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Ringsum geschlossene Arzneimittelkapsel aus Gelatine Die Erfindung
bezieht sich auf ringsum geschlossene Arzneimittelkapseln aus Gelatine oder anderem
im Verdauungstrakt des menschlichen oder tierischen Körpers löslichen Material.
In derartigen Kapseln sind die verschiedensten Medikamente enthalten, die von den
Patienten zu verschiedenen
Tageszeiten in verschiedenen Dosierungen und auch in verschie- |
dener Reihenfolge eingenommen werden müssen. Es hat sich gezeigt, |
daß besonders dann, wenn die in den durohoiohtißcn Gelatine- |
kapseln enthaltenen Medikamente sich gar nicht oder nur wenig |
in der Farbe voneinander unterscheiden, leicht Verwechslungen |
vorkommen, so daß dann die'Medikamente nicht zu den vorgeschriebenen Tageszeiten
oder in der vorgeschriebenen Menge oder Reihenfolge eingenommen werden.
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Dieser Nachteil soll durch die Erfindung beseitigt werden.
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Gemäß der Erfindung'sind mehr'ere Kapseln trennbar miteinander vereinigt.
Wenn diese Vereinigung in Form einer kleineren oder
größeren Kette erfolgt, braucht der Patient lediglich jedesmal das nächstfolgende
Glied der, Kette abzutrennen, in dem dann die erforderliche Dosierung enthalten
ist. Für das Einnehmen ist damit sowohl die Reihenfolge zu den verschiedenen Tageszeiten
als
auch die Reihenfolge kurz hintereinander einzunehmender Medikamente als auch die
Dosierung eindeutig und unverwechselbar festgelegt.
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Die Verbindung der einzelnen Kapseln miteinander braucht nicht unbedingt
in Form einer Kette zu erfolgen, trotzdem dies sich gerade als besonders praktisch
erwiesen hat, sondern es können auch Kapseln nebeneinander und hintereinander trennbar
vereinigt sein. Wenn z. B. drei verschiedene Medikamente zu einer Tageszeit, jedoch
in bestimmter Reihenfolge hintereinander einzunehmen sind, kann man diese drei miteinander
vereinigen und unterschiedlich kennzeichnen, z. B. mit den Ziffern 1,2 und 3 oder
mit verschiedenen Farben, die z. B. stufenweise dunkler oder heller werden, um die
Reihenfolge für das Einnehmen eindeutig festzulegen. Solche drei nebeneinander liegende
Kapseln können dann wieder zu einer Kette mit anderen Gruppen von nebeneinander
liegenden Kapseln verbunden sein, je nachdem, wie die Medikamente eingenommen werden
sollen.
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Die Vereinigung'der Kapseln kann durch trennbare Zwischenstucke erfolgen,
insbesondere durch solche Zwischenstücke, die ebenfalls aus im menschlichen oder
tierischen Verdauungstrakt löslichem Material bestehen. Die Zwischenstücke können
fadenförmig, stielförmig oder flächenförmig ausgebildet sein. Als besonders zweckmäßig
hat es sich erwiesen, die Zwischenstücke mit Reißstellen zu versehen, z. B. dadurch,
daß ihr Querschnitt an den Reißstellen schwächer ist oder daß Einkerbungen oder
Perforierungen vorhanden sind. Solche Reißstellen sollten in unmittelbarer Nähe
der Kapsel liegen, damit die Zwischenstücke vor dem Einnehmen der Kapsel abgerissen
werden können, falls sie das Schlucken der Kapsel verhindern.
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Man kann auch Zwischenstücke von geleeartiger Beschaffenheit vorsehen,
die das Abscheeren zweier nebeneinander liegender Kapseln zum Zwecke ihrer Trennung
voneinander ermöglichen.
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Wenn die Kapseln j. e nach unterschiedlichen Einnahmezeiten oder
Inhalten unterschiedlich gekennzeichnet sind, so kann diese Kennzeichnung nicht
nur durch farbige Markierung bzw. vollständige Färbung der Kapsel, ihrer Oberfläche
oder ihres Inhaltes erfolgen, sondern auch durch unterschiedliche Mattierung, durch
Kennzeichnung mit unterschiedlichen Schrift-oder sonstigen Zeichen.
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Wenn die Kapseln zu längeren oder kürzeren Ketten miteinander vereinigt
sind, so kann man den Anfang und/oder das Ende der Kette markieren, damit eindeutig
zu erkennen ist, an welcher Seite die für das nächste Einnehmen erforderliche Kapsel
von der Kette abgetrennt werden muß.
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In jeder Kapsel der Kette oder'sonstigen trennbaren Verbnigung können
mehrere voneinander abgeschlossene Räume vorhanden sein, deren Wände ebenfalls aus
Gelatine oder anderem im Verdauungstrakt des menschlichen oder tierischen Körpers
löslichen Material, jedoch vorzugsweise wenigstens teilweise von unterschiedlichem
Härte-bzw. Löslichkeitsgrad bestehen.
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Dadurch wird es möglich, mit einer einzigen Kapsel mehrere Medikamente
gleichzeitig einzunehmen, die je nach dem Härte-bzw. Löslichkeitsgrad der einzelnen
Teile der Kapsel ihren Inhalt an verschiedenen Stellen des Verdauungstraktes bzw.
zu verschiedenen Zeiten freigeben.
