-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Verbesserung
der Haftfestigkeit von Cordfäden aus Rayon, Nylon und Polyester an Gummimischungen
aus Mischpolymerisaten des Äthylens mit einem oder mehreren a-Olefinen und einem
oder mehreren mehrfach ungesättigten Olefinen durch Imprägnierung mit Phenol-Formaldehyd-Harz-haltigen
Polymerisat-Dispersionen.
-
Bekanntlich spielen beim Gummi-Textil-Verbund sogenannte Haftvermittler
eine wichtige Rolle. Haftvermittler sind dabei Latex-Systeme, mit denen die Textilien
vor der gemeinsamen Verarbeitung mit Elastomer-Mischungen imprägniert werden. Ein
in der Reifenindustrie viel benutzter Haftvermittler ist ein Resorcin-Formaldehyd-Harz-haltiger
Latex. Diese Harz-Latex-Mischung wird auf die Weise gewonnen, daß man Resorcin mit
Formaldehyd alkalisch kondensiert und die dabei entstehende wäßrige Lösung der harzartigen
Kondensationsprodukte mit einem Kautschuk-Latex vereinigt. Die Kondensation kann
auch gleich im Kautschuk-Latex selbst durchgeführt werden.
-
Geeignete Latizes sind Naturkautschuk-Latex und Synthesekautschuk-Latizes,
z. B. Emulsions-Mischpolymerisate von Butadien und Styrol.
-
Weiterhin ist es bekannt, daß der Gummi-Textil-Verbund sich durch
Verwendung von Elastomeren mit polarenGruppenverbessernläßt. Aus diesemGrundwird
z. B. in der Reifenindustrie als Latex-Komponente im Resorcin-Formaldehyd-Harz-Latex-Gemisch
ein Butadien - Styrol-Vinylpyridin-Emulsions-Mischpolymerisat verwendet, in dem
das Vinylpyridin als Träger der polaren Gruppe in die Polymerisat-Kette eingebaut
ist. Diese Harz-Latex-Kombination eignet sich hervorragend zur Cordimprägnierung,
sofern die Kautschukmischung Naturkautschuk oder Synthesekautschuk, z. B. Polyisopren,
Polybutadien oder Butadien-Styrol-Mischpolymerisat enthält. Unter Kautschukmischung
ist hier und nachfolgend eine Mischung aus Kautschukkohlenwasserstoffen ; Füllstoffen,
z. B. Rußen; Weichmachern, z. B. Mineralölen; Metalloxiden, z. B. Zinnoxid; organischen
Säuren, z. B. Stearinsäure; Vulkanisiermitteln, z. B.
-
Schwefel; Vulkanisationsbeschleunigern, z. B. Tetramethylthiurammonosulfid,
und anderen bei der Kautschukverarbeitung üblichen Mischungsbestandteilen zu verstehen.
-
Dagegen ist diese Harz-Latex-Kombination nicht verwendbar, wenn die
Kautschukmischung aus ungesättigten elastomeren Mischpolymerisaten des Äthylens
mit Olefinen und mehrfach ungesättigten Olefinen, z. B. ungesättigtem Äthylen-Propylen-Dicyclopentadien-Kautschuk,
besteht, da die Haftung völlig unzureichend ist. Die Ursache dafür liegt bçkanntlich
teilweise in den unterschiedlichen Vulkanisationsgeschwindigkeiten des Äthylen-Propylen-Kautschuks
einerseits und der übrigen Kautschuktypen andererseits.
-
Aus diesem Grund kann die Imprägnierung von Cordfäden, die in Kautschukmischungen
aus Mischpolymerisaten des Äthylens mit Olefinen und mehrfach ungesättigten Olefinen
einvulkanisiert werden sollen, nur mit Haftvermittlern erfolgen, deren Elastomer-Komponente
ebenfalls aus ungesättigten Mischpolymerisaten des Äthylens mit Olefinen besteht.
Da der Einsatz z. B. eines ungesättigten Äthylen-Propylen-Mischpolymerisats im Resorcin-Formaldehyd-Harz-haltigen
Latex wenig befriedigende Haftvermittlung ergibt, müßte die Polarität dieses Misch-
polymerisats
angehoben werden. Mischpolymerisate aus Vinylpyridin, Äthylen und Olefinen lassen
sich jedoch nicht herstellen, da das Vinylpyridin unter den speziellen Bedingungen
der Ziegler-Synthese von Äthylen-a-Olefin-Mischpolymerisaten mit den Katalysatoren
reagiert und somit die Polymerisation unterbindet.
