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Ausziehbarer und zusammenlegbarar Faltenbalg für eine photographische
Kamera Die Erfindung bezieht sich auf photographische Kameras und betrifft insbesondere
eine neuartige Konstruktion eines Faltenbalges für eine Kamera.
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Bei vielen photographischen Kameras ist ein geschützter Lichtweg
zwischen dem Objektiv und der Filmebene vorgesehen, der durch einen ausziehbaren
und zusammenlegbaren Faltenbalg nach außen abgeschlossen ist. Da der Faltenbalg
flexibel ist, kann das Objektiv gegenüber der Filmebene leicht verstellt wrden,
um das Bild scharf einzustellen oder um eine andere optische Wirkung hervorzurufen.
Bei den bekannten Klappkameras kann der Faltenbalg zusammengelegt werden, um das
Objektiv in eine stellung in der Nähe des Kameragehäuses zu bringen, so daß die
Kamera im zusammengeklappten Zustand erheblich weniger Raum beansprucht, so daß
sich die Kamera leichter handhaben, transportieren und aufbewahren läßt. Der Faltenbalg
ist normalerweise an seinem vorderen und hinteren Ende an dem Objektivträger oder
Verschlußgehäuse bezw. dem Kameragehäuse lichtdicht befestigt.
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Faltenbälge von guter Qualität werden bis jetzt in den meisten fällen
aus mehrschichtigen Flachmaterialien hergestellt, die ein die Innenfläche bildendes
schwarzes Gewebe, eine dem Faltenbalg die gewunRchte Steifigkeit verleihende Schicht
aus
Kartonmaterial und einen äußeren Uberzug aus einem flexiblen
Material umfassen, bei dem es sich ztB. um ein Vinylmaterial handelt. Diese Flachmaterialien
werden auf geeignete Weise zugeschnitten und zickzackförmig derart gefaltet, daß
man einen zusammenlegbaren, allgemein pyramidenstumpfförmigen Faltenbalg bekannter
Art erhält. Die mehrschichtigen Flachmaterialien sind teurer als zeBo die meisten
gebräuchlichen Kunststoffe, und da das Falten häufig mit der Hand durchgeführt wird,
ergeben sich ziemlich hohe Herstellungskosten für die Faltenbälge bekannter Art.
Bis jetzt wird die Herstellung von Kamerabälgen aus Kunststoffen oder dergleichen
mit Hilfe eines Spritz- oder Preßverfahrens aus mehreren Gründen, auf die im folgenden
näher eingegangen wird, nicht für zweckmäßig gehalten. Die Erfindung sieht nunmehr
die Herstellung eines gespritzten bzw0 gepreßten Faltenbalges vor, der bezüglich
seiner Wirkungsweise allen zu stellendenForderungen genügt, und der mit erheblich
geringeren Kosten herstellbar ist als die bis jetzt bekannten Faltenbälge.
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Die Hauptaufgabe der Erfindung besteht darin, einen Faltenbalg für
eine Kamera vorzusehen, der mehrere zusammenhängende, allgemein wellenförmige Abschnitte
umfaßt, und bezüglich seiner Undurchsichtigkeit, Flexibilität und Zusammenfaltbarkeit
allen Ansprüchen geneigt, Ferner sieht die Erfindung einen Faltenbalg vor, der aus
einem einzigen zusammenhängenden Stück eines geformten thermoplastischen biterials
besteht und mit einer lückenlosen ebenen vorderen Fläche und einer entsprechenden
hinteren Fläche versehen ist, so daß er sich ohne Verwendung von Dichtungen an den
betreffenden Teilen einer Kamera befestigen läßt, um einen lichtdichten Abschluß
zu bewirken. Weiterhin sieht die Erfindung einen neuartigen Faltenbalg vor, der
sich auf außerordentlich einfache und wirtschaftliche eise herstel-r len läßt, der
sich im Gebrauch als robust und haltbar erweist, und der im Vergleich zu bekannten
Faltenbälgen ein gefälligeres Aussehen besitzt.
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Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden
im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines Faltenbalges1 bekannter
Art die teilweise weggebrochen gezeichnet ist, um den Aufbau des Materials erkennbar
zu machen.
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Fig. 2 zeigt perspektivisch einen erfindungsgemäßen Faltenbalg für
eine Kamera.
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Fig. 3 zeigt im Schnitt eine Hohlform zur Herstellung eines Faltenbalges
der in Fig. 2 gezeigten Art.
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Fig. 3a ist ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 3.
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Fig. 4 zeigt in einem Teilschnitt annähernd die Form, die ein Faltenbalg
im zusammengelegten Zustand anzunehmen bestrebt ist, wenn der Faltenbalg mit Hilfe
der Form nach Fig. 3 hergestellt worden ist.
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Fig. 5 zeigt im Schnitt einen Formkörper zum Herstellen eines Faltenbalges
der in Fig. 2 dargestellten art.
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Fig. 5a ist ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 5.
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Fig. 6 zeigt in einem Teilschnitt annähernd die Form, die ein Faltenbalg
im zusammengelegten Zustand anzunehmen bestrebt ist, wenn der Faltenbalg mit Hilfe
des Formkörpers nach Fig. 5 hergestellt worden ist.
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In Fig. 1 erkennt man einen insgesamt mit 10 bezeichneten Faltenbalg,
der nach den bis jetzt üblichen Verfahren und unter Verwendung bekannter katerialien
hergestellt ist; das Material des Faltenbalges 10 umfaßt eine innere Schicht 12
in Form eines schwarzen Gewebes, eine mittlere schicht 14 aus papier oder Lartonmaterial
und eine äußere schicht 1E, die aus einem uewete, einem Vinylmaterial oder einem
anderen geeigneten Material bestehen kann. Das Material wird zuerst nach einem bestimmten
Muster in der richtigen Form aus einem Flachmaterialstück zugeschnitten. Dann wird
das Flachmaterial in vier Abschnitten zickzackförmig gefaltet, woraufhin die benachbarten
Ränder des entstehenden Faltenbalges so miteinander verbunden werden, da ein Tunnel
entsteht, bei dem jede Seitenwand durch einen der erwähnten vier Abschnitte @ebildet
ist. @ie@bei umfaßt gemän
Fig. 1 jeder Abschnitt eine Anzahl von
miteinander abwechselnden äußeren Falten 18 und inneren Falten 20. Da der Faltenbalg
durch Falten eines anfänglich ebenen und zusammenhängenden Flachmaterialstücks entsteht,
ist es zur Erzielung der gewünsch= ten geringen Dicke des Faltenbalges im zusammengelegten
Zustand erforderlich, dafür zu sorgen, daß jeweils eine äußere Falte eines Abschnitts
bzw. einer Seite des Faltenbalges mit einer inneren Falte der beiden benachbartän
Abschnitte verbunden ist.
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Jeder Teilabschnitt des Faltenbalges setzt sich daher aus zwei inneren
und zwei äußeren Falten zusammen.
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In Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Faltenbalges dargestellt und insgesamt mit 22 bezeichnet. Das Material für den Faltenbalg
22 kann zunächst in Form eines zusammenhängenden Flachmaterialstücks bereitgestellt
werden; wie es auch bei dem bekannten Faltenbalg 10 geschieht, doch wird der Faltenbalg
nicht mit Hilfe eines Faltvorgangs hergestellt, sondern mit Hilfe eines Verfahrens,
bei dem das Material erhitzt und in eine andere Form gebracht wird.
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Auch der erfindungsgemäße Faltenbalg 22 umfaßt miteinander abwechselnde
äußere Falten 24 und innere Falten 26, die in jedem der vier Abschnitte bzw. in
jeder seitenwand ausgebildet sind.
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Jedoch schließen sich die inneren Falten jedes Abschnitts an innere
Falten jedes der benachbarten Abschnitte an, und auch jede äußere Falte hängt mit
den benachbarten äußeren Falten zusammen, so daß sich der Faltenbalg 22 aus mehreren
gleichartigen zusammenhängenden Abschnitten zusammensetzt. Eine solche Konstruktion
kann nicht einfach dadurch hergestellt werden, daß man ein anfänglich flaches Materialstück
faltet, ohne daß das Material erhitzt und in eine andere Form gebracht wird, denn
anderenfalls werden die Ecken oder Kanten übereinander gefaltet1 unregelmäßig zusammengedrückt
oder auf andere unerwünschte Weise verformt.
