DE1583312C - Vorrichtung zum Heben und Senken von Sauerstofflanzen fur Aufblasekonverter mit einer Seilsicherung - Google Patents
Vorrichtung zum Heben und Senken von Sauerstofflanzen fur Aufblasekonverter mit einer SeilsicherungInfo
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Description
Bei Aufblasverfahren zur Herstellung von Stahl wird eine von oben in den Tiegel bzw. Konverter einfahrbare
Sauerstofflanze verwendet. Von solchen Lanzen wird verlangt, daß sie auch dann funktionsfähig
bleiben, wenn während der Durchführung einer Charge ein Seilriß auftritt. Dabei genügt es nicht, daß
eine Seilrißsicherungseinrichtung das Hineinfallen der Lanze in den Konverter verhindert, sondern es muß
Vorsorge getroffen werden, daß die Charge zu Ende geführt werden kann, worauf dann nach Beendigung
der Charge die Lanze beispielsweise durch eine Handwinde hochgezogen und anschließend die
Charge abgegossen wird. Aus der österreichischen Patentschrift 221 125 ist bereits eine Seilrißsicherung
bekanntgeworden, bei welcher die Lanze bzw. der Lanzenwagen außer an dem Betriebsseil auch an
einem Reserveseil hängt, die über zwei auf einer gemeinsamen Antriebswelle sitzende Antriebsräder geführt
sind, wobei das eine Antriebsrad kraftschlüssig mit der Welle verbunden ist und das andere Antriebsrad
im normalen Betriebszustand unbelastet ist und wobei eine Kupplung vorgesehen ist, die im Falle
eines Risses des Betriebsseiles das unbelastete Antriebsrad mit der Antriebswelle kraftschlüssig verbindet.
Bei dieser Anordnung übernimmt somit das Reserveseil bei Riß des Betriebsseiles automatisch
dessen Aufgabe.
Bei kleineren Tiegelanlagen wird vielfach eine Einrichtung verwendet, bei welcher gleichfalls ein Betriebsseil
und ein Reserveteil vorgesehen sind, die je eine Seitentrommel besitzen. Das Betriebsseil läuft
auf der elektrisch angetriebenen Trommel (Elektrozug) auf, während das Reserveseil über eine Reserveseiltrommel
läuft und mit einem Gegengewicht belastet ist. Die Reserveseiltrommel ist dabei mit einer
Backenbremse ausgestattet, welche beim Riß des Betriebsseiles einfällt und so die Last zum Stillstand
bringt. Ein Vorgelege, eine Klinkenrücklauf sperre und eine Handkurbel an der Reserveseiltrommel gewährleisten
deren Funktion als Nothandwinde.
Während die ersterwähnte Einrichtung mit zwei endlosen Seilzügen und der Kupplung ziemlich aufwendig
ist, benötigt die an zweiter Stelle genannte Einrichtung eine eigene Rpserveseiltrommel sowie die
Anordnung eines Gegengewichts.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierigkeiten und hat insbesondere zum Ziel, eine
Einrichtung mit Lanzensicherung zu schaffen, die bloß eine einzige Seiltrommel erfordert. Die erfindungsgemäße
Einrichtung zum Heben und Senken einer Sauerstofflanze für Tiegel oder Konverter, die
eine Seilrißsicherung mit Betriebsseil und Reserveseil umfaßt, ist dadurch gekennzeichnet, daß beide
Seile auf einer einzigen Trommel laufen und die Last
ίο im Normalbetrieb mittels einer begrenzt nachgiebigen
Federlagerung des Reserveseils bzw. von dessen Umlenkung überwiegend und weitgehend auf dem Betriebsseil
und nur im untergeordneten Maße auch auf dem Reserveseil liegt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird der Federausschlag zur Signalbildung
verwendet.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt, worin die Fig. 1 und 2 eine Seiten- und
ao eine Vorderansicht einer einsträngigen Ausführungsform und die Fig. 3 und 4 die Seiten- und Vorderansicht
einer zweisträngigen Ausführungsform zeigen. Mit 1 ist in allen Darstellungen die Lanze bezeichnet,
die auf einem Führungswagen entlang einer vertikalen Führung läuft. Mit 2 ist das Betriebsseil und mit 4
das Reserveseil bezeichnet. Beide Seile laufen auf der mit 3 bezeichneten Trommel auf.
