DE1806305A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Kaltschneiden von Flachwalzmaterial - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kaltschneiden von FlachwalzmaterialInfo
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Description
Kaltwalzwerk Brockhaus GmbH 29. 10. 196«
5970 Plettenberg-Bahnhof
Verfahren und Vorrichtung zum Kaltschneiden von Plachwalzmaterlal
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kaltschneiden von Flachwalzmaterial
mittels einer Schere.
Bei dem bekannten Verfahren zum Kaltschneiden von Flachwalzmaterial wird das Material in einem einzigen
Schnittvorgang durchschnitten. Eine zum Kaltschneiden bekannte Vorrichtung besteht aus einer
oberen und einer unteren umlaufenden Messerscheibe, zwischen denen das durchlaufende Material zerschnitten
wird. Bei einem solchen Schneidvorgang
ergibt sich an der der Materialschnittkante gegen- ä
überliegenden Kante ein Grat.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung
zum Kaltschneiden von Flachwalzmaterial aufzuzeigen, bei denen ein solcher Grat sich nicht
ergibt.
Gemäss der Erfindung wird das Walzmaterial mit
einer Schere von einer Seite her nur bis zu einem
68/2701
Br/Gn - 2 -
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Teil seiner Dicke geschnitten und anschliessend mit einer in umgekehrter Richtung arbeitenden Schere
von der anderen Seite her durchgeschnitten.
Eine zur Durchführung des aufgezeigten Verfahrens geeignete Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass in Transportrichtung des Materials hintereinander-liegende
Scheren vorhanden sind, von denen jede aus zwei einander parallelen, dicht . aneinanderliegenden
Kreisscheiben besteht, die auf umlaufenden Wellen sitzen, deren Abstand bei der in
Transportrichtung des Materials zuerst b'etätigbaren Schere so gross ist, dass die Ränder der Scheiben
in radialer Richtung einen Abstand voneinander haben, der kleiner ist als die Dicke des zu schneidenden
Materials und deren Abstand bei der anderen Schere so klein ist, dass sich die Ränder der Scheiin
axialer Richtung überdecken oder fast überdecken, und dass die Scheiben der einen Schere umgekehrt zu
den Scheiben der anderen Schere angeordnet sind.
Vorzugsweise sind in einem Abstand parallel zu den beiden Scheren zwei weitere Scheren vorgesehen, deren
Kreisscheiben entsprechend den Kreisscheiben der ersten beiden Scheren zueinander angeordnet
sind.
In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, dass sich die Kreisscheiben der Scheren in Transportrichtung
des Materials überlappen, da durch die überdeckung der Scheiben eine axiale Führung des in Transportrichtung
des Materials liegenden hinteren Wellenpaares überflüssig ist. ' * ' "
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Vorzugsweise sind alle Wellen antreibbar, wodurch ein Rutschen zwischen den Schneidkanten und dem
Band verhindert wird und somit ein vorzeitiger Messerverschloiss
nicht eintreten kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch
gekennzeichnet, dass mindestens ein eine Schere bildendes Wellenpaar keinen eigenen Antrieb
besitzt
In diesem Fall besteht für das nicht getriebene Wellenpaar in der Wahl der Scheibendurchmesser Freizügigkeit.
Ferner wirkt sich ein Spiel in den Antriebeelementen
der Wellenpaare nicht nachteilig aus.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemässen Vorrichtung;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit sich teilweise überlappenden Scheren;
Fig. 3 einen Schnitt in Richtung der Pfeile der Schnittlinie III - III der Fig. 1 in einem
grösseren Haßstab;
Fig. ii den angeschnittenen Randstreifen des Stahlbandes
nach Fig. 3 in vergrössertem Maßstab;
Fig. 5 einen Schnitt in Richtung der Pfeile der Schnittlinie V-V der Fig. 1 in einem
grösserem Maßstab;
Fig. 6 das Stahlband nach Fip. 5 mit dem abgeschnittenen
Randstreifen in vercrössertem Maßstab.
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Bel der in Pig. 1 gezeigten Anordnung der Vorrichtung
sind vier einander parallele Wellen 1,2 und 11, 12 vorgesehen, auf deren Wellennaben 3>
4 und 13» 14
jeweils zwei in einem Abstand parallele Messerscheiben oder Scherenblätter 5, 7; 6,8 und 15, 17; 16,
(s. Fig. 3 und 5) angeordnet sind. Die Anordnung der
Messerscheiben ist so, dass jeweils die Scheibe 5 der Welle 1 mit der Scheibe 6 der Welle 2 und die Scheibe
7 der Welle 1 mit der Scheibe 8 der Welle 2 eine Schere bilden. Entsprechendes gilt für die Scheiben
15, 16 und 17, 18 der beiden Wellen 11 und 12.
Zwischen den Messerscheiben läuft ein Stahlband 10 durch, das mit seinen Randstreifen 10a und 10b über
die Schneidkanten der Messerscheiben ragt. Die Messerwellen 1, 2 und 11, 12 werden durch Wälzlager axial
geführt (nicht dargestellt).
In Fig. 2 ist eine weitere Anordnung der Vorrichtung dargestellt, bei der die Messerwellen 1, 2 und 11,
so dicht hintereinander angeordnet sind, dass sich die Messerscheiben 5» 6 und 7, 8 der Wellen 1 und 2
mit den Messerscheiben 15, 16 und 17>
18 der Wellen 11 und 12 überlappen. Der Vorteil dieser Anordnung
besteht darin, dass auf eine genaue axiale Führung des zweiten Wellenpaares 11, 12 verzichtet werden
kann, da die Führung des zweiten Wellenpaares 11, durch die überdeckung der Messerscheiben erfolgt.
Bei beiden Anordnungen können entweder alle vier Wellen oder nur jeweils ein Wellenpaar angetrieben
werden, wobei dann das andere Wellenpaar geschleppt wird. Bei Antrieb sämtlicher Messerwellen ist sichergestellt,
dass zwischen den Schneidkanten und dem Band kein Rutschen und dadurch kein vorzeitiger Messerverschleiss
eintreten kann. Im Fall, dass ein
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Wellenpaar nicht angetrieben wird, besteht für die Messerscheiben dieses Wellenpaares in der Wahl
ihrer Durchmesser Freizügigkeit. Ausserdem kann sich ein Spiel zwischen den Antriebselementen des
ersten und des zweiten Wellenpaares nicht nachteilig
auswirken» Ferner besteht noch die Möglichkeit, dass kein Wellenpaar angetrieben wird. Hierbei wird,
von einem Einziehantrieb abgesehen, die eigentliche Schneidleistung durch den Zug des Aufwickelhaspels
aufgebracht. . ä
Fig. 3 zeigt das erste Wellenpaar 1 und 2 der Vorrichtung. Die Messerscheiben 5, 7 und 6, 8 sind so
eingestellt, dass der radiale Abstand zwischen ihren Schneidkanten geringer ist als die Dicke des
zu zerschneidenden Materials, und die Scheiben 5» 7I
6,8 sind so angeordnet, dass sich ihre Schneidkanten jeweils zwischen Aussenkante der Scheiben 5» 7 und
Innenkante der Scheiben 6, 8 ergeben. Bei dem in Fig. 5 dargestellten zweiten Wellenpaar Ii, 12 der
Vorrichtung ist die Anordnung der Scheiben 15» 17 und 16, 18 genau umgekehrt und die Scheiben 15» 17;
16, l8 sind so eingestellt, dass ihre Schneidkanten
sich ungefähr in gleicher Höhe befinden.
Das Zweistufenverfahren soll nun anhand der Fig. 3 bis 6 näher beschrieben werden.
