DE1542680A1 - Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums - Google Patents
Mittel zur Regulierung des PflanzenwachstumsInfo
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-
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG
Unser Zeichen: O.Z. 23 399 Schs/Gn Ludwigshafen am Rhein, den 21.12.1964
Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstt;ms
Er ist bekannt, Chlorcholinchlorid (CCC) zur Beeinflussung
des Pflanzenwachstums zu verwenden. Seine Wirkung befriedigt jedoch nicht ganz.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der Pormel
R2
in der R, R., R2 und R, Wasserstoff oder den Methyl- oder
Äthylrest, wobei die Reste R bis R, gleich oder verschieden sind, und Z einen gegebenenfalls mit Chlor, Brom, Carboxyl-,
Carboxalkyl- oder einer Hydroxylgruppe substituierten gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Rest mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen und X das Anion einer anorganischen oder organischen Säure bedeuten, bei zahlreichen Pflanzen,
insbesondere bei Getreide, z.B. Weizen, Roggen, Gerste und Hafer, aber auch bei Dikotylen (z.B. Sonnenblumen, Tomaten)
und verschiedenen Zierpflanzen, wie Poinsettien und Chrysanthemen, eine Reduzierung des Längenwachstums bewirken.
608/64 -2- /
009816/1847
- 2 - O.Z. 23 399
15A2680
Die behandelten Pfinzen weisen.demgemäß einen gedrungenen
Habitus af; fernerhin ist auch eine dunklere Blattfärbung zu· beobachten.
Die Wirksamkeit der Verbindungen geht auf das Kation zurück, so daß die Wahl des Anions beliebig ist. Anionen phytotoxischer
Säuren sollen jedoch nicht verwendet werden, wenn allein auf die Beeinflussung des Pflanzenwachstums und nicht auf
eine Abtötung der Pflanzen Wert gelegt wird. Geeignete Säuren sind beispielsweise: Salzsäure, Bromwasserstoff säure, Schwefelsäure, Kohlensäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, Essigsäure,
Propionsäure, Benzoesäure, Schwefelsäuremonomethyl- oder -äthylester,
2-Äthylhexansäure, Acrylsäure, Malein-, Bernstein-, Adipinsäure, Ameisensäure, Chloressigsäure, p-Toluolsulfonsäure,
Benzolsulfonsäure.
Die Verbindungen können den Pflanzen sowohl über den Boden als
auch durch Spritzung über das Blatt zugeführt werden. Sie lassen sich aber auch vorteilhaft in Mischung mit üblichen
Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie anderen Trägerstoffen anwenden. Zur Erhöhung der Wirksamkeit können auch Netzmittel
beigemischt werden. Außer der Boden- und Blattbehandlung kann auch eine Beizung des Saatgutes vorgenommen werden.
Infolge der relativ hohen Pflanzenverträglichkeit kann die Aufwandmenge stark wechseln, beispieleweise bis zu 15 kg
Wirkstoff/ha. Im allgemeinen sind aber Gaben von 0,5 bis 5 kg/ha als ausreichend anzusehen.
009816/1847
O.Z. 23 399
1542686
Die Herstellung der neuen Verbindungen kann nach verschiedenen Methoden erfolgen. Im allgemeinen wird man von einem bereits
partiell oder total alkylierten Hydrazin ausgehen,das man mit einem großen Überschuß an Alkylhalogeiid umsetzt; daher tritt
bei den partiell alkylierten Hydrazinen der neue substituierte oder unsubstituierte Alkylrest im allgemeinen an das Stickstoffatom,
das schon die meisten Alky!gruppen trägt, z.B.
CH,
CH,
N-NH2 + Br-CH2COOCH5
CH3 NH2
N - CH2COOCH5
Eine andere Mögü chkeit ist die Anlagerung von .fflkylenoxyden an
Hydrazine bzw. Alkylhydrazine, z.B.
