DE1671346B - Verfahren zur Nutzung des Destil lationsgases von Verkokungsofen - Google Patents

Verfahren zur Nutzung des Destil lationsgases von Verkokungsofen

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DE1671346B
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Inventor
Erich 4630 Bochum Schon
Original Assignee
Dr C Otto & Co GmbH, 4630 Bochum

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Description

trieben und der restliche, im übrigen ungereinigte 15 auf der Basis des Erdöls gewonnen, und selbst mit Teil des Gases mit diesem Gemisch und anderen, dem an sich recht wertvollen Destillationsgas mit seibei der Behandlung des ersten Teilstromes anfal- nem Heizwert von etwa 5000 WE/m3 treten mancherlenden Produkten, soweit diese nicht gesonderter orts Wärmeträger in Wettbewerb, die größere AufVerwendung zugeführt werden, angereichert und Wendungen für eine Kompression und Fernleitung in bekannter Weise einem der Wärmeerzeugung 20 des Destillationsgases nicht mehr lohnenswert erdienenden Verbrennungsvorgang unterworfen scheinen lassen.
wird, und zwar bei so hohen Temperaturen, daß Es ist schor die Tendenz laut geworden, die Gas-
die dabei anfallenden Verbrennungsgase frei von aufbereitungsanlage mit den dazugehörigen Neben-
die Atmosphäre verunreinigenden Schadstoffen anlagen auf das Einfachste zu gestalten und die stö-
sind. 25 renden Begleitstoffe in dem Gas nur so weit auszu-
2. Verehren nach Anspruch 1, dadurch ge- waschen, wie es die anschließende Verwendung des kennzeichnet, daß das Volumen des ersten Gas- Gases erfordert bzw. wie es nach den Vorschriften teilstromes (S1) etwas über dem Eigenbedarf der über die Reinhaltung der Luft verlangt wird.
Verkokungsöfen liegt und von dem gereinigten Es ist bekannt, daß durch die Vervollkommnung, Teilstrom (S1) eine regelbare Menge dem zweiten 30 die die Beheizung der Verkokungsöfen in den letzten Teilstrom (S2) vor dessen Verbrennung zugegeben Jahrzehnten erfahren hat, insbesondere durch die Anwird. " wendung des Regenerativsystems, bei dem ein Wärme-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch austausch zwischen den verbrannten Gasen und der gekennzeichnet, daß der bei der Verbrennung des für die Verbrennung des atarkgases erforderlichen zweiten Teilstromes (S2) erzeugte Dampf zum Ab- 35 vorzuwärmenden Luft stattfindet, der Eigenbedarf treiben des Ammoniaks aus dem Ammoniakwas- einer Kokerei je nach der Art der zu verkokenden ser und zur Erzeugung des hochammoniakhaktigen Kohle und der Besonderheit des Ofens in der Größen-Ammoniak-Wasserdampf-Gemisches dient, das in Ordnung von 40 bis 50 °/o der insgesamt erzeugten den zweiten Gasstrom (S2) vor dessen Verhren- Gasmenge liegt, die Restmenge also für andere Vernung eingeleitet wird. 4° wendungszwecke zur Verfügung steht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- Daß man Kokereigas verbrennen und zu verschiekennzeichnet, daß der zweite Gasteilstrom (S2) derartigsten Heizzwecken, insbesondere bei der Stahlbei einer so hohen Temperatur in der Gasverar- verarbeitung, verwenden kann, ist altbekannt,
beitung abgezweigt oder nach seiner Trennung von Nun bildet auf der anderen Seite an vielen Stellen dem ersten Gasteilstrom (S1) wieder auf eine so 45 der Koks die Grundlage für die Erzeugung von Rohhohe Temperatur gebracht wird, daß nach Zufuhr eisen und macht den Bau und den Betrieb von Verder bei der Behandlung des ersten Gasteilstromes kokungsöfen erforderlich.
