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Verfahren zur Herstellung von reinem Isobuten und Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reinem Isobuten und Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man a) ein Butan-Buten-Gemisch, das Buten-1
und Isobuten enthält, in Gegenwart eines Aluminiumtrialkyls und/oder eines Dialkylaluminiumhydrids,
dessen Alkylreste sich von Isobutyl-, n-Butyl-oder Octylgruppen ableiten, bei einem
Druck von 5 bis 100 kg/cm2 auf eine Temperatur zwischen 130 und 220"C erhitzt, wobei
das Molverhältnis von Buten-1 zur Alkylaluminiumverbindung 5:1 bis 50:1 beträgt
und das 2-Äthylhexen-1 ent haltende Octengemisch vom nicht umgesetzten Butan-Buten-Gemisch
abtrennt, worauf man b) das Octengemisch mit Triisobutylaluminium und/ oder Diisobutylaluminium
in an sich bekannter Weise unter Rückfluß erhitzt und c) das in Stufe a) abgetrennte,
Isobuten enthaltende Butan-Buten-Gemisch mit Diisobutylaluminiumhydrid umsetzt und
das dabei erhaltene Triisobutylaluminium nach Abtrennung vom nicht umgesetzten Butan-Buten-Gemisch
in an sich bekannter Weise thermisch zersetzt.
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Vorzugsweise wird die Stufe b) in Gegenwart eines inerten Kohlenwasserstoffs
mit einem Siedepunkt unter 130"C dulchgeführt.
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Es ist bekannt, daß man raffiniertes Buten-1 in Gegenwart von Tributylaluminium
als Katalysator zu 2-Äthylhexen-1 dimerisieren kann. Es war jedoch nicht sicher,
ob bei Verwendung katalytischer Mengen einer Trialkylaluminiumverbindung aus einem
Butan-Buten-Gemisch, nachstehend als C4-Fraktion bezeichnet, die Isobuten und Buten-1
enthält, ein Octengemisch erhalten werden kann und ob andere Butene als Buten-1
bei dieser Reaktion teilnehmen. Weiterhin ist bekannt, daß man Trioctylaluminium
entweder durch Umsetzung von OctenmitTriisobutylaluminium, nach stehend als »Verdrängungsreaktion«
bezeichnet, oder direkt aus Aluminium, Wasserstoff und Octen herstellen kann. Es
ist jedoch noch kein Verfahren zur Herstellung von Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium
aus einem Butan-Buten-Gemisch, das Buten-1 und Isobuten enthält, bekannt.
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Buten-1 und Isobuten kommen zur Hauptsache im Gemisch mit n-Butan,
Isobutan, Buten-2 und Butadien in der Kohlenwasserstofffraktion vor, die beim Verfahren
zur Herstellung von Athylen und Propylen durch thermische Spaltung von Naphtha oder
bei der
Erdölraffination anfällt. Zur wirksamen Ausnutzung dieser Zwischenprodukte
müssen die Komponenten voneinander getrennt und gereinigt werden. Gewöhnlich werden
Buten-1 und Isobuten durch Destillation voneinander getrennt und mit Extraktionsmitteln
raffiniert. Dieses Reinigungsverfahren ist in technischer Hinsicht mit zahlreichen
Schwierigkeiten verbunden und teuer. Durch das erfindungsgemäl3eYerfahren ist es
möglich, in verbesserter und wirtschaftlicher Weise unmittelbar Tri-(2-äthylh exyl)-alumi
nium aus einem Butan-Buten-Gemisch, das Buten-1 und Isobuten enthält, herzustellen.
Bei diesem Verfahren wird Buten-1 selektiv zu 2-Äthylhexen-1 dimerisiert, ohne daß
es notwendig ist, Buten-1 aus der Cg-Fraktion abzutrennen und zu reinigen.
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Es wurde festgestellt, daß bei der Umsetzung des vom Octengemisch
abgetrennten Butan-Buten-Gemisches mit Diisobutylaluminiumhydrid das Isobuten in
Triisobutylaluminium umgewandelt wird, während Buten-2 an dieser Umsetzung praktisch
nicht teilnimmt. Auf diese Weise ist es möglich, das Isobuten in Form von Triisobutylaluminium
vollständig von den anderen Bestandteilen der C4-Fraküon abzutrennen. Das erhaltene
Triisobutylaluminium kann durch thermische Zersetzung in Diisobutylaluminiumhydrid
und reines Isobuten gespalten werden. Durch Kombination dieses Abtrennungsverfahrens
von lEsobuten
mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Herstellung
von Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium kann das erfindungsgemäße Verfahren in wirtschaftlicher
und wirkungsvoller Weise durchgeführt werden.
