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Verfahren zum Herstellen von gekräuseltem, gesponnenem Garn Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von gekräuseltem, gesponnenem Garn
entweder aus einer Mehrzahl von Einzelfäden oder aus Stapelfasern eines in Wärme
aushärtenden Kunststoffs, vorzugsweise eines Polyamids, wie Nylon.
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Ein Hauptzielqder Erfindung besteht darin, ein Verfahren für die Herstellung
von gekräuseltem, dehnbar elastischem Pasergarn der oben erwähnten Art aus einer
Mehrzahl von Einzelfäden mit verhältnismäßig hoher Denier-Zahl oder aus Stapelfasern
zu schaffen, wobei
das Produkt des Verfahrens sich jedoch durch
das überlegene Gefühl auszeichnet, das übliche Multifil-Kräuselgarne mit kleiner
Denier-Zahl Zone aus Polyester oder ähnlichem Material besitzen.
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Es ist bereits vorgesohlagen worden, Kräuselgarne aus einem kontinuierlichen
Multifilbündel durch Kräuseln und Zwirnen herzustellen, Es ist jedoch bekannt, daß
bereits gekräuselte Fäden sehr schwierig zu verspinnen sind, da erhebliche Störungen
durch das Vorhandensein der künstlichen und absichtlich geschaffenen Eräuselungen
verursacht werden. Daher ist es zur Erreichung eines störungsfreien Verspinnens
der gekräuselten Fäden erforderlich, das Ausmaß der Kräuselung zu verringern, wodurch
wiederum unter anderem die gewünschte Balligkeit und der Dehnungswiderstand des
Produkts entsprechend verringert werden. Andere Schwierigkeiten bestehen in dem
häufig auftretenden Padenziehen. Das bedeutet, daß, falls ein einen Bestandteil
bildender fortlaufender Einzelfaden sich verhakt hat oder durch irgendeine Ursache
herausgezogen wird, innerhalb eines größeren Bereiches des Textiltuches, das aus
den fortlaufenden, gekräuselten Fäden gewebt oder gewirkt ist, eine beträchtliche,
gekrauste Zusammenziehung auftritt.
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Daher muß das Garn vorzugsweise aus geschnittenen Fasern
hergestellt
sein.
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Es ist auch vorgeschlagen worden, Kräuselgarne aus Stapelfasern herzustellen0
In diesem Fall werden Kräuselungen in dem faserförmigen Material hergestellt, das
die Gestalt einer faserförmigen Masse oder von Kardenbändern hat. Daher muß diese
Art gekräuselten faserförmigen Materials neu versponnen werden, und die vorerwähnte
Schwierigkeit des Verspinnens tritt wiederum auf. Allgemein gesprochen sind gekräuselte
lineare Erzeugnisse oder Garne aus Stapelfasern in ihrem Spannungsmodul denjenigen
unterlegen, die aus fortlaufenden Fadenbündeln hergestellt sind0 Ein weiteres Ziel
der Erfindung besteht daher darin, die hier erwähnten zahlreichen Nachteile zu beseitigen,
die den bekannten Verfahren zum Herstellen von gekräuselten, fülligen Garnen anhaften,
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines
fülligen, elastischen, gekräuselten, gesponnenen Garns dadurch gekennzeichnet, daß
ein faserförmiges, synthetisches, thermoplastisches Material, das im wesentlichen
parallel angeordnete Faserbestandteile enthält, in einem Ziehbereich ausgezogen
wird, daß das derart ausgezogene Material unter
Zusammendrückung
in einen erwärmten Stopf- und Kräuselbereich zur Herstellung von primären und sekundären
Kräuselungen in dem Material abgegeben wird und daß das derart ausgezogene, gekräuselte
und in der Wärme gehärtete Material durch einen Wartebereich zur wirksamen Abkühlung
hindurchgeführt wird, worauf das aus den Wartebereich entnommene Material einer
Nachdehnung von einigen bis 200 % unterworfen und schließlich das wieder ausgezogene
Fasermaterial zur Erzeugung eines verzwirnten Garnes verdrillt wird.
