DE876143C - Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus insulinhaltigen Organen im Wege der Extraktion - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus insulinhaltigen Organen im Wege der Extraktion

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DE876143C
DE876143C DEN4232A DEN0004232A DE876143C DE 876143 C DE876143 C DE 876143C DE N4232 A DEN4232 A DE N4232A DE N0004232 A DEN0004232 A DE N0004232A DE 876143 C DE876143 C DE 876143C
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    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/62Insulins
    • C07K14/625Extraction from natural sources

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus insulinhaltigen Organen im Wecte der Extraktion Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus insulinhaltigen Organen im Wege der Extraktion.
  • Es ist bekannt, daß zwecks Gewinnung von Insulin gemahlene Bauchspeicheldrüsen verwendet werden, die einer meistens wiederholten Extraktion unterzogen werden. Als Extraktionsflüssigkeit wurde ursprünglich Wasser verwendet, mit dem die Extraktion in einem sauren und auch im einem alkalischen Medium vorgenommen «erden kann. Später zog man als Extraktionsflüssigkeit eine alkoholische Lösung vor, bei der die Extraktion sowohl in einem neutralen, als auch in einem sauren und auch in einem alkalischen Medium erfolgen kann. Neuerdings wird die Extraktion im allgemeinen mit saurem Alkohol durchgeführt, um die zerstörende Wirkung proteolytischer Enzyme auf Insulin auf ein Minimum zu reduzieren. (Vergleiche hierzu: A. Grevenstuck und E. Laqueur, Insulin, 1925, S. 2o8; ebenso Ch. B o m s ko v, Methodik der Hormonforschung, 1937, Bd. Z. S. 66o).
  • Nach Ausführungen von C. M. J ep h c o t t, Trans. Roy. Soc. Canada V, Biol. Sci. 25, 183 (193Z), und ebenso D. Hill und F. Howit, Insulin, 1936, S.32 und Ch. Bomskov, Methodik der Hormonforschung, 1937, Bd. 1, S. 671, ergeben in Anwesenheit von Salzsäure durchgeführte Extraktionen dann die besten Ausbeuten, wenn die Alkoholkonzentration der Extraktionsmischung etwa- 6o bis 8o V olumprozent beträgt. Es ist daher nicht überraschend, wenn die bekannten Extraktionsverfahren, bei denen saurer Alkohol benutzt wird, sämtlich gerichtet sind-auf-die Erreichung eines Alkoholgehaltes in der Extraktionsmischung von etwa 6o bis 8o Volumprozent. (Vergleiche hierzu beispielsweise C. H, B e s t undD. A. S c o t t, J. Biol. Chem. 57, 709, [19231; Lilly & Co., J. Am. Med. Ass. I, 1851 [x923]; EI. Peneau, J. Pharm. Chim.3o, i45 [z924], bei denen ein prozentualer Gehalt von etwa 6o °/o angegeben ist; vergleiche weiter M. k Blätherwick c. s., J. Biol. Chem. 792,57 [I927], der eineu Alkbholgehalt von 63 bis 65 °/o angibt, und auch die britische Patentschrift 566 354 Es wurde bei systematischer und gründlicher Überprüfung und Untersuchung der Extraktion in saurem alkoholischem Medium die überraschende Feststellung gemacht, daß eine wiederholte Extraktion in einem etwa 45 bis 55 volumprozentigen alkoholischen Medium in Gegenwart von nur wenigen Gewichtsprozenten eines oder mehrerer Salze, mit einwertigen Anionen mit Ausnahme von Schwermetallsalzen, eine wesentlich höhere Insulinausbeute ergibt *als die' bekannte Extraktion mit 6o- bis 8o°/oigem Alkohol.
  • Mit der erfindungsgemäßen Extraktion wird eine Erhöhung der Ausbeute um annähernd 2o °/o erreicht. Die Konzentration des Alkohols hängt ab von der Gesamtmenge der in der Extraktionsmischung anwesenden Flüssigkeit,, wobei das in den Organen anwesende Wasser zu berücksichtigen ist.
