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Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen und deren Metallkomplexverbindungen
Es wurde gefunden, dafl man wertvolle Disazofarbstoffe der allgemeinen Formel
worin D den Rest einer Diazokomponent4.der Benzol- oder Naphthalinreihe darstellt,
der gegebenenfalls in o-:Stellung zur Azogruppe eine zur Metallkomplexbildung befähigte
oder unter den Bedingungen der Metallisierung in eine solche überführbare Gruppe
aufweist, K den Rest einer Azokomponente der Benzol-oder Naphthalinreihe, X eine
an D und/oder K gebundene Gruppierung der Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
Z einen alkalisch erbspaltbaren Rest, m und n O oder 1 und p 1 oder Z bedeuten,
und deren Ne-. tallkomplexverbindungen erhält, wenn man
a)
1 Mol eines Aminoazofarbstoffes der Formel
worin D und m die vorstehend genannten Bedeutungen besitzen, diazotiert und mit
1 Mol einer Azokomponente der Benzol-oder Naphthalinreihe kuppelt, oder
,
b) 1 Mol eines Azofarbstoffes@der allgemeinen Formel
worin K und m die vorstehend genannten Bedeutungen hesitzen,
mit 1 Hol einer Diazokomponente der Benzol--oder Naphthalin-
reihe
kuppelt, die gegebenenfalls in o-Stellung zur Azogruppe eine zur
Metallkomplexbildung befähigte oder unter
den Bedingungen der Metallisierung
in eine solche überführbare Gruppe aufweist, und dabei die .Komponenten
so wählt, daß mindestens einer der
eingesetzten Reaktionspartner eine an D
und/oder K gebundene Gruppierung der Formel (2) oder (3) aufweist, und gegebenen-falls
die so erhaltenen metallfreien Disazofarbstoffe in ' Substanz oder auf
einem Substrat durch Einwirkung metallabge-bender Mittel in die entsprechenden
Metallkomplexverbindungen
überführt. Als Reste Z, die bei der Einwirkung
eines alkalisch wirkenden Mittels abgespalten werden können, kommen beispielsweise
die folgenden in Betracht: Ein Hälogenatom, wie ein Chloratom, eine Alkyl- oder
Arylsulfonsäureestergruppe sowie Acyloxygruppen, wie die Acetoxygruppe, weiterhin
eine Phenoxy- oder eine . Dialkylaminogruppe, wie beispielsweise eine Dimethyl-
oder Diäthylaminogruppe, ferner die Thioschwefelsäureestergruppe und insbesondere
eine Schwefelsäureestergruppe. Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Disazofarbstoffe
verwendeten Diazo- und Azokomponenten können neben einer der oben angegebenen Gruppierung
(2) oder (3) in Azofarbstoffen übliche Substituenten enthalten, wie beispielsweise
Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Hydroxy-, Carbonsäure-, Amino-, Acetylamino-,
Benzoylamino- und insbesondere Sulfonsäuregruppen. Die Farbstoffe können auf einem
Substrat oder vorzugsweise in Substanz in ihre Metallkomplexverbindungen übergeführt
werden. Als metallabgebende Mittel kommen vorzugsweise Kupfer-, Kobalt- und Chromkomplexverbindungen
in Betracht. Geeignet sind beispielsweise deren wasserlösliche Salze, wie Sulfate,
Chloricb, Acetate, Formiate und die Salze organischer Sulfonsäuren. Als metallkomplexbildende
oder unter den Bedingungen der Metallisierune in solche überführbare Gruppen seien
in erster Linie die Hydroxylgruppe, Carboxylgruppe und Alkoxygruppen genannt. Anstelle
der Verwendung von Diazo- bzw. Kupplungskomponenten, die eine Gruppe der angegebenen
Formel (3) enthalten, kann diese Gruppe nach einer Abänderung des Herstellungsverfahrens
auch nachträglich in den fertigen Disazofarbstoff eingeführt werden. Beispielsweise
kann eine in den verfahrensgemäß erhältlichen Disazofarbstoffen vorhandene Gruppierung
der-Formel (2) mit Salzen der Thioschwefelsäure umgesetzt werden,
wobei
eine ß-Thiosulfato-äthylgruppe entsteht. Weiterhin kann man die genannte Gruppe
der Formel (2) durch Einwirkung eines Dialkylamins in eine ß-Dialkylaminoäthylgruppe
umwandeln.