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Der Ausdruck "Wellung" bezeichnet im folgenden jeweils ein auf die
Längsachse des Faltenbalges bezogenes vollständiges Musterelement, wobei sich der
vollständige Faltenbalg aus mehreren sich aneinander anschließenden gleichartigen
Musterelementen zusammensetzt. Der Ausdruck "zusammenhängende *ellung"
bezeichnet
entsprechend der vorstehenden Beschreibung an Hand von Fig. 2 ein vollständiges
Musterelement, bei dem sich ein dauerhafter Falz bzw. eine Falte in dem Material
lückenlos über den ganzen Umfang des Faltenbalges erstreckt, wobei das Material
auf der einen Seite der Falte gegenüber dem Material auf der anderen Seite der gleichen
Falte über den ganzen Umfang des Faltenbalges unter dem gleichen WinkelEangeordnet
ist.
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Das vordere Ende des bekannten Faltenbalges 10 ist um eine Metallplatte
28 herumgelegt und an der Platte befestigt; mitHilfe dieser Platte kann der Faltenbalg
an dem Objektivträger oder Verschlußgehäuse der Kamera befestigt werden. Auch das
hintere Ende des bekannten Faltenbalges ist um eine nicht dargestellte Metallplatte
herumgelegt, mittels deren der Faltenbalg am Gehäuse der Kamera so befestigt werden
kann, daß er die Belichtungsöffnung umschließt. Diese Anordnung führt gemäß Fig.
1 dazu, daß an jeder der mit 30 bezeichneten Ecken des Faltenbalges eine Falte entsteht,
die drei Schichten des Faltenbalgmaterials umfaßt. Zwar könnte man das Material
an jeder Ecke entsprechend zuschneiden, um diese Vergrößerung der Dicke zu vermeiden
doch wurde immer noch eine Naht vorhanden sein, und der Zusammenbau der zeile würde
noch höhere Kosten verursachen. Bis jetzt ist es üblich, die Ecken des Faltenbalges
in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise zu falten und jeweils eine Dichtung zwischen
dem vorderen und dem hinteren Ende des Faltenbaiges und den betreffenden Kamerateilen
anzuordnen, an denen der Faltenbalg befestigt wird. Da der erfindungsgemäße Faltenbalg
dagegen in der Weise hergestellt wird, daß das Material erhitzt und geformt wird,
kann man sowohl die vordere als auch die hintere Stirnfläche des Faltenbalges, die
mit den zugehörigen Kamerateilen zusammenarbeiten, so ausbilden, daß sie flach bzw.
eben sind, und daß an den Ecken keine Falten oder Nähte entstehen. Daher benötigt
man keine Dichtungen, um einen lichtdichten Abschluß an den Anlageflächen zu gewährleisten,
so daß die Erfindung auch aus diesem Grunde wirtschaftliche Vorteile bietet.
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Fig. 3 zeigt im Schnitt eine Hohlform 25, die auf ihrer Innenseite
so geformt und bemessen ist, daß es möglich ist1 einen Faltenbalg nach Fig. 2 zu
formen, der sich aus endlosen Wellungen zusammensetzt. Es ist möglich, thermoplastische
Saterialien oder dergleichen unter Anwendung bekannter Verfahren mit Hilfe von mechanischem
Druck, eines Unterdrucks oder durch Aufbringen eines ueberdrucks so zu formen, daß
sie sich der Innenform der Hohlform 25 anpassen. Da der Faltenbalg für Licht vollständig
undurchläßig sein muß, ist es erforderlich, das zu verwendende Material und die
Mindestdicke bzw. Hand stärke des fertigen Faltenbalges entsprechend zu wählen,
Gemäß Fig. 3a, wo die Dicke des Materials etwas übertrieben dargestellt ist, hat
das Material das Bestreben, bei 34 eine dickere and zu bilden als bei 32. Fig. 3a
zeigt die natürliche Dicke oder Wandstärke, die ein Material von ursprünglich gleichmäßiger
Dicke annimmt, wenn es mit Hilfe eines der vorstehend genannten Verfahren in die
gewünschte Form gebracht wird, die durch die Profilierung der Hohlform 25 bestimmt
ist.