  • Bei der erfindungemäßen Extraktion handelt es sich um eine spezifische, auf die Gewinnung von Insulin zugeschnittene Methode. Die erhaltenen Extrakte besitzen nämlich viel weniger gelöste störende Ballastsubstanzen in Form von reduzierend wirkenden, die Aktivität des Insulins zu einem beträchtlichen Teil zerstörenden Material und von fettigen und proteinartigen zerstörenden Substanzen als die Extrakte mit höherem Alkoholgehalt. Da in den nach der Erfindung hergestellten Extrakten der Alkoholgehalt niedriger ist, verursacht die notwendige Austreibung des Alkohols aus dem Extrakt in .der anschließenden Reinigungsbehandlung beträchtlich geringere Mühe als die Austreibung aus den nach den bekannten Verfahren hergestellten Extrakten, die mehr Alkohol enthalten.
  • Um zu verhindern,- daß auf Grund des wechselnden Flüssigkeitsgehaltes beispielsweise der verschiedenen Arten von Bauchspeicheldrüsen die Extraktion außerhalb der angegebenen Grenzen stattfindet, ist es zu empfehlen, den Wassergehalt des . jeweils verwendeten Pankreasmaterials vor der Behandlung zu bestimmen.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Salzen mit einwertigen Anionen sind die Salze von Schwermetallen auszunehmen, da diese bei einem pu-Bereich von 4 bis 5,5, wie er für die anschließende Reinigung der Extrakte Anwendung findet, als Hydroxyde ausfallen und somit geeignet sind; nicht nur die Filtration zu stören, sondern auch die Adsorption des Insulins an den Niederschlag zu fördern und sogar zur -Mitausfällung des Insulins zu führen.
  • Die Verbesserung der Ausbeute wird erreicht nicht nur durch die Anwendung eines Alkoholgehaltes von. 45 bis 55 Volumprozent im-Gegensatz zu der in einschlägigen Fachkreisen verbreitetenAuffassung, wie sie oben dargelegt wurde, sondern auch infolge der Verwendung der vorher -angegebenen Metallsalze in der Extraktionsmischung, wobei diese Salze zusätzlich noch von wesentlicher Bedeutung sind für die der Extraktion folgenden weiteren Behandlung. An sich müßte erwartet werden, daß die Zugabe dieser Salze zur Extraktionsmischung auf die Ausbeute aus der Extraktion einen schädigenden Einfluß besitzt. Denn durch eine gründliche Nachprüfung seitens des Erfinders wurde festgestellt, daß gewisse Elektrolyten, die keine Schwermetalle enthalten, nämlich solche mit mehrwertigen Anionen, wie Sulfate und Phosphate, oft eine sehr starke Adsorption des Insulins an alle in den sauren, alkoholhaltigen Pankreasextrakten dispergierten Materialien bedingen. Diese Erscheinung kann mit einem bekannten Adsorptionsvorgang in Zusammenhang stehen, der durch A. Tiselius, Archiv f. Kemi, Mineralog, och. Geol., 26 B (i),i (i948) und auch in Chem. Abstr. 43, 1624 (i949) beschrieben ist. Dieser Effekt wird beispielsweise auch beobachtet bei bekannten Extraktionsmethoden in alkoholischem Medium, wo zum Ansäuren Schwefelsäure (vgl. Methode von Blatherwick an oben zitierter Stelle) oder Phosphorsäure (vgl. H. Langecker und W. Wiechowski, Klin. Wochenschr. IV, 1339 (1925) und schweizerische Patentschrift 264296, S. 3 Zeile 2o) benutzt wird. Bei diesen Methoden wurden kleinere Extraktionsausbeuten gefunden als beispielsweise bei einer Salzsäureextraktion. Bei der Zugabe von Elektrolyten mit einwertigen Anionen müßte an sich ein ähnlicher vielleicht kleinerer Effekt erwartet werden. Im Gegensatz hierzu zeigt aber die Anwesenheit dieser Elektrolyten eine Erhöhung der Ausbeute bei der Extraktion. -Diese Vergrößerung der Ausbeute ist also verbunden mit einer vermehrten Ausfällung feiner, dispergierter und reduzierend wirkender Substanzen, die nach erfolgter Extraktion zusammen mit den gröberen Organresten, beispielsweise durch einfaches Zentrifugieren zu einem bedeutenden Teil entfernt werden. Für dieses Zentrifugieren sind keine besonderen Zentrifugen mit hohem Wirkungsgrad erforderlich; es können die üblichen laboratoriums- und betriebsmäßigen Zentrifugen benutzt werden.