(S1) anfallenden Produkte mit Sicherheit keine Bei Kokereien, deren Gas teilweise als Ferngas abKondensationen im zweiten Gasteilstrom (S2) er- gegeben wird, bei dem man höhere Anforderungen an folgen. 50 die Reinheit stellt, hat man die Nebengewinnungs-
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, da- anlage schon in der Weise aufgegliedert, daß ein undurch gekennzeichnet, daß von den bei der Kon- terschiedlicher Auswaschungsgrad aus dem zur Eigendensation einer unmittelbaren Kühlung und einer beheizung der öfen dienenden Gasanteil einerseits und Wäsche mit wäßrigen Lösungen anfallenden am- dem Ferngasanteil andererseits bei einzelnen Stoffen moniakhaltigen Flüssigkeiten diejenigen, die einen 55 angewendet wurde, wobei der Auswaschungsgrad den nennenswerten Phenolgehalt haben, einer Ent- Reinheitsanforderungen entsprach, die an jeden der phenolung durch Waschen mit einem im wesent- beiden Gasanteile gestellt wurden.
liehen wasserunlöslichen Phenollösungsmittel un- Die Erfindung betrifft das Problem, bei einer im
terworfen werden. wesentlichen auf die Erzeugung von Koks zugeschnit-
60 tcnen Kokerei, bei der an einen gewinnbringenden Ab-
satz von Nebenprodukten nicht zu denken ist, die
Destillationsgase, von denen ein Teil nach Niederschlagung des Wasserdampfes, Abscheiden des Teeres
Während zur Zeit der Entwicklung der sogenannten und Auswaschen des Ammoniaks mittels wäßriger Nebenprodukten-Anlagen bei Kokereien, die man spä- 65 Lösungen unter Bildung von Ammoniakwasser zur ter als Kohlenwertstoff-Anlagen bezeichnet hat, die Eigengasbeheizung der Verkokungsöfen verwendet bei der Behandlung des gewonnenen Destillations- wird, so zu nutzen, daß beim Betrieb der öfen außer gases anfallenden Wertstoffe, insbesondere das Am- dem Koks keine Abgase und keine Abwasser anfallen,
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die nicht den zum Teil recht strengen gesundheits- sten Gasteilstromes anfallenden und dem zweiten Gaspolizeilichen Anforderungen in solchen Gegenden teilstrom zugefülirten Produkte erfolgen. Es muß eine genügen, die eine dichtere menschliche Besiedlung auf- genügend hohe Temperatur in dem zweiten Gasstrom weisen, und dabei, worauf oben schon hingewiesen an der Stelle herrschen, an der die Zuführung der wurde, darauf Rücksicht zu nehmen, daß das für die 5 Produkte erfolgt. Das kann man dadurch erreichen, Eigenbeheizung vorgesehene Gas vorher einer Rei- daß entweder der zweite Gasteilstrom S2 bei einer nigung von solchen Stoffen zu unterwerfen ist, die bei noch genügend hohen Temperatur der beginnenden Belassung im Gase die Einrichtungen zur Förderung Gasverarbeitung abgezweigt oder aber nach seiner und Verteilung des Gases über die Beheizungseinrich- Trennung von dem ersten Gasteilstrom S1 auf eine tungen des Verkokungsofens durch Anfressungen 10 genügend hohe Temperatur wieder aufgeheizt wird,
schädigen. Um auch bezüglich des Abwassers keine Schwierig-Im übrigen soll ein solches neues Betriebsverfahren keiten zu haben, empfiehlt es sich, die phenolreichen an die schwankenden lokalen, wirtschaftlichen Situa- ammoniakalischen Wasser, die während der Behandtionen jederzeit anpassungsfähig sein und im übrigen lung des ersten Gasteilstromes anfallen, vor dem Ab-
iiiit möglichst hohem Nutzen arbeiten. Das ist sicher- 15 treiben des Ammoniaks von dem größten Teü des
lieh dann nicht der hall, wenn, wie dies nach oeicann- aarin emnaucucu mcuuis ^u tA.riv.iwn, αΐ»,^ i.u..,. :..
ten Vorschlägen geschieht, das gesamte Gas der Ko- bekannter Weise dadurch erfolgen, daß ein im wesent-
kerei, unabhängig von seinem Verwendungszweck, liehen wasserunlöslicher "henollösungsmittel mit den
einer Ammoniakauswaschung mit Jen verschiedenen, Wässern in genügend innigen Stoffaustausch gebracht
z. T. aufwendigen nachgeschalteter. Stoffen der Wei- 20 wird. Das bei der Destillation des Ammoniakwassers
terverarbeitung bzw. Vernichtung unterworfen wird. anfallende ammoniakfreie Wasser kann dann unmit-
Im Gegensatz dazu wird gemäß der Erfindung nur telbar in den Vorfluter gegeben werden. Die in der aus dem der Eigenbeheizung der Verkokungsöfen die- letzten Stufe der Ammoniakauswaschung aus dem Gas nenden Gas das Ammoniak in Form von Ammoniak- benötigte Frischwassermenge kann man dadurch sehr wasser ausgeschieden, in bekannter Weise aus diesem 25 gering halten, daß unter Einschaltung von Kühlern ein hochammoniakhaltiges Ammoniak-Wasserdampf- und Erhitzern eine mehrfache Kreislaufführung der Gemisch abgetrieben, während der restliche, im übri- ammoniakhaltigen, wäßrigen Lösungen während der gen ungereinigte Teil des Gases mit dem genannten Behandlung durchgeführt wird.
Gemisch und anderen, bei der Behandlung des ge- In der Zeichnung ist eine Anlage zur Durchnannten Teilstromes anfallenden Produkte, soweit 30 führung des neuen Verfahrens zum Betrieb von diese nicht gesonderter Verwendung zugeführt wer- Verkokungsöfen mit Eigengasbeheizung dargestellt, den, angereichert und in bekannter Weise einem der bei der der zweite Teilstrom S2 nach Anreicherung Wärmeerzeugung dienenden Verbrennungsvorgang mit der Behandlung des ersten Teilstromes S1 anfalunterworfen wird, und zwar bei so hohen Teiupera- lenden Produkten in einem Dampfkessel zur Verbrenturen, daß die dabei anfallenden Verbrennungsgase 35 nung gelangt und der dort anfallende Dampf teilweise frei von die Atmosphäre verunreinigenden Schadstof- bei der Behandlung des ersten Teilstromes S1 benutzt fen sind. wird.
Für diesen restlichen Teil, der bei rationeller Be- Mit 10 ist eine Verkokungsofenbatteiie bezeichnet,
heizung der Öfen mehr als die Hälfte des anfallenden die eine größere Anzahl von Verkokungsofenkam-
Gases ausmacht, fallen also alle diejenigen heutzutage 40 mern umfaßt mit dazwischenliegenden Heizwänden,
unrentablen Verfahrensschritte fort, die bisher das die jeweils in eine Reihe von Heizzügen aufgeteilt sind.
Wesen der Nebengewinnung, der also ihr moderner Mit 12 ist die Lage der Verkokungsofenkammern und
Name Wertstoffgewinnung nicht mehr zukommt, aus- Heizwände bezeichnet, mit 14 sind die Regeneratoren
machten. angedeutet, die zur Vorerhitzung der Luft vor ihrer
Die Abtrennung des anderen Zwecken als der 45 Einführung in die Heizzüge dienen und die üblicher-
eigenen Beheizung zuzuführenden Gases findet zweck- weise unterhalb der Ofenkammern und Heizwände
mäßig statt, sobald das in üblicherweise zunächst in angeordnet sind. Wird in den Kammern Kohle zur
einer Vorlage aufgefangene und dort mit Wasser be- Verkokung gebracht, so wird dabei Gas entwickelt,
rieselte Gas nur noch eine Temperatur von v»enig Das Koksofengas wird durch Steigrohre 16 über eine
mehr als 100° C hat. 50 als Kühler wirkende Vorlage 18 und die Leitung 19 zu
Um sich jederzeit dem etwas schwankenden Heiz- der Ronrgabelung 20 gebracht, wo es in zwei Ströme mittelbedarf der Verkokungsöfen anzupassen, soll das aufgeteilt wird. Ein erster Strom S1, in der Regel etwa Volumen des ersten Teilstromes S1 etwas über dem 45 % des gesamten Gasvolumens, wird gereinigt und mittleren Eigenbedarf der Verkokungsöfen liegen und dann In den Heizzügen des Verkokungsofens versoll von dem gereinigten Teilstrom S1 eine möglichst 55 feuert; ein zweiter Gasstrom S2, in der Regel um etwa selbsttätig regelbare Menge dem zweiten Teilstrom S2 55 °/o der Gesamtgasmenge, ist dafür vorgesehen, in vor dessen Verbrennung zugegeben werden. " Abhitze umgewandelt zu werden.
Besonders vorteilhaft ist es, für die Verbrennung Der erste Gasstrom S1 tritt durch eine Leitung 24 des zweiten Teilstromes S2 einen mit hohen Tempe- in einen unmittelbaren Kühler 26 ein, in dem ein Teil raturen uud hohen Drücken betriebenen Dampf- 60 des Teeres und des Wassers in nachfolgend beschrieerzeuger vorzusehen und von dem erzeugten Dampf bener Weise abgeschieden wird. Der nunmehr geeinen Teil zum Abtreiben des gewonnenen Ammo- kühlte Gasstrom S1 tritt dann über die Leitung 28 in niakwassers und zur Erzeugung des hochammoniak- das Teerfilter 30 ein. Das Filter 30, das vorzugsweise haltigen Ammoniak-Wasserdampf-Gemisches zu be- als elektrischer Scheider ausgebildet ist, bewirkt die nutzen, das in den zweiten Gasstrom Sn vor dessen 65 Abscheidung des restlichen Teeres. Der Teer wird Verbrennung eingeleitet wird. " durch die Leitung 31 abgezogen und dem Teerscheider
Es ist wichtig, daß in diesem zweiten Gasteilstrom SO zugeführt. Der Gasstrom passiert alsdann die Lei-
keine Kondensationen der bei der Behandlung des er- tung 32, den Sauger 34 und gelangt über die Leitung
36 in den unteren Teil des Waschers 38. Der Beriese- Destillationskolonne 72 verlassendes phenolfreises Ab-
lungseinrichtung 40 dieses Waschers wird frisches wasser abgezogen.
Wasser durch die Rohrleitung 42 zugeführt. Der Es besteht der Wunsch, den Bedarf an Frischwas·
Wascher 38 dient zur Abscheidung des Ammoniaks ser, das durch die Leitung 42 zugeführt wird, und
aus dem Koksofengas. 5 den Bedarf an Dampf, der durch die Leitung 74 zu-
Der auf diese Weise gereinigte Gasstrom S1 wird geführt wird, möglichst gering zu halten. Um diesem dann durch die Leitung 44 in die Gasverteilungsleitung Wunsche Rechnung zu tragen, kann man das Ammo-46 des Verkokungsofens 10 eingeleitet. Bei 47 wird niakwasser, das aus der Entphenolungsanlage 62 ausLuft eingeführt, die dann zunächst in die Regenera- tritt, ganz oder teilweise über die Leitung 67 abzieht»] toren gelangt, in denen sie vorerhitzt wird; in den i0 und in den Ammoniakwasserkreislauf über die Lei· Heizzügen erfolgt dann nach Vereinigung mit der vor- tung 109 wieder aufgeben, ehe diese Flüssigkeit in der gewärmten Luft die Verbrennung des Koksofengases. Kühler 110 gelangt.
Die verbrannten Gase ziehen über die Abhitzeregene- Das aus dein Apparat 76 austretende rektifizierte
ratoren 14 und den Kaminkanal 49 zum Schornstein Gemisch von Ammoniak und Wasserdampf wird mit-
51, durch den sie in die Atmosphäre gelangen. i5 tels der Leitung 84 in die Leitung 86 aufgegeben, ir
Der unmittelbare Kühler 26 dient zur teilweisen die vom Abzweig 20 aus der Gasstrom S2 eintritt. Die-
Herausnahme von Teer und Wasser aus dem ersten ser Gasstrom S2 wird also mit Ammoniakdampf aus
Gasstrom S1. Das am Boden des Waschers anfallende der Leitung 84 angereichert, ehe er in den Sauger 8i
Wasser, welches Teer und Ammoniak enthält, wird eintritt, mittels dessen er über die Leitung 90 dem
aufgeteilt. Ein Teil wird von dem Boden des Waschers ao Dampfkessel 56 zugeführt wird.
26 durch die Leitung 59 abgezogen, im Kühler 61 her- Es ist wichtig, daß bei der Einführung des hoch mil
untergekühlt und alsdann wieder der Sprüheinrichtung Ammoniak konzentrierten Wasserdampfes aus dei
63 zugeleitet. Leitung 84 in die Leitung 86 keine Wasserkondensa·
Der andere Teil der am Boden des Waschers 26 an- tion eintritt.
fallenden Flüssigkeit wird über die Leitung 48 einer 35 Aus diesem Grunde ist oberhalb der Stelle, an dei
Pumpe zugeleitet und in den Sammelbehälter 118 für das Rohr 84 mündet, ein Erhitzer 92 in der Leitung 8(
die Spülflüssigkeit gegeben. vorgesehen. Der Erhitzer 92 wird mit Dampf aus derr
Ammoniakhaltiges Wasser, das als Spülflüssigkeit Dampfkessel 56 über die Leitung 94 gespeist,
dient, wird aus dem Behälter 118 über die Leitung 120 Bei der Aufteilung des Koksofengases in zwei Teil
abgezogen und mit einer Pumpe über die Sprühdüsen 30 ströme an der Rohrgabelung 20 wählt man den Teil
122 der Steigrohre 16 und der Vorlage 18 gegeben. strom S1 in der Regel so, daß diese Gasmenge etwa;
Durch die Berührung der heißen Gase mit der Spül- größer ist als diejenige, die zur Beheizung der Ver
flüssigkeit in der Vorlage wird ein Teil der Flüssigkeit kokungsöfen erforderlich ist. Man sieht dementspre
verdampf*., wobei die heißen Gase abgekühlt werden. chend auch eine Abblasleitung 96 am Ende des Roh
Der übrige Teil der Spülflüssigkeit geht zusammen mit 35 res 44 vor, welche ebenfalls mit der Leitung 86 in Ver
dem abgezogenen Gas durch die Leitung 19 und ge- bindung steht. Ein Regelorgan, beispielsweise eine
langt über den Ablauf 124 in den Behälter 118 für Steuereinrichtung 98, ist in dieser Leitung 96 vorge
die Spülflüssigkeit. In diesem Behälter ist eine (nicht sehen, die selbsttätig den überschüssigen Teil des er
näher dargestellte) Vorrichtung zum Abscheiden fester sten Gasstromes S1 in die Abblasleitung 96 läßt, der
Teile vorgesehen. 40 nicht für die Beheizung des Ofens gebraucht wird unc
Der Überschuß an Ammoniakwasser und Teer, zum Gasstrom S2 in der Leitung 86 gegeben wird,
entsprechend derjenigen Menge, die ständig in den Der Dampfkessel wird mit erhöhten Temperatur
Verkokungsofenkammern erzeugt wird, wird über die und Druckbedingungen gefahren, nämlich mit einei
Leitung 126 abgezogen und dem Teerscheider 50 zu- Temperatur von wenigstens 1000° C uid Vorzugs
geführt Aus dem Teerscheider werden die Teere mit- 45 weise mit einer Temperatur von etwa 1400° C und be
tels der Leitung 52 abgezogen. Sie können entweder erhöhten Drücken in der Größenordnung von 40 bii
mittels einer Pumpe über die Leitung 54 in den 100 Atmosphären. Unter diesen Verhältnissen wire
Dampfkessel 56 eingefühlt werden, um sie in Abgase dis im zweiten Gasstrom S2 vorhandene Ammoniak
umzuwandeln, oder man kann sie über eine Leitung 58 vollständig zersetzt zu Stickstoff und V/asser, durcr
einem Teersammelbehälter zuführen und als Teer 50 welche Bestandteile kerne Verunreinigung der Atmo
verkaufen. Sphäre zu befürchten ist In gleicher Weise werder
Ammoniakwasser wird aus dem Oberteil des Teer- andere schädliche Bestandteile, die im Gasstrom S, scheiders abgezogen und über die Leitung 60 einer etwa enthalten sind, in inert und unschädliche Progeeigneten Entphenolungsanlage 62 zugeführt Die ge- dukte umgewandelt, so daß das gesamte Abgas de wonnenen Phenole werden durch die Leitung 64 ab- 55 Dampfkessels 56 ohne weiteres in die Atmosphäre gezogen. Die Phenolabscheidung kann beispielsweise durch den Schornstein 100 entlassen werden kann,
durch Stoffaustausch des Ammoniakwassers mit Ben- Bei der Anlage ist noch ein Wasserkühler 102 vorzol oder einem anderen Lösungsmittel für Phenol er- gesehen, dem durch die Leitung 104 Wasser zugeleitei folgen. wird. Gekühltes Wasser verläßt den Kühler über die
Das aus der Anlage 62 abgezogene Wasser gelangt 60 Leitung 106; in erwärmtem Zustand gelangt es durch
durch die Leitung 66 zu der Destillierkolonne 72, der die Leitung 108 zurück, um erneut der Kühlung unter-
Wärme in Form von Dampf aus dem Dampfkessel 56 worfen zu werden.
