim kontinuierlichen
Betrieb steht die Entgasungseinrichtung einerseits mit einer kontinuierlich arbeitenden Schmelaanlage, andererseits
mit einer kontinuierlich arbeitender Anlage zur Erzeugung
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von Strangguß in Verbindung. Eine kontinuierlich arbeitende
Anlage ist in Figur 3 schematisch dargestellt. Drei Schmelzbadbehälter 1a, 1b und 1c, die mit je einer aufgesetzten Entgasung
einrichtung 4a, 4b und 4c versehen sind, sind in Reihe hintereinandergeschaltet.
Der erste Schmelzbadbehälter 1a steht über eine Rinne 28 mit der kontinuierlich arbeitenden Schmelzanlage
29 in Verbindung. Der letzte Schmelzbadbehälter 1c beaufschlagt über Steuer- oder regelbare Ventile 30 eine kontinuierlich arbeitende
Stranggußanlage 31. Aus dem jeweils vorhergehenden Schmelzbadbehälter läuft das schmelzflüssige Metall 3 über eine
Käse 32 in den nachfolgenden Schmelzbadbehälter. Die Anordnung gemäß !Figur 3 findet Verwendung, wenn als Endprodukt ein Metall
höchster Reinheit und Freiheit von Gasen aller ^.rt gefordert
wird. Es ist hierbei möglich, eine Reinheit zu erzielen die der theoretisch möglichen Reinheit nahekommt, wenn im ersten Verfahrensabschnitt,
d.h. im Schmelzbadbehälter 1a und/oder in der Entgasungseinrichtung 4a> zusammen mit dem Fördergas eine
oxydierendes Gas wie beispielsweise Luft, Sauerstoff und/oder Chlor oder Chlorverbindungen eingespeist werden. Diese oxydierenden
Gase erleichtern die Entfernung einiger Verunreinigungen wie Blei, Arsen, Antimon, Selen, Tellur und Schwefel bis
hinab zu einem Wert, der gleich oder niedriger als ein ppm ist. Im zweiten Verfahrensabschnitt (1b bis 4b) wird ein reduzierendes
Gas wie Wasserstoff, Kohlmonoxyd, eine Kohlenwasserstoffverbindung
und/oder Chlor oder eine Chlorverbindung eingespeist wodurch es möglich wird, ein völlig sauerstoffreies Metall zu
erhalten. In der dritten Vorrichtung (1c bis 4c) gemäß Figur 3 wird in das Metall ein neutrales Jas wie beispielsweise Stickstoff
eingebracht unr.auch die neben dem Sauerstoff vorhandenen
Gase restlos zu entfernen. Anschliessend kann der Guß erfolgen.
Es ist natürlich bei geringeren Reinheitsforderungen an das behandelte Metall selbstverständlich möglich, an Stelle der
drei in Reihe geschalteten Entgasungseinrichtungen 4a» 4b und
4c nur eine einzige Entgasungseinrichtung mit einem einzigen
Schmelzbadbehälter vorzusehen, der von dem kontinuierlich an-
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fallenden schmelzflüssigen Metall durchströmt wird.
Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine Parallelanordnung
von drei Schmelzbadb ehält era 1a, 1b und 1c mit aufgesetzten Entgasungseinrichtungen 4a, 4b und 4c. Mit einer solchen
Anordnung ist es möglich, vollkontinuierlich zu arbeiten, wobei die Entgasung in der einen Vorrichtung stattfindet während in ^
den anderen der Guß und/oder die Einfüllung des zu reinigenden Metalles erfolgt. Die Anordnung gemäß Figur 4 gestattet es
ferner, das Metall innerhalb der verschiedenen Schmelzbadbehälter und/oder innerhalb der diesen zugeordneten Entgasungseinrichtungen
verschiedenartigen chemischen Behandlungen oder Reak tionen zu unterwerfen, wobei die auf diese V/eise behandelten
Schmelzenteile vor dem Vergießen in Formen wieder zusammengeführt und vermischt werden können. Es ist beispielsweise möglich,
die Art der Behandlung dadurch zu ändern, daß man in die eine Vorrichtung zuerst Oxydationsmittel und nachfolgend Reduktionsmittel
einführt oder umgekehrt entsprechend der weiter obe beschriebenen Weise verfährt. Hierdurch läßt sich ein Endproduk
von speziell gewünschten Eigenschaften erzielen.
