DE1905834C3 - Verfahren zur Vermeidung des Staubens und Zusammenbackens von Salzen bzw.Duengemitteln - Google Patents
Verfahren zur Vermeidung des Staubens und Zusammenbackens von Salzen bzw.DuengemittelnInfo
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Description
3 4
geworden, wonach das Zusammenbacken von Dünge- Gemäß der USA.-Patentschrift 3 388 99Ö werden
mitteln und Salzen durch Zugabe von oberflächen- auf die Düngemittel wäßrige Lösungen von Hochaktiven
Substanzen verhindert werden soll. Vor- polymeren aus fvicnomeren der allgemeinen Formel
geschlagen werden u. a Amidosulfonsäure (deutsche
Patentschrift 944 317), Seifen, Kondensationsprodukte 5 . γ
von Formaldehyd mit Naphthalmsulfonsäure (bei- I
gische Fatenischrifi 529 255), AJkyiaryl- und Aryl- '
sulfonate, Polyäthylenglykol, Carbonamide, Ester und CH* ~ V
Sulfonamide, ölsäuresarkosid, primäre, sekundäre, '
tertiäre Alkyl-, Alkylaryl- und Arylamine bzw. deren « X
Salze.
Salze.
Aber auch der Zusatz dieser oberflächenaktiven worin Y Wasserstoff oder eine Methylgruppe und
Substanzen hat insbesondere- bei hygroskopischen Y ein Cl-Atom oder eine OH-Gruppe u. dgl. bedeutet,
Schüttgütern vas Düngemitteln nur eine begrenzte zuzammen mit oberflächenaktiven Substanzen aufWirkung,
da er die Einwirkung von Luftfeuchtigkeit 15 gebrachL Dieses Verfahren hat ebenso wie das Vernicht
verhindern kann und somit die Notwendigkeit fahren gemäß der Patentschrift Nr. 62 316 des Amtes
besieht, züsätdieh noch zu pudern, ans mit Sicherheit für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin- dsn
ein Zusammenbacken des Düngemittels zu verhindern. Nachteil, daß man die hygroskopischen Verbindungen,
Gemäß einem Tsiteren bekannten Verfahren die man vor dem Einfluß von Feuchtigkeit und Wasser
(deutsche Auslegeschrift 1075 642) soll das Zu- »o schützen will, gerade mit wäßrigen Lösungen behan-
sammenbacken von Düngemitteln durch Zusatz eines ddt, so daß nach der Behandlung eine erneute und
kationenaktiven Amins oder seines Salzes allein oder aufwendige Trocknung erforderlich wird,
in Form ihrer Lösungen verhindert werden. Als Es wurde nun überraschenderweise ein Verfahren
Lösut jsmittel können z. B. Nitrite oder Mineralöle zur Vermeidung des Staubens und Znsammenbackens
eingesetzt werden. Auch bei Verwendung solcher 35 von Salzen bzw. Düngemitteln durch Aufbringen
Lösungen kann das Zusammenbacken insbesondere von Überzügen aus ek<em filmbildenden organischen
hygroskopischer Düngemittel unter der Einwirkung Stoff, insbesondere aus Polyäthylen, in Kombination
von Luftfeuchtigkeit au. die Dauer nicht verhindert mit einem Netzmittel gefunden, welches dadurch
werden. gekennzeichnet ist, daß als filmbildender organischer
In der Zeitschrift »Kunststoffberater« (1960), S. 584, 30 Stoff Polyäthylen- und/oder Polypropylenwachs mit
ist erwähnt, daß man Düngemittel -*wecks verlang- einem mittleren Molekulargewicht von 500 bis 10 000,
samter Nährstoffabgabe mit Kurststrff beschichtungen insbesondere von 3000 bis 10 000, in Mengen von
versieht, wobei unter anderem auch janz allgemein 0,03 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamt-
Polyäthyien genannt wird. gewicht, eingesetzt und das Netzmittel in einer Menge
In der Patentschrift Nr. 62 316 des Amtes für 35 von 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin wird zum Gesamtgewicht, vor, mit oder nach dem Aufbringen
Zwecke der Verhinderung des Zusammenbackens des filmbildenden organischen Stoffes zugegeben
von hygroskopischen Salzen vorgeschlagen, diese mit werden.
