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Vorrichtung zum Fräsen und Schleifen von Walzkalibern Bei einer bekannten
Vorrichtung zum Fräsen und Schleifen von Walzkalibern mit radial und axial veränderlichem
Querschnitt beschreibt die Werkzeugmitte einen im Durchmesser veränderlichen Kreisbogen,
was dadurch zustande kommt, daß das scheibenförmige Werkzeug radial und axial gegenüber
dem Walzkaliber parallel zu sich selbst verschoben wird (deutsche Patentschrift
1179 438).
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Bei dieser bekannten Vorrichtung ist es von Nachteil, daß die halbkreisförmige
Schneidkante des Werkzeugs mit einzelnen Abschnitten in stärkerem Maß zur Bearbeitung
herangezogen wird als andere und daß die Außenkanten der Kaliberöffnungen geringfügige
Abweichungen von der vorgesehenen Querschnittsform erfahren. Diese Abweichungen
sind darauf zurückzuführen, daß sich das Kaliber über seinen Umfang verengt, die
Ebene des kreisscheibenförmigen Werkzeugs aber stets parallel zur Kalibermittelebene
verbleibt, so daß dadurch im konischen Kaliberteil ein Nachschliff entsteht, welcher
in den meisten Fällen unerwünscht ist.
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Abhilfe schafft ein älterer Vorschlag, wonach der Werkzeugachse bei
der kreisförmigen Bewegung der Werkzeugmitte eine solche Pendelbewegung aufzwingbar
ist, bei der die Schwenkachse durch den Mittelpunkt des Halbkreises. der Schneidkante
hindurchgeht.
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Während bei der eingangs genannten Vorrichtung das Werkzeug radial
und axial gegenüber dem Walzkaliber parallel zu sich selbst bewegt wird, wird nach
dem älteren Vorschlag diese Bewegung nur für die Werkzeugmitte beibehalten, der
Werkzeugachse dagegen bei der kreisförmigen Bewegung der Werkzeugmitte eine Pendelbewegung
aufgezwungen, und zwar derart, daß die Schwenkachse der Pendelbewegung durch den
Mittelpunkt des Halbkreises der Schneidkante hindurchgeht.
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Damit ist erreicht, daß infolge der Pendelbewegung der Werkzeugachse
die halbkreisförmige Schneidkante des kreisförn-iigen Werkzeugs eine wechselnde
Schrägstellung an den Kaliberkanten erfährt und damit stets nur in einer einzigen
Schneidebene mit dem Werkstück zum Eingriff kommt, so daß die Schneidkante auch
an den äußeren Kanten der Kaliberöffnung genau dem vorgesehenen Kreisbogen folgt,
dessen Radius sich über die Länge des Kaliberumfangs laufend ändert. Die wechselnde
Schrägstellung des Werkzeugs an den Kaliberkanten hat weiterhin zur Folge, daß an
den auf dem Umfang der Walzen konisch verlaufenden Kaliberkanten ein Nachschliff
bzw. eine unbeabsichtigte Beschädigung nicht auftritt. Obwohl diese Vorrichtung
bei Kalibern normales Steigung, also mit normalen Reduktionen, das Kaliber exakt
fräst oder schleift, entspricht die Vorrichtung gegebenenfalls dann nicht den Anforderungen,
wenn es sich um Fräsen, insbesondere Schleifen von Steilkalibern bandelt, also Kalibern
für große Reduktionen. In diesem Fall ist die Steigung der Kaliberverengung derart,
daß die aufgezwungenen Pendelbewegungen des scheibenförmigen Werkzeugs nicht ausreichen,
um einen Nachschliff auch an den Kaliberkanten völlig auszuschließen.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zum Fräsen und Schleifen von Walzkalibern
mit radial und axial veränderlichem Querschnitt, bei der das kreisscheibenförmige
Werkzeug (Fräser oder Schleifscheibe) mit halbkreisförmiger Schneidkante radial
und axial gegenüber dem Walzkaliber verschiebbar ist und die Werkzeugmitte einen
im Durchmesser veränderlichen Kreisbogen beschreibt, wobei der Werkzeugachse eine
Pendelbewegung aufzwingbar ist, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine solche
Vorrichtung zum Fräsen und Schleifen von Walzkalibern mit radial und axial veränderlichem
Querschnitt zu schaffen, bei der auch Kaliber für große Reduktionen einwandfrei
gefertigt werden können, indem Maßnahmen derart getroffen werden, daß das Werkzeug
bei seiner radialen und axialen Verlagerung gegenüber dem Walzkaliber zusätzlich
so bewegt wird., daß die Werkzeugmittelebene in den Endstellungen jeweils parallel
zu der einen oder anderen Kaliberkante zu liegen kommt.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, daß die Pendelbewegung parallel zur
Walzkaliberachse um die Werkzeugmitte erfolgt, wobei der größte Pendelausschlag
jeweils aus der Mittelebene heraus derart einstellbar ist, daß die Werkzeugachse
senkrecht zur zugeordneten Kaliberöffnungskante ausgerichtet ist.
