DE176503C - - Google Patents

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DE176503C
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serum
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antitoxin
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K16/00Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies
    • C07K16/06Immunoglobulins [IGs], e.g. monoclonal or polyclonal antibodies from serum

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
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  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bisherige Anschauung, daß die spezifischen Schutz- und Heilstoffe in den Immunseris unzertrennlich an die Proteine des Blutserums gebunden seien, daß die sogen. Antikörper gewissermaßen als eine Funktion des Gesamteiweißes oder wenigstens einzelner Gruppen von Eiweißkörpern (z. B. der Globuline) des Serums aufzufassen seien, gründete sich auf die Beobachtung, daß eine Loslösung der Antikörper von den Proteinen weder durch die Verwendung der verschiedenen Eiweiß f ällungsmittel, noch durch die Extraktion koagulierter Proteine gelingen wollte.
Führte man die Proteine des Serums in feste Form über, ohne hierbei die Löslichkeit der Proteine zu verändern, so war man imstande, durch Behandeln dieser festen Proteine mit verschiedenen Lösungsmitteln, wie Wasser, verdünnten Säuren oder Alkalien, Neutralsalzen usw., zwar Antikörper enthaltende Flüssigkeiten zu gewinnen, jedoch erreichte man auf diesem Wege keine eigentliche Konzentration der Antikörper, denn die erhaltenen Lösungen enthielten Antikörper und Proteine stets in demselben Verhältnis wie das ursprüngliche Serum. Koagulierte man dagegen die Proteine durch Erhitzen oder durch Zusammenbringen des Immunserums mit großen Mengen Alkohol, so büßten die Proteine hierdurch ihre Löslichkeit vollkommen ein, die Antikörper aber wurden gleichzeitig zerstört, so daß man sie weder in dem flüssig gebliebenen Anteil des Serums, noch in den koagulierten Eiweißmassen aufzufinden vermochte.
Demgegenüber wurde gefunden, daß, wenn man die Proteine des Serums in feste und unlösliche Form unter Bedingungen überführt, durch welche die Antikörper nicht geschädigt werden, es sehr leicht gelingt, die Antikörper von den Proteinen des Blutserums, in welchem sie ursprünglich enthalten waren, zu trennen, falls man zur Extraktion geeignete Mittel, nämlich die Lösungen der sogen. Kolloide, wie z. B. von Proteinen, Stärke, Glykogen usw., verwendet.
Auf Grund dieser Befunde sind wir der Ansicht, daß die Antikörper selbständige Individuen sind, welche an die Proteine des Immunserums gebunden sind, ohne einen integrierenden Bestandteil des Moleküls dieser Eiweißkörper zu bilden. Infolgedessen kann man die Antikörper von den Proteinen trennen, ohne die letzteren in tiefgreifender Weise zu spalten. Im Blutserum sind die Proteine in kolloidaler Lösung enthalten. Es ist Oberflächenenergie dieser Kolloide, welche die Antikörper scheinbar unzertrennlich fesselt. Diese Oberflächenbindung zwischen Proteinen und Antikörpern aber ist eine so innige, daß auch durch die Störung des kolloidalgelösten Zustandes, d. h. durch die Überführung der Proteine in feste Form, eine Abscheidung der Antikörper noch nicht erfolgt. Den ausgeschiedenen Proteinen lassen sich die Antikörper nur durch Ex-
traktion mit kolloidalen Lösungen entziehen.
Als bestes Extraktionsmittel für die an feste Proteine gebundenen Antikörper hat sich Blutserum bewährt, welches bereits Antikörper der gleichen Art enthält, und es liegt auf der Hand, daß man auf diesem Wege eine Anreicherung der Antikörper in einem Immunserum bis zu einer beliebigen Höhe
ίο erreichen kann, da ja durch die Extraktionen nur Antikörper, nicht aber gleichzeitig Proteine zur Auflösung gelangen.
Das Wesen unserer Erfindung wird am besten aus nachstehenden Beispielen ersichtlieh sein:
Beispiel I.
ι 1 Diphtherieheilserum von genau bestimmtem Antitoxingehalt (1 ecm = 200 I. E.) wird mit 700 ecm Alkohol versetzt. Die vollkommen klare Lösung wird mit einem geringen Überschuß von Essigsäure angesäuert. Die Mischung bleibt etwa 2 Stunden stehen; dann wird filtriert und der voluminöse Niederschlag sorgfältig ausgewaschen. Das Waschwasser wird durch Absaugen und Pressen möglichst vollständig entfernt und die fast trockene Eiweißmasse in 1 1 Diphtherieserum (1 ecm = 200 I. E.) verteilt.