wäßrigen Dispersionen von Kunststoffen zu behan- Überraschenderweise zeigen die erfindungsgemäß
dein, wobei diese Dispersionen auch oberflächenaktive 4° umhüllten Düngemittel trotz der geringen Mengen
Substanzen oder Emulgatoren enthalten können. Der an aufzubringenden Substanzen hervorragende Lager-Einsatz
von wäßrigen Dispersionen für dis Verbesse- eigenschaften;
rung der Lagereigen^haften von hygroskopischen Salze und Düngemittel, die mit einem Überzug
Salzen, die durch diese Behandlung ja gerade dem aus einer Kombination der genannten Wachse und
schädlichen Einfluß von Wasser und Feuchtigkeit 45 einer oberflächenaktiven Verbindung versehen sind,
entzogen werden sollen, ist nicht sehr vorteilhaft und zeigen weit bessere Lagereigenschaften als solche,
erfordert eine erneute aufwendige Trocknung nach die mit einem Überzug aus einer der beiden Kompo-
der Behandlung. Als Kunststone sind erwähnt Poiy- nsnten aHein versehen sind. Diese überragenden
merisate des Vinylidenchlorids, Vinylacetat^, des Lrgereigenschaften sind auch dann nicht zu erzielen,
Butadiens und Siyrols sowie Polyacrylsäureester. 5° wenn aus nur einer dieser Komponenten bestehende
In der USA.-Patentschrift 3 223 518 sind langsam überzüge in wesentlich größeren Mengen aufgebracht
wirkende Düngemittel beschrieben, bei denen das werden als bei der erfindungsgemäßen Kombination.
Düngemittel mit mehreren Schichten eines organischen Als Wachse kommen Polymerisate des Äuiyici«
filmbildenden Materials versehen ist. Als Material oder Propylens vor igsweise mit einem mittleren
für die erste Schicht werden eine Unzahl von Ver- 55 Molekulargewicht zw.ichen 500 und 10 000 in Frage,
bindungen genannt, die nicht nur Polymerisate, son- Die Wachse können auch endständig oxydiert sein,
dem auch Kondensationsproduktc, d. h. praktisch Der Schmelzpunkt dieser Wachse liegt im allgemeinen
alle gängigen Kunststoffe, umfaßt. Sofern in dieser oberhalb 9O0C, vorzugsweise zwischen 100 und
Aufzählung expressis verbis von Polyäthylen die IU)0C. Die Polyäthylenwachse sollen gemäß einer
Rede ist, so ist dies beschränkt auf hochschmeizendes 60 bevorzugten Ausführuiigsform einen Verzweigungs-
Polyäthylen. grad von 10 bis 100 CH3-Gruppen pro 1000 C-Atome
Ein weiteres Merkmal der in der zitierten USA.- aufweisen. Die I'enetrometerzahl der Wachse beträgt
Patentschrift beschriebenen Umhüllungsschichtmi be- bei 25° C und 100 g Belastung nach SSekumle-r,
stellt darin, daß die Aufbringung mindestens zweier höchstens J, vorzugsweise 0 bis 2 mm.
Schichten aus einem filmbildenden Material wesentlich 65 Um besonders gute Lagereigenschaften der Düngeist, !wie Schicht wird in einer Menge von mindestens mittel und Sal/c zu erzielen, bringt man in der Regel l/i Cicwichtsprozent aufgebracht, so ilaU beide m· zunächst die Wachskomponente auf den zu fibersammcn mindestens ü.5 (icwiclitspriucnt ausmachen. ziehenden Feststoff auf. Das Wachs kann in fester
Schichten aus einem filmbildenden Material wesentlich 65 Um besonders gute Lagereigenschaften der Düngeist, !wie Schicht wird in einer Menge von mindestens mittel und Sal/c zu erzielen, bringt man in der Regel l/i Cicwichtsprozent aufgebracht, so ilaU beide m· zunächst die Wachskomponente auf den zu fibersammcn mindestens ü.5 (icwiclitspriucnt ausmachen. ziehenden Feststoff auf. Das Wachs kann in fester
oder flüssiger Form aufgebracht werden, wobei der Sulfonate) und die Sulfatogruppe (— OSO3", Schwe-
Feststoff zweckmäßig eine Temperatur aufweist, die felsäureester) in Betracht.