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Weitere Vorzüge und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele
erläutert und dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung
einer Herstellungsanlage, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet
ist und in der als synthetisches, wärmehärtendes Fasermaterial fortlaufende Einzelfäden
vorzugsweise in der Form von Strängen verwendet werden, Fig. 2 eine vergrößerte
Ansicht eines Axialschnittes durch Einrichtungsteile, die in den Stopf-,
Kräuselungs-
und Wartebereichen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden, Fig. 3 eine
schaubildliche Ansicht der in Fig. 2 dargestellten Einrichtungsteile, Fig. 4 eine
vergrößerte schaubildliche Ansicht eines 9iles der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung
zur Veranschaulichung einer Entkräuselungs-und Spannungsausgleichseinrichtung, Fig.
5 eine der Fig. 4 ähnliche Darstellung, in welcher aie gezeigte Einrichtung eine
Stellung aufweist, in der die Garnspannung ausgeglichen wird, die durch den Entwirrungsvorgang
der Einrichtung verlorengegangen war, wenn z0B0 eine verwirrte Garnmasse am Eingang
glattgezogen wird, Fig. 6 eine schematische Ansicht von Xeileinrichtungen, die zur
Ausführung eines abgewandelten Verfahrens geeignet sind und ermöglichen, die gleiche
Art verbesserter Kräuselgarne aus Stapelfasern herzustellen, und Fig. 7 ein Diagramm
zur Veranschaulichung der Ergebnisse von Vergleiohsversuchen, in denen die gekräuselten,
fülligen, nach der Erfindung
hergestellten Garne mit Standardgarnen
verglichen werden.
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Nach Fig. 1 wird ein kontinuierliches Multifil-Bündel aus Polyamid,
Polyester oder ähnlichem in im wesentlichen paralleler Fadenanordnung von-einem
Garnkörper 11 abgezogen, läuft durch eine Zopfführung 12 und wird dann in mehreren
parallelen Schlingen nacheinander um eine Reihe angetriebener Rollen 13, 14 und
15 geführt.
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Diese Rollen gehören zur einer Rollengruppe, welche eine vorbereitende
Einspeisungsstufe für das Eintrittsende eines Streck- Trenn-Bereiches bilden, Dieser
beginnt mit einer stationären Fadenführung 60 und endet in einem Paar Rollen 17
und 18, an die sich der Eauptausziehbereich anschließt, welcher von einem Paar sich
bewegender Schürzenbänder 21 und 22 gebildet wird, die vorzugsweise aus Leder -sind.
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In einer nicht dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird das
aus einer Vielzahl von Fäden bestehende oder Multifil-Bündel 10 jedoch der Führung
12 unmittelbar von einer Spinneinrichtung und nicht von einem Garnkörper zugeführt.
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Nach Abgabe aus der Zuführungsrollengruppe 13 - 15 wird das Bündel
10 durch die Dräger- oder Trenn-Rolle 16 zum Eingang zwischen der sich drehenden
oberen Rolle 17 und
dem endlosen Schürzenband 22 gefördert, von
denen das letztere durch die Antriebsrolle 18 zwangsläufig angetrieben wird0 Die
Rolle 18 steht mit der oberen Rolle 17 über das Band 22 in Berührung. Das Fadenbündel
10 wird weiter dadurch vorwärtsgefördert, daß es zwischen dem Paar Zuführbändern
21 und 22 aufgenommen wird, von denen das erstere durch die Antriebsrolle 19 angetrieben
wird. Das Ausgabeende dieser Bänder wird durch stationäre Führungsglieder oder Schürzen
23 und 24 geführt. Das Bodenschürzenband 22 wird außerdem durch die Führungsrolle
20 geführt.
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Die damit bei 25 aus dem Hauptziehbereich abgegebenen Fäden sind ausgezogen
und in Faserabschnitte zerschnitten, sind jedoch parallel und behalten wie vorher
die Bündelform. Sie werden dann in einen Hilfs- oder Nach Ziehbereich befördert,
der sich zwischen zwei Paaren zwangsläufig angetriebener Rollen 26, 27 und 28, 29
erstreckt, so daß das geschnittene Faserbündel bei 25 einer geringfügigen Ziehwirkung
von etwa 110 % unterworfen wird.
