DE1271598B - Aus Baugruppen zusammengesetzte automatische Waffe - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

F41d

Deutsche KL: 72 h-1/01

P 12 71 598.9-15
29. Oktober 1964
27. Juni 1968

Die Erfindung bezieht sich auf eine aus mehreren Baugruppen zusammengesetzte automatische Waffe, wobei der Lauf mit einem Verriegelungsstück, das eigentliche Waffengehäuse, die Schulterstütze und der Abzugkasten mit Griffstück die einzelnen Baugruppen bilden. Waffen dieser Art sind bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Waffe zu schaffen, die es zur Erzielung einer Gewichtsverminderung erlaubt, z.B. für das Waffengehäuse Materialien zu verwenden, die wegen der zu übertragenden Kräfte als tragende Bauelemente bisher nicht geeignet waren.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Baugruppen Lauf mit dem lauffesten Verriegelungsstück, Waffengehäuse und Schulterstütze an mit dem Verriegelungsstück verbundenen Zugankern gehaltert sind, wobei der Abzugkasten als zusätzliche Versteifung mit mindestens zwei der an den Zugankern aufgereihten Baugruppen verbunden ist. Hierdurch werden die beim Schuß in der ao Waffe auftretenden Längskräfte in besonders vorteilhafter Weise von den Zugankern aufgenommen, so daß das bisher diese Kräfte aufnehmende Waffengehäuse, das zu diesem Zweck bisher stets aus vergleichweise starkem Blech hergestellt war, nunmehr aus vergleichsweise dünnen und gegebenenfalls Leichtmetall-Blechen oder aus Kunststoff gefertigt sein kann.

Um den baulichen Aufwand zu verringern und an Gewicht zu sparen, kann man die vorerwähnten Zuganker vorteilhaft gleichzeitig als Führungselemente, ζ. B. für den Waffenverschluß, benutzen. Dabei können in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die Zuganker aus Rohren bestehen, deren freie Enden Ringnuten aufweisen, die nach dem Aufschieben des Waffengehäuses auf die Zuganker zur Aufnahme eines Halteriegels dienen, und die im Verriegelungsstück verschraubt sind.

Erhebliche Gewichtseinsparungen ergeben sich im Rahmen der Erfindung dann, wenn das Waffengehäuse aus einem Mantelteil in Leichtbauweise, insbesondere unter Verwendung spezifisch leichter Werkstoffe, wie z. B. Leichtmetall, glasfaserverstärkten Kunststoffen od. dgl., besteht, in das die eigentlich tragenden oder beanspruchten Bauelemente, wie z.B. Führungen für Verschlußglieder, Distanzringe für die Zuganker, eingesetzt, z. B. in an sich bekannter Weise eingegossen oder eingespritzt sind.

Um im Rahmen der Verwendung mehrerer miteinander gekoppelter Baugruppen: Lauf mit Verriegelungsstück, Waffengehäuse, Schulterstütze, eine, spielfreie Verbindung zu erzielen, ist gemäß einem Aus Baugruppen

zusammengesetzte automatische Waffe

Anmelder:

Rheinmetall G. m. b. H.,

4000 Düsseldorf, Ulmenstr. 125

Als Erfinder benannt:

Theodor Löffler, 7840 Müllheim

weiteren Kennzeichen der Erfindung zwischen der Schulterstütze bzw. dessen Halteriegel und dem Waffengehäuse ein in axialer Richtung wirkendes Federungselement, z, B. eine gebogene oder gewellte Blattfeder, angeordnet, wobei diese Blattfeder zweckmäßig mit ihren Außenkonturen dem Anschlußquerschnitt des Waffengehäuses und/oder der Schulterstütze angepaßt ist. Zur Vereinfachung der Gesamtmontage kann dieses Federungselement auch ringförmig ausgebildet und im Bereich der Zuganker mit einseitig offenen Führungen versehen sein. Das genannte Federungselement dient im übrigen auch dazu, das beim Spritzen oder Ziehen des Kunststoffmantels für das Gehäuse auftretende Schwinden zu kompensieren.

Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, das in der Zeichnung veranschaulicht ist.

F i g. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine aus vier Baugruppen bestehende Waffe vor dem Verbinden der Baugruppen;

Fig.2 zeigt ein weiteres Detail, und zwar an Hand ernes schematischen Querschnitts des Waffengehäuses eine Möglichkeit für die Fixierung der Zuganker in einem Waffengehäuse in Leichtbauweise, z. B. aus Kunststoff.

In Fig. 1 ist 1 der Waffenlauf mit dem Patronenlager!. Mit 3 ist das Verriegelungsstück für den Verschluß bezeichnet, während bei 4 der Handschutz angedeutet ist. Die Positionen 5,6 sind zwei mit dem Verriegelungsstück verschraubte, aus Gründen des Leichtbaues rohrförmige Zuganker, die an ihren Enden mit Ringnuten 7 bzw. 8 versehen sind. Das eigentliche Waffengehäuse ist mit 9, mit 10 ist die Schulterstütze bezeichnet.

Die Verbindung der vorgenannten Teile erfolgt in der Weise, daß das Waffengehäuse 9 zweckmäßig über entsprechende, bei 5' erkennbare Führungs-

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nuten im Gehäuse längs der Zuganker 5, 6 in Richtung auf die Teile 1 bis 4, d. h. auf die Gruppe »Verriegelungsstück« aufgeschoben wird, wobei am Schluß die feste Verklammerang dieser beiden Baugruppen mittels eines Halteriegels 11 bewirkt wird, der mit seinen Verriegelungsöffnungen 12,13 in die Ringnuten 8 bzw. 7 der Zuganker eingesteckt wird. Vor diesem Einstecken wird noch die gewellte oder gebogene Blattfeder 14, die bei 15' mit einseitig offenen Führungen längs der Zuganker 5, 6 versehen ist, aufgeschoben. Anschließend wird die Schulterstütze 10, die im Bereich des dem Waffengehäuse zugekehrten Stirnendes eine Nut oder Rast aufweist (nicht gezeichnet), mit dieser Nut auf den hakenförmigen Fortsatz 15 des Halteriegels 11 aufgesetzt. Anschließend kann die vierte Baugruppe, bestehend aus dem Abzugskasten 16 mit Griff stück 17, die mit dem bei 18 angedeuteten Magazinschacht eine Baueinheit bildet, als zusätzliches Verbindungsglied für die drei übrigen Baugruppen benutzt werden. Zu diesem Zweck ist es nur noch nötig, die genannten Teile über Steckbolzen, die in die Bohrungen 19 bis 22' eingeführt werden, miteinander zu verbinden. Dabei gewährleistet die gebogene oder gewellte Blattfeder 14, die unter der Hebelwirkung der Schulterstütze mühelos gespannt werden kann, eine spielfreie Verbindung der einzelnen Baugruppen untereinander. Ebenso werden durch die Feder 14 Differenzen in der Längsrichtung kompensiert.

An Stelle der in F i g. 1 gezeichneten zwei Zuganker können beispielsweise — wie das Fig. 2 veranschaulicht — auch mehrere, z. B. vier Zuganker verwendet werden. Um eine exakte Fixierung der Zuganker im Gehäuse sicherzustellen, kann man Distanzringe 23 vorsehen, die fest mit dem Gehäuse verbunden, z. B. in den Gehäusemantel eingegossen oder eingespritzt sind. Man kann indessen auch besondere Führungen für den Verschluß oder andere Teile im Waffengehäuse 9 vorsehen, wie das im mittleren Teil von Fig. 1 bei 24, 25 angedeutet ist.

Das Griffstück 17 ist im unteren Teil von Fig. 1 als Blechprägeteil gedacht, könnte aber auch als Leichtmetallgußteil ausgeführt sein. Auch eine Herstellung des Griffstücks aus Kunststoff wäre durchaus möglich. Das Abzugssystem ist dabei, wie bekannt, in einem besonderen Abzugskasten zusammengefaßt und als Ganzes in das Griffstück eingesetzt, oder die Abzugsteile sind unmittelbar in das Griffe ~ stück eingebaut.

Claims (8)

Patentansprüche:

1. Aus mehreren Baugruppen zusammengesetzte automatische Waffe, wobei der Lauf mit einem Verriegelungsstück, das eigentliche Waffengehäuse, die Schulterstütze undder Äbzugskasten mit Griffstück die einzelnen Baugruppen bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Baugruppen Lauf mit dem lauffesten Verriegelungsstück (3), Waffengehäuse (9) und Schulterstütze (10) an mit dem Verriegelungsstück (3) verbundenen Zugankern (5, 6) gehaltert sind, wobei der Abzugskasten (16) als zusätzliche Versteifung mit mindestens zwei der an den Zugankern (5, 6) aufgereihten Baugruppen verbunden ist.

2. Automatische Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuganker (5, 6) im Waffengehäuse (9) gleichzeitig als Führungsleisten für den Verschluß ausgebildet sind.

3. Automatische Waffe nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuganker (5, 6) aus Rohren bestehen, deren freie Enden Ringnuten (7, 8) aufweisen, die nach dem Aufschieben des Waffengehäuses auf die Zuganker (5, 6) zur Aufnahme eines Halteriegels (11) dienen, und die im Verriegelungsstück (3) verschraubt sind.

4. Automatische Waffe nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteriegel (11) einen hakenförmigen Fortsatz (15) aufweist, in den die Schulterstütze (10) von oben her einhängbar ist.

5. Automatische Waffe nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schulterstütze (10) bzw. dessen Halteriegel (11) und dem Waffengehäuse (9) ein in axialer Richtung wirkendes Federungselement, z. B. eine gebogene oder gewellte Blattfeder (14) angeordnet ist.

6. Automatische Waffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (14) mit ihren Außenkonturen dem Anschlußquerschnitt des Waffengehäuses und/oder der Schulterstütze angepaßt ist.

7. Automatische Waffe nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Federungselement ringförmig ausgebildet und im Bereich der Zuganker mit einseitig offenen Führungen (15') versehen ist.

8. Automatische Waffe nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Waffengehäuse aus einem Mantelteil in Leichtbauweise, insbesondere unter Verwendung spezifisch leichter Werkstöffej'wie ?rB."Leichtmetall, glasfaserverstärkten Kunststoffen, besteht, in das die eigentlich tragenden oder beanspruchten Bauelemente, wie z. B. Führungen für Verschlußglieder, Distanzringe für die Zuganker od. dgl. eingesetzt, z. B. in an sich bekannter Weise eingegossen oder eingespritzt sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 283 428, 645142; W. H. B. Smith, Small Arms of the World,

6. Auflage, Harrisburg, Pa., USA., 1960, S. 263

und 676.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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