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Weiterhin kann bei der Verdrängungsreaktion des Octengemisches mit
der Isobutylaluminiumverbindung ebenfalls reines Isobuten erhalten werden.
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Das restliche Butan-Buten-Gemisch, das in der Stufe c) erhalten wird,
enthält hauptsächlich n-Butan, Isobutan und Buten-2.- Wenn man dieses Butan-Buten-Gemisch
erneut durch eine Dehydrierungs-Isomerisierungsreaktion in das verfahrensgemäß eingesetzte
Butan-Buten- Gemisch umwandelt, das Buten-1 und Isobuten enthält,-- kann man es
wieder in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens einsetzen und auf diese
Weise schließlich sämtliche Bestandteile der C4-Fraktion in Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium
sowie reines Isobuten überführen.
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Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium
ist im wesentlichen eine reine Verbindung. Die Bildung von Trialkylaluminiumverbindungen,
deren Alkylreste 4 Kohlenstoffatome in einem Molekül enthalten oder 8 Kohlenstoffatome
in einem - Molekül, mit Ausnahme- der 2-Äthylhexylgruppe, erfolgt nur in sehr geringem
Ausmaß. Wenn man die erfindungsgemäß hergestellte Trialkylaluminiumverbindung oxydativ
verseift, erhält man einen aliphatischen primären Alkohol mit 8 Kohlenstoffatomen,
der zur Hauptsache 2-Äthylhexanol enthält. Das im erfindungsgemäßenVerfahren erhaltene
reine Isobuten ist ein wertvolles Zwischenprodukt für die Petrochemie.
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Vorzugsweise beträgt der Butadiengehalt der C4-Fraktion, die im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt wird, höchstens 1 Gewichtsprozent. Sofern mehr Butadien in
der C4-Fraktion vorhanden ist, bildet sich leicht eine Verbindung mit hohem Siedepunkt,
die 12 Kohlenstoffatome oder mehr im Molekül enthält. Der Anteil an Buten-1 und
Isobuten im Butan-Buten-Gemisch ist nicht kritisch, doch soll er vorzugsweise mindestens
10 Gewichtsprozent betragen.
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Wenn der Gehalt an Buten-1 und Isobuten unter 100/o liegt, ist eine
größere Vorrichtung notwendig, und das Verfahren ist weniger wirtschaftlich. Die
verfahrensgemäß eingesetzte C4-Fraktion wird hergestellt, indem man das Butadien
aus der Nebenprodukt-C4-Kohlenwasserstofffraktion abtrennt, die beim Verfahren zur
Herstellung von Äthylen und Propylen durch thermische Spaltung von Naphtha oder
bei der Raffination von Erdöl erhalten wird. Diese (z4-Fraktion enthält zur Hauptsache
ein Gemisch von n-Butan, Isobutan, Isobuten, Buten-1 und Buten-2. Gewöhnlich befriedigt
der Gehalt an Butadien, Buten-1 und Isobuten die vorgenannten Bedingungen. Wasser
in der C4-Fraktion ist nicht erwünscht, weil es mit den Alkylaluminiumverbindungen
reagiert. Deshalb soll der Wassergehalt dieser C4-Fraktion möglichst niedrig sein.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend an Hand des
Fließschemas erläutert.
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Eine Fraktion wird durch die Leitung 1 in einen Dimerisierungsreaktor
2 geführt und dort mit Alkylaluminiumverbindungen als Katalysator versetzt, die
durch die Leitungen 3 und 4 zugeführt werden. Das erhaltene Gemisch wird bei 130
bis 220"C, vorzugsweise 160 bis 1900 C, und bei einem Druck von 5 bis 100 kg/cm2,
vorzugsweise .20 bis 80 kg/cm2, zur Umsetzung gebracht.
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Wenn die Reaktionstemperatur oberhalb 190"C liegt, bildet sich durch
thermische Spaltung der Alkylaluminiumverbindungen etwas Aluminium und Aluminiumcarbid.