10° C unter bis 300C über dem jeweiligen Schmelz- An Stelle der reinen Fettsäuren, Alkylsulfonate
punkt des Wachses liegt. Vorteilhaft weist er jedoch und Schwefelsäureester kommen auch solche mit
eine Temperatur auf, die bis zu 100C über dem 5 Zwischengliedern im hydrophoben Rest, ζ. Β. mit
Schmelzpunkt des Wachses liegt. Um einen gleich- einer Carbonamide Ester- oder Sulfönamidgruppe
mäßigen und gut haftenden Überzug zu erhalten, oder Äthersauerstofi in Betracht. Beispielsweise seieji
wird der kristallisierte oder granulierte Feststoff das Ölsäuresarkosid, das Reaktionsprodukt aus Ölzweckmäßig
in Bewegung gehalten und gui durch- säurechlorid und dem Natriumsalz der Isäthionsäure
gemischt, z.B. mittels einer rotierenden Trommel io und eine ähnliche Verbindung, aus Ölsäurechlorid
oder einer Vibrationsrinne. und dem Natriumsalz von N-Methyltaurin erhalten,
Zur Erzielung eines besonders guten s -srgistischen genannt. Als Alkylarylsulfonate seien insbesondere
Effektes ist es zweckmäßig, die Dauer der LUiandlung die Fettsäuren bzw. ihre Salze und die Alkyl- bzw.
bei den obengenannten Aufbringe v!srii<nmperaturen Alkylarylsulfonate mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen
zu begrenzen. So ist es zwecknjSßse, ._e Behandlung 15 hervorzuheben. Besonders geeignet sind auch Alkyl-
bei den genannten Temper'-cn innerhalb von arylsulfonate, die durch Kondensation von Naphlha-
5 bis 15 Minuten duiciur^fiiiusi«. Arbeitet man bei linsuifonsäuren mit Formaldehyd entstanden sind
hohen Temperaturen, d... "-ei etwa 3O0C oberhalb und die zwei bis drei Naphlhalinsysteme enthalten,
des Schmelzpunktes des Wachses, so wählt man Außek· diesen Substanzen mit anionenaktiven Grup-
etwa 5 Minuten, arbeitet man dagegen innerhalb der ao pierungen sind auch diejenigen nit kationenaktiven
unteren Grenze des genannten Bereiches, so kann Grupper zu erwähnen. Hier sind insbesondere die
man die Behandlungszeit auf bis zu 15 Minuten primären, sekundären und tertiären Amine bzw.
ausdehnen. deren Salze oder die entsprechenden quaternären
Nach Beendigung der Behandlung, bei der eine Ammoniumsalze zu erwähnen. Auch hier bestellt die
gute Durchmischung des Wachses mit dem Dünge- 25 hydrophobe Gruppe aus einem Kohlenwasserstoff rc t
mittel bzw. dem Salze erzielt werden soll, ist es vor- mit mindestens 4 bis 20 Kohlenstoffatomen. Zweckteilhaft,
das behandelte Gut rasch, z. B. schneller als mäßig werden jedoch solche Amine eingesetzt, die
3'C/Minute, vorzugsweise schneller als 2°C/Minute mindestens 8 Kohlenstoffatome enthalten. Neben aliauf
eine Temperatur von etwa 400C unter dem phatischen Aminen wie Octylartiin, Decylamin, Slearjeweiligen
Schmelzpunkt des Wachses abzukühlen. 30 ylamin, den cycloaliphatischen Vertretern wie Di-Die
Abkühlung kann üblicherweise, z. B. in einer cyclohexylamin, Cyclododecylamin u. dgl. sind auch
Kühltrommel oder in einem Wirbelbett, erfolgen. Pyridiniumsalze und N-Alkyl- oder N-Aryl-Denvate
Anschließend an die Behandlung des Feststoffes des Morpholine, ζ. B. das Sulfat des N-Phenylmor-
mit dem Wachs wird dann die oberflächenaktive pholins, geeignet. Selbstverständlich können auch
Substanz, gegebenenfalls gelöst in einem geeigneten 35 Amine mit mehreren Aminogruppen verwendet wer-
organischen Lösungsmittel oder emulgiert in Wasser den, z. B. Trimelhylendiamine der allgemeinen Formel
7Ugegebe-, wobei auch hier für eine gute Durch- MI, „., „„ ru
.,.,,
mischung zu sorgen ist, so daß vorteilhaft die gleichen K ~~ NH ~ 1^"2 ~ H * 2
V01 richtungen wie die für das Aufbringendes Wachses in der R einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder
verwendet werden. Das Aufbringen der oberflächen- 40 substituierten aromatischen Kohlenwasserstoff res! mil
aktiven Substanz kann vor oder zweckmäßig nach 6 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeute!
