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Verfahren zur Durchführung einer dauernden Formveränderung von Haaren
in einem Arbeitsgang und Mittel zur Durchführung des Verfahrens.
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---------------------------------------------------Es ist bekannt,
eine dauernde Formveränderung von Haaren durchzuführen, indem zuerst eine Lösung
von Reduktionsmitteln, wie Mercaptanen, auf das Haar gegeben wird, die man während
einer angemessenen Zeit einwirken läßt um anschliessend, nachdern das Haar gegebenenfalls
gespült wurde, die Haare mit einem Mittel das als 11Neutralisierungsmittel'1 bezeichnet
wird, zu imprägnieren, wobei dieses Mittel meist aus einer oxydierenden Lösung besteht,
die dazu dient, die durch die Reduktionslösung zerstörten Cystinbrücken wieder herzustellen.
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Die Tatsache, da3 man gezwungen ist, nacheinander zwei verschiedene
Lösungen auf die Haare zu bringen, von denen jede ca. 15 bis 20 Minuten dort verbleiben
muß, und daß die Notwendigkeit besteht, eine Zwischenspulung des Haares vorzunehmen,
stellt in der Anwendung der zur Zeit benutzten Verfahren
einen
Nachteil dar, und es wurde schon versucht, Abhilfe zu schaffen, ohne jedoch so zufriedenstellende
Ergebnisse zu erzielen, daß man tatsächlich von einer Dauerformveränderung der Haare
in einem Zuge sprechen kann.
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Tatsächlich zielten die meisten Versuche, die bis heute durchgeführt
wurden, darauf hinaus, die zweite"Neutralisierung"genannte Phase durch die alleinige
oxydierende Wirkung des Sauerstoffs der atmosphärischen Luft zu ersetzen.
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Unter solchen Bedingungen können Ergebnisse nur dann erzielt werden,
wenn man die Haare während einer ausreichenden Dauer in der Form hält, die man dem
Haar geben will, so daß der Sauerstoff der Luft Zeit hat, die gewünschte Wirkung
zu erzielen.
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Es wurde bis heute kein zufriedenstellendes Ergebnis in dieser Richtung
erzielt, und es scheint nicht, daß solche Verfahren der Dauerformveränderung der
Haare in einem Zuge in den Handel gelangten, noch verwirklicht wurden, d.h.
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Verfahren, bei denen man gleichzeitig eine einzige Lösung oder Zubereitung
auf das Haar bringt und nach deren Einwirkung die Dauerformveränderung der Haare
erzielt wird, ohne daß es notwendig ist, die Haare mittels Haarwickel oder irgend
anderer Mittel in Form zu halten.
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Eine lösung dieses Problems schien von vornherein schwer möglich,
da der Dauerformveränderungs-Prozeß der Haare auf
der Sprengung
der Cystinbrücken durch ein Reduktionsmittel beruht, gefolgt von deren Wiederaufbau
mit Hilfe eines Oxydationsmittels, und so ist es erforderlich, um die Dauerformveränderungin
einem Zuge zu erzielen, zwei Stoffe zu vermischen, von denen der eine reduzierende,
der andere oxydierende Wirkung zeigt, wobei beide die natürliche Neigung besitzen,
miteinander zu reagieren und sich bezüglich ihrer Wirkung auf die Haare gegenseitig
zu hemmen scheinen.
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Um dieses Ziel zu erreichen, wurde von der Annahme ausgegangen, daß
es nicht notwendig ist, sofort die Sprengung aller -S-S-Bindungen zu erzielen, um
anschließend deren Aufbau durchzuführen, nachdem die Verlagerung der Keratintetten
im Verhältnis der einen zu den anderen mechanisch hervorgerufen wurde, daß es hingegen
genügen wUrde, ständig die Sprengung und den Wiederaufbau einer gewissen Anzahl
von Keratinbindungen hervorzurufen, während das Haar in einem ausreichenden Formveränderungszustand
gehalten wird, um die Verschiebung der Keratinketten in dem Maße hervorzurufen,
wie dies durch die Sprengung ihrer S-S-Bindungen möglich ist.
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Es versteht sich, daß es zur Durchführung eines auf dieser Annahme
beruhenden Verfahrens erforderlich war, daß die Geschwindigkeit der reduzierenden
Wirkung und die der oxydierenden Wirkung der Lösung im wesentlichen gleich gegenüber
der Keratinsubstanz ist und ihr absoluter Wert so gewählt wird, daß die Wiederbindungswahrscheinlichkeit
einer vorher durch
die Reduktionslösung der Mischung gesprengten
Cystinbrücke nach einer ausreichenden Zeitspanne so bemessen ist, daß sich die Keratinketten
inzwischen unter der. Wirkung der vorhandenen mechanischen Spannung verschieben
können.
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Es war zudem wUnschenswert, in einem solchen System die selbsttätige
Wiederherstellung des Reduktionsmittels, ausgehend von dem Oxydationsmittel und
umgekehrt, zu erhalten.
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Die Erfindung betrifft ein neues Dauerformveränderungsverfahren der
Haare, das auf den oben angestellten Überlegungen beruht. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zur Dauerformveränderung der Haare in einem Zuge, wobei
dieses Verfahren im wesentlichen darauf beruht, da9 man die Haare, die einer ausreichenden
mechanischen Form veränderung unterworfen sind, mit einer Lösung behandelt, die
in Mischung zumindest ein Reduktionsmittel, das zur Klasse der Mercaptane gehört,
und zumindest ein Oxydationsmittel aus einem Disulfid von Verbindungen der Klasse
der Mercaptane enthält, wobei die molare Konzentration des Disulfids höher ist als
die des Mercaptans, und wobei die obengenannte Verbindung während einer Zeitspanne
von z.B. 5 bis 70 Minuten einwirken gelassen wird, das Haar gespült und die Behandlungsmittel,
die die mechanische Formveränderung der Haare hervorrufen, entfernt werden.
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Als Abänderung des erflndungsgemäßen Verfahrens kann die Methode der
sog. Zwischenpausenzeit benutzt werden. Gemäß
dieser besonderen
Ausführungsform läßt man zunächst auf die auf zwickel gelegten Haare die Mercaptan-
und Disulfid mischung während der erforderlichen Zeit einwirken, worauf dann bei
auf den Wickeln aufgerollten Haaren eine ausgiebige Spülung durchgeführt wird, nach
der man ca. 5 bis 30 Minuten, vorzugsweise 10 bis 20 Minuten wartet, während anschließend
die Wickel entfernt und die Schlußspülung durchgeführt wird.
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Unter den zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendbaren
Mercaptanen, seien folgende genannt: Thioglykolsäure, Thioglycerin, Glykolthioglykolat,
Glycerinthioglykolat, Glykolthioactat, ß-Mercaptoäthanol, N-Carboxymethylmercaptoacetamid,
ThiomilchsäurB, Thio-ß-mercaptopropionsäure etc..
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Erfindungsgemäß kann man als Disulfide z,B. die Mercaptandisulride
benutzen, die im vorgehenden Absatz erwähnt wurden.
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Das molare Konzentrationsverhältnis des Disulfids zu dem des Mercaptans
kann in ziemlich breiten Grenzen variieren, es liegt jedoch nicht unter 1, sondern
im allgemeinen in der Größenordnung zwischen 1,5 und 3.
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Die Konzentration an Mercaptan ist nicht ein wesentliches Yennzeichen
der Erfindung. Sie kann in weiten Grenzen variieren, jedoch beläuft sie sich im
allgemeinen zwischen 02 und 0,8 Mol pro Liter.
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In jedem Fall muß man das gunstigste molare Verhältnis von Disulfid/Mercaptan
in Abhängigkeit von den besten erzielten Ergebnissen wählen, da natürlich bei einer
Erhöhung der Disulfidkonzentration die Wideraufbaugeschwindigkeit der Keratinbindungen
und umgekehrt erhöht wird. Die Erhöhung dieser Wiederaufbaugeschwindigkeit der Cystinbrücken
ist durch die Tatsache begrenzt, daß die Dauerformveränderung nur dann erreicht
werden kann, wenn die relative Verschiebung der Keratinketten Zeit hatte, zwischen
der Zerstörung und dem Wiederaufbau der entsprechenden -S-S-Bindungen zu entstehen,
woraus folgt, daß kein Interesse vorliegt, eine zu große Wideraufbaugeschwindigkeit
zu erhalten.
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Setzt man andererseits die Wiederaufbaugeschwindigkeit der -S-S-Bindungen
zu sehr herab, indem man die molare Konzentration des Disulfids verringert, so entfernt
man sich gleichfalls von dem gewUnschten Ziel, denn am Ende des Vorgangs bleiben
eine große Anzahl der -S-S-Bindungen aufgrund der zu schwachen Disulridkonzentration
geöffnet, wodurch nur teilweise die sog. Neutralisierungsphase" erreicht wird.
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Es wurde nun gefunden, daß das günstigste Verhältnis der molaren Konzentration
des Disulfids zur molaren Konzentration des Mercaptans vom pK-Wert des verwendeten
Mercaptans abhängig ist, da dieses günstigste Verhältnis sich mit dem pH-Wert des
Mercaptans ndrt.
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So wurden für Mercaptane, die eine pK-Wert in der Größenordnung von
über 9 besitzen, ein günstigstes Verhältnis von 1,5 oder darüber ermittelt, während
für Mercaptane, die einen pK-Wert aufweisen, der unter 9 liegt, das günstigste Verhältnis
etwa bis 1 herabsinken kann.
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Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, einem gegebenen Mercaptan das
Disulfid beizugeben, das ihm entspricht, jedoch ist diese Bedingung nicht unbedingt
erforderlich. Andererseits wurde festgestellt, daß zur Erzielung der besten Ergebnisse
das Verhältnis der molaren Konzentration des Disulfids zur molaren Konzentration
des Mercaptans um so höher sein muß, als die Differenz zwischen dem pK-Wert des
verwendeten Mercaptans zu dem des Disulfids beträgt.
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Außerdem ist das optimale Verhältnis der molaren Konzentration des
Disulfids zur molaren Konzentration des Mercaptans im allgemeinen umso größer, als
die Konzentration von Mercaptan in der Mischung schwächer ist.
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Die erfindungsgemäße Zubereitung soll mit einem ausreichend hohen
pH-Wert auf das Haar aufgebracht werden, damit das benutzte Disulfid als "Oxydationsmittel
wirkt; dieser pH-Wert liegt im allgemeinen in der Größenordnung von 8,5 bis 9,5.
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Die erforderliche Anwendungszeit zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beträgt im allgemeinen 20 Minuten bei Umgebungstemperatur.
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Obwohl die vorliegenden Erscheinungen besonders komplex sind, soll
versucht werden, eine Deutung zu geben: Zunächst wird das Keratin (das ein Disulfid
mit komplexer Struktur darstellt) mit dem Mercaptan und dem Disulfid, das erfindungsgemäß
eine höhere Konzentration aufweist, zusammengebracht.
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Ein Teil des Mercaptans reduziert einen Teil des Keratins unter Bildung
des entsprechenden Disulfids und dies bewirkt einerseits eine nochmalige Erhöhung
der Disulfidkonzentration im Verhältnis zum Mercaptan, während andererseits reduziertes
Keratin mit dem Disulfid zusammengebracht wird.
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Daraus folgt, daß das Disulfid normales Keratin unter gleichzeitiger
Bildung des entsprechenden Mercaptans ergibt.
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Man kommt somit zur Ausgangsverbindung zurück, nachdem das keratin
einer Reduktion und dann einer Oxydation unterworfen wurde. In dem Augenblick, in
dem das Keratin sich im reduzierten Zustand befindet, lassen die mechanischen Spannungen,
denen die Haare unterworfen sind, die Keratinketten im Verhältnis zueinander verschieben,
d.h. die Keratinketten, die'sich in einer anderen Lage als vorher wiedergebildet
haben, und dies ergibt eine Dauerformveränderung der Haare.
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Es versteht sich, daß die Dauerformveränderung entweder durch eine
Ondulation oder durch ein Auflösen der Frisur gebildet werden kann, je nachdem,
ob man die Haare auf Haarwickel wickelt oder ob man sie z.B. mittels einer Creme
in gestreckter Lage festlegt.
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Erfindungsgemäß ist es möglich, Mischungen zu verwenden, die mehrere
Mercaptane und mehrere Disulfide enthalten, wobei zur Erzielung dieser Mischungen
die Regeln beachtet werden müssen, die zuvorerwähnt worden sind.
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Es ist ebenfalls möglich, der erfindungsgemäßen Zubereitung andere
üblicherweise angewandte Hilfsmittel, wie Quellmittel, z.B. Harnstoff oder Parfums
oder auch Füllstoffe zuzusetzen.
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Erfindungsgemäß ist es auch möglich, nachdem die Dauerformveränderung
der Haare wie oben angegeben durchgeführt wurde, das Haar mit einer Lösung zu imprägnieren,
die geeignet ist, den Zustand der Haare zu verbessern und die ein späteres Legen
erleichtert.
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Solche Lösungen können z. B. kationische oberflächenaktive Mittel,
Säuren, natürliche oder künstliche Harze, die Ublicherweise in der Kosmetik angewandt
werden, und im allgemeinen alle Produkte oder stoffe enthalten, die geeignet sind,
den Zustand und das Aussehen des Haares zu verbessern.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ebenfalls das Produkt, das
aus einer kosmetischen Zubereitung besteht, die zur Dauerformveränderung der Haare
in einer Stufe dient, wobei diese Zubereitung im wesentlichen eine Mischung von
mindestens einem Mercaptan und mindestens einem Disulfid enthält.
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Zum Zweck des besseren Verständnisses der Erfindung dienen einige
Beispiele.
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Beispiel 1 Um eine Dauerwelle für normales Haar durchzuführen, stellt
man eine Lösung folgender Zusammensetzung her - Glykolthioglykolat 6 g - Glykoldithioglykolat
18 g - Ammoniak q.s.p. pH 9,5 Wasser q. s. p. 100 ccm Nachdem das Haar schampuniert
und getrockhet wurde, tränkt man jede Strähne mit der oben genannten Lösung und
wickelt sie anschließend auf Haarwickel mit mittlerem Durchmesser auf, sättigt alle
Strähnen mit der gleichen Lösung, bedeckt den Kopf mit einer Haube und wartet 20
bis 25 Minuten.
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Dann führt man eine sorgfältige und reichliche Spülung mit lauwarmem
Wasser durch, entfernt die Haarwickel und spült nochmals.
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Die erhaltene Frisur ist gut ausgebildet und gesclnmeidig, weist eine
angenehme Zeichnung auf, und der Zustand des Haares bleibt gut. Nach 6 Wochen bemerkt
man kein Herabfallen der erhaltenen Frisur.
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Beispiel 2 Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen,
wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - Glykolthioglykolat 4,5
g - Glykoldithioglykolat 10,0 g - Ammoniak q.s.p. pH 9,5 Wasser q.s.p. 100 ccm Bei
Anwendung dieser Lösung auf gebleichtes Haar unter den in Beispiel 1 beschriebenen
Bedingungen erhält man eine gute, haltbare Dauerwelle.
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Beispiel 3 Um eine Dauerwelle ftlr sehr gebleichtes Haar durchzuführen,
stellt man eine Lösung folgender Zusammensetzung her
- Glykolthioglykolat
3 g - Glykoldithioglykolat 6,5 g - Ammoniak q.s.p. pH 9 - Wasser q.s.p. 100 ccm
Diese Lösung wird wie in Beispiel 1 mit dem Unterschied angewendet, daß die Einwirkzeit
auf 15 bis 20 Minuten verringert wird. Man erhält eine gute Dauerwelle.
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Beispiel 4 Um eine Dauerwelle für natürliches Haar durchzuführen,
wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - Glyzerinthioglykolat 6,5
g - Glyzerindithioglykolat 18 g - Harnstoff 8 g - Ammoniak q.s.p. pH 9 Wasser q.s.p.
100 ccm Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhält man nach der letzten
Spülung glänzende Haare von ausgezeichnetem Griff. Die erhaltene Firsur ist locker
und von einer hübschen Zeichnung, die sich während mehrerer Wochen nicht verändert.
Das nach dieser Dauerwelle durchgeführte Legen der Haare gibt stets einen festen
Halt.
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Beispiel 5 Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen,
wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - Glyzerinthioglykolat 6,5
g - Glyzerindithioglykolat 18 g - Ammoniak q.s.p. pH 8,5 Wasser q.s.p. 100 ccm Man
wendet diese Lösung wie in 3eispiel 1 an und erhält ebenfalls gute Ergebnisse.
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Beispiel 6 Um erfindungsgemäß das Auflösen der Frisur von natürlich
gekräuselten Haaren durchzuführen, wird zunächst die Creme, die folgende Zusammensetzung
hat, hergestellt - Monoäthanolstearat 20 g - Parfum 0,5 g - Ammoniak q.s.p. pH 9,5
Wasser q.s.p. 100 ccm Diese Creme, die zuvor hergestellt und in Tuben aufbewahrt
werden kann, vermischt man schnell in einem nicht metallenen Behälter mit folgenden
Verbindungen - Glykolthioglykolat 10 g - Glykoldithioglykolat 25 g
Die
so erhaltene Mischung wird Streifen um Streifen auf das Haar gelegt, dessen Frisur
aufgelöst werden soll, wobei man gut durchmassiert, um jede Strähne zu imprägnieren.
Man kämmt einige Augenblicke nach hinten, so daß die Beschaffenheit der Creme das
Haar flach hält, während die Einwirkung der Zubereitung fortdauert. Nach ca. 15
Minuten spült man solgtältig durch, und zwar so, daß die Creme gut abgeschieden
wird, wobei man das Haar möglichst in der gestreckten Lage läßt.
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Das Haar, das vor Beginn der Behandlung einen sehr dichten und gekräuselten
Zustand besaß, wird glatt, ohne dabei steif zu sein. Es behält jedoch eine leichte,
natürliche, sehr gedehnte Ondulierung, während seine Struktur ausgezeichnet bleibt.
Die Spitzen bleiben in einem guten Zustand, und man stellt keinen Bruch in der Nähe
der Wurzel fest. Das spätere Legen der Haare ist leicht durchzuführen.
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Beispiel 7 Um eine Dauerwelle für gebleichte Haare durchzuführen,
wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - - Glykolthiolactat 5 g
- Glykoldithiolactat 10 g - Harnstoff 7g - Ammoniak q.s.p. pH 9,5 Wasser q.s.p.
100 ccm
Man wendet diese Lösung wie in Beispiel 1 an und erhält
eine gute Dauerwelle.
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Beispiel 8 Um eine Dauerwelle für normales Haar durchzuführen, stellt
man eine Lösung folgender Zusammensetzung her - ß-M@ercaptoäthanol 1,7 g - Dithiodiäthanol
12,5 g - Ammoniak q.s.p. pH 9,3 Wasser q.s.p. 100 ccm Diese Lösung wird wie in Beispiel
1 angewendet, wobei gute Ergebnisse erhalten werden.
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Beispiel 9 Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen,
wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - N-Carboxymethylmercaptoacetamid
5 g - N-Carboxymethyldithioacetamid 10 g -Harnstoff 10 g - Ammoniak 20 t q.s.p.
pH 9,5 - Wasser q.s.p. 100 ccm Diese Lösung wird wie in Beispiel 1 angewendet, und
man erhält gleichfalls gute Ergebnisse.
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Beispiel 10 Um eine Dauerwelle für gebleichtes Haar durchzuführen,
wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - Thioglykolsäure 3 g - Glykoldithioglykolat
25 g - Ammoniak 20 % q.s.p. pH 9>5 Wasser q.s.p. 100 ccm Diese Lösung wird wie
in Beispiel 1 angewendet und man erhält sehr gute Ergebnisse.
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Beispiel 11 Um eine Dauerwelle für normale Haare durchzuführen, wird
eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt - Glykolthioglykolat 3 g - Dithiodiglykolsäure
15 g - Ammoniak von 20 % q.s.p. pH 9 Wasser w.s.p. 100 ccm Man wendet diese Lösung
nach der in Beispiel 1 erwähnten Durchführungsweise an und man erhält eine Dauerwellt
guter Qualität.
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Beispiel 12 Um erfindungsgemäß eine selbstneutralisierende Dauerwelle
durchzuführen, wird eine Lösung folgender Zusammensetzung hergestellt
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Thioglykolsäure 3 g - Dithiodiglycerin 20 g - Harnstoff 5g - Ammoniak q.s.p. pH
9,5 Wasser q.s.p. 100 ccm Nachdem das Haar schampuniert und getrocknet wurde, imprägniert
man es Strähne um Strähne mit der oben genannten Lösung; dann wickelt man das Haar
auf Haarwickel mittleren Durchmessers.
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Danach sättigt man alle die auf die Haarwickel eingerollten Strähnen
mit der gleichen Lösung und bedeckt den Kopf mit einer Haube.
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Nachdem man ca. 10 bis 15 Minuten gewartet hat, führt man eine reichliche
Spülung mit lauwarmem Wasser durch, um die Dauerwellösung zu entfernen.
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Man wartet noch ca. 15 Minuten, dann entfernt man die Haarwickel,
spült schnell durch und trocknet das Haar.
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Nach diesem Vorgang wird eine Lösung von 20 cm3 auf das Haar gebracht,
die folgende Zusammensetzung hat
- Milchsäure 2 g - Oberflächenaktives
Mittel, kationisch 1 g - Polyvinylpyrrolidon-Harz 2g Wasser q.s.p. 100 ccm Anschließend
wird leicht massiert, um die Lösung auf dem Haar zu verteilen, ausgekämmt und die
Haare in üblicher Weise gelegt und getrocknet.
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Man erhält ein ausgezeichnetes Ergebnis, da die Dauerwelle keiner
Entspannung unterzogen wird, sogar nach einer Zeitspanne von 6 Wochen.
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Die Anwendung der obengenannten Lösung besitzt den dreifachen Vorteil,
den Zustand des Haares zu verbessern, das Auskämmen zu erleichtern und ein Harz
auf das Haar zu bringen, das das Legen erleichtert.
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Beispiel 13 Um eine selbstneutralisierende Dauerwelle gemäß der Erfindung
durchzuführen, wird eine Lösung, die folgende Zusammensetzung hat, hergestellt -
Thioglycerin 5 g - Ditniodiglycerin 19 g -Ammoniak q.s.p. pH 9,5 Wasser q.s.p. 100
acm
Mit dieser Lösung führt man die Dauerwelle genau so durch,
wie in Beispiel 12 beschrieben wurde.
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Danach wendet man in gleicher Weise die Lösung an, die in Beispiel
12 beschrieben ist, man erhält ebenfalls ein ausgezeichnetes Ergebnis.
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Beispiel 14 Erfindungsgemäß führt man eine selbstneutralisierende
Dauerwelle durch, indem man wie in Beispiel 12 verfährt, jedoch eine Lösung verwendet,
die folgende Zusammensetzung hat - Glykolthioglykolat 6 g - Dithiodiglycerin 24
g - Ammoniak q.s.p. pH 9,5 Wasser q. s. p. 100 ccm Wie in den zwei vorangegangenen
Beispielen erzielt man ausgezeichnete Ergebnisse.
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Beispiel 15 Erfindungsgemäß führt man eine selbstneutralisierende
Dauerwelle durch, indem wie in Beispiel 12 verfahren wird, jedoch eine Lösung benutzt,
die folgende Zusammensetzung hat
- Thioglycolsäure 3 g - Dithiodiglycerin
12,8 g - Dithiodiglykolsäure 5,5 g - Ammoniak q.s.p. pH 9,5 Wasser q.s.p. 100 ccm
Wie in den vorangegangenen Beispielen erzielt man ausgezeichnete Ergebnisse.
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Beispiel 16 Um den tatsächlichen selbstneutralisierenden Charakter
der Dauerwellen gemäß der Erfindung zu prüfen, stellt man folgende Lösung her -
Glykolthioglykolat 6 g - Glykoldithioglykolat 13,5 g - Harnstoff 8 g - Ammoniak
q.s.p. pH 9,5 Wasser q.s.p. 100 ccm Man bringt diese Lösung auf normale Haare, indem
man wie in Beispiel 1 verfährt.
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Nach der letzten Spülung wird auf der einen Hälfte des Kopfes eine
Neutralisierung mit einer verdünnten Wasserstoffsuperoxydlösung
durchgeführt,
wie dies bei einer klassischen Dauerwelle der Fall ist. Die andere Hälfte des Kopfes
wird nicht behandelt. Nach ca. 5 Minuten entfernt man die Haarwickel und spült das
gesamte Haar reichlich durch.
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Die erhaltene Frisur ist in der Gesamtheit der Strähnen geschmeidig
und locker. Die Zeichnung ist angenehm, und man stellt keinen Unterschied zwischen
den beiden Hälften des Kopfes fest. Diese Ähnlichkeit bleibt auch mit der Zeit bestehen,
und nach 6 Wochen hat sich die Zeichnung weder auf der einen noch auf der anderen
Hälfte des Kopfes praktisch verändert; dies beweist einwandfrei den selbstneutralisierenden
C* akter der nach der Erfindung durchgeführten Dauerwelle.
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Außerdem wurde festgestellt, daß die Bindung von Disulfid an die verwendeten
Mercaptane zur Durchführung der Kaltdauerwelle die Agressivität der Mercaptane erheblich
herabsetzt, und zwar nibht nur auf dem Haar, was vorauszusehen war, sondern auch
auf der Haut und auf der Kopfhaut.
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Es versteht sich, daß die obenerwähnten Beispiele keinen einschränkenden
Charakter aufweisen und daß sie jede wünschenswerte Änderungen erfahren können,
ohne sich deshalb aus dem Rahmen der Erfindung zu entfernen.