DE1906294B1 - Verfahren zur Herstellung von Reifen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ReifenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Reifen mit einem sich kreuzende Festigkeitsträger
aufweisenden Gürtel zwischen dem Laufstreifen und der Karkasse, bei dem der für sich
hergestellte Gürtel mit Laufstreifen und die für sich
hergestellte Karkasse durch Hineinbombieren der Karkasse in den Gürtel vereinigt werden, der so gebildete
Reifenrohling in der Vulkanisierform durch Aufweitung seine Profilierung erhält und dann vulkanisiert
wird. ίο
Bei den bekannten Herstellungsverfahren für Gürtelreifen wird der Gürtel zusammen mit einem
Laufstreifen auf einer zylindrischen Trommel aufgebaut; hiernach wird der Gürtel mit Laufstreifen
über die zunächst etwa zylindrische Karkasse bewegt, worauf diese durch eine Durchmesservergrößerung
von innen her gegen den Gürtel zur Anlage gebracht wird. Dabei kommt eine satte Anlage zwischen der
Karkasse und dem Gürtel nicht zustande. Sie ist über die gesamte Breite des Gürtels auch deshalb
nicht erforderlich, weil nunmehr der Gürtel mit Laufstreifen durch Vorrichtungen bzw. von außen auf
den Laufstreifen einwirkende Anroller zur Anlage gebracht wird. Das Anrollen von außen her hat zur
Folge, daß eine Verbreiterung des Gürtels eintritt, die ihrerseits zu örtlichen Wickelveränderungen der
Gürtelfäden führen muß.
Da beim Abformen des Reifenrohlings in der Vulkanisierform zum Einpressen des Laufstreifenkautschuks
in die Vertiefungen der Form eine Durchmesservergrößerung des Gürtels erforderlich ist
(Resterhebung), entstehen wiederum Lageveränderungen der Gürtelfäden, da Durchmesserveränderungen
des Gürtels normalerweise nur unter Änderungen der Fadenwinkel vonstatten gehen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, das Winkelveränderungen
der Gürtelfäden weitgehend ausschließt. Gleichzeitig wird ein Verfahren angestrebt, das die Verwendung
von Anrollern zum Anpressen des Gürtels und des Laufstreifens an die Karkasse, nachdem diese in den
Gürtel hineinbombiert ist, überflüssig macht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß der Gürtel beim Hineinbombieren der Karkasse in
den Gürtel um ein Maß aufgeweitet, das der beim Abformen des Reifenrohlings in der Vulkanisierform
erforderlichen Aufweitung gleich ist.
Dieses Aufweiten des Gürtels durch das Hineinbombieren der Karkasse in den Gürtel erfolgt unter
Breitenverringerung des Gürtels, wobei in dem zwisehen den Gürtelfäden befindlichen Kautschuk eine
Eigenspannung hervorgerufen wird; wird nunmehr der so vorbereitete Rohling von seiner Aufbauvorrichtung
abgenommen, so bewirken die vorerwähnten Eigenspannungen des Kautschuks eine Schrumpfung
der Zenitpartie des Reifenrohlings, wobei allerdings die Gürtelbreite beibehalten wird und die Durchmesserverringerung
durch eine Stauchung der Gürtelfäden erfolgt. Beim Einsetzen des Rohlings in seine
Form wird der Reifenrohling aufgeweitet, wobei unter Beibehaltung der Gürtelbreite der Reifenrohling
durch Aufhebung der Stauchung seiner Gürtelfäden im Durchmesser vergrößert wird. Da
somit in der Vulkanisierform lediglich eine Streckung der Gürtelfäden, nämlich durch Aufhebung der
Stauchung erfolgt, werden Winkelveränderungen der Gürtelfäden ausgeschaltet. Dieses hat zur Folge, daß
die Gürtelfäden beim fertigen Reifen die genau vorgeschriebene Lage einnehmen. Da bei der Resterhebung
des Reifenrohlings in der Vulkanisierform der Gürtel somit lediglich eine Durchmesserveränderung,
nicht also auch gleichzeitig eine Breitenverminderung erfährt, ist weiterhin eine genaue, zentrische,
mittige Lage des Gürtels beim fertigen Reifen gewährleistet.