dem Abkühlen des mit dem Wachs behandelten Als letzte Gruppe der für ah erfindungsgemäßen
Düngemittels oder Salzes erfolgen. Überzüge geeigneten oberflächenaktiven Substanzen
I:s ist auch möglich, die Reihenfolge umzukehren, seien nichtionogene Substanzen genannt, wie sie
mit der Zugabe der oberflächenaktiven Substanz zu 45 z. B. bei der Addition von Äthylenoxid oder Probeginnen
und dann erst das so behandelte Dünge- pylenoxid mit aliphatischen Alkoholen oder FeItiniltel
oder Salz mit Wachs zu behandeln. Jedoch säuren mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, Alkylphchiingt
in der Regei oie erstgenannte Arbeitsweise nolcn mit mindestens einem Alkylresi mit 1 bis
die besseren I;rgebnisse. Hs ist schließlich auch mög- 20 Kohlenstoffatomen gebildet werden. In der Regel
lieh, das Wachs und die oberflächenaktive Substanz 50 werden, abhängig von der Ausgangssubstanz, 7 bis
gleichzeitig auf den Feststoff aufzubringen. 20 WoI Äthylenoxid bzw. Propylenoxid benötigt.
Der gewünscht2 Hffckt ist auch zu erzielen, wenn Beispielsweise seien genannt das Oxäfhylierungspro-
man zusammen mit der oberflächenaktiven Substanz uukt von 1 Mol Ocladccylalkoiiol mit 7 "οίε 9 Moi
Farbstoffe zur Kennzeichnung der Feststoffe, ζ. B. Äthylenoxid oder 1 Mol p-Nonylphenol mit 9 bis
von Düngemitteln, aufbringt odc. gefärbte Dünge- 55 12 Mol Äthvlcnoxid.
mittel oder gefärbte Wachse einsetzt. Die genau.ilen oberflächenaktiven Substanzen kön-
AIs oberflächenaktive Stoffe (Tenside) kommen nen für sich aliern oder auch in Mischungen unterallgemein
Verbindungen in Betracht, die cine hydro- einander auf die Salze und Düngemittel aufgebracht
phobe und eine hydrophile Gruppe enthalten. Die werden.
hydrophobe Gruppe besteht meist aus einem länger- 60 Als Salze und Düngemittel für die criiiukmgs-
kettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffes! mit min- gemäßen Ol erzüge kommen allgemein granuliert
destens 4, zweckmäßig 6 bis zu 30 Kohlenstoffatomen. oder kristallisierte, scliüllfäliige Substanzen in Ik-
Dicscr Rest kann aber auch aus einem Arylrcst oder tracht. Besonders geeignet ist die Aufbringung der
einem alkylsubslituicrUn Arylrcst bestehen. Geeignet erfindungsgemäßen Überzüge auf Substanzen ΐηί'
hind auch Polymere solcher Verbindungen. Die hydro- 65 hygroskopischen Eigenschaften, die daher besonders
pliilcn Gruppen körnen ionischen Charakter besitzen. zum Zusammenbacken neigen. Beispielsweise seien
Als anionisclic (!nippen kommen insbesondere die genannt: Ammoniumnitrat, Ammoniumnitrat cn! hai-
Carboxylgruppe( C(JO ),die Sulfogruppc( SO11, lciulc Mischdünger wie Kalkammonsalpeter Kalk-
Salpeter und Mehrnährstoffdünger, sowie Harnstoff,
Kalisalpeter, Nitrophosphate oder Mehrnährstqff" dünger, die Harnstoff, Kaliumnitrat, Kaliumsulfat,
Kaliumchlorid und Natriumchlorid enthalten.
