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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Aufnahme von Einschüben
wie gedruckte Schaltungsplatten u. dgl., die in Führungsschienenpaaren, bestehend
aus einer oberen und einer unteren Führungsschiene, einsteckbar gehaltert sind,
wobei jeweils die oberen Führungsschienen einer Reihe an der Unterseite und die
unteren der Barüberliegenden Reihe an der Oberseite einer querverlaufenden Tragschiene
befestigt sind.
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Nach den deutschen Auslegeschriften 1204 300 und 1140 986 sind Einschubrahmen
zur Aufnahme von steckbaren Einschüben bekannt, bei denen die Führung der Einschübe
in Nuten oder in dementsprechend kurzen, genuteten Führungsstücken erfolgt, die
in bzw. auf den querverlaufenden Tragschienen, die die Seitenteile des Rahmens verbinden,
angeordnet sind. Diese Art ergibt eine sehr labile Führung, die besonders beim Einschubvorgang
die Gefahr der Verkaniung und Berührung benachbarter Einschübe in sich birgt und
demzufolge besonders für plattenförmige Einschübe ungeeignet ist.
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Eine Verbesserung stellt demgegenüber die Einführung von Führungsschienen
dar, die paarweise (oben und unten) den Einschub haltern und an den Tragschienen
befestigt sind. Diese Befestigung der Führungsschienen aus Metall oder Kunststoff
erfolgt durch Verschrauben oder Einschnappen u. dgl. Solche Ausführungen sind beispielsweise
nach den deutschen Auslegeschriften 1182 316, 1150 711 und 1150 712 bekannt geworden.
Die Tragschienen sind profiliert und mit eingelegten, gerasterten Stegen oder mit
einem ausgestanzten Raster versehen. Bei entsprechend engem Raster ist es möglich,
die Führungsschienen so anzuordnen, daß bei Einschüben unterschiedlicher Dicke bzw.
Breite eine maximale Bestückungsdichte des Rahmens erreicht wird. Die eine dieser
Ausführungen weist außerdem noch Befestigungsmittel auf, die den Einschub gegen
selbsttätiges Herausrutschen aus dem Rahmen schützen. Um vom Raster unabhängig zu
sein, sind bei anderen bekannten Ausführungen (deutsche Auslegeschrift 1051335)
die Führungsschienen seitlich frei verfahrbar und werden durch Anziehen von Schrauben
an den gewünschten Stellen festgelegt. Damit kann die Bestückungsdichte des Rahmens
mit Einschüben in günstigen Fällen noch geringfügig gesteigert werden.
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Da solche Rahmen, die auch als Baugruppenträger bezeichnet werden,
meist als in sich geschlossene Einheit in Vorrichtungen hergestellt werden, ist
eine Fertigung von großer Genauigkeit möglich, die keine Toleranzprobleme hinsichtlich
der Abstände von den unteren zu den oberen Führungsschienen entstehen läßt, so daß
eine sichere Einschubführung gewährleistet ist. Für viele Einrichtungen größeren
Umfangs, wie Schränke oder Gestelle, bei denen zahlreiche der genannten Rahmen über-
und nebeneinander angebracht sind, tritt die Forderung nach Verminderung des Aufwandes
in den Vordergrund. Schon aus Kostengründen wird hier auf selbständige Rahmeneinheiten
verzichtet und statt dessen jeder Querträger für Tragfunktionen sowohl der darüber-
als auch der Barunterliegenden Einschubreihe ausgenutzt. Damit kann rund die Hälfte
an Tragschienen sowie deren Montage eingespart werden. Eine solche Anordnung ist
beispielsweise durch die deutsche Auslegeschrift 1134126 bekannt geworden. An jeder
querverlaufenden Tragschiene sind jeweils auf der Oberseite die unteren Führungsschienen
für die Barüberliegende und an der Unterseite die oberen Führungsschienen für die
Barunterliegende Einschubreihe befestigt. Dieser Aufbau hat den Nachteil, daß die
starre Befestigung der Führungsschienen ein starkes Differieren der Abstände von
der oberen zur unteren Führungsschiene eines Paares zur Folge hat, bedingt durch
das Zusammentreffen vieler Toleranzen, die einmal bei der Herstellung der Teile
und zum anderen beim Zusammenbau auftreten. Bei der genannten Ausführung können
zwar an den Seitenwänden zwischen die Schienenträger Abstandsplatten eingefügt werden,
die eine genaue Einstellung der Träger überflüssig machen, aber den Abstand nur
auf ein bestimmtes Nennmaß festlegen, weil sie selbst mit Toleranzen behaftet sind,
die sich einer ungünstigen Summierung der Toleranzen von Einschüben, Führungsschienen,
Tragschienen, Schienenträgern usw. noch anfügen können.
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Eine weitere bekannte Anordnung nach der deutschen Auslegeschrift
1197139 verwendet an Stelle von Tragschienen Tragstangen, die durch die Führungsschienen
und die Seitenwände gesteckt sind. Doch bringt diese Ausführung das geschilderte
Toleranzproblem der Lösung nicht näher, sondern weist zusätzliche Nachteile auf,
z. B. erschwertes Austauschen einzelner Führungsschienen. Das gilt auch für eine
ähnliche Anordnung gemäß der britischen Patentschrift 863 996, bei der die Führungsschienen
ebenfalls auf Tragstangen aufgereiht und zu einem Paket verschraubt sind. Der Unterschied
zur vorgenannten Ausführung liegt darin, daß jeweils ein Führungsschienenpaar mit
einer Traverse einstückig gespritzt hergestellt ist. Damit lassen sich zwar die
Abstandstoleranzen zwischen den beiden Führungsschienen in engeren Grenzen halten,
doch ist dafür ein relativ großes und teures Werkzeug erforderlich. Nachteilig ist
ferner, daß sich weder beliebig viele derartige Führungsschienen aufreihen lassen,
weil sich sonst die Tragstangen durchbiegen, noch lassen sich aus gleichem Grund
schwere Einschübe auf diese Weise haltern, noch ist dieses Prinzip für hohe Einschübe
anwendbar, weil die Steife mit zunehmender Länge der Traverse und der Schienen rasch
abnimmt. Eine sichere Halterung der Einschübe ist damit aber nicht mehr gewährleistet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Einschubrahmen der eingangs
geschilderten Art den Einfluß der zwischen der oberen und der unteren Führungsschiene
eines Führungsschienenpaares auftretenden Toleranzen, die durch Herstellung und
Montage bedingt sind, auf die Führung der Einschübe zu vermeiden. Dabei soll die
Sicherheit der Führung unabhängig von Größe und Form des Einschubes in jedem Fall
gewährleistet sein.
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Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß die Tragschiene von im
wesentlichen doppel-T-förmigem Querschnitt mit einem einseitig am Steg angesetzten,
den äußeren Schenkeln parallel verlaufenden Zusatzschenkel, sowie auf dieser Seite
mit senkrecht die Schenkel durchsetzenden, jeweils fluchtenden Schlitzen versehen
ist, in welche die auf der der Führung entgegengesetzten Seite liegenden Stege der
Führungsschienen zusammen mit V-förmigen Blattfedern gesteckt gehaltert sind, derart,
daß die Federn, die auf der Tragschiene obenliegenden Führungsschienen an deren
oberen Schenkel ziehen und die an der Tragschiene untenliegenden Führungsschienen
von
derem unteren Schenkel um ein vorbestimmtes Maß federnd abdrücken.
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Durch die federnde Befestigung der oberen Führungsschiene werden alle
Toleranzen ausgeglichen, so daß die eingeschobenen Platten u. dgl. stets sicher
geführt und gehalten werden. Die Einschübe können weder klemmen noch wackeln oder
gar herauskippen. Da sogar grobe Toleranzen zugelassen werden können, brauchen an
die Fertigung keine hohen Anforderungen hinsichtlich Maßgenauigkeit gestellt zu
werden, was sich günstig auf die Herstellungskosten auswirkt. Unterstützt wird diese
Kostenersparnis ferner dadurch, daß die Tragschiene aus einem Strangpreßpofil gefertigt
ist.
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Bei einer anderen Ausführung ist der Zusatzschenkel der Tragschiene
an deren Steg in Form eines Winkelprofils angesetzt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Tragschiene auf der
dem Zusatzschenkel abgewandten Seite mit einem Ansatz versehen, der Nute aufweist,
in denen Bezeichnungsschilder oder Kabelschellen befestigt werden können.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß von dem einen Schenkel der
V-förmigen Blattfeder ein kurzer Schenkel abgebogen ist. Die Blattfedern sind so
eingesetzt, daß der kurze Schenkel jeweils zusammen mit dem Steg einer Führungsschiene
in einem Schlitz der Tragschiene und der andere Schenkel der Feder in einem Schlitz
bzw. Langloch der Führungsschiene steckt.
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Entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Führungsschienen
einstückig als Strangpreßprofil, Druckguß- oder Kunststoffteil gefertigt und weisen
U-förmigen Querschnitt mit angesetztem einfachen oder T-förmigen Schenkel auf, wobei
das U-Profil den Schenkel an beiden Enden überragt.
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Einer anderen Ausbildung zufolge sind die Führungsschienen aus einem
U-förmigen und zwei plattenartigen, mit rechtwinklig abgebogenen Haltelappen versehenen
Blechteilen zusammengesetzt. In jedem Fall wirkt sich die geringe Anzahl von Einzelteilen
(gleiche Trag- und gleiche Führungsschienen oben und unten, nur eine Feder) günstig
auf Preis und Lagerhaltung aus. Schließlich ist auch die sehr einfache und sichere
Montage von Vorteil.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen beschrieben.
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F i g. 1 zeigt einen Gestellausschnitt mit den vorderen Tragschienen
einer waagerechten Tragebene, F i g. 2 stellt Abschnitte einer Tragschiene, verschiedene
Führungsschienenabschnitte und Haltefedern dar, F i g. 3 zeigt eine Tragschiene
mit montierten Führungsschienen, F i g. 4 stellt eine Tragschiene und eine Führungsschiene
aus Teilen zusammengesetzt dar.
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In die Schenkel 10, 11, 12 der Tragschienen 1, 2 sind Schlitze 14,
15, 16 eingearbeitet, durch die die Lagen der Führungsschienen 3, 3' oder 4, 4'
bzw. 5, 5' bestimmt werden. Die Schlitzbreite ist auf die Dicke der Führungsschienenstege
18, 19, 20 und der Schenkeldicke 6" oder 7" der Federn 6, 7 abgestimmt. Die Tragschiene
l besteht aus einem Profil oder ist aus den Profilen 2, 2' zusammengesetzt (F i
g. 4), je nach Herstellungsverfahren, ob als Druckgußteil ausgebildet oder aus Strangpreßprofilen
angefertigt. Das Winkelprofil2' ist in letzterem Fall an dem Steg 13 der Tragschiene
2 befestigt. Der eine Schenkel der Tragschiene ist mit einem Ansatz 17
und
Nuten 21, 22 versehen zum Einschieben von Bezeichnungsstreifen 28 oder zur Befestigung
von Teilen, beispielsweise von Kabelschellen 26 durch Flachmutter 27 und Schraube
28. In die Nut 22 kann die Schraube 28 hineinragen, so daß ihre Länge nicht auf
die genaue Klemmlänge abgestimmt werden muß.
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Die Führungsschienen 3, 3' oder 4, 4' können ebenfalls aus Strangpreßprofilen
hergestellt werden oder als Druckgußteil oder als Kunststoff-Spritz-oder Preßteil,
beispielsweise als glasfaserverstärktes Polyesterteil, ausgebildet sein. Eine weitere
Ausführung, z. B. aus Stahlblech, zeigt F i g. 4 mit den Teilen 5, 5'; 20, 20'.
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Die Führungsschienen 3, 3'; 4, 4' bzw. 5, 5' werden in die Schlitze
14,15,16 eingeführt und an jedem Ende durch Federn 6 oder 7 arretiert. Jedoch braucht
im Falle der T-förmigen Ausbildung des Steges 19 nur an dem Ende der Führungsschiene
eine Feder vorgesehen zu werden, an dem die Schenkel 29 abgearbeitet sind, um die
Führungsschiene von oben nach unten bzw. von unten nach oben in die Schlitze einführen
zu können. In die Schlitze 24 oder in die Langlöcher 25 werden die Federn 6 bzw.
7 mit ihren Enden 6' oder 7' eingesteckt und an den Tragschienen durch die Abwinklungen
6" bzw. 7" in den Schlitzen 14 und 15 gehalten.
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Da die Federn 6 bzw. 7 am Schenkel 10 wie am Schenkel 15 in gleicher
Lage sind, mit der Abwinklung 6", 7" nach oben zeigen, drücken sie die Führungsschienen
nach unten. Das bedeutet, daß die Führungsschienen 3', 4' auf die Tragschienen und
die Führungsschienen 3, 4 von der Tragschiene weggedrückt werden. Der Abstand a
(F i g. 1), den die obere Führungsschiene eines Einschubes von der Tragschiene haben
kann, wird durch den Abstand der Schenkel 11 zu 12 bzw. 11' zu 12 bestimmt
und so bemessen, daß bei ungünstiger Toleranzhäufung durch den entstandenen Federweg
die Einschübe immer sicher in den Führungsschienen gehalten und geführt werden.
Ergibt sich beispielsweise beim Zusammenbau ein Größtmaß zwischen den Tragschienen
und hat der Einschub ein Kleinstmaß, wird die obere Führungsschiene 3 bzw. 4 durch
die Federn 6 oder 7 nach unten gedrückt, so daß der Einschub 8 in der Führungsnut
der Führungsschiene gehalten wird. Bei umgekehrten Maßverhältnissen wird der Abstand
a ganz oder teilweise ausgenutzt, d. h. die Führungsschiene 3 bzw. 4 wird um einen
entsprechenden Betrag nach oben in Richtung auf die Tragschiene 1 gedrückt.