Die in Figur 3 und 4 gegebenen Beispiele stellen keine erschöpfende
Aufzählung der Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Entgasungseinrichtungen dar. Es sind durchaus Fälle denkbar,
in denen nur 2 Schmelzbadbehälter mit aufgesetzten Entgasungseinrichtungen
zur Erzielung eines reinen Metalls oder besonderer Eigenschaften erforderlich sind. Andererseits sind
Kombinationen mit 4 oder mehr Aggregaten, sowie Kombinationen von Reihen- und Para^ellschaltungen ebenfalls möglich. Natürlich
sind das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung nicht nur bei Strangguß anwendbar, sondern auch zum Guß von
Barren, Brammen, Knüppeln etc. geeignet.
8 Ansprüche 4 Figuren
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Claims (8)
1. Verfahren zum Reinigen und Vakuumentgasen von schmelzflüssigen
Metallen, insbesondere von Kupfer, wobei die Schmelze kontinuierlich aus einem Schmelzbadbehälter mittels eines
Fördergases durch ein barometrisches Einlaufrohr einer oberhalb der Schmelze angeordneten Einrichtung zur Vakuumbehandlung
zugeführt wird und nachfolgend durch ein barometrisches Auslaufrohr in den gleichen Schmelzbadbehälter zurückströmt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vakuumbehandlung in mindestens zwei getrennt evakuierbaren und auf gleichem
JTiveau befindlichen Entgasungskammern durchgeführt wird, die
vom Schmelzenstrom sowohl nacheinander durchströmt als auch gasdicht gegeneinander abgesperrt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
in den Entgasungskammern herrschende Druck in Strömungsrichtung der Metallschmelze abnimmt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur
Vakuumbehandlung aus zwei durch eine Trennwand (7) gebildeten Entgasungskammern (5,6) besteht, zwischen denen eine
[Flüssigkeitssperre (16) angeordnet ist, welche mit dem geschmolzenen
Metall gefüllt ist, und daß jede der Entgasungskammern mit. einem barometrischen Rohr (11, 12) in Verbindung
steht, das in die zu entgasende Schmelze (3) eintaucht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
hinter der jplüssigkeitssperre (16) in der zeiten Entgasungskammer
(6) eine geneigte, vorzugsweise stufen- oder wellenförmige ausgebildete Ablauffläche (15) für das geschmolzene
Metall angeordnet ist.
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-κst -
5. Vorrichtung nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, daß ·
sowohl die Entgasungskammern (5>6) als auch die barometri- ■-sehen
Rohre (11, 12) im wesentlichen konzentrisch zueinander angeordnet sind, wobei die Flüssigkeitssperre (16) ringförmig
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5j dadurch gekennzeichnet, daß das
innere barometrische Rohr (11) als Ansaugrohr dient und an seinem Ende mit einer tellerförmigen Erweiterung.(22) versehen
ist, welche im Abstand vom Außendurchmesser eine ringförmige
Ausnehmung (23) enthält, die zusammen mit dem unterer Ende der als Hohlzylinder ausgebildeten Trennwand (7) den
Raum für die flüssigkeitssperre (16) bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere der Einrichtungen zur Vakuumentgasung (4a,.4b, 4c) über kaskadenartig hintereinandergeschalteten und kontinuierlich
durchströmten Schmelzbadbehältemla, 1b, 1c) angeordnet
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 5* dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere der Einrichtungen zur Vakuumentgasung .{4a, 4b, 4c) über parallelgeschalteten und kontinuierlich durchströmten
Schmelzbadbehältem(1a, 1b, 1c) angeordnet sind.
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