Durch Schütteln und Rühren sowie durch längeres Stehenlassen bei 3 7° C. wird sodann eine möglichst gründliche Extraktion erzielt, welche nach etwa 12 Stunden beendet ist. Durch Filtration der Extraktionsmassen werden 800 ecm eines vollkommen klaren Serums erhalten, .welches in 1 ecm 325 I. E. enthält. Ein Teil des in seinem Antitoxingehalt so bedeutend gesteigerten Serums, wird noch von dem Eiweißniederschlage zurückgehalten. Um auch diesen zu gewinnen, wird der Niederschlag mit 1 1 Wasser extrahiert. Das Filtrat wird bei niederer Temperatur im Vakuum auf 200 ecm eingeengt. Die eingeengte Flüssigkeit enthält bei einem Eiweißgehalt von nur 8,1 Prozent sehr reichliche Antitoxinmengen (1 ecm = 650 I. E.). Nach der Vereinigung beider Extrakte resultiert demnach ein Serum, welches in 1 ecm 390 I. E. enthält. Der Eiweißgehalt des Serums vor der Extraktion betrug 8,6 Prozent und ist infolge der Extraktion nicht vermehrt worden.
Beispiel II.
I 1 Diphtherieserum (1 ecm = 225 I. E.) wird in der gleichen Weise mit Alkohol und Essigsäure ausgefällt. Der annähernd trockene Niederschlag wird mit 1J2 1 Diphtherieserum (1 ecm = 225 I. E.) vermengt. Niederschlag und Serum bilden einen voluminösen Brei, welcher zum Zweck der Extraktion mit großen Mengen Wassers behandelt wird. Alle Extrakte (im ganzen 3,5 1) werden vereinigt und bei niederer Temperatur auf 500 ecm eingeengt. Die auf diesem Wege erhaltene Flüssigkeit unterscheidet sich von normalem Blutserum in keiner Weise. Der Eiweißgehalt beträgt 8,4 Prozent, der Antitoxingehalt dagegen ist auf 650 I. E. in 1 ecm gestiegen.
Das letztere Beispiel beweist, daß zur Trennung der Antikörper von den Proteinen sehr verdünnte kolloidale Lösungen genügen.
Beispiel III.
ι 1 eines Diphtherieheilserums, welches in ι ecm 175 I. E. enthält, in welchem demnach in toto 175000 I. E. vertreten sind, wird in der oben beschriebenen Weise durch eine geringe Menge Alkohol und einen Überschuß von Essigsäure ausgefällt. Der erhaltene Niederschlag wird sodann bis zum Verschwinden der sauren Reaktion ausgewaschen. Der feuchte Niederschlag wird hierauf in 1 1 einer Lösung verteilt, welche durch Aufkochen von Kartoffelstärke mit Wasser (im Verhältnis von 5 : 100) und nachträgliche Filtration erhalten wird. Die Volumzunahme, welche die Stärkelösung durch das Eintragen des Serumniederschlages erfährt, beträgt 700 ecm. Nach 36 stündiger Extraktion wird filtriert. Es werden 1100 ecm eines vollkommen klaren Filtrates erhalten. Der zurückbleibende Niederschlag wird nun mit großen Quantitäten Wassers, und zwar so lange extrahiert, bis in den Extrakten durch Jod-Jodkalium keine Stärke mehr nachzuweisen ist. Im ganzen wird der Niederschlag viermal, und zwar mit 1 1 Stärkelösung und darauf mit 1500 ecm Wasser extrahiert. Alle Extrakte erweisen sich als antitoxinhaltig. Ihr Gehalt an Antitoxin ist folgender:
i. Extrakt: 1100 ecm (1 ecm = 75 I. E.) = 82 500 I. E.
2.
3· 4-
700 6οο 650 -
3050 ecm
(ι - = so I. E.) = 35 οοο I. E.
(ι - =40 I· E.) = 24 οοο I. E.
(ι - = 30 I. E.) = 19 5°° I-E.
mit
161 000 I. E.
Es ist demnach durch die Stärkelösung annähernd der gesamte Antitoxingehalt extrahiert worden.
Alle Lösungen werden sodann vereinigt und im Vakuum bei sehr geringer Temperatur auf etwa 400 ecm eingeengt.
ι ecm dieser eingeengten Flüssigkeit enthält etwa 400 I. E. Ihr Gehalt an koagulierbaren Proteinen beträgt 1,3 g. Wir sind der Ansicht, daß es gelungen ist, das Antitoxin von den Proteinen des Blutserums loszulösen und auf die Stärke zu übertragen; denn die Eiweißmenge, welche in dem angewendeten Serum die Trägerin des Antitoxins war, betrug 90 g. Einen weiteren Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme erblicken wir darin, daß bei dem Abbau der Stärke in diesen antitoxinhaltigen Lösungen durch Diastase das Antitoxin zerstört wird, während die koagulierbaren Proteine unverändert erhalten bleiben.
Was den Stärkegehalt der einzelnen Extrakte anbelangt, so beträgt derselbe:
a) ι 1 Stärkelösung mit 45 g löslicher Stärke,
b) 1100 ecm (1. Extrakt) enthielt 22 g durch Alkohol fällbare Substanz
600 - (3. - ) - 7g-650 - (4. - ) - 6g -
g durch Alkohol fällbare Substanz.
Von diesen 46 g durch Alkohol fällbare Substanz sind 1,3 g durch Koagulation bestimmbare Proteine in Abzug zu bringen, so daß die Menge der durch Extraktion' zurückgewonnenen Stärke 44,7 g beträgt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Extrahierung der Antikörper in den Immunseris, darin bestehend, daß man die aus dem Serum in fester und unlöslicher Form, aber ohne Schädigung der Antikörper abgeschiedenen Proteine mit kolloidalen Lösungen, wie z. B. mit Blutserum oder den Lösungen von anderen Proteinen, von Stärke, von Glykogen usw., extrahiert.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1300625B (de) * 1957-08-01 1969-08-07 Barral Philippe Luc Verfahren zur Auswahl einer widerstandsfaehigen Euglobulinfraktion B
US3844471A (en) * 1972-08-23 1974-10-29 H Hind Support means

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1300625B (de) * 1957-08-01 1969-08-07 Barral Philippe Luc Verfahren zur Auswahl einer widerstandsfaehigen Euglobulinfraktion B
US3844471A (en) * 1972-08-23 1974-10-29 H Hind Support means

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