DE72271C - Eisbrecher • mit Kreissägen und Stampfhämmern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In Fig. ι der Zeichnungen ist der Apparat in Ansicht dargestellt; Fig. 2 zeigt den Grundrifs mit theilweisem Schnitt in der Höhe der Stampf hammer.

Der Apparat besteht aus zwei Längsträgern A, welche durch die Querträger B verbunden sind (Fig. 2). Dieses Gestell dient als Träger für das Eisbrechsystem, das aus Kreissägen und Stampfhämmern besteht. Die Sägen sind auf Naben E angeordnet, welche auf der ■ Welle F aufgekeilt sind; es befindet sich zwischen je zwei Sägen immer ein Stampfhammer. Die Sägen können von den Naben abgenommen werden, ohne dafs die Naben von der Welle entfernt werden.

Ueber jeder Säge ist zur Vermeidung von Unglücksfällen ein zweitheiliges Gehäuse G angeordnet, dessen vordere Hälfte mit einer selbstthätigen Verschlufsvorrichtung J versehen ist, und welches nöthigenfalls aufgeklappt werden kann. Die Stampfhämmer sind so angeordnet, dafs ihre Bewegungen wechselweise erfolgen. Der den Kurbeln K entsprechende Kurbelkreis ist in so viel gleiche Theile getheilt, als Hämmer vorhanden sind, so dafs jedes Wellenmittel eine dieser Eintheilung entsprechende Stellung einnimmt.

An dem Längsträger A ist ein Rahmen L befestigt, welcher die Lager der gekröpften Welle M stützt und an welchen sich sämmtliche Führungsschienen N der Stampfhämmer anschliefsen. Die Querträger B: werden durch die Träger O verbunden. Die Stampfhämmer sind so angeordnet, dafs, wenn eines der Organe, welches sie in Bewegung setzt, brechen sollte, die Aufhaltevorrichtung P sich gegen die Kanten der Längsträger O legen würde, wodurch das Fallen der Hammer unter das Eis verhindert wird. Um die Stöfse der Hämmer D gegen die Welle abzuschwächen, sind auf den Hammerkolbenstangen die Spiralfedern Q angeordnet. Ein Geländer R und einige Trittplatten S gestatten das Umgehen des Apparates. Der ganze Apparat wird an dem Vordertheil des Schiffes angebracht, welches in der Zeichnung punktirt dargestellt ist. Ein Hebelsystem gestattet, die Höhenlage des Apparates gegen die Wasserlinie zu verstellen. Die Welle T ist in den Lagern U gelagert, welche an den Flanken des Schiffes befestigt sind. Auf dieser Welle sind zwei Hebel V aufgekeilt, welche durch eine Mutter X, die durch die Schraube Y nach vor- und rückwärts verschoben werden kann, gelenkig verbunden sind. Die Welle T steht mit dem Apparat durch die Hebel α und b in Verbindung. Die Schraubenspindel Y wird mittels eines Handrades f in Umdrehung, versetzt und dadurch die Welle T gedreht. Die Gelenkzapfen d bewegen die Hebel b und damit die Zapfen e auf- oder abwärts, wodurch der ganze Apparat verstellt wird. Zwei Gleitstücke g, welche durch ein Schraubengewinde auf- und abbeweglich sind und an den Flanken des Schiffes angeordnet werden, dienen dazu, die Sägen und die Hämmer auf der Eisfläche einzustellen. Zum Heben und Senken des Apparates kann auch eine Trommel angewendet werden, auf welcher sich Ketten aufrollen, welche in den zu hebenden Apparat eingreifen. Die Welle M wird durch einen Motor vom Schiff aus in Umdrehung versetzt

und ihre Bewegung durch Transmission auf die Welle .F der Kreissägen übertragen.

Der vorliegende Eisbrecher kann auf vier verschiedene Arten arbeiten:

ι. Er kann durch Druck ■wirken, indem er auf dem Eise die schlittenförmigen Biegungen h durch Längsträger A und O gleiten oder schleifen läfst; dieser Druck kann vermehrt werden durch Drehung der Schraube Y, wodurch sich der Apparat nach abwärts bewegt. In diesem Falle werden die Sägen abgenommen.

2. Der Apparat kann auch mit den Stampfhämmern D allein arbeiten, welche auf das Eis schlagen und dasselbe zertrümmern.

3. Das Gewicht des Apparates und die Stöfse der Hammer können gemeinsam wirken.

4. Im Falle, dafs das Eis einen grofsen Widerstand bietet, bringt man die Sägen C und die Hammer D in Verwendung, so"dafs die angesägten Eisstücke durch die Hämmer zerschlagen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eisbrecher mit Kreissägen und Stampfhämmern, dadurch gekennzeichnet, dafs zwischen je zwei Kreissägen ein Stampfhammer sich befindet, dessen Bewegung durch eine parallel hinter der Kreissägenwelle (F) angeordnete gekröpfte Welle (M) bewirkt wird.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.