  • Das Salz wird vorzugsweise in einer Menge von nur wenigen Gewichtsprozenten zugegeben. Beispiele dieser Salze sind Na C1, das beispielsweise in einer Menge von 0,25 Gewichtsprozent verwendet wird, KCl(0,4Gewichtsprozent),KBr(o,6 Gewichtsprozent), NH,Cl (0,3 Gewichtsprozent), CaCh (o,25 Gewichtsprozent),Tetramethylammoniumchlorid (o,6 Gewichtsprozent) und Natriumsalz der Paratoluolschwefelsäure (0,5 Gewichtsprozent). Zu empfehlen ist die Verwendung von N H4 Cl.
  • Die erfindungsgemäße Extraktion kann besonders wirksam und leicht durchgeführt werden, wenn die Menge der den Organen zugegebenen Extraktionsflüssigkeit wenigstens das doppelte Organgewicht ausmacht.
  • Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die Extraktion und die nachfolgende Abscheidung .der Organreste bei Temperaturen zwischen 5 und i5° C durchgeführt wird, da bei diesen Temperaturen die Einverleibung von Ballaststoffen so gering wie möglich ist, ohne daß dabei eine Verminderung derExtraktionsausbeute auftritt. Die auf diese Weise erhaltenen Extrakte, die verhältnismäßig wenig fein dispergiertes, die nachfolgende Reinigung störendes Material enthalten, werden vereinigt und auf einen pH-Wert etwa zwischen 4 und 5,5 eingestellt. Hierbei «-erden die reduzierend wirkenden Substanzen zusammen mit anderem schädlichen Material vollständig und leicht ausgefällt und können schnell und auf einfache Weise durch Filtern entfernt werden. Auf diese Weise ist die Möglichkeit der Adsorption des Insulins an das ausgefällte Material wie auch die Möglichkeit der Hydrierung des Insulins außerordentlich gering, so daß der Verlust an Insulin ein Minimum darstellt. Aus dem nur wenig Insulin enthaltenden Niederschlag kann letzteres mühelos durch Waschen entfernt werden.
  • Eine dieser Reinigung bei einem pH-Wert von 4 bis 5,5 vorausgehende Destillation im Vakuum zwecks Entfernung eines wesentlichen Teiles des Alkohols (vgl. britische Patentschrift 566 351), die stets zu Insulinverlusten führt, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wegen der günstigen Alkoholkonzentration der Extraktionsflüssigkeit vollkommen überflüssig.
  • Danach wird die Flüssigkeit auf einen pH-Wert etwa zwischen 7 und 8,5 eingestellt, um weitere störende Ballastsubstanzen auszufällen. Wenn auch bei diesem pH-Wert die Umstände für eine Reduktion des Insulins an sich günstig sind, so tritt doch kein nennenswerter Insulinverlust auf, da alle reduzierend wirkenden Substanzen bereits entfernt sind. Der erhalteneNiederschlag wird im Wege der Filtration entfernt.
  • Darauf wird das Filtrat angesäuert und der Alkohol im Vakuum abdestilliert. Die zurückbleibende insulinhaltige Flüssigkeit wird filtriert. Das klare Filtrat wird dann ausgesalzen, der Salzkuchen, der alle aktiven Substanzen enthält, wird in gesäuertem Wasser gelöst, worauf gegebenenfalls das Aussalzen wiederholt werden kann. Die Lösung des Salzkuchens endlich wird auf den iso-elektrischen Punkt des Insulins, d. h. auf einen pH-Wert von 5 bis 5,5 eingestellt, wobei die aktive Substanz aus der Lösung ausgefällt wird.
  • Es wurde gefunden, daß nach voraufgehender Reinigungsbehandlung gemäß der Erfindung, im Gegensatz zu den üblichen Behandlungsmethoden, nicht die gesamte :Menge der aktiven Substanz ausgefällt werden kann, sondern daß ein beträchtlicher Teil in der Mutterlauge des normalen iso-elektrischen Niederschlages gelöst bleibt. Diese aktive Substanz kann durch Einstellen des pH-Wertes auf 6 bis 8 ausgefällt werden. Die so erhaltene Substanz kann gegebenenfalls durch Lösung in gesäuertem Wasser gereinigt werden, gefolgt von einer erneuten Fällung bei einem pH-Wert zwischen 6 und B. Dieses Produkt, dessen Aktivität etwa 5 bis io I. E. pro Milligramm beträgt, wird in einer Menge erhalten, die auch von der Qualität der verwendeten Bauchspeicheldrüsen abhängt.