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der Werkzeugträger
von einem mit verstellbarer Exzentrizität um eine feststehende, sich parallel zur
Kalibermittelebene erstreckende Achse umlaufenden Exzenterzapfen getragen ist und
daran das Werkzeug mit seinem Antrieb am Werkzeugträger um eine Achse schwenkbar
aasgelenkt ist, die senkrecht zur Werkzeugachse durch die Werkzeugmittelebene gerichtet
ist, wie es auch bei dem älteren Vorschlag vorgesehen ist.
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Soll die Vorrichtung gemäß der Erfindung zum gleichzeitigen Fräsen
oder Schleifen der beiden Walzkaliber eines geschlossenen Kalibers bei lotrechter
Anordnung der Kaliberachsen dienen, so können nach der Erfindung auf gegenüberliegenden
Seiten eines Ständers, der in sich den Antrieb und die Verstellvorrichtung von beiderseits
umlaufenden Exzenterzapfen aufnimmt, an den Exzenterzapfen die beiden Schenkel einer
U-förmigen Schwinge lagern, die mit ihrem Basisschenkel am Ständer geführt ist und
deren Lagerschenkel je ein Werkzeug tragen, das mit seinem Antrieb am Schenkel um
eine Achse verschwenkbar aasgelenkt ist, die senkrecht zur Werkzeugachse durch die
Werkzeugmittelebene gerichtet ist.
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In weiterer Ausgestaltung dieser Ausführungsform können die beiden
Werkzeuge mit ihren Antrieben tragenden Gehäuse einen gemeinsamen, sie verbindenden
Pendelantrieb aufweisen, so daß die Pendelbewegung von einer Stelle her beiden Werkzeugen
mit ihren Antrieben zugeleitet wird.
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Dies kann erfindungsgemäß in der Weise verwirklicht sein, daß die
die beiden Werkzeuge mit ihren Antrieben tragenden Gehäuse miteinander durch eine
an beide aasgelenkte, sich etwa parallel zur Ständerachse erstreckende Stange od.
dgl. verbunden sind, an der ein Exzentertrieb über ein der Hubverstellung dienendes
Gestänge angreift, womit die Werkzeuge mit ihren Antrieben an den Schwingenschenkeln
eine Pendelbewegung erhalten.
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Im einzelnen kann nach der Erfindung vorgesehen sein, daß die Kurbelstange
des Exzentertriebes mit ihrem Ende an einem Schwenkbügel angreift, dessen Anlenkstelle
lotrecht verlegerbar ist und die mit einem Gleitschuh an derjenigen Stange angreift,
die die Werkzeuge mit ihren Antrieben miteinander verbindet.
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Ergänzend zu diesen Maßnahmen können noch solche hinzutreten, welche
Gegenstand des älteren Vorschlages sind.
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Im einzelnen kann vorgesehen sein, daß der Werkzeugachse zusätzlich
senkrecht zur ersten Pendelbewegung um die Werkzeugmitte eine solche Pendelbewegung
aufzwingbar ist, bei der die Schwenkachse durch den Mittelpunkt des Halbkreises
der Schneidkante hindurchgeht.
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Durch die damit verbundene doppelte Pendelbewegung wird ein Höchstmaß
an Genauigkeit beim Fräsen und Schleifen erreicht. Insbesondere ist gewährleistet,
daß die Kaliberkanten genau und stufenlos den im Querschnitt halbkreisförmigen Kaliberkanal
tangieren.
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In weiterer Ausgestaltung dieses Erfindungsgedankens kann vorgesehen
sein, daß der Basisschenkel der Schwinge etwa im Schwerpunkt der Schwinge durch
mindestens eine Pendelsäule abgestützt ist, die das Schwingengewicht teilweise aufnimmt
und die Exzenterzapfen, an denen die Schwinge hängt, entlastet und gleichzeitig
deren Pendelbewegung nur den Mittelpunkt des Halbkreises der Schneidkante der scheibenförmigen
Werkzeuge der vorgesehenen Größe nach gewährleistet.
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In anderer Ausführung nach der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
sich die Schwinge mittig zwischen den Schenkeln auf mindestens einem parallel zur
Kaliberachse verlegerbaren Stützzapfen abstützt, der in mindestens einen in der
Mittelstellung der Werkzeuge sich in der Mittelebene der Kaliber erstreckenden Langschlitz
in der Schwinge eingreift. Damit ist die Vorrichtung durch eine Maßnahme erweitert,
welche bereits für die Vorrichtung des älteren Vorschlages vorgesehen ist, so daß
somit zwei einander überlagernde Pendelbewegungen erzielt werden.
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Die durch den verlegerbaren Stützzapfen veranlaßte Pendelbewegung
kann gleichzeitig dazu benutzt werden, um den Werkzeugen mit ihren Antrieben die
Pendelbewegung mitzuteilen, welche erfindungsgemäß aufgezwungen werden soll. Hierzu
kann bei der Vorrichtung nach der Erfindung vorgesehen sein, daß die die beiden
Werkzeuge mit ihren Antrieben tragenden Gehäuse miteinander durch eine an beide
aasgelenkte, sich parallel zur Ständerachse erstreckende Stange od. dgl. verbunden
sind, welche aufwärts ein Pendelstift durchgreift, der um eine Achse zu pendeln
vermag, die in der senkrecht zur Mittelstellung der Pendelstiftachse gerichteten
Ebene um den Schwenkmittelpunkt des Pendelstiftes schwenkbar gelagert ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 die Draufsicht auf eine Maschine mit zwei Vorrichtungen
nach der Erfindung, F i g. 2 die Maschine gemäß F i g. 1 von der einen Längsseite
her, F i g. 3 die Maschine gemäß F i g. 1 von der anderen Längsseite her, F i g.
4 die Maschine nach den F i g. 1 bis 3 in der Stirnansicht, unter Andeutung der
Antriebe und Einstellvorrichtungen, F i g. 5 in schematischer Darstellung das scheibenförmige
Werkzeug in verschiedenen Arbeitsstellungen zwischen den äußeren Kaliberkanten,
F i. g. 6 in schematischer Darstellung das scheibenförmige Werkzeug in seinen verschiedenen
Arbeitsstellungen innerhalb der halbkreisförmigen Kaliberöffnung, F i g. 7 den Gesamtgetriebeplan,
F i g. 8 in schematischer Darstellung eine Ausführungsform mit an den Schenkeln
der Schwinge pendelnden Werkzeugen mit ihren Antrieben, deren Pendelbewegung durch
einen besonderen Antrieb erzeugt wird und F i g. 9 die Vorrichtung gemäß F i g.
8 von der einen Längsseite her mit dem Exzentertrieb für die Pendelbewegung der
Werkzeuge mit ihren Antrieben an den Schwingenschenkeln.
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Wie aus den F i g.1 bis 3 ersichtlich, besteht die Maschine mit Vorrichtungen
nach der Erfindung aus dem Maschinengestell 1, welches mittig das Scheibenträgergehäuse
2 und an den Enden die beiden Kaliberaufnahmen 3 aufweist. Auf den Kaliberaufnahmen
3 sind die Kaliberschlitten 4 mittels der Handräder 5 quer zur Längsachse des Maschinengestells
1 verstellbar.
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An den beiden Stirnseiten des Scheibenträgers 43 sind die beiden Scheiben
6 vorgesehen, welche jeweils einen Exzenterzapfen 7 tragen, der durch eine radiale
Verlagerung
der Scheibe 6 exzentrisch zur Mittelachse 8 des Scheibenträgergehäuses 2 bzw. des
Scheibenträgers 43 verlagerbar ist. An den Exzenterzapfen 7 hängen die Schenkel
9 des als U-förmige Schwinge ausgebildeten Werkzeugträgers 10, der mittig an der
Stelle 11 eine Abstützung am Maschinengestell 1 erfährt, die später im einzelnen
erläutert wird.
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Einen weiteren Teil des Maschinengestells 1 bildet noch der Aufbau
12 hinter dem Scheibenträgergehäuse 2, in dem sich verschiedene Antriebs- und Getriebeorgane
befinden. Am Aufbau 12 ist insbesondere der Trägerschlitten 86 verschiebbar mit
der austauschbaren Schablone 13 in Form eines Lineals angebracht, welche der Fühler
14 abtastet, durch welchen die exzentrische Lage der Exzenterzapfen 7 in bezug auf
die Achse 8 des Scheibenträgers 43 ihre Einstellung erfährt.
