DE1584194B1

DE1584194B1 - Federbelastetes Gelenkscharnier fuer Tueren von Moebelstuecken

Info

Publication number: DE1584194B1
Application number: DE19651584194
Authority: DE
Inventors: Giancarlo Borsani
Original assignee: N C ANGELO BORSANI DI E BORSAN
Current assignee: N C ANGELO BORSANI DI E BORSAN
Priority date: 1964-06-18
Filing date: 1965-03-05
Publication date: 1970-02-19
Also published as: AU295141B2; LU48724A1; AT255281B; AU6013965A; US3363281A; ES310776A1

Description

Die Erfindung betrifft ein federbelastetes Gelenkscharnier für Türen von Möbelstücken mit Beschlägen an der Innenseite des Möbelstücks und der Tür und mit je einem Paar an den Beschlägen angreifender Lenker, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Lenker, von denen sich die ersten verlängert über einen verbindenden Gelenkzapfen kreuzen und die Verlängerungen über einen Gelenkzapfen je mit dem zweiten Lenker des anderen Paares verbunden sind. ίο

Bei einem bekannten Gelenkscharnier wird eine Schwenkbewegung um 180° durchgeführt, wobei beim Öffnen ein unerwünschtes Anschlagen der Möbeltür gegen die Seiten des Möbelstücks erfolgen kann. Außerdem kann bei dieser bekannten Ausführung weder die Stirnfläche noch die Vorderfläche der Tür in Flucht mit der Seitenfläche gebracht werden, worunter das Aussehen des Möbelstücks leidet.

Außerdem ist ein Gelenkscharnier bekannt, welches mit Federn arbeitet. Diese Federn sind allerdings so angeordnet, daß beim Schwenken bzw. Übergang der Tür von einer in die andere Endstellung die Federn in der Zwischenstellung nicht mehr gespannt sind als in den Endstellungen, weil sich die Länge der Federn hierbei nicht ändert. Somit wird bei An-Wendung dieses Gelenks nicht erreicht, daß die Tür des Möbelstücks unter Überwindung der Federung bei einer Totpunktlage bzw. Zwischenstellung von einer in die andere Endstellung geschwenkt werden kann.

Bei einem anderen Gelenkscharnier mit den eingangs genannten Merkmalen liegen die Federn außen, was bei geöffneter Tür ein unschönes Aussehen bedingt. Da die Federn außen frei liegen, könnten sie leicht beschädigt oder verbogen werden, wodurch die Funktionsfähigkeit des Scharniers beeinträchtigt würde. Wegen der durch den Aufbau des Scharniers bedingten bestimmten Einbauart und Funktionsweise kann bei geschlossener Tür auch nicht die Türstirnfläche mit der Seitenfläche des Möbelstücks fluchten, während außerdem die Vorderfläche der geöffneten Tür nicht in Flucht mit der zugehörigen Seitenfläche des Möbelstücks gebracht werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines einfach aufgebauten, leicht zu montierenden und funktionssicheren Gelenkscharniers für Möbelstücke, welches bei geschlossener Tür völlig unsichtbar ist. Dabei soll sich die Stirnfläche der Tür in Flucht mit der entsprechenden Vorderfläche befinden, und nach dem Öffnen durch eine Verschwenkung der Tür um 90° soll die Stirnfläche der Tür mit der Seitenfläche des Möbelstücks fluchten.

Ferner soll sich die Tür automatisch in die Schließbzw, in die Öffnungsstellung bewegen, wobei sie stabil in den beiden möglichen Endstellungen gehalten wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden sich kreuzenden Lenker Kniehebel sind und daß zwischen einer Abwinklung des zweiten Lenkers des einen Lenkerpaares und dem Beschlag des anderen Lenkerpaares eine Druckfeder angeordnet ist, die beim Öffnen der Tür in einer Zwischenstellung eine Totpunktlage einnimmt und die sich sowohl beim öffnen als auch beim Schließen der Tür bis zur Totpunktlage spannt und hinter der Totpunktlage entspannt.

Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß das Scharnier einerseits bei geschlossener Tür völlig unsichtbar ist und sich die Türstirnfläche in Flucht mit der entsprechenden Vorderfläche des Möbelstücks befindet, während andererseits sich nach Öffnen der Tür die Türstirnfläche in Flucht mit der Seitenfläche des Möbelstücks befindet.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des genannten Gelenkscharniers sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen

F i g. 1 und 2 einen Schnitt durch ein Gelenkscharnier in der geschlossenen und der geöffneten Stellung,

F i g. 3 und 4 die schematische Ausführung des Gelenkscharniers mit der Darstellung der beiden Lagen auf der einen und der anderen Seite der Totpunktlage.

Nach dem Ausführungsbeispiel besteht das Gelenkscharnier aus einem Rahmen oder Beschlag 1, der mittels Schrauben od. dgl. mit dem festen Teil 2 eines Möbelstücks verbunden werden kann, und aus einem Beschlag 3, der mit der verschwenkbaren Tür 4 des Möbelstücks verbunden wird.

Am Beschlag 1 sind zwei Lenker 5 und 6 mittels feststehender Zapfen 7 und 8 schwenkbar gelagert. Am Beschlag 3 sind zwei Lenker 9 und 10 mittels der festen Zapfen 11 und 12 schwenkbar gelagert.