  • Auf Grund der Eigenschaft dieses sogenannten natürlichen Insulins, daß es nämlich in dem pH-Bereich, in dem es sich im menschlichen Gewebe und Blut darstellt, unlöslich ist, ergibt sich eine zeitlich längere Aktivität, die leicht festgestellt werden kann. Auf diese Weise kann ein vollkommen natürliches- Insulin mit verlängerter Aktivität dargestellt werden, ohne alle die sonst für diesen Zweck notwendigen Arten von Substanzen verwenden zu müssen.
  • Das natürliche Insulin ist bereits in der amerikanischen Patentschrift 2 449 076 beschrieben. Mit diesem bekannten Verfahren, das übrigens hinsichtlich der Extraktion und der weiteren Reinigung von dem vorliegenden Verfahren abweicht, wird natürliches Insulin außer normalem Insulin erhalten.
  • Die gesamte, bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene Ausbeute an natürlichem und normalem Insulin liegt annähernd ioo °(o höher als diejenige, die sich bei Verwendung der bekannten Verfahren ergibt, beispielsweise nach R. G. Romans, D. A. Scott und A. i42. Fischer, Ind. Eng. Chem, 32, 908 (194o). Als normales Insulin wird das bei dem iso-elektrischen Punkt gefällte Produkt bezeichnet, während natürliches Insulin das aus der dabei hinterbleibenden Mutterlauge nach Einstellung des pH-Wertes auf 6 bis 8 ausgefallene Produkt ist.
  • In den folgenden Ausführungsbeispielen wird die Erfindung ausführlich beschrieben. Beispiel i 5o kggefrorene Rinderbauchspeicheldrüsen mit einem Wassergehalt von 70"1, wurden gemahlen und unter Rühren in 1401 einer 61 volumprozentigen alkoholischen Lösung gegeben, in der 0,35 kg Natriumchlorid gelöst war, und der so viel, nämlich i,1 1 konzentrierte Salzsäure beigegeben war, daß die Pankreasdispersion einen pH-Wert von 3 aufwies. Die Extraktion wurde während 2 Stunden durchgeführt, die Temperatur der Extraktionsmischung wurde auf io° C gehalten. Die Mischung wurde dann mittels einer Trommelzentrifuge bei io° C in Extrakt und Organreste getrennt. Die Organreste wurden ein zweites Mal extrahiert mit 1301 einer 49 volumprozentigen alkoholischen Lösung mit einem Gehalt von 0,32 kg Na Cl. Der pH-Wert, die Temperatur und die Dauer dieser zweiten Extraktion waren die gleichen wie bei der ersten. Die Mischung wurde wiederum in einer Trommelzentrifuge zentrifugiert, worauf der Extrakt mit demjenigen der ersten Behandlung vereinigt wurde. Die beiden vereinigten Extrakte wurden daraufhin auf einen pH-Wert von 4,9 eingestellt, worauf der erhaltene Niederschlag mittels einer Filterpresse entfernt wurde. Das im Niederschlag noch anwesende Insulin wurde durch Behandeln mit einer 49 volumprozentigen alkoholischen Lösung ausgewaschen, Die so erhaltene klare Flüssigkeit wurde danach auf einen pH-Wert von 7,6 eingestellt und wiederum mittels einer Filterpresse filtriert. Das Filtrat wurde auf einen pH-Wert von 3 angesäuert und dann im Vakuum bis zur Entfernung des Alkohols destilliert. Die alkoholfreie Flüssigkeit wurde durch Filtration von dem dispergierten Material befreit. In dem Filtrat wurde Kochsalz in einer Menge von 28 Gewichtsprozent in Lösung gebracht, wobei ein Salzkuchen erhalten wurde, der nach seiner Abscheidung in 5 1 o,oi n-Salzsäure gelöst wurde. Das Aussahen wurde bei dieser Lösung mit 16 Gewichtsprozent Natriumchlorid wiederholt. Der zweite Salzkuchen wurde in 21 o,oi n-Salzsäure gelöst und der normale iso-elektrische Niederschlag durch Einstellung auf den pH-Wert zwischen 5 und 5,4 ausgefällt und in kristallinisches Insulin umgewandelt. Aus der Mutterlauge des iso-elektrischen Niederschlages wurde wiederum durch Einstellung auf einen pu-Wert zwischen 6,8 und 7 ein Niederschlag aktiver Substanz erhalten. Nachdem dieses Produkt wieder gelöst und gefällt war, zeigte es als natürliches Insulin in trockenem Zustande eine Aktivität von 8 I. E. pro Milligramm; bezogen auf = kg Bauchspeicheldrüsen wurden bei der geschilderten Arbeitsweise ßoo I. E. natürlichen Insulins mit protrahierter Wirkung neben 280o I. E. normalen Insulins erhalten.