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Auf den Kaliberschlitten 4 sind jeweils die Kaliber 15 mit
einem .Drehantrieb angeordnet. Den Kalibern 15 liegen die kreisscheibenförmigen
Werkzeuge 16 mit ihren Drehantrieben 17 zugeordnet. Die Werkzeuge 16 mit
ihrem Drehantrieb 17 sind jeweils gemeinsam von einem Gehäuse 19a getragen. An diesem
ist der Antriebsmotor 17 befestigt, welcher über den Riemen 20 an der Antriebswelle
des kreisscheibenförmigen Werkzeugs 16 angreift, die im Gehäuse 19
a gelagert ist. Das Gehäuse 19 a ist mittels zweier Lagerwangen
19 b in dem Schlitten 9 a angelenkt, derart, daß die Anlenkachse 19 c durch den
Schnittpunkt der rotierenden Werkzeugachse mit der Mittelebene des kreisscheibenförmigen
Werkzeugs 16 hindurchgeht. Der Schlitten 9 a ist gegen den Kaliberschlitten 4 zustellbar
mittels der Führungen 9 b am Schenkel 9 der Schwinge 10 angebracht. Die Werkzeuge
16 auf beiden Stirnseiten der Maschine sind jeweils in der gleichen Weise mit den
Schenkeln 9 der Schwinge 10 verbunden.
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Durch den exzentrischen Umlauf der Exzenterzapfen 7; an denen die
Schenkel 9 der Schwinge 10 hängen, erfahren die kreisscheibenförmigen Werkzeuge
16 für das Fräsen oder Schleifen vorgesehene Schwenkbewegungen, derart, daß
der Werkzeugachse bei der kreisförmigen Bewegung der Werkzeugmitte eine solche Pendelbewegung
aufgezwungen wird, bei der die Schwenkachse durch den Mittelpunkt des Halbkreises
der Schneidkante hindurchgeht. Diese Schwenkbewegung wird durch die Art und Weiss
erzielt, in der die Schwinge 10 an der Stelle 11 am Scheibenträger 2 des Maschinengestells
1 abgestützt ist. Dies ist im einzelnen aus den F i g. 4 und 7 zu ersehen.
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Durch die Anlenkung des Gehäuses 19 a mittels der Lagerflansche 19
b an den Schlitten 9 a der Schenkel 9 der Schwinge 10 wird der zuvor erwähnten Schwenkbewegung
eine weitere Schwenkbewegung überlagert, derart, daß die Achse der Werkzeuge 16
senkrecht zu derjenigen Ebene pendelt, in welcher die zuvor erwähnte Pendelbewegung
ausgeführt wird. Dabei liegt der Schwenkpunkt in der Werkzeugmitte. Dazu sind, wie
aus den F i g. 3 und 7 zu ersehen ist, die beiden Gehäuse 19 a durch eine sich längs
des Basisschenkels der Schwinge 10 erstreckende geteilte Stange 87 verbunden, welche
bei 88 an den Gehäusen 19a angelenkt sind. Die Verbindung der beiden Hälften der
Stange 87 miteinander ist durch die Muffe 89 hergestellt, welche den Muffenkopf
90 aufweist. Dieser hat eine sich lotrecht erstreckende zylindrische Durchgangsöffnung
91, durch welche der rohrförmige Pendelstift 92 aufwärts gerichtet hindurchragt.
Ihn durchgreift quer der Stift 93, durch welchen der Pendelstift 92 eine Anlenkung
am Muffenkopf 90 erfährt. Das bodenseitige Ende des Pendelstiftes 92 ist mit dem
Zapfen 94 verbunden, dessen Enden in den Lageraugen 95 des Lagerbocks 96 drehbar
gelagert sind. Der Lagerbock 96 ist um die lotrechte Achse 97 drehbar und in bestimmter
Drehstellung am Maschinensockel feststellbar. Für seine Verstellung greift an ihm
der in F i g. 4 gestrichelt gezeigte Stelltrieb an, der aus dem Motor
114 mit Getriebe 115,
der Spindel 116 und der diese mit dem Lagerbock
96 verbindenden Kurbelstange 117 besteht.