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Andererseits können Farbstoffe mit Gruppen der Formel (3) durch Behandeln
mit alkalisch wirkenden Mitteln, wie Natriumhydroxyd, in Farbstoffe mit Gruppen
der Formel (2) umgewandelt werden. Eine Wittere Abänderung des Verfahrens besteht
darin, daß man zur Herstellung-der Disazofarbstoffe der Formel (1) Diazokomponenten
bzw. Kupplungskomponenten-verwendet, die anstelle der obengenannten Gruppierungen@(2)
oder (3) eine Gruppe der Formel
worin R und n die angegebene Bedeutung besitzen, enthalten und die ß-Hydroxygruppe
in den Disazofarbstoffen, vor oder nach der Metallisierung der Farbstoffe in Substanz,
in an sich bekannter Weise in den Schwefelsäurehalbester überführt.
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Die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältlichen Farbstoffe.
können in metallfreier Form oder vorzugsweise als Kupfer-, Kobalt- oder Chromkomplexverbindungen
zum Färben von Textilmaterialien verwendet werden. Die neuen Farbstoffe besitzen
eine hohe Farbstärke und sind verwendbar für das Färben von Wolle, Seide und Polyamidfasern,
wobei sie aus saurem, neutralem oder schwach alkalischem Färbebad angewendet werden.
Sie äind besonders wertvolAals "Reaktivfarbstoffe" zum Färben oder Bedrucken von
Baumwolle und anderen natürlichen oder regenerierten Cellulosefasern. Die Färbung
solcher Materialien erfolgt nach Druck- oder Färbeverfahren, bei dem die Farbstoffe
mit
Hilfe eines säurebindenden Mittels, wie Natrium-. hydroxyd, Natriumcarbonat oder
Natriumbicarbonat auf dem Fasermaterial waschecht fixiert werden. Verfahren dieser
Art sind aus der neueren Literatur bekannt (vgl. Melliand Textilberichte
1959, 539 und 1g65,#286. Nach diesen Verfahren können vor allem Cellulosetextilien
in tiefen marineblauen, blauen sowie blaugrauen und ähnlichen Farbtönen gefärbt
werden, die wesentlich bessere Beständigkeit gegenüber Waschbehandlungen aufweisen
als farbtonmäßig vergleichbare Färbungen mit Direkt-Farbstoffen. Von den erzielbaren
Echtheitseigenschaften sind insbesondere die guten Naß- und Lichtechtheiten sowie
die gute Beständigkeit der Färbungen und Drucke bei der chemischen Reinigung hervorzuheben.
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Beispiel 1 a) 21,7 Gewichtsteile 2-Amino-i-hydroxybenzol-4-ß-hydroxyäthylsulfon
werden unter Rühren in 65 Gewichtsteile konzentrierter Schwefelsäure eingetragen
und bis zur vollständigen,Lösung verrührt. Die Lösung wird dann auf 140 Gewichtsteile
Eis und 27 Gewichtsteile Wasser gegeben und bei 00 - 50C mit 20 Volumenteilen 5n
Natriumnitritlösung diazotiert. Anschließend wird mit 60 Gewichtsteilen Natriumcarbonat
vorsichtig abgestumpft.
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b) 25,2 Gewichtsteile 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure (95%ig)
werden mit 50 Volumenteilen Wasser angerührt und mit Natronlauge versetzt (pIi-Wert
7,5). Dann wird die -nach Absatz a) erhaltene Diazolösung mit dieser Lösung vereinigt,
wobei der pI-I-Wert 7,5 durch Zugeben von Natriumcarbonat dauernd eingehalten wird.