Die Vorzüge der erfindtingsgcmäßcn überzüge
bestehen darin, daß sie einfach und schnell auf die
zu schützenden Substanzen, meist in bereits ohnehin
for die Granulierung erforderlichen Apparaturen
aufgebracht v/erden können. Schon in geringen Mengen angewandt, lassen sich rrh'i diesen Stoff'
kombinationen Lageretgenschaftcn erzielen, die auch mit weit höherer. Mengen der an sich für den in
Rede stehenden Zweck bekannten Polyäthylenwaclisen
oder oberflächenaktiven Substanzen nicht zu erreichen sind. Die Anwendung von zusätzlichen PudermiUeln
erübrigt sich daher. Die mit den erfindungsgemäßen
Überzügen versehenen Salze und Dung) mitte) lassen sich ohne Staubbildung handhaben und bleiben auch
nach längerer Lagerung gut riesei'ähig.
1. Drucktest
In der folgenden Tabelle ist in der linken senkrechten Spalte das jeweils bebandelie Düngemittel
angegeben. In der vierten und fünften Spalte ist jeweils die zugegebene Komponente charakterisiert,
während in der sechsten und siebten Spalte die Ergebnisse des im folgenden erläuterten Druck- und Sacktestes angegeben und.
Die einzelnen Proben wurden in einer Trommel auf die in Spalte 2 angegebenen Temperaturen aufgeheizt, anschließend mit den jeweils angegebenen
Stoßen behandelt, die in der Tabelle in Spalte S genannten Zeit gerollt und innerhalb 15 Minuten
auf etwa 600C abgcfcühlt. Nach dem Abkühlen
wurden die präparierten Proben den beiden unten erwähnten Tests unterworfen.
Eide zerlegbare, oben offene metallische Würfelform von 70 mm innerer Kantenlinge wird mit der
S zu prüfenden Probe gefüllt Diese wird dann bei Raumtemperatur 2 Stunden lang von oben mit einem
Stempel belastet, der eine Kraft voa 175 kp auf die
Probe überträgt. Der entstehende würfelförmige Preßling wird dann der Form vorsichtig entnommen und
ίο sofort in einem Zerträmmcrungs-Meßapparat durch
Druckeinwirkung zwischen zwei parallelen Platten zerstört. Die vom Apparat angezeigte Kraft, die zur
Zerstörung des Preßl<ngs notwendig ist, stellt ein
Maß für die Neigung zum Zusammenbacken der
ts Probe dar. Hohe Meßwerte bedeuten eine starke Backneigung. Im Idealfall zerfällt der Preßling beim
Entnehmen aus der Form.
2. Sacktest
Bei diesem Test werden jeweils SO kg der zu untersuchenden Ware in einem luft- und feuchtigkeitsdichten Sack 6 Wochen lang gelagert und dabei mit
dem tO/achcn Gewicht belastet Danach wird der
as Sack vorsichtig geöffnet und die Ware beurteilt.
In der Tabelle sind unter la und Ib Umhüllungen
angegeben, Me entweder «us reinem Polyäthylenwachs oder aus einer oberflächenaktiven Substanz bestehen.
Zum Vc-gleich hierzu sind unter Ic die Ergebnisse
der beiden Tests wkdsrgegeben, die mit dem gleichen
Düngemittel, jedoch mit der erfindtingsgemäßen Kombination der beiden Substanzen erzielt worden sind.
Bei einer Gesamtmenge von nur 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf den Mehrnährstoffdünger, werden, wie
aus der Tabelle zu entnehmen ist, Ergebnisse erzielt,
die beispielsweise jeweils mit der fünffachen Menge der Einzclkompoaeaien such nicht annähernd erreicht
werden.
Temperatur
Behand-
lungsceit
ία Minuten
Ente
zugegebene Komponente
Zweite
zugegebene Komponente
Drucktest
Sacktest
Is NPK-Dünger
12/12/17^2
lc NPK-Dünjer
12/12/17/2
ld NPK-Düniff
12/12/17/2
2 NPK-Dünger
15/15/15
1OS
103
103
103
108
108
108
1OS
103
108
108
112
10
10
10
10
10
10
IO
10
10
10
10
20
10
OjOOV.
0,057. FolyithyicOTrtchs
0,10*/. Zugabe iesi
0,50·/, Mofckuüjjcwfcht
5O0O
U»·/.