Bei der einsträngigen Ausführungsform gemäß den F i g. 1 und 2 ist die Umlenkrolle 5 b des Betriebsseiles
fest gelagert, während die Umlenkrolle 5 a des Reserveseiles in vertikaler Richtung beweglich ist und
unter dem Einfluß einer Feder 6 steht. Dadurch ergibt sich, daß das Reserveseil entsprechend der Nachgiebigkeit
der Feder 6 und damit der Lage der Umlenkrolle 5 a nur einen geringen Teil der Last trägt,
wenn das Betriebsseil in Ordnung ist. In dem Augenblick aber, da das Betriebsseil reißt, überträgt sich die
gesamte Last auf das Reserveseil; die Feder 6 wird weiter belastet, sie drückt sich zusammen, und es wird
bei Überschreiten eines gewissen Weges der Endschalter 7 betätigt, und zwar in erster Linie zur Abschaltung
des Hubwerkes und zur Betätigung der auf die Trommel wirkenden Bremsen, wodurch die nun
am Reserveseil hängende Lanze zum Stillstand kommt. Die Anordnung eines Handrades bzw. einer
Kurbel an der Seiltrommel ermöglicht dann das Heben der Lanze von Hand aus.
Die Ausführungsform gemäß den Fig. 3 und 4 arbeitet sinngemäß gleichartig. Hier sind die Umlenkrollen
5 α und 5 6 am Lanzenführungswagen angeordnet; sie bilden einen doppelten Rollenzug. Die Seile
sind einerseits an der Trommel 3 befestigt, anderseits ist das Betriebsseil am oberen Ende der Lanzenführung
fixiert, das Reserveseil hingegen an der Feder 6 aufgehängt. Dadurch ergibt sich eine der Federkraft
entsprechende Belastung des Reserveseiles, die nur einen Bruchteil der Betriebslast ausmacht. Die Last
hängt also fast zur Gänze am Betriebsseil, bei dessen Bruch jedoch eine Umkehrung in dem Sinne stattfindet,
daß dann das Reserveseil die ganze Last übertragen erhält, wodurch die Feder 6 entsprechend zusammengedrückt
wird und bei Überschreiten eines einstellbaren Federweges z. B. den Endschalter 7 betätigt,
durch welchen das Abbremsen der Seiltrommel ausgelöst wird.
Durch die Anordnung eines weiteren Endschalternockens, die bei Entspannung der Feder 6 den Endschalter
betätigt, läßt sich die Anordnung auch als
Schlaffseilsicherung ausbauen, die dann wirksam wird, wenn z. B. die Lanze beim Absenken auf ein
festes Hindernis stößt. In diesem Falle werden beide Seile entspannt, das Betriebsseil erschlafft infolge
seiner festen Einspannung vollständig, während das federnd eingespannte Reserveseil die vollständige
Entspannung der Feder 6 erlaubt, wodurch die Betätigung des Endschalters erfolgt.
Die Wahl der Federcharakteristik ermöglicht es, daß die bei Riß des Betriebsseiles auftretende Stoßbelastung
des Reserveseils auf ein erträgliches und beherrschbares Maß vermindert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Heben und Senken von Sauerstofflanzen für Aufblaskonverter mit einer
Seilrißsicherung, enthaltend ein Betriebsseil und ein durch das Gewicht der Lanze unbelastetes
Reserveseil, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Seile (2, 4) durch eine einzige Trommel (3) getrieben sind und das Reserveseil
(4) oder dessen Umlenkung (5 a) im Normalbetrieb mittels einer Feder (6) begrenzt nachgiebig
gelagert ist, so daß das Reserveseil im Normalbetrieb nur durch die Kraft der Feder belastet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Federausschlag in beiden
Richtungen zur Signalbildung verwendet wird.
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