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Man erkennt, daß die dickeren Abschnitte 34 die inneren Falten des
Faltenbalges und die dünneren Abschnitt 32 die äußeren Falten bilden. Fig. 4 zeigt
in einer Teildarstellung einen aus Kunststoff oder dergleichen in einer Hohlform
nach Fig. 3 hergestellten Faltenbalg im zusammengelegten Zustand0 Da das Material
an den inneren Falten dicker ist als an den äußeren Falten, erzeugen die Wellungen
eine Widerstandskraft, wenn man versucht, den Faltenbalg so zusammenzulegen, daß
die Flächenabschnitte der Wellungen in im wesentlichen parallelen Ebenen liegen.
Wenn das Verschlußgehäuse oder ein anderes Kamerabauteil, an dem das vordere Ende
des Faltenbalges befestigt ist, zurückgezogen und in die Nähe des Kameragehäuses
gebracht wird, setzen die in Fig. 4 mit 36 bezeichneten inneren Wellungen oder Falten
dieser Bewegung einen größeren Widerstand entgegen als die äußeren Falten 37. Infolgedessen
nimmt der Faltenbalg im zusammengelegten Zustand eine Form ähnlich der in Fig0 4
dargestelzen an; eine solche Form ist natürlich unerwünscht, und die Entstehung
einer solchen Form bildet auch einen der Grühde, aus denen die Verwendung von aus
nur einem Material geformten Faltenbälgen
bis jetzt für unzweckmäßig
gehalten wurde.
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Fig. 5 zeigt im Schnitt einen Formkörper 38, bei dem die iußenforni
und die Abmessungen der gewünschten Innenform und den Abmessungen des herzustellenden
Faltenbalges entsprechen; der Formkörper 38 dient dazu, ein Flachmaterialstück 40
unter Anwendung von Druck oder Unterdruck in die gewünschte Form zu bringen. Eine
zweckmäßige Möglichkeit, einen Unterdruck zur Wirkung zu bringen, besteht darin,
daß man die Abschnitte 41, 42, 43 usw. des Formkörpers 38 als getrennte bauteile
ausbildet, die in der richtigen Weise zu einem 8tapel vereinigt und zusammengehalten
werden können. Jeder Abschnitt des Formkörpers ist mit einer zentralen Öffnung 44
versehen und von den benachbarten Abschnitten durch eine dünne Folie oder dergleichen
getrennt, deren Dicke z.B. etwa 0,125 mm beträgt. Der mit Hilfe der zentralen Offnung
44 aufgebrachte Unterdruck kommt hierbei auch zwischen den durch kleine Abstände
getreIinten Abschnitten oder eilen des Formkörpers zur Wirkung. Aus Fig. 5 sowie
aus der vergrößerten lleildarstellung in Fig. 5a, welch letztere in der gleichen
Weise übertrieben ist wie Fig. 3a, ist ersichtlich, daß das Material 40 bei 50 eine
größere Dicke annimmt als an den mit 52 bezeichneten Falten. Die Abschnitte 50 bilden
bei der Benutzung des Formkörpers 38 die äußeren Falten, während die Abschnitte
52 die inneren Falten bilden. Somit erhält man eine Anordnung, bei der das Material
im Vergleich mit einem in einer Hohlform hergestellten Faltenbalg im entgegengesetzten
Sinne verteilt ist. Wenn man einen auf dem Formkörper 38 geformten Faltenbalg zusammenlegt,
nimmt daher jede Schicht eine annähernd flache bzw. ebene Lage ein, wie es in Fig.
6 dargestellt ist.
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Offensichtlich besteht bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen
Faltenbalges auf einem Formkörper eine Schwierigkeit darin1 daß der Faltenbalg umgewendet
werden muß, wenn er von dem Formkörper abgesogen wird, und daß der Faltenbalg dann
wieder in seine ursprüngliche Form gebracht werden muß. Damit dieser Arbeitsschritt
relativ leicht ausgeführt werden kann, wird bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein thermoplastisches Material mit einem niedrigen Biegemodul verwendet.