-
Ein Aufpfropfen von Vinylpyridin auf ungesättigte Äthylen-a-Olefin-Mischpolymerisate
scheidet bisher aus, da das Mischpolymerisat im allgemeinen nur sehr wenige Doppelbindungen
enthält, die der Vulkanisation vorbehalten bleiben müssen.
-
Es ist schließlich vorgeschlagen worden, die Haftfestigkeit von Cordfäden,
insbesondere von solchen aus Rayon oder Nylon an Kautschukmischungen, die ungesättigte
elastomere Mischpolymerisate des Äthylens mit a-Olefinen und mehrfach ungesättigten
Olefinen enthalten, durch Imprägnierung mit Phenol-Formaldehyd-Harz-haltigen Polymerisat-Dispersionen
dadurch zu verbessern, daß man als Polymerisat-Dispersion ein Gemisch aus einer
Dispersion von Mischpolymerisaten des Äthylens mit Olefinen und mehrfach ungesättigten
Olefinen einerseits und einer wäßrigen Dispersion von Homopolymerisaten des gegebenenfalls
substituierten Vinylpyridins andererseits verwendet.
-
Aufgabe des vorliegenden Verfahrens ist es, die Haftfestigkeit von
Reifencord an Kautschukmischungen aus Mischpolymerisaten des Äthylens und anderen
Olefinen weiterzuverbessern.
-
Es wurde nun gefunden, daß man die Haftfestigkeit von Cordfäden,
vorzugsweise aus Rayon, Nylon oder Polyester, an elastomeren Mischpolymerisaten
des Äthylens mit einem oder mehreren Olefinen und einem oder mehreren mehrfach ungesättigten
Olefinen bzw. an solche Mischpolymerisate enthaltenden Kautschukmischungen durch
Imprägnierung mit Phenol-Formaldehyd-Harz-haltigen Polymerisat-Dispersionen weiter
verbessern kann, wenn man als Polymerisat-Dispersionen Mischungen aus einerseits
wäßrigen Dispersionen von Mischpolymerisaten des Äthylens mit einem oder mehreren
Olefinen und einem oder mehreren mehrfach ungesättigten Olefinen und andererseits
wäßrigen Lösungen eines gegebenenfalls substituierten Polyoxazolins verwendet.
-
Für die Gewinnung der erfindungsgemäß zu verwendenden Polyoxazoline
eignen sich Oxazoline, die in 2-Stellung eine ungesättigte, polymerisierbare Seitengruppe
tragen. Beispielsweise kommen dafür 2-Vinyl-Z1 2-oxazolin, 2-Isopropenyl-d2-oxazolin
und 2-Isobutenyl-S 2-oxazolin in Frage.
-
Die Polymerisation der in Wasser schwer löslichen Monomeren zu den
gut wasserlöslichen Polymeren führt man vorteilhafterweise nach Art einer Polymerisation
in wäßriger Emulsion durch. So wird beispielsweise das 2-Isopropenyl-A 2-oxazolin
durch schnelles Rühren in Wasser dispergiert, wobei eine Trübung eintritt. Durch
Einwirkung eines Redox-Katalysatorsystems, wie beispielsweise einer Peroxid-Mischung
von 75 Teilen tertiäres Butylhydroperoxid und 25 Teilen Di-tert.-butylperoxid und
Tetraäthylenpentamin wird die Polymerisation gestartet. Die starke Trübung
der
Emulsion verschwindet mit fortschreitender Polymerisation, da das entstandene Poly-isopropenyloxazolin
in Lösung geht. Am Ende der Reaktion liegt eine klare wäßrige Polyoxazolinlösung
vor. Die Viskosität der Polyoxazolinlösung schwankt mit dem Molekulargewicht des
Polymeren. Das Molekulargewicht ist abhängig von der Polymerisationstemperatur.
-
Das Resorcin-Formaldehyd-Harz wird durch Kondensation der Komponenten
in wäßrig-alkalischer Lösung gewonnen. Das Gewichtsverhältnis von Resorcin-Formaldehyd
kann zwischen 10:1 und 1:1 liegen und beträgt vorzugsweise 1,83:1. Das Harz wird
in einer Menge von 2,5 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 10 bis 25 Gewichtsprozent,
bezogen auf Latexfeststoff, verwendet.
-
Für das Verfahren eignen sich Dispersionen von Mischpolymerisaten
des Äthylens bzw. Propylens mit einem oder mehreren Monoolefinen und mehrfach ungesättigten
Olefinen, wie z. B. -Butylen, -Penten, Hexadien-1 5,.. Hexadien-1,4, Norbornen,
5-Methylennorbornen, Äthylidennorbornen, Dicyclopentadien, Cyclooctadien, Methylcyclooctadien,
2,2,1-Dicyclopentadien und 1,4,9-Decatrien. Auch Verbindungen mit Vinylgruppen im
Molekül, wie z. B. 1,2,4-Trivinylcyclohexan, eignen sich als Olefin-Komponente.
Zur Erzielung optimaler Haftfestigkeiten empfiehlt sich die bevorzugte Verwendung
von Dicyclopentadien oder Hexadien-1, 4.
-
Die Mischpolymerisation wird in an sich bekannter Weise mit Ziegler-Katalysatoren
durchgeführt. Besonders eignen sich dabei Mischkatalysatoren aus metallorganischen
Verbindungen der I. bis III. Hauptgruppe des Periodensystems einerseits und Verbindungen
der Metalle der IV. bis VI. sowie der VIII. Nebengruppe des Periodensystems andererseits.
Besondere Eignung besitzen Mischkatalysatoren aus aluminiumorganischen Verbindungen
und Vanadinverbindungen.
-
Als aluminiumorganische Verbindungen kommen z. B. Diäthylaluminiumchlorid,
vorzugsweise Äthylaluminiumsesquichlorid, in Frage. Brauchbare Vanadinverbindungen
sind z. B. Vanadintetrachlorid, Vanadintriacetylacetonat, vorzugsweise Vanadinoxychlorid.
-
Die Mischpolymerisation erfolgt in einem inerten organischen Lösungsmittel,
z. B. Hexan, Heptan oder Benzol.
-
Die genannten Mischpolymerisat-Dispersionen erhält man, indem man
die Lösungen der Mischpolymerisate des Äthylens mit Olefinen und mehrfach ungesättigten
Olefinen mit einer Dispergiervorrichtung, z. B. einem Schnellrührer, in der 0,2-
bis Sfachen, vorteilhaft 0,4- bis 5, 1fachen Menge, einer wäßrigen Emulgatorlösung
dispergiert. Als Emulgatoren dienen anionaktive Substanzen, vorzugsweise Alkylarylsulfonate,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate sowie nichtionogene Verbindungen, wie z. B. Kondensationsprodukte
von Phenolen und Alkoholen mit Äthylenoxid. Diese oberflächenaktiven Stoffe können
für sich allein oder i n Kombination miteinander und bzw. oder mit hochmolekularen
Schutzkolloiden wie Polyvinylalkohol, Casein, Leim und Cellulosederivaten eingesetzt
werden. Die Emulgatormenge beträgt 0,1 bis 10/,, bezogen auf Polymerisatlösung.
Die Dispergierung der Mischpolymerisatlösung erfolgt bei Raumtemperatur. Nach der
Emulgierung wird das mit der Lösung eingebrachte Lösungsmittel durch Destillation
bei Atmosphären- oder vermindertem Druck entfernt.
-
Die zurückbleibenden verdünnten Latizes können nach allen bekannten
Verfahren konzentriert werden, z. B. Abdestillieren des Wassers, Zugabe von Aufrahmungsmitteln
oder Zentrifugieren. Die letztgenannten Verfahren empfehlen sich besonders, da hierbei
ein großer Teil der überschüssigen Emulgatoren entfernt wird.
-
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polymerisatdispersionen werden
erhalten, indem die wäßrige Lösung eines Polyoxazolins in die wäßrige Disperion
der Mischpolymerisate aus Äthylen mit oc-Olefinen und mehrfach ungesättigten Olefinen
eingerührt wird.
-
Hierbei nimmt die Viskosität der Polymerisatdispersion zu, wobei die
Höhe der Viskositätszunahme abhängig von der Polyoxazolinmenge und vom Molekulargeiwcht
des Polyoxazolins ist.
-
Das Verhältnis der ungesättigten Mischpolymerisate des Äthylens mit-Olefinen
und mehrfach ungesättigten Olefinen zu Polyoxazolin beträgt 99,9:0,1 bis 60:40,
vorzugsweise 99:1 bis 90:10.
-
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
in der Verbesserung der dynamischen und statischen Haftung der so vorbehandelten
Cordflächen aus Rayon, Nylon oder Polyester an die ungesättigten Mischpolymerisate
des Äthylens mit os-Olefinen und mehrfach ungesättigten Olefinen.
-
A) Herstellung des Äthylen-Propylen-Dicyclopentadien-Terpolymerisat-Latex
10 kg einer 5°/Oigen benzolischen Lösung eines Äthylen-Propylen- Dicyclopentadien-Terpolymerisats,
das 45 Gewichtsprozent Propylen enthält, werden in einer unter dem Handelsnamen
»Ultra-Turrax-Durchlauf-Gerät« bekannten Dispergiervorrichtung bei Raumtemperatur
in 10 kg einer wäßrigen Emulgatorlösung, die 70 g Tetrapropylenbenzolsulfonat, 20
g Nonylphenoltrigintaglykoläther, 10 g eines Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensationsprodukts
und 2 kg Methanol enthält, dispergiert. Aus der erhaltenen Emulsion wird das Benzol
durch Destillation entfernt. Der an Feststoff etwa 7- bis 80l,ige Latex wird durch
Aufrahmen oder Zentrifugieren auf einen Feststoffgehalt von 40 bis 60°/o konzentriert.
-
B) Herstellung der Resorcin-Formaldehyd-Harz-Lösung In 195 g destilliertem
Wasser werden 11 g Resorcin gelöst und 20 g 300i0ige Formaldehydlösung sowie 40
g einer 1°/Oigen Natronlauge unter Rühren hinzugefügt. Diese Mischung läßt man 16
Stunden lang im Dunkeln bei Raumtemperatur reifen. Die Lösung enthäIt 6,4 01o Harz-Feststoff.
Das Molverhältnis von Resorcin zu Formaldehyd beträgt 1:2.
-
C) Zusammensetzung der Kautschuk-Einbett-Mischung Zur Einbettung
des imprägnierten Cordfadens dient eine Kautschukmischung folgender Zusammensetzung:
Ge |
Substanz wichts- |
teile |
1. Ölgestreckter ungesättigter Äthylen- |
Propylen-Kautschuk*) 73, 5 73,5 |
2. Äthylen-Propylen-Kautschuk* *) 26,5 |
3. HochabriebfesterOfenruß 15,0 |
4. Halbverstärkender Ofenruß 20, 0 ......... 20,0 |
5. ZnO-RS ...................... 3,0 |
6. Tetramethylthiuram-monosulfid .. .... 1,3 |
7. Schwefel . . 1,0 |
*) Ölgehalt: 37,5 Teile auf 100 Teile ungesättigten Äthylen-Propylen-Kautschuk,
Dicyclopentadien-Gehalt auf Kautschuk-KW: etwa 4°/0, C3-Gehalt: etwa 45 %, Mooney-Wert
(ML-4) bei 100°C: etwa 45% **) C3-Gehalt: etwa 45°/0, Dicyclopentadien-Gehalt; etwa
4%, Mooney-Wert (ML-4) bei 100°C; etwa 45%.
-
Beispiel 1 a) Die Herstellung des Äthylen-Propylen-Dicyclopentadien-Terpolymerisat-Latex
erfolgt wie unter Punkt A) beschrieben. b) Die Herstellung der Resorcin-Formaldehyd-Harz-Lösung
erfolgt wie unter Punkt B) beschrieben. c) Herstellung der wäßrigen Lösung des Polyisopropenyl-1,2-oxazolins
In 1140 g Wasser werden mit Hilfe eines schnelllaufenden Rührers 200 g 2-Isopropenyl-#2-oxazolin
dispergiert. Durch Zugabe von 3,0 ml einer Mischung aus 75 01o tert.-Butylhydroperoxid
und 250/0 Di-tert.-butylperoxid und 30 ml einer 10%igen wäßrigen Tetraäthylen-pentaminlösung
wird die Polymerisation bei 20°C gestartet. Nach 24 Stunden beträgt der Umsatz 100
°/0. Der Feststoffgehalt der klaren viskosen Polyoxazolinlösung ist 15°/o. Die Lösung
hat einen pH-Wert von 10,2. d) Herstellung des Imprägnier-Latex durch Einrühren
von c) in a) 2167 g eines unter a) hergestellten 43,80/gen Terpolymerisat-Latex
werden unter Rühren mit 333 g einer 15%igen Lösung des nach c) hergestellten Polyisopropenyl-#
2-oxazolins vereinigt. Die Viskosität des Latex nimmt bei diesem Mischprozeß zu.
Der Feststoffgehalt des Imprägnier-Latex beträgt 400/o. e) Herstellung der Imprägnier-Mischung
250 g des 40%igen Imprägnier-Latex (d) werden mit 484 g destilliertem Wasser verdünnt
und mit 266 g Resorcin-Formaldehyd-Harz-Lösung (b) unter Rühren versetzt. Die Mischung
enthält 11,70/0 Gesamt-Feststoff. Das Verhältnis Harz zum Feststoff des Imprägnier-Latex
beträgt bei diesem Beispiel 17:100. f) Zusammensetzung der Kautschuk - Einbett-Mischung
wie unter Punkt C) beschrieben. g) Prüfung der Haftfestigkeit der Gummi-Textil-Verbundkörper
wie im nachfolgenden Vergleichsbeispiel I, b) beschrieben.
Prüfergebnisse |
Versuch Dynamische Statische |
Nu Cord Prüfung Prüfung |
(Minuten) (kg/2 cm) |
1 Rayon 155 8,5 |
2 Nylon 315 6,8 |
3 DIOLEN# 105 4,7 |
Vergleichsbeispiel I a) Herstellung der Imprägnier-Mischung 250 g eines unter A)
beschriebenen 40%igen Äthylen-Propylen-Dicyclopentadien-Terpolymerisat-Latex werden
mit 484 g destilliertem Wasser verdünnt und mit 266 g Resorcin-Formaldehyd-Harz-Lösung
(B) unter Rühren versetzt. Die Mischung enthält 11,70/0 Gesamt-Feststoff. Das Verhältnis
Harz zu Äthylen-Propylen-Dicyclopentadien-Terpolymerisat- Latex-Feststoff beträgt
bei diesem Beispiel 17: 100. b) Prüfung der Haftfestigkeit der Gummi-Textil-Verbundkörper
Cordfäden durchlaufen in einer Imprägnier-Apparatur unter Spannung die Imprägnier-Mischung
I, a) sowie ein durch Hochfrequenz geheiztes Rohr, in welchem die Fäden getrocknet
werden. Die Fadenaufnahme beträgt etwa 601o Trockensubstanz, bezogen auf das Fadengewicht.
-
Die getrockneten Fäden werden 20 Minuten lang bei 15000 geheizt.
Die so behandelten Fäden werden unter 1 kg Spannung in einer Form in die Einbettmischung
eingelegt. Die Form kann 24 Fäden aufnehmen, die von beiden Seiten mit 2 cm breiten
Streifen der Einbettmischung (C) umgeben sind. Der Preßdruck in der Form beträgt
etwa 20 kg/cm2; er wird durch Federringe konstant gehalten.
-
Bei 160°C wird 1 Stunde lang vulkanisiert.
-
Die Prüfkörper für die statische Prüfung der Haftfestigkeit entstehen
durch Teilung des vulkanisierten Verbundkörper-Streifens. Nach vollendeter Temperierung
der Gummistücke bei 80°C wird die Haftfestigkeit des einvulkanisierten Cordfadens
mit einer Zerreißmaschine ermittelt. Da die einvulkanisierte Fadenlänge 20 mm beträgt,
wird die Haftfestigkeit in kg/20 mm angegeben. Die angegebenen Werte sind Mittelwerte
aus mindestens sechs Einzelprüfungen.
-
Die dynamische Prüfung wird in einer geeigneten Apparatur (z. B.
Bayer, Mitteilungen für die Gummi-Industrie, Nr. 29, S. 73) bei 80°C durchgeführt.
Es wird die Zeit in Minuten ermittelt, die nach einer Wechselbelastung benötigt
wird, um den einvulkanisierten Cordfaden von der Einbettmischung zu lösen.
-
Aus mindestens sechs Einzelwerten wird der Mittelwert gebildet.
-
Als Cordfäden dienten: 1. Rayonfäden, 2. Polyamidfäden, 3. Polyesterfäden.
Prüfergebnisse
Dynamische Statische |
Versuch |
Cord Prüfung Prüfung |
Nr. |
(Minuten) (kg/2 cm) |
1 Rayon 110 6,2 |
2 Polyamid 195 5,0 |
3 Polyester 70 4,2 |
Da als α-Olefin vorzugsweise Propylen herangezogen wird und die Mischpolymerisation
des Äthylens mit Propylen fast ausschließlich in Gegenwart nur eines mehrfach ungesättigten
Olefins vorgenommen wird, spricht man bei diesem drei Ausgangsmonomere enthaltenden
Mischpolymerisat von einem Äthylen-Propylen-Terpolymer-Kautschuk, kurz von APTK.
Diese Abkürzung wird in der folgenden Tabelle verwendet.
Rayon Td 1650/2 Nylon Td 840/2 Diolen# Td 1000/2 |
dyna- dyna- dyna- |
Imprägnier-Latex statische statische statische |
mische mische mische |
Haftung Haftung Haftung |
Haftung Haftung Haftung |
(Minuten) (kg/2 cm) (Minuten) (kg/2 cm) (Minuten) (kg/2 cm) |
Reiner »APTK«-Latex ................................. 110 6,2
195 5,0 70 4,2 |
Imprägniermischung aus einem APTK-Latex und |
einer *) Polyoxazolin-Lösung . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . 155 8,2 315 6,8 105 4,7 |
*) Polyisopropenyl-d2-oxazolin, hergestellt nach Beispiel 1
c). |
-
Die Polyoxazoline sind - wie die Tabelle zeigt -gute Haftvermittler
für den Cord-APTK-Verbund, wobei die sprunghafte Verbesserung der dynamischen Haftung
an Polyamid besonders ins Auge fällt.
-
Vergleichsbeispiel II a) Die Herstellung des Äthylen-Propylen-Dicyclopentadien-
Terpolymerisat- Latex erfolgt wie unter Punkt A) beschrieben. b) Die Herstellung
der Resorcin-Formaldehyd-Harz-Lösung erfolgt wie unter Punkt B) beschrieben. c)
Herstellung der Polyvinylpyridindispersion 200 g frisch destilliertes Vinylpyridin
werden in 800 ml Wasser, das 4 g Tetrapropylenbenzolsulfonat enthält, 10 Minuten
und nach Zugabe von 4 g einer Mischung aus 75% tert.-Butylhydroperoxid und 25% Di-tert.-butylperoxid
weitere 2 Minuten lang in einem »Ultra-Turrax-Durchlaufgerät« dispergiert. Die Emulsion
wird bei 20°C mit 40 ml einer 10%igen Wäßrigen Tetraaäthylenpentaminlösung versetzt.
Die Polymerisationstemperatur beträgt ebenfalls 200 C. Nach 6 Stunden ist die Reaktion
beendet. Der Latex besitzt einen Feststoffgehalt von 200/o. d) Herstellung des Imprägnier-Latex
durch Abmischen von a) mit c) 2000 g eines unter II, a) hergestellten 45%igen Terpolymerisat-Latex
werden unter Rühren mit 500 g der 20%igen Polyvinylpyridindispersion (11, c), gereinigt.
Der Feststoffgehalt des Imprägnier-Latex beträgt 40%. e) Herstellung der Imprägnier-Mischung
250 g des 40%igen Imprägnier-Latex (II, d)) werden mit 484 g destilliertem Wasser
verdünnt und mit 266 g
Resorcin -Formaldehyd- Harz- Lösung (II, b)) unter Rühren
versetzt. Die Mischung enthält 11,7 01o Gesamt-Feststoff.
-
Das Verhältnis Harz zu Imprägnier-Latex-Feststoff beträgt bei diesem
Beispiel 17:100. f) Zusammensetzung der Kautschuk- Einbett-Mischung wie unter Punkt
C) beschrieben. g) Prüfung der Haftfestigkeit der Gummi-Textil-Verbundkörper wie
im Vergleichsbeispiel I, b) beschrieben.
-
Prüfergebnisse
Versuch Cord Dynamische Statische |
Nur. cord Prüfung Prüfung |
(Minuten) (kg/2 cm) |
1 Rayon 165 7,0 |
2 Polyamid 205 5,6 |
3 Polyester 80 4,0 |