Bei der Durchführung der Umsetzung unterhalb 160"C ist die Geschwindigkeit der Dimerisation
verringert. Die als Katalysator verwendete Alkylaluminiumverbindung ist nicht besonders
kritisch, vorzugsweise werden jedoch Triisobutylaluminium oder Diisobutylaluminiumhydrid
verwendet. Diese Katalysatoren können regeneriert und wieder verwendet werden.
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Die genannten Katalysatoren werden der C4-Fraktion in solchem Mengenverhältnis
zugegeben, daß das Molverhältnis won Buten-1- -im Butan-Buten-Gemisch zu den Alkylaluminiumverbindungen
zwischen 5:1 und 50: 1 liegt.
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Die Verweilzeit im Dimerisationsreaktor 2 hängt von der Reaktionstemperatur
und der Katalysatorkonzentration ab. Vorzugsweise wird die Umsetzung im Reaktor
2 so lange durchgeführt, bis nach beendeter Umsetzung kein Buten-1 mehr aufgefunden
wird. Das Reaktionsprodukt wird aus dem Dimerisationsreaktor 2 durch die. Leitung
5 in einen Abstreifer 6 geführt, in welchem das nicht umgesetzte Butan-Buten-Gemisch
und die Hauptmenge des bei der Dimerisation gebildeten Octengemisches vom Katalysator
bei einer Temperatur von 120 bis 180"C abgetrennt und durch die Leitung 7 in einen
Destillationsturm 8 geführt wird.
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Der im Abstreifer 6 abgetrennte Katalysator geht durch die Leitung
4 wieder in den Dimerisationsreaktor 2 zurück.
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Ein Teil des Katalysators wird jedoch durch die Leitung 9 in den
Verdrängungsreaktionsreaktor 27 geführt, um zu verhindern, daß sich ungünstige und
schwerflüchtige Stoffe ansammeln. Solche schwerflüchtigen Stoffe können sich durch
Umsetzung von geringen Mengen Wasser in den Ausgangsprodukten mit den Alkylaluminiumverbindungen
bilden. Wenn man dies berücksichtigt, müssen die als Katalysator verwendeten Alkylaluminiumverbindungen
ergänzt werden. Zu diesem Zweck werden Triisobutylaluminium oder Diusobutylaluminiumhydrid
oder ein Gemisch dieser Verbindungen, die auf einer späteren Stufe erhalten werden,
durch die Leitung 3 zugeführt.
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Am Kopf des Destillationsturmes 8 werden Isobuten, Buten-2 und ein
Butangemisch abgezogen und durch eine Leitung 10 in einen Alkylierungsreaktor 16
zugeführt. Das höhersiedende Octengemisch wird am Boden des Destillationsturmes
8 abgezogen und wird durch die Leitung 11 in den Verdrängungsreaktionsreaktor 27
geführt.
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Im Reaktor 27 werden die Octene, die als Hauptbestandteil 2-Äthylhexen-1
enthalten, mit dem durch -die Leitung 25 zugeführten Diisobutylaluminiumhydrid und
gegebenenfalls geringen Mengen erschöpften Katalysators, der durch die Leitung 9
zugeführt wird, miteinander vermischt, und das erhaltene Gemisch wird unter Rückfluß
bei einer Temperatur von 80 bis 170"C und bei Atmosphärendruck oder vermindertem
Druck zur Umsetzung gebracht. Auf diese Weise wird das Gemisch hauptsächlich in
Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium und Isobuten umgewandelt.
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Bei der vorstehend geschilderten Umsetzung kann Triisobutylaluminium
gegebenenfalls zusammen mit Diisobutylaluminiumhydrid aus einer anderen Leitung
an
Stelle des durch die Leitung 25 zugeführten Diisobutylaluminiumhydrids verwendet
werden.
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Die Verdrängungsreaktion kann in Abwesenheit eines Lösungsmittels
durchgeführt werden. Vorzugsweise wird jedoch ein inertes Lösungsmittel verwendet,
das unter den Reaktionsbedingungen einen günstigen Siedepunkt aufweist. Vorzugsweise
wird ein Lösungsmittel mit einem Siedepunkt unter 130"C verwendet.
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Hierbei wird das gewünschte Tri-(2-äthylhexyl)-aluminium in hoher
Ausbeute hergestellt. Gleichzeitig wird das entstandene Isobuten leicht abgetrieben,
und die Reaktionszeit kann verkürzt werden. Beispiele für verwendbare Lösungsmittel
sind gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe sowie aromatische Kohlenwasserstoffe.