C2H5
N-NH,
+ CH9CH0
\2/ 2
53J-BH-CH2CH20H
+ SOCl2 oder
HCl
Cl
Die Halogenalhylhydrazoniumsalze erlauben selbst wiederum die
Herstellung andersartig substituierter Hydrazoniumsalze,z.B.
durch Halogenwasserstoffeliminierung oder nucleophile aliphatische
Substitution.
-4-
ORIGINAL
009816/1847
- 4 - O.Z. 23 399
15Λ268Θ
Die quarterhären Hydrazoniumsalze sind oft stark hygroskopisch.
Im folgenden wird beispielsweise die Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbindung beschrieben:
In einem Überschuß (1300 Gewichtsteile) 1,2-Dichloräthan
werden bei 70 bis 8O0C unter gutem Rühren 90 Gewichtsteile
Ν,Ν-Dimethylhydrazin eingetropft. Die Reaktion ist exotherm.
Man läßt 1 bis 2 Stunden nachreagieren, saugt das kristalline Produkt ab und erhält das N,N-Dimethyl-(ß-chloräthyl)-hydrazoniumchlorid,
das nach dem Umkristallisieren aus Alkohol/ Essigsäureäthylester einen Schmelzpunkt von 116 bis 117 C hat,
Das überschüssige 1,2-Dichloräthan kann nach Beendigung der
Reaktion und nach dem Abtrennen des Hydrazoniumchlorids erneut für eine Umsetzung verwendet werden.
Die übrigen Verbindungen werden in entsprechender Weise
hergestellt.
Als Wirkstoffe werden beispielsweise genannt:
N-N
-5-
009816/1847
R1 | R2 | R3 | - | o.z. | X | 23 399 | 1290C | |
H | Methyl | Methyl | Chlorid | 1340C | ||||
R | H | Methyl | Methyl | Z | Chlorid | 154268® | 1080C | |
H | H | Methyl | Methyl | Propargyl | Chlorid | Fp | 117°C | |
H | H | Methyl | Methyl | ß-Brom- äthyl |
Chlorid | 127 bis | 1380C | |
H | Methyl | H | H | Methallyl | Chlorid | 133 bis | 1230C | |
H | H | Äthyl | Äthyl | ß-Chlor- äthyl |
Chlorid | 107 bis | 2170C | |
Methyl | H | Methyl | Methyl | ß-Chlor- äthyl |
Chlorid | 116 bis | 1060C | |
H | H | Methyl | Methyl | ß-Chlor- äthyl |
Chlorid | etwa 130 bis |
1880C | |
H. | H | Methyl | Methyl | Äthyl | Chlorid | 120 bis | s 15,3 * ι 15,0 # |
|
H | H | Methyl | Methyl | Allyl | Bromid | 216 bis | : 12,85$ : 13,15$ |
|
H | delta- Chlorbutyl |
103 bis | 37,4 * '37,6 4 |
|||||
H | ß-Methylen- carboxy- methyl |
185 bis | ||||||
Analyse 0 gef. ber. |
||||||||
ΪΙ gef. ber. |
||||||||
Br gef.j ber.! |
||||||||
In den folgenden Beispielen wird die Wirkung von N-(Chloräthyl)-Ν,Ν-dimethylhydrazoniumchlorid
(CMH) bei verschiedenen Pflanzen aufgezeigt:
Roggenpflanzen (Petkuser Sommerroggen) wurden in Glaegefäßen'
mit einem Durchmesser von 11,5 cm bei enteprechender Näfaretoffdosierung auf einem lehmigen Sandboden angezogen. Bei einer
Wuchshöhe von etwa 7 cm erfolgte die Spritzbehandlung mit einer wässerigen Lösung entsprechend 6 kg/ha Wirkstoff. Die
Veränderungen im Längenwachstum der Pflanzen 6 Wochen nach
der Behandlung gehen aus den folgenden Meeiwerten hervor:
009816/1847
-6-