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Das derart ausgezogene Faserbündel, das von dem Abgaberoilenpaar kommt,
wird mit Nachdruck in die Stopfbüchsenanordnung eingespeist, die allgemein mit 30
bezeichnet und im einzelnen in den Fig. 2 und 3 in
vergrößertem
Maßstab dargestellt ist0 Die Stopfbüchse oder Stopfvorrichtung hat einen rechteckigen
Querschnitt, wie insbesondere Fig. 3 zeigt, und ist mit einer Längsbohrung 31 ausgebildet,
in die das Faserbündel als Zick-Zack-Stapel hineingezwängt wird. Die Bohrung ist
an ihrem Eingangsende unmittelbar an der Abgabeseite der sich gegenseitig berührenden
und sich drehenden Abgaberollen 28, 29 geöffnet. Das derart mit Nachdruck eingespeiste
Faserbündel zeigt im ganzen einen kontinuierlichen Zustand, obwohl jeder der einzelnen
Bestandteilfäden in kurze Längen von etwa 100 mm zerschnitten worden ist. Wie die
Zeichnung zeigt, weist das zwangsweise eingespeiste Faserbündel bei 32 primäre feine
Kräuselungen und sekundäre große Kräuselungen auf, die sich durch das hineindrücken
in die Bohrung 31 ergeben, Die Kräuselungen werden unter dem Einfluß von Wärme energie
verfestigt, die durch Heizvorrichtungen zugeführt wird, welche vorzugsweise aus
elektrischen Heizelementen 33 bestehen, die in eine Isolationsschicht 34, z.B. aus
Asbest, eingebettet und an eine geeignete, schematisch bei 35 dargestellte Stromquelle
angeschlossen sind. Die Isolationsschicht 34 wird durch einen Metallzylinderdeckel
36 abgestützt, um ihre Starrheit zu verbessern.
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Die Stopfkammer 31 ist an ihrem -Auslassende gewöhnlich
durch
eine schwenkfähige Deckelklappe 31a geschlossen.
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Im Betrieb wird sie jedoch durch die zwangsweise geöffnete Deckelkiappe
mit einer kanalförmigen Rinne 37 in Werbindung gehalten, die starr mit der Stopfbüchsenvorrichtung
30 verbunden und mit einer Mehrzahl von Druckvorrichtungen, von denen hier drei
gezeigt sind, versehen ist0 Die Druckvorrichtungen sind in diesem Fall Pendelplatten
38, von denen jede eine Gewichtmasse 38a trägt. Die gekräuselten und durch Wärme
verfestigten Fasern 32a werden unter Kraftaufwand gegen die der Schwerkraft entgegenarbeitende
Wirkung der Pendelvorrichtungen 38, siehe Fig. 2, herausgezogen und der allgemein
bei 39 dargestellten Entkräuselungsvorrichtung zugeführt.
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Das Faserbündel 32a wird durch ein stationäres Garnführungsauge 41
hindurchgefädelt und dann in abwechselnde Berührung gebracht mit einer stationären
Führungsstange 40 und den Führungsarmen 42a und 42b der schwenkfähigen Spannvorrichtung
42. Danach wird das Bündel durch ein zweites stationäres Garnführungsauge 45 und
darauf im Ziok-Zack durch eine Mehrzahl von parallelen Führungsstiften 46 hindurchgeführt.
Die Spannvorriohtung ist bei 43 sohwenkfähig angeordnet und ueber eine Zugverbindung
44 durch ein Gewioht 49 belastet. Die Garnftihrungen 46 ragen vom senkreohten Wandabsohnitt
39
der Entkräuselungsvorrichtung 39 vor, Das Faserbündel 32b, das
beträchtlich, jedoch provisorisch in der Entkräuselungsvorrichtung 39 und den Garnführungsstiften
46 entkräuselt worden ist, wie noch ausführlich weiter unten beschrieben wird, wird
dann zwischen einem Paar angetriebener Rollen 47 und 48 hindurchgeführt, wobei um
einen Betrag von etwa 110 % bis 200 r ausgezogen wird und das Faserbiindel 32b geformt
wird, indem die relative Phase der einzelnen Baserabschnitte geändert wird.