Als Beispiele für solche Werkstoffe seien Copolymerisate
von Polyäthylen
geringer Dichte und Vinylacetat oder Acrylnitril genannt, z.B. das Niaterial, das
von der Firma Dow Chemical Co., Midland, Michigan, U.S.A. unter der gesetzlich geschützten
Bezeichnung Zetafin hergestellt wird, oder das Material, das unter der gesetzlich
geschützten Bezeichnung Ultrathene von der Firma U.S. Industrial Chemicals Co.,
New York, N.Y., U.S.A. auf den Markt gebracht wird. Diese Materialien haben einen
Biegemodul in der Größenordnung von 420 kg/cm2 während der Biegemodul von gewöhnlichem
Polyäthylen z.B. in der Größenordnung von 1050 kg/cm² liegt. Daher ist es möglich,
den Faltenbalg von dem Formkörper 38 abzuziehen, ohne daß er beschädigt wird, und
eine etwas größere Wandstärke vorzusehen, um den Lichtschutz zu verbessern, ohne
daß sich die erforderliche Flexiblität verringert Ferner hat es sich gezeigt, daß
sich eine gleichmäßige Wandstärke auf allen seiten des Faltenbalges leichter erzielen
läßt, wenn man einen Formkörper nach Fig. 5 benutzt. Wenn mit einer Hohlform nach
Fig. 3 gearbeitet wird, die mit einem Unterdruck oder einem ueberdruck beaufschlagt
wird, ist es gewöhnlich erforderlich, die Verformung des materials mit Hilfe eines
geeigneten Stopfenteils zu unterstützen. Mit anderen Worten, wenn das Kunststoff-Flachmaterial
oberhalb der Hohlform erhitzt worden ist, dient ein stopfenähnliches Bauteil dazu,
das Material in die Hohlform hineinzudrücken. Sobald sich das Material den Innenwänden
der Form nähert, wird der Druck oder Unterdruck zur Wirkung gebracht. Wenn das Stopfenteil
gegenüber der Hohlform nicht sehr genau angeordnet und bewegt wird, erhält man ein
Brzeugnis von ungleichmäßiger wandstärke. Da man bei der Benutzung eines Formkörpers
kein solches Stopfenteil benötigt wird diese Schwierigkeit vermieden, und es ist
nur erforderlich, ein Flachmaterialstück von gleichmäßiger Dicke zur verarbeiten.
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Ferner ist es wichtig, daß die Innenflächen eines Faltenbalges für
eine Kamera Licht nicht reflektieren, sondern einfall endes Licht absorbieren. Selbst
wenn das material schwarz ist, jedoch eine glatte oder glänzende Oberfläche aufweist,
kann das in den Faltenbalg während einer Belichtung durch das Objektiv eintretende
Licht von den Innenflächen des Kaltes zurückgeworfen werden, so daß un#erwünschte
Winkungen auf den Film
ausgeübt werden. Die Außenflächen eines
Formkörpers können so behandelt werden, daß die damit hergestellten Faltenbälge
mit nicht reflektierenden lnnenflächen versehen werden.
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Wenn die Wände des Faltenbalges relativ dünn sind, und wenn das einen
niedrigen Biegemodul aufweisende Material beim Abziehen eines Faltenbalges von einem
Formkörper umgewendet wird, besteht die Gefahr, daß das Material nicht wieder genau
seine ursprüngliche Form annimmt, wenn man den Faltenbalg danach erneut umwenden.
Mit anderen Worten, wenn der Faltenbalg geformt, von dem Formkörper abgezogen und
erneut umgewendetwird, um die richtige Seite nach außen zu bringen, besteht die
Möglichkeit, daß sich der Faltenbalg nicht genau an den vorgeformten Falzen faltet,
wenn er zwischen seiner ausgezogenen und seiner zusammengelegten Stellung bewegt
wird, Um dies zu verhindern, sieht die Erfindung einen zusätzlichen Arbeitsschritt
tor, der darin besteht, daß der Faltenbalg im zusammengelegten Zustand wieder in
die richtige bzw. gewünschte Form gebracht und in der richtigen Lage gehalten wird,
und daß er hierbei einer zusätzlichen Wärmebehandlung unterzogen wird. Die zur Wirkung
gebrachte wärme soll nur ausreichen, um zu bewirken, daß der Faltenbalg im richtig
zusammengelegten Zustand fixiert wird. Dann kann man den Faltenbalg ausziehen und
zusammenlegen, wobei Gewähr dafür besteht, daß der Faltenbalg seine ursprüngliche
Gestalt beibehält, d.h. daß er genau an den vorgeformten Falten oder Falzen und
nur an diesen stellen gefaltet wird.