Fig. 3 zeigt die erste Stufe des Verfahrens, bei dsm
das Walzmaterial, beispielsweise ein Stahlband 10, zwischen das erste Wellenpaar 1, 2 eingeführt wird
und durch deren Messerscheiben 5> 7; 6, 8 bis ungefähr
30 - 50 % seiner Materialdicke von unten angeschnitten
wird. Fig. 4 zeigt den angeschnittenen Randschreifen 10a des Stahlbandes 10 in einem ver-
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grössertem Maßstab. Anschliessend läuft das Stahlband 10 mit seinem angeschnittenen Randstreifen
zwischen den nachfolgenden Messerscheiben 15» 17; 16, 18 des Wellenpaares 11, 12 durch, wo es in der
in Fig. 5 dargestellten zweiten Stufe des Verfahrens
von oben nach unten durchgeschnitten wird, ϊη
Pig. 6 sind die gratfreien Schnittkanten des Stäilbandes
10 und ein abgeschnittener Randstreifen 10a in vergrössertem Maßstab dargestellt.
Dadurch, dass in der ersten Stufe ein Schnitt von einer Seite nur bis zu einem Teil der Materialdicke
und anschliessend ein zweiter, durchtrennender Schnitt von der anderen Seite erfolgt, ist die Gewähr
gegeben, dass beide gegenüberliegenden Schnittkanten durch Herumziehen des Materials geglättet
werden und der Abriss mehr zur Mitte des Materialquerschnitts hin erfolgt und nicht an der der
Schnittkante gegenüberliegenden Materialkante, was unweigerlich zu einer Gratbildung führt.
Pateritansprüche:
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Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum Kaltschneiden von Flachwalzmaterial mittels einer Schere, dadurch gekennzeichnet, daß das Walznaterial (10) mit einer Schere (5,6 und ■ 7,3) von einer Seite her nur bis zu einem Teil seiner Dicke geschnitten und anschließend mit einer in umgekehrter Richtung arbeitenden Schere (15»Ιό und 17,18) von der anderen Seite her durchgeschnitten wird.Vorrichtung zum Zerschneiden von Ualz-naterial gemäß ™dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Transportrichtung des Materials (10) zv/ei hintersinanderliegende Scheren vorhanden sind, von denen jede aus zwei einander parallelen, dicht aneinanderliegenden Kreisscheiben (5,6;15,l6 und 7a3; 17,13) besteht, die auf umlaufenden "./eilen (1,2; 11,12) sitzen, deren Abstand bei der in Transportrichtung des .Materials (10) zuerst betätigbaren Schere so groß ist, daß die Ränder der Scheiben (5,o;7,ς) in radialer Richtung einen Abstand voneinander haben, der kleiner ist als die Dicke des zu schneidenden Materials (10) und deren Abstand *bei der anderen Schere so klein ist, daß sich die Ränder der Scheiben (15,1ΰ;17,1^) in axialer Richtung überdecken oder fast überdecken, und daß die Scheiben (5,6;7,3) der einen Schere ungekehrt zu den Scheiben (15,1üj17,lr) ier anderen Schere angeordnet sind.5S/27O1009820/039 83· Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den umlaufenden Wellen (1,2;11,12) bei einem Abstand parallel zu den beiden Scheren zwei weitere Scheren vorgesehen sind, deren Kreisscheiben (7,8
und 17,13) entsprechend den Kreisscheiben (5,6und 15,16) der ersten beiden Scheren zueinander
angeordnet sind.4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kreisscheiben (5,6J7,8 und 15,l6;17,18) der Scheren' in Transportrichtung.des Materials (10)
überlappen.5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 1J,
dadurch gekennzeichnet, daß alle Wellen (1,2; 11,12) antreibbar sind.6« Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein eine
Schere bildendes Wellenpaar (1,2;11,12) keinen
eigenen Antrieb besitzt.00 9 8 20/0398BAD ORIGINALJ 9SJ991,if t , ■,, M ..
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