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In Fig. 4 ist eine Garnverwirrung 71 dargestellt, die durch das erste
Auge 41 aufgefangen worden ist. Wenn die Garnverwirrung plötzlich aufgelöst wird,
verliert das Faserbündel bei 32b seine Spannung. In diesem Fall wirkt das Gewicht
49 auf die Spannungsvorriohtung .42, welche im Uhrzeigersinn verschwenkt und dadurch
aus der in Fig. 4 dargestellten Lage in die'nach Fig. 5 übergeht. Auf diese Weise
kann ein gelegentlich auftretender Verlust an Garnspannung wirksam ausgeglichen
werden, wie eifl Vergleich der-Fig, 4 und 5 zeigt.
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Das derart provisorisch entkräuselte Faserbündel 32c wird im gelookerten
Zustand durch den Schneokendraht 59 hindurchgeführt und dann mittels Ring 50 Läufer
51
und Spindel oder Eötzer 52 verzwirnt, die gewöhnlich in üblichen
Ringspinnrahmen benutzt werden, obwohl eine derartige Verzwirnungsvorrichtung durch
irgendeine andere bekannte Zwirn- oder Verdrillungsvorrichtung ersetzt werden kann.
Die Gewichtsmasse 49 wird vorzugsweise mit 5 g pro Denier des behandelten Garnes
gewählt.
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In der abgewandelten Ausführungsform nach Fig. 6 bezeichnet 61 einen
Garnkörper, von dem ein Vorgarn 62 aus Stapelfasern durch eine Zopfführung 63 abgezogen
und einem Paar angetriebener hinterer Rollen 64 und 65 zugeführt wird, mit denen
ein Ausziehbereich beginnt, der mit einem Paar miteinander zusammenarbeitender Schürzenbänder
21' und 22' endet, die den Bändern 21 und 22 in Fig. 1 entsprechen0 Die Rollen-
17', 18' und 20' haben eine entsprechende Anordnung und Aufgabe, wie die Rollen
17, 18 und 20 als Führung und Antrieb; die Schürzen 23' und 24' entsprechen den
bei 23 und 24 in Fi.g 1 dargestellten Teilen, Das derart ausgezogene Vorgarn 62a,
das aus der Schürzenbandanordnung herauskommt, wird dann weiter wie im Sall der
Fig. 1 behandelt, so daß keine weiteren Sinzelheiten zum Verständnis dieser Ausführungsform
erforderlich sind.
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Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Kühlbereich
vorgesehen, der durch die Rinne 37 gebildet wird, die aus einem metallischen Material
hergestellt ist, wie Stahl, Kupfer, Messing oder ähnlichem, Das Fadenbündel oder
Vlies mit den durch Wärme verfestigten Kräuselungen, das aus der Stopfbüchse 30
herauskommt, bleibt für einige Minuten in der Rinne 37 und wird wirksam auf etwa
500 Celsius gekühlt-9 Obwohl nicht dargestellt, kann eine Kühlgebläsevorrichtung
vorgesehen werden, um die Kühlwirkung zu steigern. Falls andererseits ein heißes
Vlies einem provisorischen Entkräuselungsvorgang unterworfen wird, können die einmal
in der Wärme eingeprägten Kräuselungen zu einem beträchtlichen Teil verlorengehen,
so daß der gewünschte Kräuseleffekt merklich beeinträchtigt wird0 Im folgenden werden
mehrere Zahlenbeispiele zum besseren Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens
erläutert.
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Die Einschaltung der provisorischen Entkräuselungszone, die von der
Entkräuselungsvorrichtung 39 und den Fadenführungsstiften 46 gebildet wird, bedeutet
eine wesentliche Verbesserung für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Falls diese Zone weggelassen wird, wird die Verzwirnbarkeit durch das Vorhandensein
von zu vielen Kräuselungen beträchtlich verringert, Nach
Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens bilden sich die provisorisch geglätteten Kräuselungen
natürlich wieder zurück, nachdem das Garn aufgespult ist.
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Beispiel 1 Ein Bündel von 3000 ausgerichteten Nyloneinzelfäden von
jeweils 3 Denier wurde in der oben beschriebenen Weise in den Streck- und Reißbereich
60, 16 - 18 eingeführt und so behandelt, daß bei einer bis zu 358 ß betragenden
Streckung zufällige Faserabschnitte erzielt wurden.