Kondea&atioasprodutl
0,10*/. tisaliraoUousäure
0,50V. mit 1 Mol Form-1,00·/» aldehyd
0,10·/. Pofyäthyfcnwachs
wie Bespiel la Zugabe fest
0,10·/. Poiyäthyianwchs
wie Beispiel ta Zugabe fest
0,10V. Kondensations-
prodokt von 2 Mol
hhli
icss&ss est 1 MoI
Formaldehyd
keine
keine
0,10'/. KomScnsationsprodukt von 2 Mol
£-Naphthaliosulfoa-Ouremitl Mol
Formaldehyd
0,10 */t Kondensatioosproduktvor.2Mol
P-NaptatheliimiJfonliurcmitl Mol
Formaldehyd
0,U·/, PolyithyJemwcos
wie Bespiel Ii
Zugabe fest
520 kp
ISO kp
100 kp
130 kp
200 kp
520 kp
210 kp
30 kp
90 kp
aOkp
10 kp
50 kp
5kp
hart
leicht erhärtet
leicht erhärtet
leicht erhärtet
leicht erhärtet
hart
hart
leicht erhärtet
leicht erhärtet
leicht erhärtet
frei rieselnd
frei rieselnd
frei rieselnd
209 646/179
(Fortsetzung der Tabelle)
Düngemittel |
Tempe
ratur -c |
Behand
lungszeit in Minuten |
Erste
zugegebene Komponente |
Zweite
zugegebene Komponente |
Druck
test |
Sacktest |
3 NPK-DOa** | 100 | 10 | 0,10'/· Kondensations | 0,15·/· Polyäthylenwachs: | 3kp | frei rieselnd |
12/12/20'"" | produkt von 2 Mol | wie Beispiel la | ||||
/7-NaphthalinsuI- | Zugabe als | |||||
fonsSure mit 1 Mol· | Schmelze | |||||
For.TialcEehyd | ||||||
4 a NPK-DUnger | 108 | 10 | 0,15% Polyäthytenwachs | 0,10 V. 2-Äthylhexylamin | lGkp | fast frei rieselnd |
13/13/21 | wie Beispiel 1 a | |||||
Zugabe fest | ||||||
4b NPK-Dünger
13/13/21 |
108 | 10 | 0,25·/. 2-Äthylhixylamin | keine | 90 kp | leicht erhärtet |
5 NP-Dünger | 105 | 10 | 0,08 Vo Polyäthylenwachs | 0,02°/· Styrylamin | 2kp | frei rieselnd! |
20/20 | wie Beispiel 1 a | |||||
Zugabe fest | ||||||
6a Kalkammon | 110 | 10 | 0,10% Polyäthylenwachs | 0,30% Dicyclohexylamin | 3kp | frei rieselnd |
salpeter | wie Beispiel 1 a | |||||
Zugabe flüssig | ||||||
6 b Kalkammon
salpeter |
110 | 10 | 0,40% Dicyclohexylarnln | keine | 100 kp | mäOig erhärtet |
7 NPK-Dünger | 108 | 10 | 0,10% Polyäthylen wachs | 0,10·/« N-Phcnylmorpholin | 8fcp | fast frei rieäelrxl |
15/15/15 | wie Beispiel 1 a | |||||
Zugabe flüssig | ||||||
8 NPK-Dünger | 108 | 10 | 0,20% Polyäthylenwachs | 0,10·/· n-But 'min | 12 kp | fast frei rieselnd |
15/15/15 | wie Beispiel 1 a | |||||
Zugabe flüssig | ||||||
9 Kalksalpeter | 97 | 10 | 1,50% Polyäthylenwachs | 1,00V* Di-2-ÄlhyIhejcyl· | 3*p | frei rieselnd |
Molekulargewicht | amin | |||||
3500 | ||||||
Zugabe flüssig | ||||||
10 NPK-Dünger | 108 | 10 | 0,20% Polyäthylenwachs | 0,15% CyckxJodecylamin | 4kp | frei rieselnd |
13/13/21 | wie Beispiel 1 a | |||||
Zugabe flüssig | ||||||
11a NPK-Dünger | 110 | 10 | 0,10·/, Polyäthylenwachs | 0,20% Cakiumstearat | 15 kp | t*U ltd rieselod |
13/13/21 | wie Beispiel la | |||||
Zugabe flüssig | ||||||
11b NPK-Düngir
13/13/21 |
110 | 10 | 0,50Vt Cakiumstearat | keine | 120 kp | nlBig erwartet |
12a NPK-Dünger | 105 | 10 | 0,15·/. Polyäthylenwachs | 0,10·/· Kondensationspro' | 20 kp | fast frei rieselod |
13/13/21 | wie Beispiel la | duktauslOMol | ||||
Zugabe fest | ÄthyJerioxid und | |||||
pfcenoJ | ||||||
12b NPK-Dünger | 105 | 10 | 0,10*/· Kondensations | keine | 150 kp | bart |
13/13/21 | produkt aus | |||||
10 Mol Äthylen- | ||||||
oxitl und 1 Mo) | ||||||
p-Nonylpfaenol | ||||||
13 Kaliumchlorid | 130 | 5 | 0,10*/· Stearinsäure | 0,20·/. PorjpropySenwach* | fre* riesdad | |