Nach Beendigung der Kupplung wird der entstandene Aminaazofarbstaff mit 20 Natriumchlorid
(bezogen auf das Volumen der Lösung ausgesalzen,
abfiltriert'und
mit 20 gewichtsprozentiger Natriumchloridlösung gewaschen, c) Der feuchte Filterrückstand
wird in 500 Volumenteilen Wasser bei 800C gelöst. In die erhaltene Lösung läßt man
20 Volumenteile 5n Natriumnitritlösung einlaufen und kühlt dann bis 400C ab. Die
Farbstofflösung gibt man anschließend unter Rühren in ein Gemisch aus 100 Gewichtsteilen
Eispulver und 50 Volumenteile 5n Salzsäure. Nach Beendigung der Diazotierung wird
die Suspension mit 2n Natriumcarbonatlösung auf den pH-Wert 5,5 gebracht und mit
einer Lösung vereinigt, die aus 50,0 Gewichtsteilen 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-2,4-disulfonsäure,
200 Volumenteilen Wasser und 65.Volumenteilen 2n Natriumcarbonatlösung ?xesteht.
Durch Zutropfen von 2n Natriumcarbonatlösung wird der p11-Wert 5,5 - 6,0 während
der Kupplung gehalten.*Die Farbstofflösung wird sodann bei 600C filtriert und mit
20 % Kaliumchlorid (bezogen auf das Volumen der Lösung ausgesalzen. Der erhaltene
Disazofarbstoff wird durch Filtration isoliert und mit verdünnter Kaliurnchloridlösung
gewaschen.
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d) Der feuchte Filterrückstand wird sodann in 500 Volumenteilen Wasser
bei 500C gelöst und mit@30 Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumacetat, 56 Voli:nenteilen
2n Natriumearbonatlösung und 25 Gewichtsteilen kristallisiertem Kupfersulfat versetzt.
Die Farb_stofflösung wird 2 Stunden bei 600C und einem p11-Wert 5,0 - 5,2 gerührt
und schließlich mit 25 % Kaliumchlorid (bezogen auf das Volumen der Lösung versetzt.
Man kühlt auf 50C ab und filtriert. Das Produkt wird mit wäßriger Kaliumchloridlösung
gewaschen und anschließend bei 500 - 600C im Vakuum getrocknet. Der erhaltene Kupferkomplex-disazofarbstoff,
der in Form der freien Säure die folgende Formel besitzt
stellt ein schwarzblaues Pulver dar, das sich in Wasser mit blauer Farbe leicht
löst.
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Ein Baumwollgewebe wird 1 Stunde bei 50oCmit 1000 Volumenteilen einer
Flotte behandelt, die 5 Gewichtsteile des obengenannten Farbstoffes, 50 Gewichtsteile
Natriumsulfat und 10 Gewichtsteile Natriumhydroxyd enthält. Anschließend wird die
Färbung widerholt kochend gespült, dann kochend geseift, wieder gespült und getrocknet.
Man erhält eine kräftige marineblaue Färbung, die eine sehr gute Lichtechtheit Lind
eine gute Beständigkeit gegenüber Waschbehandlungen sowie chemischen Reinigungen
aufweist.
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Verwendet man im obigen Beispiel anstelle des Schwefelsäureesters
von 2-Amino-l-hydroxybenzol-4-ß-hydroxyäthylsulfon 31,3 Gewichtsteile 2-Amino-l-hydroxybenzol-4-(ß-thiosulfatoäthylsulfon)
oder 27,2 Gewichtsteile Z-Amino-1-hydroxybenzol-4-(ß-diätliylamino-äthylsulfon)
so erhält man Farbstoffe mit ähnlich guten Eigenschaften.
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Beispiel 2 Der gemäß Beispiel 1, Absatz c) erhaltene Disazofarbstoff,
der in Form der freien Säure die folgende Formel besitzt,
wird in 1000 Volumenteilen Wasser durch Erwärmen auf 50°C gelöst. Biese Farbstofflösung
versetzt man mit 30 Gewichtsteilen Chromalauh und 50 Gewichtsteilen kristallisiertem
Natriumaceta,t. Sodann wird das Gemisch durch Zutropfen von 2n Natriumcarbonatlösung
auf den PR-Wert 5,5 gebracht und 12 Stunden unter Rückflußkühlung gekocht. Nach
Beendigung der Chromkomplexbildung läßt.man abkühleri und salzt den entstandenen
Farbstoff mit 25 - 30 % Kaliumchlorid (bezogen auf das Volumen der Lösung) aus.
Der ausgefallene Farbstoff wird nach 10 ständigem Nachrühren abfiltriert, wiederholt
mit wäßriger Kaliumchloridlösung gewaschen und 3.m Vakuum bei 50 - 60C getrocknet.
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Man erhält ein dunkles Pulver, das aus dem 2:1-Chromkomplex des Farbstoffes
der obengenannten Formel und anorganischen Salzen besteht, Der neue Farbstoff ergibt
in Gegenwart von .Natriumb#.carbonat einen blaugrauen Baumwolldruck, der gegenüber
Waschbehandlungen stabil ist.
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Beispiel,3 a) 26,a Gewichtsteile des Amino-monoazofarb$toffes, Welcher
durch alkalische Kupplung von diazotiertem
[email protected]. 6-disulfonsäure
mit -2-Amino-5#hydroxynaphthalin@ . 7-aulfonsäure erhalten wurde, werden in 350
Volumenteilen Wasser unter Zusatz von verdißnnter Natriumcarbonatlgsung . neutral.
geigst, worauf die Lösung mit
10,5 Volumenteilen 5n Natriumnitritlösung versetzt
wird. Sodann läüt rnan die . erhaltene Lösung langsam zu einem Gemisch aus 20 Volumenteilen
konzentrierter Salzsäure und 100 GewichtsteilenBis
unter Rühren
fließen. Nach beendeter £iazotierung wird das 'Gemisch mit einer neutralisierten
Lösung VQn.25,5 Gewichts-, teilen der Verbindung der Forme.
in 300 Volumenteilen
Wasser bei lo"o- vereinist d durch.-Zu. geben
von Natriumbicarbonat auf" den pH-Vert 6so - 6$r3 -einga.. stellt.- Nach Beerdigung
der Kupplung wird die Parbstoff.# lösung mit-24 Volumenteilen konzentr:,erter Salzsäure
sowie 25 ,% Kaliumchlorid (bereghnet@ auf das Volumen dor Lösung) versetzt. Der
.ausgefällte Disaxof;zrbetoff wird, sodann ab.. filtriert und wiederholt mit Kaliumchloridlä$ung
gewaschen.
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b) Der nach Absatz a) hergestellte Dieaxofarb$toff wird in
600 Volumenteilen Wasser unter Zugabe. Von Natriumbiearbonat neutral gelöst'.
Man versetzt die 146sung mit 3.0 Gewi@Utsteilen kristallisiertem Natriumacetat und
-12r5 Gewichtetel»len kristallisiertem Kupfersulfat und a rührt daa Gemisch 2 12
Stunden bei S0oG. Der entstandene.Kupfekompl.,xfarb stotft der als feie Säure die
folgende Formeln besitzt
wird mit 25 % Kaliumchlorid (berechnet auf das Volumen der Lösung) susgesaixendurch
Filtrieren isoliert und bei 60°G 3m Vakuum go tro akne t . .
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Man. erhält ein dunkelblaues das sich in: 'Nasser mit. blanexr Parba
jilat. In Gegenwart von Natriumhydroxyd können
xk ._, mit dem.
neuen Farbstoff sehr farbkräftige grünstichigblaue Baumwollfärbungen erzeugt werden.,
die gegenüber Waschbehand--lungen sowie Lichteinwirkung stabil sind. .
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. Beine. - - -22,$ Gewichtsteile des Mohoazofarbatoffes, weicher durch
alkalische Kupplung von, diazotierter 2-Anino-5-hydroxynaphthalin-7..aulfonsäure
mit l-Ämi..ho-$-hydroxynaphthalin-3,6-diaulfonsäure erhalten wurde, worden. als
frinatriumsaiz in eine Diazo> suspeneian eingetragen, welche durch Diazotierung
von 13p9 Gewiohtsteilen 2#-.ino.-'1,4-dimethoxy##5..ß-hXdroxyäthyl.sulfon-$chwefelsäutreester
98 gewichtsprozentig) in einer Mischung aus 300 Volumentellen lfaesar und
-10 Volumenteilen konzentrierter Salzsäure mit 8 Volumenteilen 5n Natriumnitritlösung
hergeacte:(It wanden war. Das Gemisch wird sodann durch Zugabe von N@triumcarbanat
auf den pN-Vert '6,0 - 625 gebx-coht und bis zur Boondigm^ig der.
Kupplüng durch weiteres Zugeben von Natriumearbenat- _bel diesem p'R-ert gehalten..