Zweckmäßig verwendet man als Lösungsmittel ein Octan, das Isomere enthält und das
in geringen Mengen als Nebenprodukt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren gebildet
wird.
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Das bei der Verdrängungsreaktion gebildete Isobuten enthält Spuren
an Octenen und Lösungsmittel.
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Dieses Octengemisch und die Lösungsmittel werden vom Isobuten getrennt
und in den Verdrängungsreaktionsreaktor 27 zurückgeführt. Aus der Leitung 28 wird
hochreines Isobuten abgezogen. Das aus der Leitung 29 abgeführte Tri-(2-äthylhexyl)-aluminìum
enthält nur geringe Mengen an anderen Trialkylaluminiumverbindungen. Wenn ein Lösungsmittel
bei der Verdrängungsreaktion verwendet wird, enthält die aus der Leitung 29 ausgetragene
Trialkylaluminininverbindung ebenfalls Lösungsmittel. Gegebenenfalls kann sie unter
vermindertem Druck auf unterhalb 600 C erwärmt werden, um das Lösungsmittel abzudestillieren.
In einigen Fällen braucht das Lösungsmittel nicht abgetrennt werden. Es ist nicht
zweckmäßig, die Alkylaluminiumverbindung auf eine Temperatur oberhalb 600 C zu erhitzen,
weil dabei Octene aus der Alkylaluminiumverbindung abgespalten werden.
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Durch die Leitung 15 oder durch die Leitung 26 zugeführtes Diisobutylaluminiumhydrid
wird mit dem durch die Leitung 10 zugeführten, nicht umgesetzten Butan-Buten-Gemisch
im Alkylierungsreaktor 16 zur Umsetzung gebracht. Hierbei lagert sich das im Butan-Buten-Gemisch
enthaltene Isobuten an das Diisobutylaluminiumhydrid unter Bildung von Triisobutylaluminium
an. Die Alkylierung wird bei 50 bis 120"C und bei einem Druck von Atmosphärendruck
bis 15 kg/cm2 und bei einem Molverhältnis von Isobuten zu Diisobutylaluminiumhydrid
von 0,5: 1 bis 1,5: 1 durchgeführt.
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Das durch die Leitung 15 zugeführte Diisobutylaluminiumhydrid wird
im Reaktor 14 nach herkömmlichen Verfahren, nämlich aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung,
die durch die Leitung 12 zugeführt wird, Wasserstoff, der durch die Leitung 13 zugeführt
wird, und Triisobutylaluminium, das durch die Leitung 20 zugeführt wird, hergestellt.
Die Umsetzung wird bei 100 bis 160"C und einem Wasserstoffpartialdruck von 30 bis
150 kg/cm2 durchgeführt.
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Das auf diese Weise hergestellte Diisobutylaluminiumhydrid enthält
gewöhnlich nicht umgesetztes Triisobutylaluminium, das jedoch bei der späteren Reaktion
nicht stört und deshalb nicht abgetrennt werden muß.
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Restliches Butan-Buten-Gemisch wird aus dem Alkylierungsreaktor 16
durch die Leitung 17 abgezogen. Dieses Gas enthält zur Hauptsache n-Butan, Isobutan
und Buten-2. Buten-1 ist, wenn überhaupt,
nur noch in Spuren vorhanden. Das im Alkylierungsreaktor
16 erzeugte Triisobutylaluminium, das gegebenenfalls noch nicht umgesetztes Diisobutylaluminiumhydrid
enthält, wird durch die Leitung 18 in einen Entgaser 19 geführt und bei etwas höherer
Temperatur gehalten als der Alkylierungstemperatur, wobei gelöstes Buten-2 und Butan
abgetrennt werden.
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Diese abgetrennten Verbindungen, die noch nicht um gesetztes Isobuten
enthalten können, werden durch die Leitungen 23 und 10 wieder in den Alkylierungsreaktor
16 zurückgeführt.
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Ein Teil des Triisobutylaluminiums gelangt durch eine Leitung 20
aus der Leitung 18 in den Reaktor 14 zur Herstellung von Butylaluminiumverbindungen.
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Dieser Teil kann jedoch auch durch die Leitung 3 in den Dimerisationsreaktor
2 als Katalysator geführt werden.
