DE143248C

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Publication number: DE143248C
Application number: DENDAT143248D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Übertragung der durch Ebbe und Flut sowohl als auch durch Rollen der Meereswogen und den Wind hervorgerufenen Pendelbewegung eines Schiffskörpers auf eine Kraftwelle.

Das Wesen der Erfindung liegt in der Ausbildung der Vorrichtung, durch welche der Schiffskörper bezüglich seiner Längsachse jederzeit im rechten Winkel zu den andringenden Wogen eingestellt wird. Dieses Einstellen geschieht durch ein freistehend schwimmendes Ruder, welches mit einem zwangläufig geführten Rahmen zwangläufig verbunden ist, wobei auf diesem Rahmen der eigentliche Schiffskörper um seine Querachse freischwingend und in Höhenlage einstellbar gelagert ist.

Durch diese Anordnung wird erreicht, daß dem Rahmen und somit dem Schiffskörper jederzeit eine der Wellenrichtung entsprechende Lage gesichert ist, ohne daß dadurch die übrigen Bewegungen des Schiffskörpers behindert werden. Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die Anordnung des Schiffskörpers zu dem schwimmenden Rahmen und zur Kraftwelle in Seitenansicht, Fig. 2 den Schiffskörper in seiner Anordnung zur Kraftwelle allein, Fig. 3 die Befestigung des Schiffskörpers an dem Antriebsorgan (Seil oder Kette); Fig. 4 ist eine Vorderansicht, teilweise im Querschnitt des Schiffskörpers; Fig. 5 und 6 sind zwei abweichende Ausführungsformen der zwangläufigen Führung des schwimmenden Rahmens. Der Schiffskörper a, dessen unterer Teil oder Boden zweckmäßigerweise abgerundet ist, ist auf einem Rahmen befestigt, der aus den seitlichen Holmen r und den Verbindungsbolzen derselben besteht (Fig. 1, 5 und 6). Diese Befestigung darf keine starre sein, sondern ist so einzurichten, daß das Schiff den über den Rahmen schlagenden Wellen nachgeben kann. Zu diesem Zwecke ruht der Schiffskörper mit auf seinen Längsseiten in Richtung der Querachse angebrachten Zapfen in Lagern, welche zwischen auf den Rahmenholmen r befestigten Führungssäulen verschiebbar sind (Fig. 1). Durch diese Anordnung ist dem Schiffskörper eine freie, schwingende bezw. pendelnde Bewegung um seine Lagerzapfen gestattet, so daß er sowohl die durch Ebbe und Flut als auch durch die Meereswogen hervorgerufenen Bewegungen mitmachen kann. Der Rahmen selbst wird so angeordnet, daß er nur von der offenen See her den Wellen den Zutritt zu seinem Inneren bezw. zu dem zwischen den Rahmenholmen gelagerten Schiffskörper gestattet. Um dieses zu erreichen, kann der Rahmen entweder an einem halbkreisförmigen Führungsbalken ρ (Fig. 5) oder aber an einem Ringschwimmer p¹ (Fig. 6) zwangläufig geführt sein. Die entsprechende Einstellung des Rahmens und dadurch des Schiffskörpers wird von der Seeseite aus durch ein mit dem Rahmen zwangläufig verbundenes, freistehendes und schwimmendes Ruder u bewirkt. Dieses Ruder u ist um eine senkrechte Achse t drehbar und kann sich auf derselben

Claims

beim Steigen und Fallen des Wassers entsprechend auf- und abbewegen. Das Ruder stellt sich der Wellenrichtung gemäß ein und überträgt diese Bewegung durch die Verbindung ν dem Rahmen r bezw. dem mit demselben verbundenen Schiffskörper. Bei den damit verbundenen Bewegungen des Rahmens führt sich dieser» an dem Führungsbalken ρ vorbei, wobei zum Verringern der Reibung

ίο Leitrollen χ vorgesehen sein können.

Um eine zwangläufige Führung des Rahmens zu erzielen, wird ein zwischen den Pfosten auf- und abbeweglicher Ringschwimmer p^l benutzt, an dem der Rahmen unter Einschaltung von Rollen so befestigt ist, daß er sich nur um die Achse des Ringschwimmers bewegen kann, wobei eine ständige Berührung der Rollen auf der Innen- und Außenseite des Ringschwimmers stattfindet. Statt eines Ruders u und einer Verbindungsstange ν können deren auch 2, auf jeder Seite des Rostes eine, vorgesehen sein. Die dem Schiffskörper erteilten Bewegungen können in der in Fig. 1 und 2 dargestellten Weise auf eine Kraftwelle n> übertragen werden.

Das Seil s gemäß Fig. 1 und 2 ist über die verstellbaren Spannrollen b geführt, in Fig. 2 gleichzeitig über eine auf der anzutreibenden Welle w sitzende Scheibe, und ist ohne Ende.

In dieses Seil ist ein drehbarer Bügel c eingeschaltet, welcher zwei um die Achsen d drehbare Rollen trägt. Zwischen diese Rollen legt sich ein an dem Schiffskörper befestigter Balken e (Fig. 2 und 3). Bei den Auf- und Abbewegungen des Schiffskörpers, welche von dem Balken e mitgemacht werden, wird der Bügel gehoben oder gesenkt, dadurch das Seil oder die Kette s in der einen oder anderen Richtung bewegt und so eine Drehung der Scheibe nebst Achse w in entsprechender Richtung bewirkt; diese ungleichförmige Drehung kann durch geeignetes Vorgelege in gleichförmige umgewandelt werden.

Der Schiffskörper erhält so viel Ballast, daß er sich jeweilig in die horizontale Lage aufrichten kann. Zur Verstärkung der Bewegung des Schiffskörpers können auf demselben sowohl um eine Achse k drehbare Segel η angebracht werden, die mittels Schwimmer n² und Hebel n^l beliebig eingestellt und den Schiffsbewegungen entsprechend geregelt werden können, als auch seitlich des Schiffskörpers auswechselbare Wangen vorgesehen werden.

Patent-A ν SPRU ch:

Vorrichtung zur Übertragung der durch Ebbe und Flut, Wind und Wellen hervorgerufenen Bewegungen eines Schiffskörpers auf eine Kraftwelle mittels eines mit dem Schiffskörper verbundenen Seiles ohne Ende, dadurch gekennzeichnet, daß der Schiffskörper mit Zapfen in Säulen gelagert ist, die auf einem schwimmenden Rahmen befestigt sind, welcher selbsttätig durch ein freistehendes Ruder (u) in der Wellenrichtung eingestellt und an einem halbkreisförmigen Schwimmer (p¹) oder einen Rundschwimmer (p¹) zwangläufig geführt und gehalten wird, wobei ein Balken (e) in einen Bügel (c) des Seiles ohne Ende greift.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.