über die Leitung 74 zugeführt wird. Die Ammoniak- Das kalte Wasser aus der Leitung 106 wird teilweise dämpfe, die am Kopf der Destillierkolonne 72 ab- über die Leitung 112 dem Flüssigkeitskuhler 110 zuziehen, werden durch indirekte Kühlung im Apparat 65 geführt; das aufärte Wasser gelangt über die 76 rektifiziert Das Kühlwasser für den Apparat 76 Leitung 114 in die Leitung 108. In der gleichen Weise tritt durch die Leitung 78 ein und kehrt durch die wird Kühlwasser auch dem Kühler 61 zugeführt und Leitung 80 zurück. Durch die Leitung 82 wird die das erwärmte Wasser zurückgeleitet Auch das Kühl-
wasser für den Rektifikationsapparat 76 wird über die Leitung 78 abgezweigt, das aufgewärmte Wasser gelangt über die Leitung 80 in die Leitung 108 zurück.
Für den Wascher 38 ist, wie die Zeichnung erkennen läßt, nicht nur eine Speisung durch Frischwasser aus der Leitung 42 vorgesehen, sondern auch ein Umpumpen des als Waschmittel dienenden Ammoniakwassers, das am Boden des Waschers anfällt. So wird ein Teil dieser Flüssigkeit durch die Leitung 109 abgezogen, geht durch den Kühler 110 und wird durch den Sprühkopf 111 erneut aufgegeben.
In ähnlicher Weise wird Ammoniakwasser in den Staurinnen 113 und 115 aufgefangen, durch die Leitungen 117 und 119 abgezogen und über Sprühköpfe 121 und 123 erneut auf den Wascher gegeben.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel für den Betrieb der dargestellten Anlage gegeben:
Das in den Verkokungsöfen 10 erzeugte Koksofengas wird in die Steigrohre 16 im allgemeinen mit einer Temperatur zwischen 700 und 800° C eintreten; es hat einen Taupunkt von etwa 68° C. In den Steigrohren wird das Gas auf ungefähr 600° C heruntergekühlt, ehe es in die Vorlage 18 eintritt. Das Versprühen des Ammoniakwassers, das aus dem Spülwasserbehälter 118 auf die Vorlage 18 gegeben wird, übt eine derartige Kühlwirkung auf das Gas aus, daß dieses, wenn es die Vorlage verlassen hat und an die Rohrgabelung 20 gelangt ist, auf eine Temperatur von beispielsweise ungefähr 90° C heruntergekühlt ist und einen Taupunkt von etwa 78° C hat.
Der erste Gasstrom S1 tritt somit in den unmittelbaren Kühler 26 mit einer Temperatur von ungefähr 90° C ein. Die Temperatur des Ammoniakwassers, das in den unmittelbaren Kühler 26 durch den Sprühkopf 63 eintritt, beträgt üblicherweise etwa 35° C. Wenn das Koksofengas den Kühler 26 über die Leitung 28 verlassen und das Teerfilter 30 und den Sauger 34 passiert hat, so hat es eine Temperatur von etwa 48° C und einen Taupunkt von ungefähr 38° C. Das Gas geht dann durch den Wascher 38 und verläßt diesen mit einer Temperatur von ungefähr 40° C. Das auf diese Weise gereinigte Gas gelangt über die Rohrleitung 44 in den Verteilungskanal 46 und wird von hier zur Beheizung des Ofens den Heizzügen zugeführt.
Der zweite Gasstrom S2 gelangt durch die Leitung 86 und danach durch die Leitung 90 in den Dampfkessel 56. Beim Eintritt in den Dampfkessel hat das Gas vorzugsweise eine Temperatur zwischen etwa 100 und 110° C und einen Taupunkt von ungefähr 80ö C.