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Das im Entgaser 19 erhaltene Triisobutylaluminium, das noch Diisobutylaluminiumhydrid
enthalten kann, wird durch eine Leitung 21 in einen Reaktor 22 geführt, in dem es
bei einer Temperatur von 100 bis 200"C, vorzugsweise 130 bis 190"C, und bei Atmosphärendruck
oder vermindertem Druck in Diisobutylaluminiumhydrid und Isobuten thermisch zersetzt
wird. Das Isobuten wird durch die Leitung 24 abgeführt, während das Diisobutylaluminiumhydrid
durch die Leitung 25 in den Verdrängungsreaktionsreaktor 27 geführt wird. Überschüssiges
Diisobutylaluminiumhydrid kann durch eine Leitung 26 in den Alkylierungsreaktor
16 zurückgeführt werden. Davon kann ein Teil durch die Leitung 3 auch in den Dimerisationsreaktor
2 als Katalysator geführt werden.
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Nach dem genannten Verfahren läßt sich Isobuten in einer Reinheit
von mindestens 950/o leicht herstellen, indem man im Entgaser 19 dasimTriisobutylaluminium
enthaltene Butangemisch vollständig abtrennt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als
auch kontinuierlich durchgeführt werden. Die nachstehenden Beispiele erläutern das
diskontinuierliche Verfahren.
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Beispiel In der ersten Stufe wird eine C4-Fraktion der in Tabelle
1 angegebenen Zusammensetzung in einen 1 1 fassenden Autoklav gegeben, und als Katalysator
werden 0,015 Mol Diisobutylaluminiumhydrid und 0,095 Mol Triisobutylaluminium in
den Autoklav eingebracht. Das erhaltene Gemisch wird unter Rühren 16 Stunden bei
einem Druck von 50 kg/cm2 auf 175 bis 1800C erhitzt. Danach wird der Druck auf 41
kg/cm2 erniedrigt, und nach beendigter Umsetzung wird das nicht umgesetzte Butan-Buten-Gemisch
aus dem Reaktionsprodukt abgetrennt.
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Dieses Gemisch hat die in Tabelle II angegebene Zusammensetzung.
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Das flüssige Reaktionsprodukt wird auf 180"C erhitzt, und flüchtige
Bestandteile werden aus dem Produkt unter vermindertem Druck abgetrennt. Es werden
38,6 g einer Fraktion vom Siedebereich 115 bis -122°C erhalten.
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Diese Fraktion wird analysiert, und es zeigt sich, daß sie als olefinischen
Kohlenwasserstoff zur Hauptsache 2-Äthylhexen-1 enthält. Die restliche Fraktion
besteht aus Alkylaluminiumverbindungen mit der
durchschnittlichen
Zusammensetzung (C8H17)0,51(C4H9)1,73AlH0,76.
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Tabelle I
Bestandteile Mol |
Propylen ......................... 0,02 |
Buten-1 ......................... 1,18 |
Buten-2 ......................... 0,38 |
Isobuten ......................... 1,21 |
Butadien ......................... 0,01 |
Butane ......................... 1,22 |
Tabelle II
Bestandteile Mol |
Propylen ......................... 0 |
Buten-1 ......................... 0,04 |
Buten-2 ......................... 0,48 |
Isobuten ......................... 1,21 |
Butadien ......................... 0 |
Butane ......................... 1,20 |
Für die zweite Stufe wird ein 500 ml fassender Dreihalskolben verwendet, der mit
einem Rührwerk ausgerüstet ist. In diesen Kolben werden 70,6 g des in der ersten
Stufe erhaltenen C8-Kohlenwasserstoffgemisches gegeben, das zur Hauptsache 2-Äthylhexen-1
enthält. Ferner werden 0,18 Mol Diisobutylaluminiumhydrid und 0,02 Mol Triisobutylaluminium,
die in der dritten Stufe erhalten werden, zusammen mit 70 g eines gesättigten C8-Kohlenwasserstoffs
zugegeben und zusammen unter Rückfluß und bei Atmosphärendruck erhitzt. Hierbei
wird Isobuten abgespalten. Wenn die Temperatur allmählich von 100 auf 130°C gesteigert
wird, siedet das Gemisch nur noch unter Rückfluß, und es entwickelt sich kein Isobuten
mehr. Diese Umsetzung dauert etwa 5 Stunden, und es werden 22,6 g Isobuten wiedergewonnen.