  • Beispiel 2 -"kg gefrorene Rinderbauchspeicheldrüsen mit einem Wassergehalt von 75 °/o wurden gemahlen und unter Rühren in 1300 1 65 volumprozentigen Alkohols eingebracht, in der sich 4 kg Ammoniumchlorid und 1o 1 konzentrierte Salzsäure befanden, um eine Extraktion bei einem pH=Wert von annähernd 3 zu gewährleisten. Die Extraktionstemperatur wurde auf z2° C gehalten. Nach 2 Stunden wurde die Mischung mittels einer Trommelzentrifuge bei z2° C zentrifugiert, worauf eine zweite Extraktion der Organreste durchgeführt wurde. Zu diesem Zwecke wurden z2oo 1 einer 5zvolumprozentigen alkoholischen Lösung benutzt, in der 3,5 kg Ammoniumchlorid gelöst waren. Die Dauer, der Säuregrad und die Temperatur dieser zweiten Extraktion waren die gleichen wie bei der ersten. Nach erfolgter Zentrifugierung wurden die beiden Extrakte vereinigt: Die so erhaltene Flüssigkeit wurde auf einen _pu-Wert von 5,2 eingestellt, worauf der entstandene Niederschlag mittels einer Filterpresse entfernt wurde= Hieraus wurde durch Waschen mit einer 5zvolumprozentigen alkoholischen Lösung hinterbliebenes Insulin gewonnen.
  • Das klare Filtrat wurde darauf auf einen pH-Wert von 8,2 eingestellt und der gebildete Niederschlag mit einer Filterpresse abfiltriert. Das Filtrat wurde auf einen pH-Wert von 3 angesäuert, worauf der Alkohol im Vakuum abdestilhert wurde. Die weitere Behandlung entsprach genau der des Beispiels z.
  • Aus der Mutterlauge des normalen iso-elektrischen Niederschlages kann das natürliche Insulin durch Einstellen des pH-Wertes auf 7,4 bis 7,6 gefällt werden. Das daraus gewonnene trockene Produkt besitzt eine Aktivität von 6 I. E. pro Milligramm. Die Ausbeute, bezogen auf z kgBauchspeicheldrüsen, beträgt 20o I. E,; das normale kristallinische Produkt wird in einer Ausbeute von 3500 I. E. pro Kilogramm Bauchspeicheldrüsen erhalten.
  • Beispiel 3 5o kg gefrorene Bauchspeicheldrüsen neugeborener Kälber mit einem Wassergehalt von 77 "/o wurden -gemahlen und danach in 1251 68 volumprozentigen Alkohols mit 0,35 kg Calciumchlorid und ausreichender Salzsäure, nämlich etwa z l konzentrierter Salzsäure, zur Erreichung eines pH-Wertes von ungefähr 3- eingebracht. Die Extraktion wurde 2 Stunden lang bei 8° C durchgeführt. Dann wurde die Mischung ebenfalls bei 8° C mittels einer Trommelzentrifuge zentrifugiert. ,Die Organreste wurden nochmals mit zzo l 53volumprozentigen Alkohols, indem o;3 kg Calciumchlorid gelöst waren, extrahiert. Temperatur, pH-Wert und Extraktionsdauer entsprechen den Werten der ersten Extraktion. Nach Zentrifugierung bei 8° C wurden die Organreste wiederum in gleicher Weise wie bei der zweiten Extraktion extrahiert und die erhaltene Mischung zentrifugiert.