- 6 - | rel. | O.Z. 23 399 | |
100 | 15/.268G | ||
Behandlung | 102 | ||
84 | |||
Unbehandelt | Pflanzenhöhe | ||
CCC 6 kg/ha | in cm | ||
CMH 6 kg/ha | 17.2 | ||
17.4 | |||
14.5 | |||
Beispiel 2 |
Haferpflanzen (Sorte Plämingstreue) wurden unter den gleichen Bedingungen wie unter Beispiel 1 angezogen. Die zu prüfenden
Wirkstoffe wurden hier am Tage der Aussaat als wässerige Lösung in den Boden eingebracht. Bach 6 Wochen konnte
folgende Wirkung festgestellt werden:
Behandlung | Pflanzenhöhe | rel. |
in cm | 100 | |
Unbehandelt | 30.9 | 94 |
CCC 12 kg/ha | 29.1- | 86 |
CMH 12 kg/ha | 26.5 | |
Beispiel 3 |
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 wurde Sommergerste (Sorte Ereuns Wisa) mit 12 kg/ha CHH und mit der
gleichen Menge CCC jeweils in Form wässeriger Lösungen behandelt. Die Wirkung der angewandten MIttel nach 6 1/2
Wochen geht aus den folgenden Angaben hervor:
• · -7-
009816/1847
- 7 _ | O.Z. | Pflanzenhöhe | cm | rel. | 2-3 399 | |
in | 1 | ' 100 | 154268Θ | |||
Behandlung | 31. | 8 | 89 | |||
27. | 5 | 82 | ||||
Unbehandelt | 27. | |||||
CCC 12 kg/ha | Beispiel 4 | |||||
CMH 12 kg/ha | ||||||
Unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Weizenpflanzen (Sorte Heines Koga) angezogen. Die Behandlung
erfolgte sowohl über den Boden am Tage der Sinsaat als auch als Blattsprltziing auf die etwa 7 cm hohen Pflanzen. Das
Ergebnis 7 1/2 t-r-w, "5 1/2 Wochen nach cer Behandlung zeigt
folgende Tatellei
Bodenbehandlung | if'laifize. | nhobö |
in cm- | rel. | |
Unbehandelt | 20.6 | 100 |
CCC 3 kg/ha. | 18.9 | 92 |
CCC 12 kg/ha | 15.3 | 74 |
CMH 3 kg/ha | 16.9 | 82 |
CMT 12 kg/ha | 14.8 | 72 |
-8-8AD ORIGINAL
009816/1847
- 8 - | O.Z. 23 399 | rel. | |
Spritz "behänd lung | 1542 Pflanzenhöhe |
100 | |
in cm | 84 | ||
Unbehandelt | 20.6 | 85 | |
CCC 6 kg/ha | 17.2 | 81 | |
CCC 9 kg/ha | 17.6 | 81 | |
CMH 6 kg/ha | 16.7 | ||
CMH 9 kg/ha | 16.7 |
009816/1847
Claims (3)
1. Mittel zur Regulierung des Pflanzenwachstums, enthaltend eine Verbindung der Formel
N-N L-Z
θ χθ
in der R, R1, R2 und R, Wasserstoff oder den Methyl- oder
Äthylrest, wobei die Reste R bis R, gleich oder verschieden sind, und Z einen gegebenenfalls mit Chlor, Brom, Carboxyl-,
Carboxalkyl- oder einer Hydroxylgruppe substituierten gesättigten oder ungesättigten aliphatischen Rest mit 2 bis
4 Kohlenstoffatomen und X das Anion einer anorganischen oder organischen Säure bedeuten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff in Mischung mit Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln
vorliegt.
3. Mittel nach Anspruch 1, enthaltend N,N-Dimethyl-(ß-chloräthyl)-hydrazoniumchlorid,
BADISCHE ANIHN- & SODA-FABRIK AG
009816/1847
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |