DE1492078B - Verfahren zur Dauer-Wasserwellung von Haaren und Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents

Verfahren zur Dauer-Wasserwellung von Haaren und Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens

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DE1492078B
DE1492078B DE1492078B DE 1492078 B DE1492078 B DE 1492078B DE 1492078 B DE1492078 B DE 1492078B
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Gregoire; Roussopoulos Paul; Paris; Zviak Charles Franconville Seine-et-Oise; Kalopissis (Frankreich)
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LOreal SA
Original Assignee
LOreal SA

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Description

3 4
die Haare, gegebenenfalls nach Spülen, trocknet und hältnis ändert sich im gleichen Sinne wie der pK des
dann die Wasserwellen-Wickler entfernt. Erfindungs- Thiols. Für Thiole mit einem höheren pK, wie 9,5 bis
gemäß werden somit die auf Wasserwellen-Wickler 10,5, kann das optimale Verhältnis bis auf 1,5 fallen,
aufgerollten Haare mit einem einzigen Wirkstoffge- es liegt aber vorzugsweise in der Größenordnung von 2
misch getränkt, das in einer Stufe die Reduktion und 5 und darüber. Für Thiole mit einem kleineren pK (9,5
die Reoxydation der Cystinbrücken des Keratins be- oder weniger) kann das optimale Verhältnis bis auf
wirkt. Nach genügend langer Einwirkung und gege- Werte von 0,5 absinken, es liegt aber vorzugsweise
benenfalls nach Spülen werden die Haare dann ge- innerhalb von 1 bis 1,5.
trocknet. Man kann im Gemisch demThiol sein entsprechendes
In Hinblick auf die erfindungsgemäß vorgesehene io Disulfid beifügen, was aber nicht unbedingt notwendig
Thiolkonzentration wird darauf hingewiesen, daß aus ist. Im gegenteiligen Falle wurde beobachtet, daß für
der britischen Patentschrift 799 432 bereits eine reduzie- die Erzielung optimaler Ergebnisse das Verhältnis der
rende Zusammensetzung für ein übliches zweistufiges molaren Konzentration des Disulfids zu jener des
Dauerwellverfahren (nicht Dauer-Wasserwellverfahren) Thiols um so größer sein muß, je bedeutender der
bekannt ist, die eine Thiolkonzentration im Bereich 15 Unterschied zwischen dem pK des verwendeten Thiols
von 8 bis 10 °/o aufweisen kann. Es fehlt jedoch jeder und dem Thiol ist, welches dem Disulfid entspricht.
Zusammenhang mit der erfindungsgemäß vorgesehenen Das erfindungsgemäß angewendete Gemisch von
Anwendung einer Mischung aus Reduktionsmittel und Thiol und Disulfid kann gegebenenfalls noch Zusätze
Oxydationsmittel in einem Verfahren zur Dauer- enthalten, wie sie für Lotionen für Dauer- oder
Wasserwellung von Haaren. 20 Wasserwellen üblich sind.
Das erfindungsgemäße Mittel zur Durchführung des Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung besteht Verfahrens behandelt man die Haare vor oder nach
aus einer Lösung eines Gemisches eines in einer Kon- dem Einrollen auf Wickler mit einer Thiol und Disulfid
zentration von 0,1 bis 10% vorliegenden Reduktions- enthaltenden Lösung.
mittels aus der Klasse der Thiole und mindestens eines 25 Nach einer hinreichend langen Einwirkungszeit, die
Disulfids eines Thiols als Oxydationsmittel, wobei die gewöhnlich 15 bis 20 Minuten beträgt, aber auch bis
molare Konzentration des Disulfids der molaren Kon- 30 Minuten erstreckt werden kann, werden die Haare,
zentration des Thiols gleich oder größer als diese ist ohne sie aufzurollen, gespült und die auf den Wicklern
und der pH-Wert der Lösung etwa 8,5 bis 9,5 beträgt. aufgerollten Locken getrocknet.
Erfindungsgemäß können als Thiole beispielsweise 30 Nach einer anderen Ausführungsform kann die das
Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Glykolthioglykolat, Thiol und das Disulfid enthaltende Lösung als Wasser-
Glycerinthioglykolat, Glykolthiolactat, /9-Mercapto- wellen-Lotion verwendet werden. Dabei werden die
äthanol, N-Carboxymethylmercaptoacetamid, Thio- Haare vor oder nach dem Einrollen auf Wasserwellen-
glycerin u. dgl. eingesetzt werden. Wicklern mit der das Thiol und das Disulfid enthalten-
AIs Disulfide können erfindungsgemäß beispiels- 35 den Lösung imprägniert. Um das gewünschte Ergebweise die Disulfide der vorstehend aufgeführten Thiole nis zu erzielen, genügt es, die Haare auf den Wicklern eingesetzt werden. So kann beispielsweise Dithiodi- im eingerollten Zustand zu trocknen,
glycerin, zweckmäßigerweise gemeinsam mit Thio- Nach dieser zweiten Ausführungsform der Erglykolsäure, verwendet werden. findung ist es auch möglich, unmittelbar der das
Gemäß der Erfindung kann für die Herstellung des 40 Thiol und das Disulfid enthaltenden Lösung für die
erforderlichen Disulfids auch vom entsprechenden Erzeugung von Wasserwellen übliche Zusätze, z. B.
Thiol ausgegangen werden, das im Zeitpunkt seiner synthetische Harze, zuzusetzen.
Anwendung mit einem Oxydationsmittel gemischt wird, Bei der erfindungsgemäß verwendeten Mischung von und zwar mit einer solchen Menge davon, daß ein ge- Thiol und Disulfid weisen das verwendete Thiol und eignetes Konzentrationsverhältnis zwischen dem Thiol 45 das dem verwendeten Disulfid entsprechende Thiol vor- und dem gebildeten Disulfid erhalten wird. Als Oxyda- teilhafterweise ungefähr den gleichen, zwischen 7 und tionsmittel, die für die Herstellung des Disulfids in 10,5, vorzugsweise bei 9 liegenden pK-Wert auf.
situ, ausgehend vom Thiol, geeignet sind, kommen Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung z. B. Wasserstoffperoxyd, Natriumjodat, Natriumper- weiter erläutern,
jodat, Natriumbromat od. dgl. in Betracht. Gemäß 50 B e i s ρ i e 1 1
der Erfindung ist es vorteilhaft, für den angegebenen
Zweck Oxydationsmittel zu verwenden, deren Reak- Für die Herstellung einer Dauer-Wasserwellung ge-
tionsgeschwindigkeit im alkalischen Milieu hinreichend maß der Erfindung wird eine Lösung folgender Zusam-
gering ist. Selbstverständlich können auch solche mensetzung verwendet:
Oxydationsmittel verwendet werden, die ausgehend 55 Glykolthioglykolat 4 g
von Thiolen in situ Disulfide in Lösungen bilden, wel- Ammoniak bis zur Erreichung eines''
ehe nicht, wie erfindungsgemäß, für eine Dauer-Was- pH-Wertes von 9 5
serwellung, sondern für eine wirkliche »selbstneutrali- Mit Wasser auffüllen auf lOo'g
sierende« Dauerwellung bestimmt sind. Glykoldithiodiglykolat ............ 12 g
Das Verhältnis der molaren Konzentration des 60
Disulfids zu jener des Thiols kann in weiten Grenzen Die Mischung wird hergestellt, indem ammoniaka-
schwanken, es ist aber im allgemeinen nicht niedriger lisches Wasser dem Glykolthioglykolat zugesetzt und
als 1 und liegt meist zwischen 1 und 2. In jedem Falle hierauf das Glykoldithiodiglykolat zugegeben wird,
soll das optimale molare Verhältnis von Disulfid zu Die Lösung besitzt einen pH-Wert von 9,5.
Thiol den besten Resultaten entsprechen. 65 Unmittelbar nach Herstellung dieser Lösung werden
Das optimale Verhältnis der molaren Konzentration die Haare damit imprägniert und dann auf Wasserweldes Disulfids zu der des Thiols ist abhängig vom pK- len-Wicklern eingerollt. Die Lösung wird bei Raum-Wert des verwendeten Thiols. Dieses optimale Ver- temperatur oder auch bei mäßiger Temperatur unter
der Haube 15 bis 20 Minuten lang einwirken gelassen und dann das Haar sorgfältig gespült. Schließlich wird getrocknet, das Haar aufgerollt und überkämmt, wodurch eine sehr gefällige Frisur erhalten wird.
Beispiel 2
Es wird eine Lösung folgender Zusammensetzung verwendet:
Thioglykolsäure 100%'g 3 g
Ammoniak (etwa 20°) 10 g
Wasser 69 g
Glykoldithiodiglykolat 18 g
Zur Herstellung der Mischung wird zum Zeitpunkt ihrer Verwendung das Dithiodiglykolat dem das Ammoniumthioglykolat enthaltenden Wasser zugegeben. Der pH-Wert dieser Lösung beträgt 9,5.
Die Haare werden mit der so erhaltenen Lösung imprägniert und dann auf Wasserwellen-Wicklern eingerollt. Nach einer etwa 15 bis 20 Minuten langen Einwirkurigszeit werden die Haare sorgfältig gespült und getrocknet. Schließlich werden die Locken aufgerollt und überkämmt, wobei eine sehr gefällige Frisur erhalten wird.
Die »selbst-neutralisierende« Wirkung der Lösung gemäß der Erfindung kann überprüft werden, indem eine Kopfhälfte in der eben geschilderten Weise, die andere Kopfhälfte jedoch mit einer Lösung behandelt wird, die nur die oben angeführte Thioglykolsäure sowie Ammoniak und Wasser enthält.
Nach Trocknung der Haare weist die nicht gemäß der Erfindung behandelte Kopfhälfte deutlich den Thiol-Geruch auf. Nach dem Waschen verschwindet auf dieser Seite die Dauerwellung sehr schnell, besonders an den Haarspitzen, während sie auf der gemäß der Erfindung behandelten Kopfhälfte erhalten bleibt.
Beispiel 3
Eine Wasser-Dauerwellung gemäß der Erfindung wird erhalten, wenn folgende Lösung in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise verwendet wird:
Thiomilchsäure 3 g
Ammoniak Ungefähr 6,75 g
Harnstoff 5 g
Wasser 67,25 g
Glykoldithiodiglykolat 18g
Damit werden durchwegs gute Ergebnisse erzielt.
Beispiel 4
. Füreine Wasser-Dauerwellung gemäß der Erfindung wird eine Lösung folgender Zusammensetzung verwendet :
Lösung a)
Thioglykolsäure in Form von
Ammoniumthioglykolat .-....■.·.. Ig
Ammoniak bis zur Erreichung eines
pH-Wertes von 9,5
Wasser ................... 50 cm3
Lösung b)
Glykoldithiodiglykolat ■.......·.... 3 g
Äthylalkohol zusetzen bis 50°
Mit Wasser auffüllen auf......... 50 cm3
Die Lösungen a) und b) werden gemischt. Etwa 20 cm3 dieser Lösung werden sodann auf die gewaschenen und mit einem Tuch abgequetschten Haare aufgetragen. Diese werden dann auf Wasserwellen-Wicklern eingerollt und in der für Wasserwellen üblichen Weise getrocknet. Schließlich werden die Haare aufgerollt und überkämmt, wobei eine sehr haltbare Frisur erzielt wird.
Beispiels
Für die Herstellung einer Wasser-Dauerwellung ίο gemäß der Erfindung wird eine Lösung folgender Zusammensetzung erzeugt:
a) Polyvinylpyrrolidon 0,4 g
Thioglykolsäure in Form von Ammo-
niumthioglykölat .. ·. ■ 0,2 g
Ammoniak bis zur Erreichung eines
pH-Wertes von 9,5
Mit Wasser auffüllen auf 20 cm3
b) Glykoldithiodiglykolat als Pulver... 0,6 g
Unmittelbar vor der Verwendung der Lösung wird die unter b) angeführte Komponente in der Lösung a) gelöst und diese Mischung sofort auf die vorher gewaschenen Haare aufgebracht. Dann werden die Locken auf Wasserwellen-Wicklern eingerollt und nach dem Trocknen wieder ausgerollt und überkämmt.
Die so erhaltene Frisur wirkt unvergleichbar lebhaft,
die Haare wirken fülliger und lassen sich sehr leicht frisieren.
Die so erhaltenen Wässerwellen haben im Vergleich zu Wasserwellen, die ohne die erfindungsgemäße Verwendung von Thioglykolsäure und Glykoldithiodiglykolat hergestellt wurden, eine beträchtlich verbesserte Haltbarkeit.
Beispiel^
Eine Dauer-Wässerwellüng gemäß der Erfindung wird auch erhalten, wenn eine aus den beiden folgenden Bestandteilen bestehende Lösung in der im Beispiel 5 beschriebenen Weise verwendet wird:
ä) Polymercaptoverbindung, die durch
Kondensation von /9-Mercaptoäthylamin mit dem Äthylen-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat erhalten wird
(Molares Verhältnis Äthylen: Anhydrid ist gleich 1,16:1) 0,6 g
Äthylalkohol zusetzen bis .. .· 25°
Thioglykolsäure in Form Von Ammoriiumthioglykolat ....... 0,4 g
Ammoniak bis zur Erreichung eines
pH-Wertes Von 9,5
Mit Wasser auffüllen auf ........... 20 cm3
b) Glykoldithiodiglykolat in Pulverform
0,6 g
Beispiel 7
Eine Dauer-Wasserwellung gemäß der Erfindung wird auch erhalten, wenn die aus nachfolgenden Bestandteilen bestehende Lösung verwendet wird:
a) Glykolthioglykolat 1,5 g
b) Viriylpyrrolidön/Vinylacetat-Kopoly-
meres 2 g
Äthylalkohol zusetzen bis 30°
Ammoniak (20%ig), ungefähr ..... 3 cm3
Mit Wasser auffüllen auf. 100 cm3
c) Glykoldithiodiglykolat 4,5 g
I 492 078
7 8
'Diese Komponenten werden im Zeitpunkt der An- Beispiel 11
wendung der Lösung gemischt; die Mischung hat einen TT ... . .
pH-Wert von 9,5 und einen Alkoholtiter von 30°. T Krause Haare können gemäß der Erfindung mit einer
20 cm3 dieser Lösung werden sofort so wie im Bei- LosunS ^!gender Zusammensetzung behandelt werden,
spiel 5 angeben verwendet. Die erzielten Ergebnisse 5 a) Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Ko-
sind durchwegs sehr gut. polymeres 0,5 g
Äthylalkohol zusetzen bis 25°
Beispiel 8 Thioglykolsäure 0,42 g
Ammoniak bis zur Erreichung eines
Für eine erfindungsgemäße Dauer-Wasserwellung 10 pH-Wertes von 9,5
von sehr empfindlichen Haaren wird folgende Lösung Mit Wasser auffüllen auf 20 cm3
zum Zeitpunkt ihrer Verwendung hergestellt: b) Glykoldithiodiglykolat 0,9 g
Thioglykolsäure 2 g
Glykoldithiodiglykolat 12 g 1S Unmittelbar vor ihrer Verwendung wird durch
• ι μλο> , · τ- ·, Zugabe der Komponente b) zu der Mischung a)
Ammoniak (20 ) bis zur Erreichung ^* Lotion hage^ Damit werden die natürlich
eines pH-Wertes von 8,5 gekräuselten Haare behandelt und auf Wasserwellen-
Mit Wasser auffüllen auf 100 g Wicklern eingerollt; nach dem Trocknen werden die
20 Wasserwellen aufgerollt. Die ursprüngliche natürliche
Mit dieser Lösung wird Locke für Locke imprägniert Kräuselung wird durch die Wirkung der Lotion aufge-
3j\' und sofort auf Wasserwellen-Wickler aufgerollt. lockert und die Wasserwellung leicht gemacht. Die so
** Nach 10 bis 15 Minuten wird sehr sorgfältig gespült erhaltenen Wasserwellen sind besser haltbar als die auf
und getrocknet. herkömmlichem Wege erzeugten, und zwar selbst bei
; Nach vollständiger Trocknung werden die Wickler 25 sehr feuchtem Wetter. Eine merkliche Neigung, die
! abgenommen und die Haare überkämmt. Die Locken ursprüngliche natürliche Kräuselung wieder zu bilden,
wirken sehr lebhaft und lassen sich leicht legen. Der ist kaum feststellbar.
: verliehene Eindruck hält an; die Haare behalten ein Nach mehrmaliger Anwendung dieser Wasserwellen-
; angenehmes Aussehen und einen guten Griff. Lotion verschwindet die Neigung der Haare, ihre ur-
30 sprüngliche Kräuselung wieder anzunehmen, immer
B e i s D i e 1 9 ' mehr, und man erhält eine Frisur mit gut haltbaren
; breiten Wasserwellen.
Eine Lösung folgender Zusammensetzung wird im B e i s d i e 1 12
Zeitpunkt ihrer Verwendung hergestellt:
35 Eine Lösung folgender Zusammensetzung wird be-Glycerinthioglykolat 3,7 g reitet:
Glycerindithiodiglykolat 7 g Glykolthioglykolat 6 g
Ammoniak bis zur Erreichung eines Polyvinylpyrrolidon 2 g
pH-Wertes von 9,5 Ammoniak bis zur Erreichung eines
f .... „, .„..„ . Λ ' 4° pH-Wertes von 9,5
Mit Wasser auffüllen auf 100 g M£ Wasser auffmlen auf 90 cm3
Diese Lösung wird für die Dauer-Wasserwellung Unmittelbar vor ihrer Verwendung wird dieser Lö-
W von entfärbten Haaren verwendet. Man verfährt dabei sung eine Lösung von 0,84 g Natriumbromat in 10 cm3 so wie im Beispiel 8 angegeben und erhält durchwegs 45 Wasser zugesetzt.
ausgezeichnete Resultate. Bei der Mischung der beiden Lösungen tritt infolge
der Oxydation des Glykolthioglykolates zu Glykoldi-Beispiel 10 thiodiglykolat durch das Natriumbromat eine leichte
Temperaturerhöhung ein.
Unmittelbar vor ihrer Anwendung wird die Lö- 5» Zur Herstellung einer Dauer-Wasserwellung werden sung a) folgender Zusammensetzung mit der Kompo- die Haare mit 20 cm3 dieser Lösung imprägniert, auf nente b) vereinigt: Wasserwellen-Wicklern eingerollt und getrocknet.
Die erzielten Ergebnisse sind ausgezeichnet und
a) Polyvinylpyrrolidon 0,4 g durchaus vergleichbar mit jenen, die mit einer Lösung
Thioglykolsäure 0,2 g 55 erhalten werden, die aus einer Mischung von Glykol-
Ammoniak bis zur Erreichung eines thioglykolat und Glykoldithiodiglykolat hergestellt
pH-Wertes von 9,5 wird.
Mit Wasser auffüllen auf 20 cm3 _ . . , , „
Beispiel 13
b) Glykoldithiodiglykolat 0,6 g 6
Folgende Lösung wird unmittelbar vor ihrer Ver-
.,. ,. T .. -jTii-Ti· ·· · wendung hergestellt:
Mit dieser Losung wird Locke fur Locke imprägniert
und jede angefeuchtete Locke auf einen Wasserwellen- Thioglykolsäure 2,5 g
Wickler eingerollt. Nach Trocknung in herkömmlicher Glykoldithiodiglykolat 15 g
Weise werden die Wasserwellen aufgerollt und über- 65 Ammoniak (20°) etwa 10 g
kämmt. Die Haare wirken viel fülliger und sehr lebhaft. (so daß schließlich eine n-ammoniaka-
Die Wasserwellen legen sich leicht und halten sich sehr Iische Lösung entsteht)
gut, selbst bei feuchtem Wetter. Mit Wasser auffüllen auf 100 g
209 549/515
9 10
Durch diese Lösung wird ein CO,-Strom geleitet, eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt:
derart, daß der pH-Wert der Lösung durch Bildung Thioglykolsäure 015 g
von Ammoniumcarbonat auf 9 sinkt. Die Lösung wird Dithiodi«lycerin l'g
unter den im Beispiel 1 angegebenen Bedingungen ver- Alkohol zusetzen bis auf Υ.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 50°
wendet und führt durchwegs zu ausgezeichneten Er- 5 Vinylpvrrolidon/Vinylacetat-Kopoly-
gebmssen. mere's........ 1,5 g
Beispiel 14 Ammoniak bis zur Erreichung eines
,. TT . ^ ,„ „ pH-Wertes von 9,5
^ die Herstellung einer Dauer-Wasserwellung ge- MU Wasser auffülIen auf 100 g
maß der Erfindung wird folgende Losung unmittelbar io
vor ihrer Verwendung hergestellt: Es wird wie im vorhergehenden Beispiel gearbeitet.
Thioglykolsäure 0 5» ^e so erhaltene Frisur wirkt sehr lebhaft, und die
Dithiodiglycerin 3^ Haare lassen sich leicht frisieren-
Ammoniak bis zur Erreichung eines ' Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung werden
pH-Wertes von 9 5 15 un*er ausgezeichneten Bedingungen Dauer-Wasser-
Mit Wasser auffüllen'auf '.'.'.''.'.'..... lOo'g welIen sehr §uter Qualität erhalten. Im Vergleich zu der
herkömmlichen Wasserwellung hat das erfindungs-
20 cm3 dieser Lösung werden sofort auf die vorher gemäße Verfahren den Vorteil, daß — ohne den gewaschenen Haare aufgetragen, die Locken auf Was- Arbeitsgang zu komplizieren — Wasserwellen mit serwellen-Wickler eingerollt und nach dem Trocknen 20 einer Haltbarkeit erzielt werden, die ansonsten für wieder aufgerollt und überkämmt. Die so erhaltene Dauerwellen typisch ist.
Frisur wirkt sehr lebhaft, die Haare sind füllig und Im Vergleich zu den bis heute bekanntgewordenen
lassen sich leicht frisieren. Verfahren zur Herstellung von Dauer-Wasserwellen
hat das Verfahren gemäß der Erfindung den doppelten
B e i s ρ i e 1 15 25 Vorteil, daß der Arbeitsgang viel einfacher ist und daß
durch das Thiol eine vollständige »Neutralisation« der
Unmittelbar vor ihrer Verwendung wird folgende zerstörten Keratinbindungen sicher erreicht wird, was Lösung hergestellt: bei den bisher benutzten Verfahren gewöhnlich nicht
Thioglykolsäure 0,3 g der Fall ist.
Dithiodiglycerin 2 g 3° Selbstverständlich sind die beschriebenen Methoden
Ammoniak bis zur Erreichung eines nur Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
pH-Wertes von 9,5 es sind, ohne über den Rahmen der Erfindung hinaus-
Mit Wasser auffüllen auf 100 g zugehen, noch zahlreiche Modifikationen möglich.
So könnten zur Verbesserung der Haltbarkeit und
Etwa 20 cm3 dieser Lösung werden auf das vorher 35 sonstiger Eigenschaften der Dauer-Wasserwellen vergewaschene Haar aufgetragen, die Locken auf Wasser- schiedene Zusätze zu der Behandlungslösung erfolgen, wellen-Wicklern eingerollt und nach dem Trocknen unter der Voraussetzung, daß sie sich mit dem Thiolwieder aufgerollt und überkämmt. Die so erhaltene Disulfid-Gemisch vertragen.
Frisur wirkt sehr lebhaft, die Haare sind füllig und In jenen Fällen, wo als Wasserwellen-Lösung eine
lassen sich leicht frisieren. 40 das Thiol und das Disulfid enthaltende Lösung ver-
. -I1-- wendet wird, ist es überdies auch zweckmäßig, das
Beispiel 16 Verhältnis Thiol/Disulfid zu vergrößern, um der
Für die Herstellung von Wasserwellen auf ent- Luftoxydation des Thiols beim Trocknen Rechnung
färbten Haaren wird unmittelbar vor ihrer Verwendung zu tragen.

Claims (2)

1 2 ßende Wasserwellung erhält die durch die Dauerwel- Patentansprüche: lung erzielte Lockung einen größeren Krümmungsradius.
1. Verfahren zur Dauer-Wasserwellung von Gemäß dem Stand der Technik wird somit zuerst Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß 5 eine Dauerwellung und dann eine Wasserwellung man die Haare mit der Lösung eines Mittels im- durchgeführt, d. h., es liegt eine Aufeinanderfolge prägniert, das aus einem Gemisch eines in einer zweier verschiedener Haarverformungsarten vor.
Konzentration von 0,1 bis 10% vorliegenden Re- Dabei ist, wie oben bereits erwähnt, die Dauerwelduktionsmittels aus der Klasse der Thiole und lung stabil und widersteht insbesondere der Einwirmindestens eines Disulfide eines Thiols als Oxyda- io kung von Feuchtigkeit. Die Verformung der Haare tionsmittel besteht, wobei die molare Konzen- durch Wasserwellung hat dagegen nur zeitweiligen tration des Disulfids der molaren Konzentration Charakter, und die erzeugten Wasserwellen sind gedes Thiols gleich oder größer als diese ist, der gen Feuchtigkeit sehr empfindlich, trotz der AnpH-Wert der Lösung etwa 8,5 bis 9,5 ist, die Wendung verschiedener Mittel, welche die Beständig-Haare auf Wasserwellen-Wickler einrollt, das 15 keit der durch Wasserwellung erhaltenen Verformung Mittel auf die in die gewünschte Form gebrachten verlängern sollen.
Haare für eine Zeitspanne bis 30 Minuten einwirken Um den Zeitaufwand für die Herstellung einer
läßt, die Haare, gegebenenfalls nach Spülen, trock- Frisur zu verringern, wurde versucht, die Dauerwellung
net und dann die Wasserwellen-Wickler entfernt. und die Wasserwellung der Haare durch Einrollen der
2. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach 20 Haare auf Haarwickler mit einem Durchmesser von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus etwa 15 bis 20 mm gleichzeitig durchzuführen. Die so einer Lösung eines Gemisches eines in einer eingerollten Haarlocken werden hierauf mit einer Konzentration von 0,1 bis 10% vorliegenden Reduktions- und dann mit einer Oxydationslösung Reduktionsmittels aus der Klasse der Thiole und behandelt, um eine Dauerwellung zu erzielen, anmindestens eines Disulfids eines Thiols als Oxyda- 25 schließend werden die noch auf den gleichen Wicklern tionsmittel besteht, wobei die molare Konzentration eingerollten Haare gespült und — nachdem sie gedes Disulfids der molaren Konzentration des Thiols gebenenfalls mit einer Lösung für die Wasserwellung gleich oder größer als dieses ist und der pH-Wert imprägniert wurden — getrocknet. Auf diese Weise der Lösung etwa 8,5 bis 9,5 ist. wird ein beachtenswertes Ergebnis erzielt, das ge-
30 wohnlich als Dauer-Wasserwellung bezeichnet wird. Diese Dauer-Wasserwellung hat gegenüber der
hergebrachten Wasserwellung den Vorteil, daß den
Haaren eine stabilere und dauerhaftere Verformung verliehen wird. Trotzdem ist die Dauer-Wasserwel-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur 35 lung bis heute ein schwierig anzuwendendes Verfahren,
Dauer-Wasserwellung von Haaren sowie Mittel zur weil alle Phasen desselben durchgeführtwerdenmüssen,
Durchführung dieses Verfahrens. solange die Haare auf den Wasserwellen-Wicklern
Unter einer Dauerwellung versteht man bekanntlich eingerollt sind, denn diese Wickler dürfen erst nach
eine dauerhafte Verformung der Haare, die dadurch Trocknung der Haare entfernt werden. Insbesondere
erzielt wird, daß man die S-S-Bindungen des Kera- 40 die zweite Stufe des Dauerwellvorganges, nämlich die
tins der Haare durch Einwirkung eines Reduktions- sogenannte Neutralisation, ist besonders schwierig
mittels öffnet, wodurch die Haare in einen die Ver- durchzuführen, weil die zur Anwendung gelangende
formung erlaubenden plastischen Zustand überführt Oxydationslösung, die nur schwer in das Innere der
werden, und anschließend, gegebenenfalls nach einer Haare eindringt, nicht im Überschuß angewendet wer-
Spülung, die S-S-Bindungen des Cystins des Keratins 45 den darf, ohne Gefahr zu kufen, daß eine Entfärbung
der Haare wieder herstellt, wobei die Haare in verform- der Haare eintritt. Außerdem darf diese leicht aggres-
tem Zustand gehalten werden. Die Wiederherstellung siv wirkende Oxydationslösung nicht auf die Kopfhaut
dieser Cystinbrücken geschieht durch Aufbringen eines bzw. die Haut der behandelten Person gelangen,
sogenannten »Neutralisationsmittels« auf die Haare, Außerdem hat dieses Verfahren den Nachteil, daß
das ein Oxydationsmittel darstellt. Eine auf diese Weise 50 bei Durchführung der Dauer-Wasserwellung nachein-
hergestellte Dauerwellung hat den Vorteil, daß die ander verschiedene Wirkstofflösungen auf das Haar
Haare eine stabile und dauerhafte Form erhalten, die aufgebracht werden müssen.
sich selbst dann nicht ändert, wenn die Haare dem Die vorliegende Erfindung schafft nun ein Verfahren Einfluß der Luftfeuchtigkeit ausgesetzt oder sogar ge- zur Dauer-Wasserwellung von Haaren, das bedeutend waschen werden. Dagegen haben Dauerwellen den 55 einfacher verläuft und gleichzeitig bessere Ergebnisse Nachteil, daß sie auf Lockenwicklern mit verhältnis- liefert. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Dauermäßig kleinem Durchmesser, beispielsweise von 8 bis Wasserwellung von Haaren ist dadurch gekennzeichnet, 10 mm, hergestellt werden müssen, da sonst eine be- daß man die Haare mit der Lösung eines Mittels imständige Verformung der Haare nicht erzielbar ist. prägniert, das aus einem Gemisch eines in einer Kon-Die Notwendigkeit, derartige Lockenwickler mit klei- 60 zentration von 0,1 bis 10% vorliegenden Reduktionsnem Durchmesser zu verwenden, liefert als Ergebnis mittels aus der Klasse der Thiole und mindestens eines der Dauerwellung eine Lockung mit kleinem Krüm- Disulfids eines Thiols als Oxydationsmittel besteht, mungsradius, die nicht dem Zeitgeschmack entspricht. wobei die molare Konzentration des Disulfids der In der Praxis schließt sich deshalb an die Dauerwellung molaren Konzentration des Thiols gleich oder größer der Haare noch eine Wasserwellung an, bei der die 65 als diese ist, der pH-Wert der Lösung etwa 8,5 bis 9,5 Haare angefeuchtet und auf Lockenwickler mit einem ist, die Haare auf Wasserwellen-Wickler einrollt, das größeren Durchmesser, beispielsweise von 15 bis 30 mm, Mittel auf die in die gewünschte Form gebrachten Haare gerollt und getrocknet werden. Durch diese anschlie- für eine Zeitspanne bis 30 Minuten einwirken läßt,

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0200208A2 (de) * 1985-04-29 1986-11-05 Richardson-Vicks, Inc. Pantethinkomponente zum Dauerwellen von Haar

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0200208A2 (de) * 1985-04-29 1986-11-05 Richardson-Vicks, Inc. Pantethinkomponente zum Dauerwellen von Haar
EP0200208A3 (en) * 1985-04-29 1987-03-18 Richardson-Vicks, Inc. Pantethine component for hair permanent waving

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