  • Die vereinigten Extrakte wurden auf einen pH-Wert von 5 eingestellt, worauf der Niederschlag in gleicher Weise wie in den Beispielen z und 2 gefiltert und mit 53 volumprozentigem Alkohol gewaschen wurde. Das klare Filtrat wurde auf pH 7,8 eingestellt und der gebildete Niederschlag nochmals abfiltriert. Das Filtrat wurde auf pH 3 angesäuert und im Vakuum bis zur vollkommenen Entfernung des Alkohols destilliert, worauf die zurückbleibende insulinhaltige Flüssigkeit durch Filtration von dispergiertem Material befreit wurde.
  • Der Salzkuchen, der durch Lösung von 28 Gewichtsprozent N atriumchlorid in dem klaren Filtrat erhalten wurde, wurde in z51 o,oz n-Salzsäure gelöst. Diese Lösung wurde nochmals ausgesalzen mit z6 Gewichtsprozent Natriumchlorid. Der gebildete Salzkuchen wurde in 6 1 o,oz n-Salzsäure gelöst, worauf .der pH-Wert auf 5,2 bis 5,4 eingestellt wurde. Der erhaltene normale iso-elektrische Insulinniederschlag wurde in kristallinisches Insulin umgewandelt. Die Mutterlauge des iso-elektrischen Niederschlages wurde auf pH 7,6 bis 7,8 eingestellt, worauf das natürliche Insulin ausfiel. Nach der Reinigung ergab sich eine Ausbeute an natürlichem Insulin mit 1o I. E. pro Milligramm. Bezogen auf Bauchspeicheldrüsen wurde das normale kristallinische Produkt erhalten in einer Ausbeute von 10,400 I. E. pro Kilogramm, während die Ausbeute an gereinigtem natürlichem Insulin 1,20o I. E. pro Kilogramm Pankreas betrug.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus insulinhaltigen Organen im Wege der Extraktion mit wässerigem Alkohol in einem sauren Medium, dadurch gekennzeichnet, daB die Organe einer wiederholten Extraktion in einem etwas 45 bis 55 volumprozentigen alkoholischen Medium in Gegenwart von wenigen Prozenten eines oder . mehrerer Salze mit einwertigen Anionen mit Ausnahme von Schwermetallsalzen unterzogen werden und daB das Insulin aus den Extrakten in an sich bekannter Weise isoliert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß dieMengedes denOrganen zugesetzten Extraktionsmittels wenigstens dem doppelten Organgewicht entspricht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daB der Extraktionsmischung etwa 0,3 % Ammoniumchlorid zugegeben werden.
  4. 4, Verfahren nach Anspruch :rund/oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daB die Extraktion und die Abtrennung der Organreste aus der Extraktionsmischung bei einer Temperatur zwischen etwa 5 und 15° C vorgenommen wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch z und/oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daB der Extrakt nach erfolgter Abtrennung der Organreste auf einen pH-Wert von etwa :4 bis 5,5 eingestellt wird und daß der dadurch erhaltene Niederschlag abgetrennt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Flüssigkeit auf einen p11-Wert von etwa 7 bis 8,5 eingestellt wird und daß der gebildete Niederschlag abgetrennt wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Flüssigkeit angesäuert, der Alkohol im Vakuum abdestilliert und daß danach das Insulin aus dem zurückbleibenden Rückstand durch Aussalzung und Fällung am isoelektrischen Punkt isoliert wird. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Bereitung von Insulin mit zeitlich längerer Aktivität die Mutterlauge des iso-elektrischen Niederschlages auf einen pH-@'1'ert zwischen 6 und 8 eingestellt wird, wobei natürliches Insulin ausgefällt wird.
DEN4232A 1950-08-12 1951-07-29 Verfahren zur Gewinnung von Insulin aus insulinhaltigen Organen im Wege der Extraktion Expired DE876143C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1036469B (de) * 1956-02-23 1958-08-14 Organon Nv Verfahren zur Herstellung protaminasefreier Insulinpraeparate

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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