Moitkaürtnnchl: | ||||||
14a Harnstoff | 100 | 15 | 0,10·/. Beijzofauifomiure | β,ΊΟ'ίι Pöijiibj5cS*S£iiS | ||
«kSespiella | ||||||
14b Harnstoff | 100 | 15 | 0,10V. Polyäthylen**** | keine | 50 ip | m»Äig erhärtet |
Molekulargewicht:
7000 |
||||||
15 Natriumnitrat | 105 | 15 | 0,10·/. Poryilbyfcnwacf* | Oj05% Poryilhyleeflyiol | Si? | frei rieseicii |
ine Be'fpiel la | 3000 |
Claims (3)
1. Verfahren zur Vermeidung des Staubens und auf dem Düngemittel nicht wesentlich erhöht und
Zusammenbackens von Salzen bzw. Düngemitteln 5 somit auch das Stauben nicht dauerhaft verhindert
durch Aufbringen von Überzügen aus einem film- werden.
bildenden organischen Stoff, insbesondere aus Um das Zusammenbacken zu vermeiden, hat man
Polyäthylen, in Kombination mit einem Netz- auch versucht, Düngemittel und Salze mit Mineralmittel,
dadurch gekennzeichnet, daß ölen, Paraffinwachsen oder Mischungen dieser Stoffe
als filmbildender organischer Stoff .Polyäthylen- io (französische Patentschrift 1394 629) zu überziehen,
und/oder Polypropylenwachs mit einem, mittleren Bei Verwendung dieser Überzugsmittel wird zwar
Molekulargewicht von 500 bis 10 000, insbeson- die bei Pudern auftretende lästige Staubbildung verdere
von 3000 bis 10 000, in Mengen von 0,03 mieden, jedoch haben sich diese Mittel wegen ungebis
0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamt- nagender Antibackwirkung bei Anwendung kleinerer
gewicht, eingesetzt und das Netzmittel in einer 15 Mengen in der Praxis nicht durchsetzen können.
Menge von 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen Der Zusatz größerer Mengen organischer SuKtanzen
auf das Gesamtgewicht, vor, mit oder nach dem (mehr als 0,4s/0) bei nitrathaltigen Dungemilieln
Aufbringen des filmbildenden organischen Stoffes verbietet sich, weil damit eine Explosionsgefahr verzugegeben
werden. bunden ist
=
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ao Es ist ferner bekannt, zur Vermeidung der bak-
J zeichnet, daß ein Polyäthylenwachs mit einem kenden Eigenschaften von Düngemitteln diese mit
z_ Verzweigungsgrad von 10 bis 100 CH3-Gruppen einem Überzug aus einem wasserunlöslichen poly-
-. je 1000 C-Atomen eingesetzt wird. meren Material zu überziehen oder mit einem poly-
1
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch merisierbaren Material zu behandeln, das. nach dem
2 gekennzeichnet, daß man unter ständiger Durch- »5 Aufbringen auf das Düngemittelkorn in ein wassermischung
das Polyäthylen- bzw. Polypropylen- unlösliches, polymeres Material übergeführt werden
: wachs auf Salze bzw. Düngemittel, deren Tempe- kann (britische Patentschrift 815 829). Als polymere
ratur 100C unter bis 300C über dem Schmelz- Materialien sind beispielsweise solche genannt, die
punkt des eingesetzten Wachses liegt, aufgibt, durch Polymerisation oder Copolymerisation von
τ rasch auf eine Temperatur von 40° C unter dem 30 Styrol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylnitril,
: Schmelzpunkt des Wachses abkühlt und anschlie- Äthylen oder fluorierten ungesättigten Kohlenwasser-
i ßend das Netzmittel aufbringt. stoffen erhalten werden können. Die Anwendung
: dieser Überzüge hat jedoch zur Voraussetzung, daß