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Dadurch, daß der Pendelstift 92 einmal um die Achse des Zapfens
94 schwenkbar ist und dadurch, daß er gleichzeitig um den Stift
93 im Muffenkopf 90
schwenken kann, ist an dieser Stelle eine kardangelenkartige
Verbindung geschaffen, die ein allseitiges Pendeln des Stifts 92 erlaubt. Dies führt
dazu, daß die Pendelbewegung der Schwinge 10 in Abhängigkeit von dem Winkel, welchen
die Achse der Stange 87 mit der Achse des Zapfens 94 einschließt, einen axialen
Hin- und Hergang der Stangen 87 veranlaßt, wodurch die Gehäuse 19a eine Pendelbewegung
um ihre Schwenkachse 19 c erfahren. Somit ist erreicht, daß die Werkzeuge 16 neben
der kreisenden Bewegung um die Achse $ und außer der Pendelbewegung um den Mittelpunkt
der halbkreisförmigen Schneidkante 18 eine Pendelbewegung parallel zur Walzkaliberachse
um die Werkzeugmitte ausführen. Während die Größe der zuletzt erwähnten Pendelbewegung
durch die Schwenklage des Zapfens 94 in bezug auf die Stangen 87 bestimmt ist, ist
die Größe der Pendelbewegung, welche die Schwinge 10 ausführt, durch die Höhe der
Abstützung der Schwinge 10 an der Stellle 11 bestimmt.
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Die letztere Schwenkbewegung sei an Hand der F i g. 3 und 4 näher
erläutert.
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Danach rotieren jeweils die Exzenterzapfen 7 exzentrisch um die Achse
8, wobei die Größe des Kreisbogendurchmessers, also die Exzentrizität, durch Abtasten
des Lineals 13 mittels des Fühlers 14 laufend verändert wird. Die Schneidkante 18
des kreisscheibenförmigen Werkzeugs 16 verläuft auf einem Halbkreis, dessen Radius
gleich ist der halben Werkzeugdicke. Da die Schenkel 9 der Schwinge 10 an den exzentrisch
umlaufenden Zapfen 7 angehängt sind, vollführt die Schwinge 10 eine der Bewegung
der Exzenterzapfen 7 entsprechende kreisende Bewegung, welche die an den Schenkeln
9 der Schwinge 10 angebrachten Werkzeuge 16 mitmachen.
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Der die Schenkel 9 der Schwinge 10 verbindende Basisschenkel
weist etwa in der Mitte den Langschlitz 21 auf, welcher derart angeordnet ist, daß
seine Mittellinie mit der Mittelebene der Werkzeuge 16 fluchtet. In den Schlitz
21 greift der frei drehbare Stützzapfen 22 ein, auf welchem sich der die Schenkel
9 verbindende Basisschenkel abstützt, und zwar derart, daß er um den Stützzapfen
22 pendelt und gleichzeitig in dem Schlitz 21 entsprechend der Exzenterbewegung
der Exzenterzapfen 7 eine hin- und hergehende Pendelbewegung erfährt. Dadurch, daß
der Schwenkmittelpunkt des Stützzapfens 22 und die Kreismittelpunkte der Schneidkanten
18 auf einer gemeinsamen Ebene liegen, wobei die Kreismittelpunkte der Schneidkanten
18 mit den Achsen der Exzenterzapfen 7 zusammenfallen, und weil außerdem
die
Schwinge 10 durch die Abstützung auf dem Stützzapfen 22 im Längsschnitt 21 eine
Hin- und Herverschiebung erfährt, führen die Schenkel 9 bzw. die ganze Schwinge
10 eine Schaukelbewegung aus, wobei zum einen eine Pendelbewegung um den Mittelpunkt
der Schneidkante 18 und zum anderen eine Pendelbewegung um den Stützzapfen 22 stattfindet.
Dabei bewegt sich der Stützzapfen 22 relativ zur Schwinge 10 auf einer Geraden,
während die Kreismittelpunkte der Schneidkanten 18 eine kreisbogenförmige Bewegung
ausführen, und zwar durch die Pendelbewegung derart, daß jeweils nur die abgerundete
Schneidkante 18 mit der Fläche der Kaliberöffnung in Berührung kommt, an welcher
die Bearbeitung stattfindet, mit dem Ergebnis, daß die Kaliberöffnung bis zu den
Außenrändern geometrisch genau kreisbogenförmig verläuft und eine einwandfreie Kaliberhalbkreisform
erzielt wird. Diese erhält ihre absolute Genauigkeit dadurch, daß den erwähnten
Bewegungen eine weitere Pendelbewegung überlagert wird; welche die Gehäuse 19a senkrecht
zur ersten Pendelbewegung ausführen, derart, daß die Mittelebene der kreisscheibenförmigen
Werkzeuge 16 zu den zugeordneten Kanten der Kaliber 15 parallel liegen.