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Die entstandenem blaue Farbstofflösung- wird anschließend mit Bso-igsäux,e
bz-pII-V%rt 5,1 und dann mit 1G Gewichtsteilen kristallisiertem Kupfersulfat
und '#2 Gewichtatellen kristallist'tem Natriumacetat vorsetzt und 17 Stunden
bei Siedetemperatur gehalten.- Dis sang wird nun auf Q° .- 0C äbgekühlt und ibit
Naliumchlorid gesättigte wobei. dar gebildete Kupferkomplexfarbotoff, gegebenenfalls
nach Zugabe von etwas Methanol, ausgesalzen: wird. Das Produkt "wird durch Filtrieren
isoliert, dann mit Waliumchlorldlöaung gewaschen und getrocknet.
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Der Farbstoff,' der in: Fader freien Säure die folgende
Formel
besitzt,
stellt ein blaues Pulver dar, welches sich in Wasser mit*
blauer Farbe löst.
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Auf Baumwolle erhält man. in Gegenwart von Natriumhydroxyd
tiefe, gedeckte Blautöne, die gegenüber Lichteinwirkung und
Chemischreinigung
sehr stabil sind.
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Beispiel
r 7691 Gewichtsteile des aus dem
Amlnoaz®farbstoff der Formel
duxCr°°Diaotierung und saure Kupplung mit 1-Amino-ß-hydroxynaphthalin-2,
4--disulfonsäure erhaltenen Disazofarbstoffes werden als Kaliumsalz
in fein gemahlener Form langsam in
650 Volumenteile
konzentrierter Schwefelsäure-eingetragen und mehrere Stunden
bei Raumtemperatur verrührt, bis vollständige Lösung eingetreten ist.
Hierauf gießt man dass Gemisch unter Rühren auf '$00 Gewichtsteile
Fis, salzt den veresterten Farbstoff durch Zugabe von Kaiiumchlorid
aus und saugt ihn ab.
Der feuchte Filterkuchen wird--anschließend
mit Kaliumchloridlösung säurefrei gewaschen, und dann im Vakuum
bei 60ß - 70®'C getrocknet.
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Beim Aufbringexi auf Baumwolle oder Cellulose
in Gegenwart eines
säurebindenden Mittels und Nachbehandeln
mit einer essigsauren Kupfersulfatlösung erhält man eine waschechte, marineblaue
Färbung, die mit der nach Beispiel 1, Absatz d) erhaltenen Färbung identisch ist.-
.
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Beispiel 6 -82,3 Gewichtsteile des aus dem diazotierten Aminoazofarbstoff
der Formel
durch alkalische Kupplung mit 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure und
anschließende entmethylierende Kupferung erhaltenen Kupferkomplex-disazofarbstoffes
werden als Kaliumsalz zn"fein gemahlener Form in 920 Volumenteile wasserfreies Pyridn
eingetragen und nach Zugabe von 8 Gewichtsteilen Harnstoff auf 850C erwärmt. Bei
dieser@Temperatur trägt man nach und nach 40 Gewichtsteile Amidosulfonsäure-ein
und erhitzt anschließend-etwa 1 Stunde auf 1000C_- 1050C. Sodann destilliert
man etwa 600 Volumenteile Pyridin im Vakuum ab und gießt das Gemisch nach dem Abkühlen
in 2400 Volumenteile Wasser. Durch vorsichtige Zugabe*von verdünnter Salzsäure wird
das Gemisch schwach-'angesäuert und sodann mit Kallumchlorid gesättigt. Der ausgefallene
Farbstoff wird in-üblicher Weise isoliert und getrocknet. Man erhält ein dunkles-Pulver,
das in Gegenwart von Natriumcarbonat wasch- und lichtechte Marineblautöne auf Cellulosefasern
ergibt: Der Farbstoff ist mit dem gemäß Beispiel 4 erhaltenen Farbstoff identisch.
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Beispiel 7
45,2 Gewichtsteile des Kupferkomplex-disazofarbstoffes,
welcher nach Beispiel 1, Absatz d) erhalten wurde, werden in
Form
des Kaliumsalzes in 800 Volumenteilen Wasser bei 500 -60°C gelöst. Dann werden 15
Gewichtsteile Diäthylamin bei .400-- 500C zugetropft. Das Gemisch wird bei 200 -
40°C 16 - 20 Stunden gerührt und anschließend mit verdünnter Essigsäure 'auf den
pH-Wert 6,0 gebracht. Der Farbstoff wird mit Kaliumchlorid aasgesalzen, dann mit
Kaliumchloridlösung gewaschen .und getrocknet. Er besitzt als freie Säure die Formel
und ergibt in Gegenwart von Natriwnhydröxyd auf Cellulose marineblaue Drucke, die
gegenüber Lichteinwirkung und Chemischreinigung stabil sind.