Dem Wascher 38 wird Frischwasser durch die Leitung 42 zugeführt, und zwar mit einer Temperatur von etwa 35 bis 38° C. Das Ammoniakwasser, das über die Leitung 70 den Wascher 38 verläßt, hat vorzugsweise eine Temperatur von 39° C Derjenige Teil der Waschflüssigkeit, der über den Ablauf 109 in den Wascher zurückgeführt wird, wird im Kühler 11© gekühlt, z. B. auf eine Temperatur von 38° C
Auch vom Boden des unmittelbaren Kühlers 26 wird Ammoniakwasser abgezogen. Es gelangt zum Spülwasserbehälter 118 im allgemeinen mit einer Temperatur von 40 bis 50° C Ein Teil des von dem unmittelbaren Kühler 26 ablaufenden Ammoniakwassers wird umgepumpL Es tritt über die Leitung 59 mit einer Temperatur von etwa 50° C aus, seine Temperatur wird im Kühler 61 auf etwa 35° C herabgesetzt So wird die Flüssigkeit durch den Sprühkopf 63 erneut aufgegeben.
Durch die Leitung 60 wird teerfreics Ammoniakwasser aus dem Teerscheider 50 abgezogen und mit einer Temperatur zwischen 50 bis 70° C der Entphenolungskolonne 62 zugeführt. Wenn dieses Wasser die Kolonne 62 über die Leitung 66 verläßt, so hat es gewöhnlich eine Temperatur von etwa 50° C. Wenn man also die Abläufe der Entphenolungskolonne (Leitung 66) und des Waschers 38 (Leitung 70) vereinigt, so hat die Mischung etwa eine Temperatur zwischen
ίο 40 und 45° C. Mit dieser Temperatur wird das Gemisch der Destillationskolonne 72 zugeführt.
Von dem Boden dieser Kolonne wird das phenolfreie Wasser mit etwa 98° C abgezogen. Am Kopf der Kolonne werden Dämpfe abgezogen, die beispielsweise aus 92% Wasser und 8°/o Ammoniak bestehen und eine Temperatur von etwa 98° C haben. Diese Dämpfe gehen durch einen Rektifikator 76, um das Ammoniak darin zu konzentrieren, sie verlassen den Apparat 76 mit einer Ammoniakakkonzentration von
ao 10 bis 15°/o, während der Wasserdampf gehalt entsprechend zwischen 85 und 90 °/o liegt. Die Temperatur liegt bei 95° C.
Es ist wichtig, daß bei der Zumischung dieses Dampfgemisches, das Ammoniak und Wasserdampf enthält, zu dem ungereinigten zweiten Gasstrom S2 des Koksofengases keine Kondensation von Wasser oder Ammoniak stattfindet. Um dies sicherzustellen, ordnet man einen Erhitzer 92 in der Leitung 86 an, und zwar vor dem Eintritt der Leitung 84 in dieselbe.
Der hier benötigte Dampf wird aus dem Dampfkessel durch die Leitung 94 zugeführt. Dadurch wird erreicht, daß der normalerweise von der Rohrgabelung 20 kommende Gasstrom, der eine Temperatur von ungefähr 90° C und einen Taupunkt von 78° C hat, in dem Erhitzer 92 auf eine Temperatur von 110 bis 120° C gebracht wird. Dadurch ist mit Sicherheit ausgeschlossen, daß Kondensationen aus dem Dämpfegemisch stattfinden, das über die Leitung 84 in den erhitzten Gasstrom S2 eingeleitet wird.
Der Kühler 102 soll so arbeiten, daß das Kühlwasser, welches die Leitung 106 verläßt, keine höhere Temperatur als 30° C hat. Mit dieser Temperatur tritt das Wasser über die Leitungll2 in den Kühler 110 ein. Beim Verlassen des Kühlers durch die Leitung 114 hat es ungefähr eine Temperatur von 34° C. Mit der gleichen Temperatur von etwa 30° C tritt das Wasser über die Leitung 106 auch in den KuF r61 ein; es verläßt diesen Kühler über die Leitung 108 mit einer Temperatur von ungefähr 45° C. Das gleiche
Kühlwasser mit einer Temperatur von etwa 30° C wird auch über die Leitung 78 dem Rektifikator 7< zugeführt; es wird in diesem um einige Grade erwärmt Das verbrauchte, über die Leitung 108 auf der Kühler 102 aufgegebene Wasser hat daher im allge meinen eine Temperatur zwischen 40 und 45° C.
Über die Leitung 90 gelangt der Strom S2 in dei Dampfkessel 56, und zwar mit einer Temperatu zwischen 100 und 110° C und einem Taupunkt voi etwa 80° C. Der Dampfkessel soll mit einer Tempe
ratur von ungefähr 1400° C betrieben werden und mi einem Druck von 100 Atmosphären. Bei derartige! Temperaturen und Drücken wird Ammoniak restlo in Stickstoff und Wasserdampf aufgespalten. Enthä] das Gas noch weitere Verunreinigungen, die die Reii heit der Atmosphäre in Frage stellen könnten, so wei den sie gleichfalls gespalten und in im wesentlichen ui schädliche Stoffe umgewandelt Die entstehenden At gase werden durch den Schornstein 100 in die Atme
209535Λ!
sphäre geschickt, und zwar haben die Abgase allgemein eine Temperatur von ungefähr 200° C, während ihr Taupunkt bei 70° C liegt.
Man erkennt, daß bei dem beschriebenen Betrieb der dargestellten Anlage ein Teil des in den Verkokungsöfen erzeugten Gases dazu dient, den Wärmebedarf des Verkokungsvorganges selbst zu decken. Der verbleibende Teil des Koksofengases wird in einen Dampfkessel geschickt, wobei alle schädlichen Bestandteile in unschädliche umgewandelt werden, z. B. das Ammoniak in Stickstoff und Wasserdampf, so daß in die Atmosphäre überhaupt keine oder nur geringe Verschmutzungen gelangen. Es ist das Wesen des Verfahrens, daß nur derjenige Teil des Koksofengases gereinigt wird, der im Verkokungsofen zur Verbrennung kommt. Der übrige Teil braucht nicht gereinigt
10
zu werden. Darüber hinaus werden die schädlichen Bestandteile, die in dem zu reinigenden Teil des Koksofengases enthalten sind, herausgenommen und demjenigen Gasstrom beigegeben, der nicht gereinigt zu werden braucht, und hier in im wesentlichen unschädliche Stoffe übergeführt.
Wenn die betrachtete Verkokungsofenbatterie einen täglichen Durchsatz von etwa 10 0001 Kokskohle hat, so wird die benötigte Frischwassermenge bei etwa
ίο 6500 m3 liegen. Es fallen auf einer derartigen Anlage am Tage ungefähr 75001 Koks an, und es werden zur Krafterzeugung täglich etwa 12 000 t Dampf gewonnen, entphenoltes Wasser fällt in einer Menge von ungefähr 2000 m3 täglich an. Alle Abgase werden durch die Schornsteine unmittelbar der Atmosphäre zugeleitet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

η . . _ . moniak in Form eines Salzes, das Benzol und seine Patentansprüche: Homologen, der Teer mit der großen Anzahl darin
1. Verfahren zur Nutzung des Destillations- enthaltenen Rohstoffe für die chemische Industrie und gases von Verkokungsöfen, gemäß dem ein Teil das Destillationsgas selbst, Produkte waren, für die dieses Gases nach Niederschlagung des Wasser- 5 gute Erlöse hereinzuholen waren und die die Wirtdampfes, Abscheiden des Teeres und Auswaschen schaftlichkeit der Kokerei im günstigen Sinne bedes Ammoniaks mittels wäßriger Lösungen unter einflußten, ist im Laufe der Jahrzehnte der Wert die-Bildung von Ammoniakwasser zur Eigengasbe- ser verschiedenen »Nebenprodukte« stark zurückgeheizung der Verkokungsöfen verwendet wird, wäh- gangen. Die Verwertbarkeit der einzelnen Produkte rend der restliche Teil des Gases einer anderen io ist dabei stark von den örtlichen wirtschaftlichen Ver-Verbraucherstelle zugeleitet wird, dadurch hältnissen abhängig. Dem Ammoniak stehen als Kongekennzeichnet, daß aus dem Ammoniak- kurrenten auf dem Düngemittelmarkt auf andere wasser in bekannter Weise ein hochammoniak- Weise gewonnene Produkte gegenüber. Auch dem

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