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Der Stützzapfen 22 wird von dem Schieber 23 getragen,
der lotrecht verschiebbar am Maschinengestell 1. bzw. dessen Teil 12 angebracht
ist. Er hängt lotrecht verschiebbar an der Pleuelstange 24, die an einem verstellbaren
Kurbelzapfen 24a des Kurbelgetriebes 68 hängt. Der Kurbelzapfen 24a läßt sich mittels
der Spindel 24 b derart einstellen, daß er zentrisch oder exzentrisch umläuft. Exzentrischer
Umlauf gewährleistet, daß der Stützzapfen 22 während des Betriebes laufend auf-
und abwärts bewegt wird, um so den Schwinkwinkel der Schwinge 10 auf einen
bestimmten Winkel einzustellen, sei es, indem der Stützzapfen 22 unterhalb der Mittelebene
der Kaliberöffnungen sich verlagert, sei es, daß er eine Verlagerung oberhalb erfährt,
um auf diese Weise die Pendelbewegung des Werkzeugs 16 beim exzentrischen Umlauf
des Mittelpunkts der Werkzeugschneiden 18 der Größe der Ausschläge nach zu
verändern. Außerdem erfährt die Höhenlage des Stützzapfens 22 bzw. seines Schiebers
laufend im Rhythmus des Umlaufes der Exzenterzapfen 7 eine Veränderung, um zu gewährleisten,
daß sich Mittelebene der Werkzeuge 16 und Achse des Stützzapfens 22 in einer Ebene
befinden.
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Aus der F i g. 4 ist im einzelnen zu ersehen, wie der Kaliberschlitten
mittels des Handrades 5 in der einen oder anderen Richtung des Pfeiles 25 in die
jeweils erforderliche Lage in bezug auf ein Werkzeug 16 gebracht werden kann.
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Die Exzenterzapfen 7 sitzen auf den Kreisausschnittsscheiben 6, die
auf den Stirnflächen 26 des umlaufenden Scheibenträgers 43 radial verschiebbar sind,
wobei die Verschiebung zwecks allmählicher Vergrößerung der Exzentrizität nach Maßgabe
der Abtastbewegung des Fühlers 14 am Lineal 13 erfolgt. Das Lineal 13 ist auch in
der F i g. 4 ebenso wie der Fühler 14 ersichtlich.
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In übereinstimmung mit der Bewegung des das Lineal 13 abtastenden
Fühlers 14 erfolgt die Verschiebung der Scheiben 6 an dem Scheibenträger
43.
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Dazu läßt der Fühler 14 beim Abtasten des sich verschiebenden Lineals
13 über die elektrischen Leitungen 51 den Elektromotr 50 ansprechen, dessen Abtriebswelle
52 die Getrieberäder 53 umlaufen läßt. Diese treiben die Schnecke 53a an, die in
das Schneckenrad 54 des Rotors 38a eingreift, der das Rad 38 trägt. Durch
das Rad 38 ist die Verbindung mit der Spindel 30 des Fühlersupports 28 hergestellt,
der auf der Spindel 30 mittels der Spindelmutter 29 sitzt. Der Triebverbindung dienen
das Rad 37, das Schneckengetriebe 36, die Welle 33 und die Kegelräder 32 und 31.
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Somit führt der Umlauf des Motors 50 zu einer der Fühlerbewegung
entsprechenden Bewegung des Fühlersupports 28.
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Diese Einzelheiten sind aus der F i g. 4 im Zusammenhang mit dem Gesamtgetriebeplan
nach F i g. 7 zu ersehen.
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Vom Schneckenrad 54 wird auch der Verstelltrieb für die Scheiben 6
mit den Exzenterzapfen 7 abgenommen. Das Schneckenrad 54 ist nämlich mit dem Innenzahnkranz
54a eines Planetengetriebes versehen. Der Innenzahnkranz 54d treibt das Planetenrad
55, welches über den Steg 56 mit der Welle 57 umläuft, die über das Rad 58 in den
Zahnkranz 59 eingreift, der auf dem Scheibenträger 43 sitzt, so daß dessen Rotation
den Steg 56 umlaufen läßt. Vom Planetenrad 55 wird das Sonnenrad 60 angetrieben,
auf dessen Welle am anderen Ende das Rad 61 sitzt, das in das auf dem Scheibenträger
43 frei umlaufende Rad 41 für den Antrieb der Welle 44 eingreift,
durch welche die Exzentrizität der Exzenterzapfen 7 eingestellt wird. Die Verbindung
über das Planetengetriebe gewährleistet, daß die Drehzahl der Scheiben 6 bzw. der
Umlauf der Exzenterzapfen 7 .und die Verstellung der Exzentrizität der Exzenterzapfen
7 in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen.