Zweckmäßigerweise wird der Gürtel beim Hineinbombieren der Karkasse um ein Maß aufgeweitet,
das geringfügig größer als die in der Vulkanisierform erforderliche Aufweitung ist.
In der Zeichnung sind die einzelnen Verfahrensschritte zur Durchführung des Verfahrens an Hand
eines Ausführungsbeispiels dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Teilschnitt durch einen Reifengürtel
mit dem Rohlaufstreifen,
F i g. 2 einen Teilschnitt durch die noch auf einer Aufbauvorrichtung befindliche Reifenkarkasse zusammen
mit dem Gürtel und dem Laufstreifen im Teilschnitt,
F i g. 3 den von der Aufbauvorrichtung abgenommenen Reifenrohling im Teilschnitt und
F i g. 4 den fertigen Reifen im Teilschnitt, dessen Querschnittskontur der in F i g. 4 nur angedeuteten
Vulkanisierform entspricht.
Der aus mehreren Cordgewebelagen bestehende Gürtel 1 weist zugfeste Fäden auf, die sich in benachbarten
Lagen kreuzen und in diesem Zustand mit der Umfangsrichtung Winkel von etwa 15 bis
30° bilden.
Der Aufbau des Gürtels 1 erfolgt auf einer nicht näher dargestellten zylindrischen Aufbautrommel;
nach Fertigstellung des Gürtels 1 wird auf den Gürtel 1 ein Rohlaufstreifen 2 aufgelegt. Der Innendurchmesser
des Gürtels 1 mit der Breite A bzw. der Außendurchmesser der zugehörigen Aufbautrommel
ist um das Maß X, und zwar um 1 bis 2% kleiner als der Durchmesser D.
Eine Karkasse 3 mit eingebetteten, quer zur Umfangsrichtung verlaufenden Cordfäden, die an den
Wulstkernen 4 verankert sind, wird in hohlzylindrischer Gestalt aufgebaut und hiernach auf eine Bombiereinrichtung
aufgebracht, die im wesentlichen aus einem Blähkörper 5 und Wulstsitzringen 6 besteht.
Der Gürtel 1 mit dem Laufstreifen 2 gemäß F i g. 1 wird konzentrisch und mittig zu der zunächst hohlzylindrischen Karkasse 3 angeordnet, worauf diese
durch ein in einen Blähkörper 5 eingeleitetes Druckmittel im Durchmesser vergrößert wird, so daß sie
eine etwa halbkreisförmige Gestalt einnimmt. Die Durchmesservergrößerung der Karkasse erfolgt in
einem solchen Maße, daß der Gürtel 1 von innen her erfaßt wird, wobei der Innendurchmesser des
Gürtels 1 auf den Durchmesser D + Z vergrößert wird und sich dabei selbsttätig durch eine Winkelverkleinerung
der Gürtelfäden die Gürtelbreite auf den Punkt A-y verringert. Die Aufweitung des Gürtels
1 erfolgt unter Verformung der zwischen den einzelnen Gürtelfäden befindlichen Kautschukmischungsschicht.
Der nunmehr fertiggestellte Reifenrohling wird von der Vorrichtung gemäß F i g. 2 abgenommen.
Die auf der Vorrichtung gemäß F i g. 2 in die Kautschukschicht des Gürtels 1 eingeleitete Vorspannung
führt nunmehr gemäß F i g. 3 zu einem Durchmessereinsprung. Der Innendurchmesser verringert sich auf
den Durchmesser D, indem die einzelnen Gürtelfäden
in sich, also in Fadenlängsrichtung gestaucht werden.
Es tritt somit keine Breitenveränderung des Gürtels 1 ein. Dieser behält vielmehr die Breite A-y.