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Sodann wurde der derart in Fasern geschnittene und gestreckte Strang
weiter in den die Hauptausziehzone bildenden Teilen 17 - 27 auf 744 % Länge ausgezogen,
so daß ein Vlies von 225 Denier gebildet wurde. Dieses Vlies wurde einer geringfügigen
Streckung auf 102 % in den Vorrichtungen 26 - 29 unterworfen und aus dem letzten
Abgaberollenpaar, das 4 mm Rollenlänge hatte, zwangsläufig in die Stopfbüchse 30
hinein abgegeben, die auf 120 - 1600 Celsius gehalten wurde. Dadurch wurden primär
und sekundär Kräuselungen erzeugt. Zur Abkühlung wurde das Vlies weiter in die Rinne
37 eingespeist, von der aus das gekräuselte Vlies in die Entkräuselungsvorriohtung
39 abgegeben wurde, in der das Fasermaterial in einem gewissen Ausmaß einer Phasenverschiebung
der Fasern unterworfen wurde. Sodann wurde das Material mit 350 Drehungen pro Meter
bei
47 - 52, siehe auch Fig. 1, verzwirnt Das derart gekräuselte,
gesponnene füllige Garn zeigte ein Ausmaß an Kräuselauslängung von 55 - 60 %, ein
bemerkenswertes Ergebnis für dieses Gebiet der Technik.
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Beispiel 2 Zwei füllige und verzwirnte Garne, die in der Heinrich
tung nach Fig. 1 hergestellt und unter den gleichen Bedingungen behandelt worden
waren, die im vorhergehenden Beispiel 1 erwähnt sind, wurden zu einem doppelsträhnigen
oder Doppelzwirn-Faden kombiniert, indem die Strähnen mit 190 bzwX 350 Drehungen
pro Meter verzwirnt wurden. Der sich ergebende Faden zeigte eine äußerst verstärkte
Fülligkeit und ein Ausmaß der Kräuselauslängung von 60 - 80 %. Dieser füllige Faden
wurde in einen kanalförmigen Aufnahmebehälter eingeführt und im losen Zustand in
gleicher Richtung und parallel gestapelt. Wenn eine Last von 12,5 g/cm2 auf die
aufgehäufte Fadenmasse gesetzt wurde, zeigte diese ein spezifisches Volumen von
14,2 cm3/gJ d.h. eine gegenüber dem Stand der Technik stark verbesserte Fülligkeit.
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Beispiel 3 Ein ausgerichteter Strang von 6000 Denier "Tetron" -oder
Polyester-Einzelfäden
von jeweils 9 Denier wurde in der hier beschriebenen Weise in die Streck- Trenn-Zone
13 - 18 eingeführt und mit einer Ausziehung auf 358 Vo 50 behandelt, daß sich eine
zufällige Faserabschneidung ergab, Sodann wurde der gestreckte Strang, dessen Einzelfasern
zerschnitten waren, weiter bei dem die Hauptausziehzone bildenden Teilen 17 - 27
weiter auf eine Gesamtlänge von 744 % ausgezogen, so daß ein Vlies von 225 Denier
gebildet wurde0 Dieses Vlies wurde einer Streckung auf 108 % bei 26 - 29 unterworfen
und dann aus dem letzten Abgaberollenpaar, dessen Rollenlänge 4 mm betrug, zwangsläufig
in eine Stopfbüchse 30 abgegeben, die auf 1400 Celsius gehalten wurde, wodurch primäre
und sekundäre Kräuselungen gebildet wurden0 Das Material wurde dann in eine Rinne
37 abgegeben, von der aus das gekräuselte Vlies einer Entkräuselungsvorrichtung
39 zugeführt wurde, in der das faserförmige Material zu einem bestimmten Ausmaß
einer Faser-Phasenverschiebung unterworfen wurde. Sodann wurde das Material mit
350 Drehungen pro Meter bei 47 - 52 verzwirnt, siehe Fig. 1. Das derart gekräuselte
und gesponnene füllige Garn zeigte ein Ausmaß an Kräuselauslängung von 48 , ein
auf diesem Gebiet der Technik bemerkenswertes Ergebnis.