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Die Welle 44 trägt an ihren Enden jeweils eine Schnecke 45, die in
ein Schneckenrad 46 auf der Spindel 47 eingreift. Die Spindeln 47 durchdringen jeweils
eine Spindelmutter 48, die mittels der Spindeldrehung eine Verschiebung erfährt,
deren Größe der gewünschten Exzentrizität der Exzenterzapfen 7 entspricht, indem
die Verschiebung durch den Fühler 14 durch Abtasten des Lineals 13 bestimmt wird.
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Der Umlauf der Scheibenträger 43, -die miteinander durch die Welle
49 verbunden und im Scheibenträgergehäuse 2 gelagert sind, erfolgt mittels des Zahnkranzes
62, in den die Schnecke 63 eingreift.
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Auf der Achse der Schnecke 63 sitzt die Riemenscheibe 63
a, die mittels des Riemens 70 von der Riemenscheibe 71 mit Kupplung des
Antriebsmotors 69 angetrieben wird.
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Die Schnecke 63 dient außerdem dem Antrieb der Welle 64, welche, wie
die F i g. 4 zeigt, über die Räderpaare 65 und 66 das Schneckengetriebe 67 antreibt,
das seinerseits den Kurbeltrieb 68 in Drehung versetzt, so daß mittels der Pleuelstange
24 deren Schieber 23 mit dem Stützzapfen 22 auf- und abwärts bewegt wird.
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Der Stützzapfen 22 greift in den Langschlitz 21. Sowohl Stützzapfen
22 als auch Langschlitz 21 sind aus den F i g. 1, 3 und 7 zu ersehen, wobei zwei
Schlitze 21 nebeneinander angeordnet sind, in welche beiderseits der Zapfen 22 des
Schiebers 23 eingreift.
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Der Antriebsmotor 69 dient gleichzeitig dem Drehvorschub der Kaliber
15 über das Kettenrad 72, dessen Kette 73 das Kettenrad 74 antreibt, das seinerseits
über das Getriebe 75 die Schnecke 76 in Drehung versetzt. Die Schnecke 76 greift
in das Schneckenrad 77, auf dessen Welle 78 die Schnecken 79 vorgesehen sind, welche
in die Schneckenräder 80 eingreifen, mit
denen die Kaliber 15 angetrieben
werden. Die Welle 78 treibt ferner über die Räderpaare 81 und 82, die über die Teleskopwelle
83 miteinander verbunden sind, die Schnecke 84, die über das Getriebe 85 den Trägerschlitten
86 für das Lineal 13 längs entsprechend der Drehbewegung der Kaliber 15 fortbewegt,
so daß der Fühler 14 durch das Lineal 13 seine Verstellung erfährt. Dadurch wird,
wie bereits beschrieben, die Verstellung der Exzentrizität der Exzenterzapfen 7
bewirkt. Mit zwei Feststellmuttern 34 wird das jeweilig benötigte Lineal 13 auf
den Trägerschlitten 86 befestigt.
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Aus der F i g. 7 .ist noch im Zusammenhang mit der F i g. 3 schematisch
zu ersehen, wie die Stangen 87 in Längsrichtung um den Schwenkpunkt 88 pendeln,
welches eine Pendelbewegung der Werkzeuge 16 um die Achse 19 c zur Folge hat, wobei
die Schräglage des Zapfens 94 in bezug auf die Stangen 87 die Größe der Pendelbewegung
bestimmt.
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Die F i g. 5 und 6 zeigen schematisch die Pendelbewegungen der Werkzeuge
16 in bezug auf die Kaliber 15.
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Aus der F i g. 5 ist zu ersehen, wie sich die scheibenförmigen Werkzeuge
16 in ihren Endstellungen bei der Pendelbewegung in die Parallele zu den Kanten
des Kalibers 1.5 verlagern, während die F i g. 6 die zweite Pendelbewegung um den
Mittelpunkt der Schneidkante 18 deutlich macht.
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Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel lehnt sich an das
Ausführungsbeispiel des älteren Vorschlages an, mit welchem die Pendelbewegung des
Werkzeugs 16 nach der F i g. 6 ermöglicht wird.
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Diese Pendelbewegung kann als zusätzliche Pendelbewegung vorgesehen
sein, während den Gegenstand der Erfindung die Pendelbewegung gemäß F i g. 5 bildet,
die bei dem Ausführungsbeispiel dadurch zustande kommt, daß mittels des kardangelenkartig
angebrachten Pendelstiftes 92 zur Pendelbewegung der Schwinge 10 eine Pendelbewegung
der die Werkzeuge 16 tragenden Gehäuse 19a quer zur Pendelbewegung der Schwinge
10 hinzutritt.
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Die Schwenkbewegung der Werkzeuge 16 mittels der Gehäuse 19a gewährleistet
in Verbindung mit der durch die Exzenterzapfen 7 verursachten kreisenden Bewegungen
eine sehr genaue Erzeugung des Kaliberprofils, die jedoch noch dadurch eine Verbesserung
erfahren kann, daß die Schwenkbewegung mittels der Schwinge 10 überlagert wird,
so daß zwei Schwenkbewegungen ausgeführt werden, die sich in senkrecht zueinander
stehenden Ebenen vollziehen.
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Das Ausführungsbeispiel nach den F i g. 8 und 9 unterscheidet sich
von dem nach den zuvor erläuterten Figuren dadurch, daß die Pendelbewegung der Gehäuse
19a mit den Werkzeugen 16 und deren Antrieben 17 durch einen besonderen Antrieb
erzeugt wird und daß der Basisschenkel nach unten von zwei Pendelsäulen 98 abgestützt
ist. Diese lagern mit Spiel in den Lagerböcken 99, während ihre oberen Enden, die
in F i g. 9 gestrichelt angedeutet sind, am Basisschenkel der Schwinge 10 mit Spiel
angreifen, derart, daß die Pendelsäulen 98 der Schwingenbewegung entsprechend der
Bewegung der Exzenterzapfen 7 folgen können. Die Angriffspunkte der Pendelsäulen
98 an der Schwinge 10 sind derart gewählt, daß diese mit ihrem Gewicht nahezu ganz
auf den Stützsäulen 98 ruht und somit die Exzenterzapfen 7 weitgehend entlastet
sind. Wie bei dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel sind die Gehäuse 19 a durch
eine Stange miteinander verbunden, die sich parallel zur Mittelachse 8 des Scheibenträgergehäuses
2 erstreckt und an den Gehäusen 19 a bei 88 angelenkt ist. Die Stange ist in diesem
Fall mit 100 bezeichnet. An der Stange 100
greift an deren Zapfen 101
der Gleitschuh 102 an, der in dem Schwenkhebel 103 längsverschiebbar sitzt. Am anderen
Ende des Gleitschuhes 103 ist bei 104 die Kurbelstange 105 angelenkt, die mit ihrem
anderen Ende an der Kurbelscheibe 106 angelenkt ist. Die Kurbelscheibe 106 sitzt
auf der Achse 107, die über das Getriebe 108 nach F i g. 8 durch die Schneckenwelle
62 des Zahnkranzes 63 am Scheibenträger 43 angetrieben wird. Dessen Antrieb und
die Verstellung der Scheiben 6 erfolgt in der gleichen Weise, wie im Zusammenhang
mit dem Gesamtgetriebeplan nach F i g. 7 beschrieben wurde.
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Abweichend vom letzteren fehlt nach den F i g. 8 und 9 der Getriebezug
für die Höhenverlagerung des Basisschenkel der Schwinge 10 und deren Anhängung
an einer Pleuelstange 24. Statt dessen ist die Schwinge 10 auf den Pendelsäulen
98 abgestützt. Der Schwenkbügel 103 ist bei 109 an dem lotrecht verfahrbaren Schieber
110 angelenkt, der mittels der Spindel 111 bewegbar ist. An der Spindel 111 greift
das insgesamt mit 112 bezeichnete Getriebe mit dem Antriebsmotor 113 an, so daß
dessen Umlauf mittels der Spindel 111 eine lotrechte Verschiebung des oberen Anlenkpunktes
109 des Schwenkbügels 103 in der einen oder anderen Richtung mit sich bringt, um
so die Schwingbewegung der Stange 100 und damit der Gehäuse 19 a zu vergrößern oder
zu verkleinern oder völlig in Fortfall zu bringen, wie es bei der Bearbeitung derjenigen
Kaliberkantenabschnitte notwendig ist, die parallel zueinander verlaufen. So läßt
sich die Pendelbewegung der Werkzeuge 16 während der Kaliberbearbeitung laufend
verstellen und auf den jeweiligen Winkel der Kalibersteigung einstellen.
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Zur Vereinfachung der Darstellung ist die Kurbelstange 105 in F i
g. 8 als unmittelbar an dem einen Gehäuse 19 c bzw. dessen Schwenkachse angreifend
dargestellt, der Verstellmechanismus für den Kurbeltrieb also nicht gezeigt.