Insbesondere können in einer Hauptkapsel zwei oder mehr Teilkapseln enthalten sein,
deren vorzugsweise wenigstens eine einen größeren Härtegrad bzw. einen geringeren
Löslichkeitsgrad der Wände aufweist gegenüber dem Härte-bzw. Löslichkeitsgrad
der
Hauptkapsel.
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In den Abbildungen sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
schematisch dargestellt und nachstehend beschrieben, ohne daß die Erfindung jedoch
auf diese Ausführungsformen beschränkt sein soll.
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Fig. 1 zeigt eine Kette von drei Kapseln, wobei man sich diese Kette
noch nach links verlängert denken kann, mit fadenförmigen Zwischenstücken, Fig.
2 mit flächenförmigen Zwischenstücken und Fig. 3 mit geleeartige Zwischenstücken.
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Die Hauptkapseln 1 sind durch Zwischenstücke 2 miteinander verbunden,
wobei das Material der Zwischenstücke das gleiche oder auch ein anderes sein kann,
als das der Hauptkapseln. An den Zwischenstücken kann sich entweder eine Reißstelle
3 befinden, die etwa in der Mitte des Zwischenstückes liegt, oder es können auch
zwei Reißstellen 4 und 5 vorhanden sein, die sich in unmittelbarer Nähe der Wände
der nebeneinander liegenden Hauptkapseln 1 befinden. Wenn nur eine Reißstelle 3
vorhanden ist, so bleibt an den beiden voneinander getrennten Kapseln je ein kleiner
Ansatz 6 und 7 zurück, der gegebenenfalls störend beim Einnehmen der Kapsel wirken
könnte. Verwendet man dagegen zwei Reißstellen 4 und 5 in unmittelbarer Nähe der
Kapsel, so wird beim Trennen der Kapseln voneinander zunächst die Trennung an einer
Stelle, z. B. an der Stelle 4 erfolgen.
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Das Zwischenstück 2 kann man dann ohne weiteres von der anderen Kapsel
an der Reißstelle 5 abreißen.
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Bei den in Fig. 2 dargestellten flächenförmigen Zwischenstücken 8
sind die Reißstellen 9 und 10 ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Hauptkapseln 1
markiert.
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Bei Fig. 3 befindet sich zwischen den Hauptkapseln 11 ein Zwischenstück
12 aus geleeartigem Material. Zur Trennung können die beiden nebeneinander liegenden
Kapseln an diesem Zwischenstück leicht voneinander abgescheert werden.
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Um den Anfang oder das Ende einer Kette zu markieren, kann man am
Anfang und Ende der Kette Markierungen 13 oder 14 vorsehen, die aus dem gleichen
Material bestehen können wie die Kapseln selbst und sich von diesen in der beschriebenen
Weise leicht trennen lassen, wenn die letzten Kapseln eingenommen werden sollen.
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Die erfindungsgemäße Verbindung der Kapseln ermöglicht es, schon
in der käuflichen Packung die verschiedenen Medikamente so aufzubewahren, daß der
Patient sie ohne große Aufmerksamkeit nicht miteinander verwechseln kann. Die Reihenfolge
des Einnehmens ist bereits durch die Reihenfolge der Kapseln in der Kette gegeben
und selbst Kinder können bei Farbenmarkierungen die Kapseln in der richtigen Weise
auseinanderhalten. Auch wenn Medikamente tropfenweise eingenommen werden sollen,
insbesondere mit anderen Medikamenten zusammen, eignen sich die erfindungsgemäßen
Kapseln dafür, weil infolge der genauen Dosierungsmöglichkeit des Inhaltes jeder
Kapsel das lästige Zählen der Tropfen fortfällt und die Medikamente auch nicht verschüttet
werden können. Mit der Markierung der Kapseln durch Farben, Aufdrucke oder Mattierungen
kann man Angaben auf der Verpackung verbinden, so daß der Patient schnell erkennt,
was und wie er die Kapseln einzunehmen hat, z. B. morgens eine gelbe Kapsel, mittags
eine grüne Kapsel und abens eine blau-e Kapsel, von morgens bis abens also mit zunehmender
Verdunkelung der Farben.
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Ganz besonders wichtig ist die Erfindung für solche Patienten, die
mehrere Medikamente einzunehmen haben und denen keine Pflegeperson zur Verfügung
steht. So lassen sich z. B. in der morgens einzunehmenden Hauptkapsel Teilkapseln
15, 16 und 17 unterbringen, in deren einer ein Medikament gegen Grippe und in deren
zweiter ein appetitanregendes Mittel enthalten ist. In der mittags einzunehmenden
Hauptkapsel läßt sich, wiederum in Teilkapseln, ein Medikament gegen Grippe und
ein weiteres Medikament zur Förderung der Verdauung unterbringen.
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In der abens einzunehmenden Hauptkapsel läßt sich in Teilkapseln |
ein Medikament gegen Grippe, ein Schlafmittel und ein Mittel für den Kreislauf vereinigen.
Dabei kann die Härte bzw. Löslichkeit der Wände der Hauptkapsel und der Teilkapseln
so gewählt werden, daß die verschiedenen Teilkapseln ihre Mittel in der Reihenfolge
freigeben, wie es vom Arzt vorgesehen ist.