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Die genauen Abmessungen des Faltenbalges, von denen natürlich die
Gestaltung der Form abhängt, richten sich nach der Größe der Kamera, bei der der
Faltenbalg verwendet werden soll, sowie nach dem gewünschten Grad der Flexiblität
des Balges.
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Nachstehend sind Angaben über die Abmessungen, das Material und das
Herstellungsverfahren für eine bestimmte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Faltenbalges zusammengestellt.
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Abmessungen: hinten 92 x 117 mm vorn 44 x 70 mm Länge nach dem Formen:
105 mm (kann auf 108 m ausezogen un& auf 6,5 mm zusammengelegt
werden)
9 lückenl-se Wellungen Eckenradius: 12,7 mm kleinste Wandstärke: 0,20 mm maximale
Wandstärke: Seitenwände 0,51 mm Vorderwand 0,76 mm Werkstoff: 1) Ultrathene UE 630X
(Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat der U.S. Industrial Chemicals), Dichte 0,937,
Schmelzindex 1,5, Biegemodul 350 bis 490 kg/cm² oder 2) Zetafin 35 (ithylen"Acrylnitril-Copolymerisat
der Dow Chemical), Dichte 0,952, Schmelzindex 2,5, Biegemodul 350 bis 490 kg/cm2.
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Ursprüngliche Dicke des Werkstoffs: 1,6 mm; schwarze Farbe bei mindestens
3 % Ruß und dem üblichen Antiblockierungszusatz von Kalziumkarbonat.
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Verfahren; Erhitzung des Materials auf etwa 88 bis 930 C; Formen des
Materials auf der Außenseite eines Formkörpers; Aufbringen und Aufrechterhalten
eines Unterdrucks bis zur Abkühlung des Materials auf etwa 650 C oder darunter;
Belassen des DiXaterials auf dem Formkörper annähernd bis zur Erreichung der Raumtemperatur;
abziehen des Faltenbalges von dem Formkörper unter gleichzeitigen Umwenden; erneutes
Umsenden, um die richtige Seite nach außen zu bringen; Zusammenlegen des Faltenbalges
in den richtig gefalteten Zustand; Erwärmen des Faltenbalges auf etwa 38 bis 650
G und Festhalten im zusammengelegten Zustand bis zur Erreichung der Raumtempe ratur,
wobei dieser Vorgang z.B. durch Abkühlen mit kaltem wasser beschleunigt werden kann.
Ferner wird der Formkörper
vor dem Formen des Werkstoffs vorzugsweise
vorgewärmt, damit die gewünschte Wandstärke leichter eingehalten werden kann. Wenn
dies geschieht, ist es erforderlich, den Faltenbalg nach seiner Formgebung auf dem
Formkörper mit Hilfe von Luft oder durch Aufspritzen von Wasser abzukühlen.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß ein Faltenbalg
tar eine Kamera, der durch Erhitzen und Umformen eines einzigen Flachmaterialstücks
hergestellt worden ist, im Vergleich zu nach bekannten Verfahren hergestellten Faltenbälgen
zahlreiche Vorteile bietet. Die Herstellungskosten werden durch die Verwendung der
erwähnten Werkstoffe und die Anwendung des beschriebenen Verfahrens erheblich verringert.
Ferner kann man nunmehr einen Faltenbalg herstellen, der endlose Wellungen aufweist,
ohne daß die Ecken umgelegt oder verformt zu werden brauchen, so daß vermieden wird,
daß bei dem zusammengelegten Zustand des Faltenbalges an jeder Ecke mindestens vier
Materialachichten zusammentreffen, wie es der Fall ist, wenn sich die äußeren Falten
jedes Abschnitts an innere Falten jedes benachbarten ibachnitte anschließen, und
umgekehrt. Ferner wird die Beanspruchung der Ecken des Faltenbalges verringert,
so daß eine geringere Abnutzung zu erwarten ist, und daß nicht zu befürchten ist,
daß Streulicht an den Ecken in den Faltenbalg eintritt, wenn dieser häufig ausgezogen
und wieder zusammengelegt wird.
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P a t e n t a n s p r ü c h e :