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Beispiel 4 Zwei füllige und verzwirnte Garne, die in der Einrichtung
nach
Fig. 1 hergestellt und unter den gleichen Bedingungen behandelt worden waren, die
in dem Beispiel 1 erwähnt sind, wurden zu einem doppelsträhnigen Faden dadurch kombiniert,
daß die Strähnen mit 190 bzw. 350 Drehungen pro Meter verdrillt wurden. Der fertige
Faden zeigte eine erheblich verstärkte Fülligkeit -und ein Ausmaß an Kräuselauslängung
von 67,5 .
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Das füllige Garn wurde in einen kanalförmigen Aufnahmebehalter eingeführt
und im lösen Zustand in gleicher Richtung und parallel gestapelt. Bei einer Belastung
von 12,5 g/cm2 auf der gestapelten Fadenmasse zeigte diese ein spezifisches Volumen
von 13,0 cm3/g, a.ho eine stark verbesserte Fülligkeit. Hierzu wird auch auf Fig.
7 verwiesen.
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Beispiel 5 Ein Vorgarn von 0,3 g/m wurde durch einen üblichen Spinnprozeß
hergestellt, unter Verwendung von Nylon-Stapelfasern, die eine mittlere Länge von
98 mm hatten, Jede der Fasern war aus 3 Denier Material.
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Das Vorgarn wurde dann einem Streck- und 2rennvorgang in den Teilen
60, 16 - 18 der Fig. 1 wie bei den anderen Beispielen unter einer Ausziehung von
115 %, einer wesentlichen Ausziehung von 1045 % bei .19 - 27 und einer zusätzlichen
geringen Ausziehung
auf 108 % bei 26 - 28 unterworfen, wodurch
ein Vlies von 225 Denier erzeugt wurde0 Dieses Vlies wurde aus dem Rollenpaar 28,
29, von denen jede 4 mm lang war, in eine Stopfbüchse 30 eingespeist, deren Wandtemperatur
auf 1300 gehalten wurde0 Das derart gekräuselte und durch Wärme gehärtete Vlies
wurde weiter wie oben beschrieben behandelt0 Die Verzwirnung wurde mit 350 Drehungen
pro Meter ausgeführt. Die Prüfergebnisse dieses verzwirnten Garnes sind in der nachfolgenden
Tabelle 1 angegeben.
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Tabelle 1 Feinheit (metrisch) 1/40 2/40 Drehungen pro Meter Prüfvorgang
-/350 190/350 Reißfestigkeit (g) 405 787 Reißauslängung (%) 31.8 5307 Koeff. der
Änderung der Reißfestigkeit (%) 12.9 9.5 scheinbare Stärke (mm) 0.62 0.98 Spannungsmodul
(%) 57.5 66.2 elastische Erholung (%) 93.1 98.1 Kräuselprüfung Zahl der Kräuselungen
(pro Meter) 59.3 58.7 Prozentuale Kräuselungen (%) 43.1 4406 Kräuselelastizität
(%) 64.2 66.7
Vergleichsprüfungen wurden ausgeführt zwischen den
gekräuselten, gesponnenen Garnen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und üblichen
Vergleichsprodukten, wie in der folgenden Tabelle II angegeben ist.