: die Düngemittel vor dem Aufbringen dieser Überzüge
: 35 zunächst mit einem Überzug aus einem anorganischen
- Material, beispielsweise Calciumsulfat, versehen werden müssen. Man geht dabei so vor, daß das Dünge-
7 mittel mit Calciumsulfat behandelt wird, das an-
'-- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermei- schließend durch Zugabe von Wasser auf der Dünge-
: dung des Staubens und Zusammenbackens von 40 mitteloberfläche »aufzementiert« wird. Erst dann
J Salzen bzw. Düngemitteln durch Aufbringen von können die polymeren Substanzen, beispielsweise in
überzügen aus einem filmbildenden organischen Stoff, Form von Lösungen in einem geeigneten Lösungs-
insbesondere aus Polyäthylen, in Kombination mit mittel, aufgebracht werden. Diese Arbeitsweise ist
einem Netzmittel. relativ aufwendig, da sie zumindest zwei Arbeits-
Granulierte oder kristallisierte Salze und Dünge- 45 gänge erfordert.
mittel neigen bei längerer Lagerung, insbesondere Aus der französischen Patentschrift 1 394 629 ist
dann, wenn sie hygroskopische Substanzen enthalten, ferner bekannt, zwecks Herstellung von langsam
leicht zum Zusammenbacken. Dies kann bis zur wirkenden Düngemitteln diese mit einem Überzug
vollständige 1 Verhärtung der zunächst losen und aus einer Mischung aus einem Paraffinwachs mit
frei fließenden Ware führen. 50 einem niedrigen Schmelzpunkt und einem Polyalkyien
Zum Schutz der Düngemittel und Salze gegen das mit einem 10 000 nicht übersteigenden Molekularzusammenbacken
ist es bckarini, diese mit einem gewicht zu versehen. Der Po!ya!ky!eng?halt heträgt
Puder zu überziehen. Als Puderstoffe kommen fein- etwa 5 bis 30 Gewichtsprozent und liegt generell
teiliger Kalk, Kieselgur, Talkum, Tone ti. dgl. in nicht über 50 Gewichtsprozent. Diese Mischungen
Betracht, die im allgemeinen in Mengen bis zu etwa 55 werden üblicherweise in einer 20 Gewichtsprozent
j| 2,5 Gewichtsprozent angewendet werden. Solche nicht übersteigsnden Menge auf das Düngemittel
§§ & Puderstoffe haften jedoch schlecht auf der Oberfläche aufgebracht, wobei in der Regel 10 bis 18 Gewichts-1
und stauben daher beim Umspeicliem, Absacken prozent verwendet werden, überzüge aus diesen
1 oder Ausbringen der Düngemittel. Diese Stäube sind Gemischen dringen relativ leicht und tief in das
» lästig, rufen Verschmutzungen hervor und können 60 Düngemittelkorn ein, wodurch die' Nahrstoffabgabe
sogar gesundheitsschädlich sein. Hesonders nachteilig in erwünschtem Sinn verzögert wird. Solche Uber-I
wirkt sich der Staub beim Absacken der Düngemittel züge haben jedoch aus diesem Grunde und wegen
oder Salze in Kunststoff.säcke aus, da diese dann ihrer Plastizität nur geringe untibackende Wirkung.
I nicht mehr oder nur .schwer verschweißt werden Man muß daher, um ein Zusammenbacken derartig
I können. Auch durch den Zusatz von Wasser oder 65 behandelter Düngemittel, insbesondere unter tro-I
Dampf oder von Stoffen mit klcbencien Eigenschaften, pischen Verhältnissen, zu verhindern, zusätzlich z. H.
I wie Mineralöle, Leime, l'olysaccharidgiykolsiiuicilther mit Kalk pudern.
(deutsche Patentschrift 950 559), Komlcnsationspro- Es sind schließlieh zahlreiche Verfahren bekannt·
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