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Das flüssige Reaktionsprodukt besteht aus einem gesättigten Kohlenwasserstoffmit
8 Kohlenstoffatomen, das als Lösungsmittel verwendet wird, sowie aus Trioctylaluminium,
das zur Hauptsache 2-Äthylhexylgruppen als Alkylgruppen enthält. Die Temperatur
des flüssigen Reaktionsproduktes wird allmählich bei einem Druck von 5 Torr erhöht,
um das Lösungsmittel abzutrennen, und 2 Stunden bei 50°C gehalten.
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Während dieser Zeit werden 71,3 g flüssiges Destillat erhalten, das
zur Hauptsache aus einem gesättigten Kohlenwasserstoff mit 8 Kohlenstoffatomen besteht.
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Als Rückstand hinterbleiben 72,4 g Trioctylaluminium, das zur Hauptsache
2rAthylhexylgruppen als Alkylgruppen enthält.
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In der dritten Stufe wird das Butan-Buten-Gemisch der in Tabelle
II angegebenen Zusammensetzung-oder einer ähnlichen Zusammensetzung sowie ein Gemisch
von 1,2 Mol Diisobutylaluminiumhydrid und 0,11 Mol Triisobutylaluminium in einen
Autoklav gegeben und 1 stunde unter Rühren auf 900 C erhitzt. Das im Butan-Buten-Gemisch
enthaltene Isobuten lagert sich an das Diiusoutylaluminiumhydrid an. Das Reaktionsprodukt
wird abgekühlt und bei 40°C gerührt bzw. in Bewegung gehalten, um nicht umgesetztes
Butan-Buten-Gemisch abzutrennen. In TabelleIII ist das bei 40C° oder darunter abgetrennte
Gasgemisch und es bei Zusammensetzung angegeben.
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Anschließend wird die Temperatur des Reaktionsproduktes allmählich
von 40 auf 1300C erhöht, um im Reaktionsprodukt gelöste, nicht umgesetzte Gase,
nämlich Buten-2, Isobuten und Butane, abzutrennen.
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In Tabelle III ist unter der Spalte abgetrenntes Gas im Bereich von
40 bis 130°C die Zusammensetzung dieser Gase angegeben.
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Hierauf wird die Temperatur des Reaktionsproduktes allmählich von
130 auf 190°C erhöht, und hierbei wird 96%ig reines Isobuten in der in TabelleIII,
letzte Spalte, angegebenen Menge erhalten Der flüssige Rückstand enthielt 1,16 Mol
Diisobutylaluminiumhydrid und 0,13 Mol Triusobutylaluminium.
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Tabelle III
Abgetrenntes Abgetrenntes Abgetrenntes |
Bestandteile Gas Gas Gas |
bei 40°C bei 40 bis bei 130 bis |
Mol oder weniger 130°C 190°C |
Buten-2 .. . 0,26 0,15 0,02 |
Isobuten.... 0,116 0,338 0,732 |
Butane ... 0,70 0,46 0,01 |
Die Alkylaluminiumverbindungen der durchschnittlichen Zusammensetzung (C8H17)0,51(C4H9)1,73AlH0,78
die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wurden, können in der ersten Stufe
als Katalysator wieder verwendet werden. Zersetzungsprodukte, die durch das in der
Fraktion des Ausgangsmaterials enthaltene Wasser gebildet wurden, sowie eine geringe
Menge Tri-(2,2-dimethylhexyl)-aluminium, das als Nebenprodulct bei der Umsetzung
von Tri-(n-butyl)-aluminium mit Isobuten anfiel, sind als Katalysatoren unerwünscht
und schwerflüchtige Verbindungen. Zur Verhinderung einer unerwünschten Ansammlung
dieser Verbindungen wird ein Teil einer Verdrängungsreaktion unterworfen und mit
einer äquimolaren Menge eines Trialkylaluminiums oder eines Dialkylaluminiumhydrids
oder Gemischen davon vermischt Vorzugsweise wird das vorgenannte Gemisch wiederverwendet.
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Die im Temperaturbereich von 40 bis 130°C abgetrennten Gase in der
dritten Stufe des Verfahrens enthalten eine große Menge Isobuten, welches erneut
mit dem in der ersten Stufe erhaltenen Butan-Buten-Gemisch vermischt und wieder
in die Reaktion eingesetzt werden kann.
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Die erforderliche Menge von Diisobutylaluminiumhydrid und Triisobutylaluminium
wird in die zweite Stufe des Verfahrens eingeführt, wie aus dem Beispiel ersichtlich
ist. Selbstverständlich kann ein Teil davon auch in die dritte Stufe des Verfabrens
eingeführt werden.