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Beispiel 8
42,1 Gewichtsteile des aus dem diazotierten Aminoazofarbstoff
der Formel
durch alkalische Kupplung mit 1-Amino-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure und
anschließende Kupferung erhaltenen Kupferkomplex-disazofarbstoffs werden als Kaliumsalz
m-879 Volumenteilen Wasser bei
500 - 60°C gelöst. Die Lösung wird
mit
Essigsäure auf den pii-Wert
6,2 -
5,7 gebracht und sodann
mit 20
Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumthiosulfat versetzt.mDas
Gemisch wird
7 Stunden bei, 55o - 650.C
gerührt, wobei
der angegebene pH-Wert durch
Zutropfen von verdünnter Essigsäure eingehalten wird. Die Parbstofflösung wird heiß
filtriert und anschließend im Vakuum eingedampft. Man erhält ein dunkelblaues Pulver,
das sich in Wasser mit rotstichig blauer Farbe löst. Der Farbstoff besitzt als freie
Säure die Formel
und ergibt auf Cellulosefasern in Gegenwart von Nätriumhydroxyd eine kräftige«marineblaue
Färbung,
[email protected] und naßecht ist. Beispiel
9
56,9 Gewichtsteile des
Aminoazofarbstoffes
der Formel
werden als Natriumsalz in 895 Volumenteilen Wasser bei 600C - 700C gelöst und mit
20 Volumenteilen 5n Natriumnitritlösung
versetzt. Die erhaltene Lösung läßt man
innerhalb von 1
Stunde auf ein Gemisch aus 200 Gewichtsteilen Eis und 20 Volu-
menteilen
konzentrierter Salzsäure fließen, so daß die Tempera-
tur nicht über 50C änsteigt.
Man läßt das Gemisch 4 Stunden
bei 00 - 50C rühren und entfernt
sodann die überschüssige salpetrige Säure durch Zugab e, von Amidosulfonsäure. Nach
Einstellen des pH-Wertes auf 6,5 durch Zugeben von Natriumcarbonat werden 150,5
Gewichtsteile des Dinatriumsalzes der 1-J4t-N-Methyl-ß-chloräthylsulfonylamino)-benzoylamino7-8-hydroxynaphthalin-3,6-disulfonsäure
(38gewichtsprozentig) der Lösung -des Diazoniumsalzes zugesetzt. Durch Zutropfen
von verdünnter Natriumcarbonatlösung hält man das Kupplungsgemisch bei dem pH-Wert
6,5 - 7,0. Nach beendeter Kupplung gibt man 27 Gewichtsteile kristallisiertes Kupfersulfat
sowie 35 Gewichts-, teile kristallisiertes Natriumacetat zu und stellt den pH-Wert
5,0 - 5,5 mit verdünnter Essigsäure ein. Die Mischung wird 2 Stunden bei 600C gerührt
und zur Isolierung des entstandenen Kupferkomplex-farbstoffes im Vakuum eingedampft.
Der erhaltene Farbstoff, der als freie Säure die Formel
besitzt, ergibt in Gegenwart von Natriumhydroxyd eine kräftige, gedeckte Blaufärbung
auf ßaumwolle,'die gegenüber Lichteinwirkueg und Chemischreinigung stabil ist.
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In ähnlicher Weise, wie. in den. vorstehenden Beispielen beschrieben,
können die in der folgenden Tabelle aufgeführten Farbstoffe*hergestellt werden.
Sie ergeben auf Cellulosemateriaiien ebenfalls Färbungen und Drucke mit den gleichen,
weiter oben aufgeführten guten Echtheitseigenschaften.
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Die in der Tabelle angegebenen römischen Zahlen bedeuten dabei,
daß
als Mittelkomponente entweder 2-Amino-5-hydroxy-naphthalin-7-sulfonsäure@(I) oder
2-Amino-5-hydroxy-naphthalin-1,7-disulfonsäure (II) zur Herstellung der erfindungsgemäßen
_ Farbstoffe verwendet worden ist.