Die Lenker 5 und 9 sind mittels eines Gelenkzapfens 13 schwenkbar miteinander verbunden und weisen Verlängerungen 5', 9' auf, die an ihren Enden Zapfen 14 und 15 tragen. An den Zapfen 14 und 15 sind die Enden der Lenker 10 und 6 angelenkt. Die Lenker 5 und 9 mit ihren Verlängerungen 5' und 9' bilden ein Kreuz mit dem Kreuzungspunkt beim Gelenkzapfen 13.

Der Lenker 10 weist seinerseits eine Verlängerung 10' auf, in deren Ende ein Zapfen 16 gelagert ist. Der Zapfen 16 bildet zusammen mit dem Zapfen 7 die Anker für eine Druckfeder 17, welche die Stellung des Gelenks steuert.

Vorteilhaft wird die Druckfeder 17 in einem zylindrischen Gehäuse 18 (F i g. 1 und 2) geführt, welches mit einer Verlängerung 18' versehen ist, durch die es am Zapfen 7 angelenkt ist. Ein ebenfalls im zylindrischen Gehäuse 18 geführter Kolben 19 drückt die Druckfeder 17 zusammen. Am äußeren Ende des Kolbens 19 ist eine Ausnehmung 19' für den Eingriff eines Zapfens 16 vorgesehen, gegen den der Kolben 19 zur Anlage kommt und um den er schwenken kann.

Wenn es gewünscht wird, die Tür 4 zu öffnen, wird eine Kraft auf sie in Richtung des PfeilesF (Fig. 1) ausgeübt. Dadurch werden die Lenker 5 und 6 im Gegenuhrzeigersinn verdreht, und der Beschlag 3 zusammen mit der Tür 4 wird in die Stellung nach der F i g. 2 gebracht. Während der Bewegung aus der Stellung nach F i g. 1 in die Stellung nach der F i g. 2 wird die Druckfeder 17 zusammengedrückt und wirkt dem Öffnen der Tür 4 entgegen, bis die Linie, die durch die Zapfen 7 und 16 verläuft, mit der Linie zusammenfällt, die durch die Zapfen 7 und 14 verläuft. Sobald sich die Öffnungsbewegung über die Totpunktlage hinaus fortsetzt, in der die beiden Linien zusammenfallen, übt die Druckfeder 9 eine Kraft auf den Zapfen 16 aus, die nun versucht, die Tür 4 zu öffnen, die dann nach und nach in die Stellung nach der Fig.4 und schließlich in die nun folgende Stellung nach der F i g. 2 gelangt.

Die Öffnungsbewegung und ebenso die Schließbewegung können als Kombination aus zwei Bewe-

gungen betrachtet werden. Die erste Bewegung ist im wesentlichen eine Parallelogrammbewegung, die durch die Lenker 5 und 6 und die Verlängerung 9' gebildet wird, wobei das Parallelogramm den Zapfen 11 am Ende des Lenkers 9 in die Stellung nach der F i g. 2 bringt, während die zweite Bewegung eine Schwenkbewegung ist, die von dem Beschlag 3 durch einen Bogen von 90° ausgeführt wird und durch den Lenker 10 unter der Wirkung der Verlängerung 5' des Lenkers 5 erzeugt wird.

Der Lenker 9 und seine zugehörige Verlängerung 9' liegen in einem Winkel zueinander, der von Null abweicht. Diese Winkellage hat die Wirkung, daß nach dem Öffnen des Gelenks (Fig. 2) der Zapfen 11 in eine solche Lage gelangt, daß die Ebene 4' der Tür 4 im wesentlichen mit der Ebene 2' des Teils 2 des Möbelstücks fluchtet.

Ein weiteres Merkmal ist der Winkel zwischen dem Lenker 10 und seiner zugehörigen Verlängerung 10'. Dieser Winkel ist so bemessen, daß die Totpunktlage. in der die Zapfen 7, 16 und 14 auf einer Linie liegen, im wesentlichen auf dem halben Wege der Öffnungsbewegung erreicht wird.

Schließlich ist zu bemerken, daß die beiden Enden 20' und 20" des Teils 20 des Winkelprofils der Ver-Iängerung9' (Fig. 1 und 2) derart geschnitten sind, daß sie als Anschläge dienen für die beiden Grenzstellungen der Tür 4, und zwar als Anschläge für das eine Ende des Lenkers 10 (F i g. 1) in der geschlossenen Stellung und für die Seiten des Lenkers 6 (Fig. 2) in der geöffneten Stellung.

Claims

Patentansprüche:

1. Federbelastetes Gelenkscharnier für Türen von Möbelstücken mit Beschlägen an der Innenseite des Möbelstücks und der Tür und mit je einem Paar an den Beschlagen angreifender Lenker, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Lenker, von denen sich die ersten verlängert über einen verbindenden Gelenkzapfen kreuzen und die Verlängerungen über einen Gelenkzapfcn je mit dem zweiten Lenker des anderen Paares verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden sich kreuzenden Lenker (5 und 9) Kniehebel sind und daß zwischen einer Abwinklung (10') des zweiten Lenkers (10) des einen Lenkerpaares und dem Beschlag (1) des anderen Lenkerpaares eine Druckfeder (17) angeordnet ist, die beim Öffnen der Tür (4) in einer Zwischenstellung eine Totpunktlage einnimmt und die sich sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen der Tür bis zur Totpunktlage spannt und hinter der Totpunktlage entspannt.

2. Gelenkscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Lenker so profiliert ist, daß er als Anschlag für mindestens eine der stabilen Stellungen dient.

3. Gelenkscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Lenker so profiliert ist. daß er als Abschlag zur Begrenzung der stabilen Lagen auf beiden Seiten der Totpunktlage dient.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen