DE1770858A1 - Verfahren zur Herstellung von 6-Acylaminopenicillansaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 6-AcylaminopenicillansaeurenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D499/00—Heterocyclic compounds containing 4-thia-1-azabicyclo [3.2.0] heptane ring systems, i.e. compounds containing a ring system of the formula:, e.g. penicillins, penems; Such ring systems being further condensed, e.g. 2,3-condensed with an oxygen-, nitrogen- or sulfur-containing hetero ring
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Description
Patentanmeldung P 17 70 858.6 .- 44- der Chemie Grünenthal GmbH.
"Verfahren zur Herstellung von 6-Acylaminopenici11ansäuren"
Es ist bekannt, daß das Grundgerüst der Penicilline*die
6-Aminopenicillansäure der allgemeinen Formel
H0N- CH—- CH C-CH
2 ι ι ι ?
O=C N—-—-CH- COOH
ist. Diese enthält neben dem schwefelhaltigen 5-Ringsystem
eine 4-gliedrige ringförmige Lactamgruppierung, von der
bekannt ist, daß sie extrem leicht aufgespalten wird. Eine vom wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkt her befriedigende
Umsetzung dieses Grundgerüstes beispielsweise zu N-Acylderivaten ist aus diesem Grunde bisher nicht
möglich gewesen. Gerade eine solche chemische Umsetzung der 6-Aminopenicillansäure ist aber von allergrößtem
Interesse, da dadurch die Zahl der zur Verfügung stehenden
Penicilline und damit die gegebenen Therapiemöglichkeiten
wesentlich erweitert werden könnten. Die grundsätzliche Schwierigkeit, die den bisherigen Versuchen in dieser
Richtung hemmend im Wege stand, war u. a. die Tatsache, daß eine Überführung der 6-Aminopenicillansäure in die
gelöste Phase nicht möglich war ohne Gefahr zu laufen, daß der labile ß-Lactamring aufgesprengt wird.
Die geschilderten Nachteile bzw. Schwierigkeiten werden
nun durch die vorliegende Erfindung überwunden. Im wesentlichen besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin, daß die
6-Aminopenicillansäure in Verbindungen, die sich ohne Schwierigkeiten in nicht protonenaktiven, nicht polaren
Lösungsmitteln lösen und an der Aminogruppierung in 6-Stellung noch ein aktives, der Acylierungsreaktion zugängliches Wasserstoffatom aufweisen, übergeführt wird, deren
Acylierungsprodukte dann in 6-Acylaminopenicillansäuren·übergeführt
werden. Dazu wird die 6-Aminopenicillansäure zu-
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Neue Unterlagen !Art 711 Ab^ 2 Nr. 1 8.U 3 des Änderung^ v. 4.9. U ..a
nächst mit einer Verbindung der Formel
R-Si - Hal
worin R einen vorzugsweise niederen Alkylrest, insbesondere den Methyl-, Aethyl- oder Propylrest
■bedeutet und Hai für ein Halogenatom steht,
in Gegenwart eines Säureakzeptors, beispielsweise eines Amins, in solchen Mengenverhältnissen umgesetzt, daß auf
ein Molekül 6-Aminopenicillansäure wenigstens 2 siliziumhaltige Gruppen im Reaktionsgemisch vorhanden sind. Bei
dieser Reaktion wird als Produkt der jeweilige N-Trialkylsilyl-6-aminopenicillansäure-trialkylsilylester
gewonnen. Gegebenenfalls können dabei übliche nicht protonenaktive
Lösungsmittel zugesetzt werden. Es wird insbesondere bevorzugt, solche Verbindungen der Formel I einzusetzen, in
denen R für eine Methylgruppe steht. Die dabei erhaltenen Produkte sind in üblichen nicht protonenaktiven unpolaren Lösungsmitteln
hervorragend löslich. Man konnte nicht voraussehen, daß durch die Einführung solcher kurzkettigen Alkylreste
die lipophilen Eigenschaften der an sich unlöslichen Verbindung wesentlich verbessert werden. Tatsächlich hat sich
aber gezeigt, daß die insbesondere bevorzugte Silylierung mit den Trimethylsilylverbindungen zu Produkten führt, die
in den üblichen unpolaren Lösungsmitteln hervorragend
löslich sind.
In der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die in der ersten Stufe erhaltenen Trialkylsilyl-6-aminopecillansäure-trialkylsilylester
in Gegenwart unpolarer Lösungsmittel acyliert. Die Acylierung erfolgt in üblicher
Weise z. B. mit einem Säurechlorid, einem Säureanhydrid oder mit einem Keten, gegebenenfalls in Gegenwart eines Säurenakzeptors.
Als Säurenakzeptor kann eine entsprechende organische Base, insbesondere tertiäre Basen, eingesetzt werden.
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Grundsätzlich kann die Acylierung mit insbesondere Acyichloriden
"bei Zimmertemperatur durchgeführt werden. Ein Erwärmen ist nicht notwendig. Es können praktisch "beliebige
Carbonsäurereste als Acylgruppen in die Aminogruppe eingeführt werden. Es gelingt so z. B. auch, Polypeptidreste
mit dem 6-Aminopenicillansäure-Gerüst zu kondensieren.
In der anschließenden dritten Verfahrensstufe werden die siliziumhaltigen Reste durch eine milde Hydrolyse abgespalten.
Die in der ersten Verfahrensstufe eingeführten
Silylreste lassen sich ganz außerordentlich leicht durch Hydrolyse oder Alkoholyse wieder abspalten. Setzt man also den
nach der Acylierung gebildeten und die Silylreste noch
enthaltenden Verbindungen ausreichende Mengen von Wasser
oder Alkohol zu, so wird sofort der siliziumhaltige Rest
abgespalten und statt dessen das aktive Wasserstoffatom
wieder eingeführt. Diese milde Hydrolyse am Ende der Reaktionsfolge wird vorzugsweise bei tiefen Temperaturen, z.B.
bei Zimmertemperatur oder darunter, durchgeführt. Vorzugsweise werden nur die zur Abspaltung der Silylreste erforderlichen
Mengen des Hydrolysemediums eingesetzt.
Aus dem so erhaltenen Reaktionsgemisch können die gebildeten λ
e-Acylaminopenicillansäuren dann in üblicher Weise isoliert
werden, beispielsweise durch Abdestillieren des Lösungsmittels oder durch Isolieren in Form entsprechender Salze.
Man kann aber die freien e-Acylaminopenicillansäuren auch
dadurch gewinnen, daß man nach der Acylierung, gegebenenfalls nach Abtrennung von Nebenprodukten, das Reaktionsgemisch eindampft und dann erst die Abspaltung der Silylgruppen
vornimmt.
4,32 g 6-Aminopenicillansäure werden in 50 ml absolutem
Äther suspendiert, mit 5»6 ml Triethylamin und dann mit
- 4 ., ' . ■
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4,54 g Trimethylchlorsilan versetzt. Man rührt das Gemisch
für 3 Stunden bei Raumtemperatur unter Feuchtigkeitsausschluß, kühlt auf -5°C ab und fügt 2,8 ml Triäthylamin zu. Unter
weiterem Kühlen und Rühren wird das Gemisch mit einer Lösung von 3,08 g Phenylessigsäurechlorid in 30 ml absolutem
Äther versetzt. Man läßt noch 45 Hinuten nachreagieren und
filtriert dann. Der Rückstand wird zunächst mit 50 ml absolutem ither gewaschen, dann dreimal mit Je 30 ml wassergesättigtem Ither. Die vereinigten Filtrate werden nach 15
Hinuten erneut filtriert und mit 2,8 ml Triäthylamin versetzt. Dabei tritt sofort die Bildung eines kristallinen
Niederschlages ein, der nach 30 Hinuten abgesaugt und mit
absolutem Ither gewaschen wird. Man erhält so das Triäthylaminsalz des Penicillin G in einer Ausbeute von 6,3 g gleich
72,4 % der Theorie mit einer jodometrisch bestimmten Reinheit
von 93,5 *.
Eine Suspension von 4,32 g 6-Aminopenicillansäure in 50 ml absolutem ither wird unter Rühren mit 5,6 ml Triäthylamin
und 6,02 g Triäthylchloreilan versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird 3 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, auf -50C abgekühlt
und mit 2,8 ml Triäthylamin versetzt. Hach Zugabe einer Lösung von 3,08 g Fhenylessigsäurechlorid in 30 ml Ither
verfährt man weiter wie in Beispiel 1 beschrieben und erhält so das Triäthylaminealz des Penicillin G in einer
Ausbeute von 6,55 g gleich 75,2 % der Theorie. Die jodometrische Titration zeigte einen Gehalt von 100 %.
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Claims (3)
- PatentansprücheΌ Verfahren zur Herstellung von e-Acylaminopenicillansäuren dadurch gekennzeichnet, daß man 6-Aminopenicillansäure mit einer Verbindung der FormelE—Si - Halworin R einen vorzugsweise niederen Alkylrest bedeutet und Hai für ein Halogenatom stehtin Gegenwart eines Säurenakzeptors umsetzt, die erhaltenen Trialkylsilyl-e-aminopenicillansäure-trialkylsilylester in einem nicht protonenaktiven Lösungsmittel mit einem Säurechlorid, Säureanhydrid oder mit einem Keten, vorzugsweise in Gegenwart eines Säurenakzeptors acyliert und dann die Silylgruppen durch Hydrolyse oder Alkoholyse abspaltet.
- 2) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkylreste in den Verbindungen der Formel I Methylgruppen sind. μ
- 3) Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der letzten Verfahrensstufe die Abspaltung der Silylgruppen durch Hydrolyse oder Alkoholyse unter milden Temperaturbedingungen durchgeführt wird.Ü098S2/2220(Art.'? ι >vs. >nr. ι
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19611770858 DE1770858C3 (de) | 1961-03-23 | Verfahren zur Herstellung von e-Acylaminopenicillansäuren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19611770858 DE1770858C3 (de) | 1961-03-23 | Verfahren zur Herstellung von e-Acylaminopenicillansäuren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1770858A1 true DE1770858A1 (de) | 1970-12-23 |
DE1770858B2 DE1770858B2 (de) | 1975-06-05 |
DE1770858C3 DE1770858C3 (de) | 1976-01-29 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1770858B2 (de) | 1975-06-05 |
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