Der Rohling gemäß F i g. 3 wird nunmehr in eine Vulkanisierform eingeführt, und er muß hier aufgeweitet
werden, damit der Rohlaufstreifen 1 in die Vertiefungen der Vulkanisierform eindringen kann.
Es wird so die Laufstreifenprofilierung erzielt. Die Resterhebung bzw. Durchmesservergrößerung des
Gürtels 1 auf den Wert D + Z hat jedoch lediglich eine Aufhebung der Stauchung in den Gürtelfäden
zur Folge. Dabei verändert sich die Gürtelbreite nicht. Sie behält also den Wert A-y. Die Abformung
des Reifenrohlings in der Vulkanisierform hat somit keine bzw. keine nennenswerte Lage- und Winkelveränderungen
der Gürtelfäden zur Folge. Es treten keine Relativbewegungen der Gürtelfäden in bezug
auf die Karkasse 3 ein, so daß ein vorschriftsmäßig, mittig auf die Karkasse 3 aufgelegter Gürtel 1 seine
vorgeschriebene Stellung einhält. Der Reifenrohling zeichnet sich somit durch einen genau zentrisch
angeordneten, mittigen Gürtel 1 aus.
In den Gürtel wird eine solche Spannung eingeleitet, und zwar auf der Vorrichtung gemäß F i g. 2,
daß nach dem Abnehmen des Reifenrohlings von der Vorrichtung gemäß Fig. 2 eintretende Schrumpfungen
genau oder praktisch genau bei der Resterhebung in der Vulkanisierform aufgehoben werden.
Da jedoch der Reifenrohling nach dem Abnehmen von der Vorrichtung gemäß F i g. 2 — obwohl der
Gürtel in gewissem Sinne elastisch aufgeweitet wurde — nicht wieder seinen ursprünglichen Durchmesser
annimmt, muß die Durchmesservergrößerung auf der Vorrichtung gemäß F i g. 2 um ein gewisses
geringes Maß größer als die Durchmesservergrößerung sein, die zur Erzielung der Resterhebung in der
Vulkanisierform erforderlich ist. Da im allgemeinen eine Durchmesservergrößerung bzw. Resterhebung
in der Vulkanisierform um etwa 3 °/o erforderlich ist,
bedarf es einer Gürtelaufweitung bzw. Durchmesservergrößerung auf der Vorrichtung gemäß F i g. 2 um
etwa 4%. Ein auf etwa 4% im Durchmesser vergrößerter bzw. aufgeweiteter Gürtel 1 springt, nachdem
der Reifenrohling von der Vorrichtung gemäß F i g. 2 abgenommen ist, um einen Durchmesserwert
von etwa 3% ein, und dieser Einsprang entspricht wiederum der Resterhebung bzw. der erforderlichen
Durchmesservergrößerung in der Vulkanisierform bzw. dem Fertigdurchmesser gemäß F i g. 4.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Reifen mit einem sich kreuzende Festigkeitsträger aufweisenden
Gürtel zwischen dem Laufstreifen und der Karkasse, bei dem der für sich hergestellte Gürtel
mit Lauf streif en und die für sich hergestellte Karkasse durch Hineinbombieren der Karkasse in
den Gürtel vereinigt werden, der so gebildete Reifenrohling durch Aufweitung seine Profilierung
erhält und dann vulkanisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gürtel
beim Hineinbombieren der Karkasse in den Gürtel um ein Maß aufgeweitet wird, das der beim Abformen
des Reifenrohlings in der Vulkanisierform erforderlichen Aufweitung gleich ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gürtel beim Hineinbombieren
der Karkasse in den Gürtel um ein Maß aufgeweitet wird, das geringfügig größer als die
beim Abformen des Reifenrohlings in die Vulkanisierform erforderliche Aufweitung ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Gürtel beim Hineinbombieren
der Karkasse in den Gürtel um etwa 1% mehr aufgeweitet wird im Vergleich zu der in der
Vulkanisierform erforderlichen Auf Weitung (Resterhebung).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen copy
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