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Tabelle II Verbesserte Muster Vergleichs-Muster
"1" "I" "II" "III" |
"2" 1/40 2/40 1/40 2/40 1/40 2/40 |
"4" "3" -/350 190/350 -/350 190/350 -/350 190/350 |
Zähfestigkeit (g) 430 791 326 730 359 753 |
Auslängung (%) 35.5 54.0 29.5 32.3 23.5 26.2 |
Änderungskoeff. (%) 14.0 8.1 13.9 10.2 16.7 20.5 |
scheinbare Dicke |
(mm) 0.65 0.976 0.60 0.87 0.46 0.89 |
Fülligkeit |
(cm²/gr) 10.8 14.2 10.4 13.0 7.2 8.3 |
elastische |
Erholung (%) 94.8 97.5 91.0 93.0 72.8 77.5 |
Kräuselprüfung |
Anzahl der Kräuse- |
lungen pro 25 mm 60.1 59.0 43.1 |
Prozentuale Kräuse- |
lungen (%) 42.7 45.4 36.3 |
Kräuselelastizität |
(%) 63.7 66.3 61.9 |
Bemerkungen: Stopfbüchsentemperatur = 120° C "I" gekräuseltes
und gesponnenes Nylon-Garn II gekräuseltes und gesponnenes "Tetron"-Garn "III" "Woollie"-Garn
aus geschnittenen Nylon-Fasern "1" Garn-Art Feinheit (metrisch) "3" Zwirn-Drehungen
pro Meter "4" Prüfvorgang Bei den vorstehenden Vergleichsprüfungen bestand das bekannte
Vergleichsmaterial aus Vorgarnen aus geschnittenen "Woollie"-Nylon-Fasern, die auf
einem Spinnrahmen behandelt worden waren, der Aus zieh- und Zwirn-Vorrichtungen
aufwies. Im Vergleich dazu wurde das verbesserte Fasermaterial für die Prüfungen
derart vorbereitet, daß Nylonfadenstränge von 3 Denier pro Faden und insgesamt 6000
Denier ohne Texturierung, oder Polyäthylen-Terephtalat von 3 Denier pro Faden und
insgesamt 6000 Denier in der Kräuselungs- und Spinnvorrichtung nach Rigo 1 behandelt
wurden.
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Die Werte für den Spannungsmodul und die elastische Erholung, die
in der Tabelle II angegeben sind, wurden in der folgenden Weise gemessen:
Das
Garnmuster wurde an seinem oberen Ende festgehalten und eine Anfangsbelastung von
2/1000 g pro angegebene Denier wurde an dem unteren Ende des Musters angehängt.
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Nach Verstreichen von 30 Sekunden wurde am Ende einer Länge von 10
cm eine Marke angebracht; diese Länge wurde mit a bezeichnet0 Sodann wurde die anfängliche
Belastung durch ein vergrößertes Gewicht von 1/10 g pro Denier ersetzt und nach
Verstreichen von 30 Sekunden wurde auf der angegebenen Länge, die in dem gekennzeichneten
Punkt endete, eine Messung ausgeführt, wobei die gemessene Länge mit b bezeichnet
wurde0 Nach Entfernung der zweiten Last und Verstreichen von 2 Minutenwurde die
anfängliche Last wieder angehängt und dann nach 30 Minuten wurde entlang dem erwähnten
Bereich gemessen und die gemessene Entfernung mit c bezeiehnet. Diese gemessenen
Werte wurden in die folgenden Formeln eingesetzt: Spannungsmodul () = bãa x 100
elastische Erholung (%o) = b 0 x 100 b-a Die in der Tabelle angegebenen Vergleichswerte
zeigen, daß das gekräuselte, gesponnene Garn, das durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wird, urch
seine äußerst günstige Fülligkeit im Vergleich
zu den bekannten Erzeugnissen gekennzeichnet ist0 Bei Verwendung von Einzelfäden
wurde im wesentlichen der doppelte Wert erzielt, Auch der Spannungsmodul, den die
nach der Erfindung verbesserten Erzeugnisse aufwiesen, war im wesentlichen verdoppelt
im Vergleich zu den üblichen Werten. Andererseits war das Ausmaß der elastischen
Erholung um etwa 30% in günstiger Weise vergrößert0 Es ist weiter zu beachten, daß
verwie schiedene andere physikalische Eigenschaften,/die Auslängung, der Anderungskoefficient,
die Anzahl der Kräuselungen usw. beträchtlich verbessert wurden.
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Fig. 7 zeigt Vergleichskurven für die Fülligkeit, entsprechend den
Vergleichswerten in der Tabelle II, um die überlegenen Ergebnisse mit Bezug auf
die BElligkeit zu veranschaulichen.
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In diesem Fall wurde das Vergleichagarn derart hergestellt, daß "Woollie"-Nylon
von 70 Denier mit 17 Fäden in vier verschiedene Faserlängen zerschnitten wurde,
undzwar A = 128 mm, B = 115 mm, a = 102 mm und D = 89 mm.
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Diese zerschnittenen Fasern A, 3, C und D wurden in gleichen Mengen
zusammengemischt und dann auf einer üblichen Spinnmasohine zu einem kontinuierliohen
Monopolgarn versponnen.