DE1269052B

DE1269052B - Kreisfoermiger Schlitzbunker mit Abzugseinrichtung

Info

Publication number: DE1269052B
Application number: DEP1269A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Herbert Knaust; Dr Ulrich Von Kritter
Original assignee: HERBERT KNAUST DR ING
Current assignee: HERBERT KNAUST DR ING
Priority date: 1963-11-15
Filing date: 1963-11-15
Publication date: 1968-05-22

Description

Kreisförmiger Schlitzbunker mit Abzugseinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf einen kreisförmigen Schlitzbunker für Müll u. dgl., bei dem unterhalb des drehbaren Materialbehälters im Abstand des sich über den gesamten Umfang erstreckenden Materialaustrittsschlitzes der in seinem mittleren Bereich von Material freigehaltene, koaxial zum Behälter liegende Behälterboden drehbar angeordnet ist und die Materialentnahme durch einen ortsfesten und einstellbaren, in den Austrittsschlitz eingreifenden Abstreifer erfolgt.
Bekannt sind kreisförmige Schüttgutbunker mit Austragevorrichtungen als feststehende Behälter, wobei bewegliche, plattenförmige Abstreifer das Schüttgut durch den Auslaufschlitz herausdrücken. Solche Einrichtungen eignen sich nur für feinkörniges, nicht sperrendes Schüttgut, da die kreisförmig verfahrbaren Austragevorrichtungen bei schwer lösbarem Material, wie z. B. Müll, sehr großen Kräften ausgesetzt sind, die von einer solchen Vorrichtung konstruktiv nur äußerst schwierig aufgenommen werden können.
Bekannt sind ferner umlaufende, mit ihrem Boden fest verbundene Behälter, bei denen eine Entleerung durch ortsfeste Abstreifvorrichtungen erfolgt. Solche Behälter haben den Nachteil, daß unabhängig von dem Füllungsgrad immer die ganze Totlast vom Antrieb bewegt werden muß. Außerdem führen bei der Verarbeitung von schwierigem Fördergut, wie Müll, die durch Materialsperrungen an der Austragevorrichtung auftretenden Kräfte leicht zu Betriebsstörungen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen kreisförmigen Schlitzbunker für schwieriges und ungleichmäßiges Schüttgut, wie Müll od. dgl., zu schaffen, bei dessen Austrag erhöhte Reibungskräfte durch innere Bewegung des Materials gegeneinander oder durch Reibung an den Bunkerwänden sowie beim Austritt durch die Auslauföffnung vermieden werden. Es soll demgemäß eine dem Material sich anpassende Nachgiebigkeit der Behälterbewegung erreicht werden.
Außerdem soll die Austragevorrichtung stationär angeordnet sein, damit sie auch größere Kräfte bei Verklemmungen des Materials aufnehmen kann, und sie muß sich in ihrer Arbeitsweise an die Materialzusammensetzung anpassen können.
Eine Lösung wurde darin gefunden, daß der in seinem Innenraum von Konstruktionsteilen völlig freie Behälter unabhängig von dem Behälterboden frei drehbar angeordnet und der Abstreifer in der Art eines Schälmessers ausgebildet ist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung kann der Behälterboden durch an sich bekannte Reibradantriebe in beiden Drehrichtungen bewegt werden, während der Materialbehälter ohne Antrieb bleibt und nur durch Reibung des darin liegenden Schüttgutes in Drehbewegung gesetzt wird. Der für den Arbeitsbereich des Abstreiferpfluges nicht erforderliche Teil des Bunkerschlitzes wird durch ortsfest angeordnete Wendeklappen abgedeckt, um ein unerwünschtes Austreten von im Bunker befindlichem Material zu unterbinden, was besonders bei wenig gefülltem Bunker eintreten würde.
Das um eine senkrechte Achse schwenkbare, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch bewegte, ortsfeste Schälmesser ist in seinem vorderen Bereich mit auswechselbaren Schälmessern bewehrt, die einseitig zur vorderen senkrechten, bogenförmigen Führungsfläche des Schälmessers angeschliffen sind. Je nach eingestellter Eingriffsbreite schält die Vorrichtung eine entsprechende Materialschicht ab und überführt diese auf das danebenliegende Transportband.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht im Schnitt A-B, F i g. 2 eine Aufsicht im Schnitt C-D, F i g. 3 einen Querschnitt durch den vorderen Teil der Pflugeinrichtung.
Der große zylinderförmige Rundbunker 1 ist durch Laufrollen 2 auf einem fest montierten Schienenring 3 abgetragen und auf diesem frei drehbar. Der Boden des Rundbunkers 1 wird durch den kreisförmigen Bodenteller 4 gebildet, der unter dem Rundbunker in einem dem Schüttgut angepaßten Abstand »S« angeordnet und durch Laufrollen 5 auf einem Schienenring 6 abgetragen ist. Dieser Bodenteller 4 wird durch einen oder mehrere Antriebe bekannter Art, z. B. durch zwei Reibradantriebe 7, auf dem Schienenring 6 in Umlauf versetzt, wobei die Umlaufrichtung bei Bedarf gewechselt werden kann. Der kreisförmige Schlitz »S« wird nach außen hin durch die ortsfest um ihn aufgehängten Pendelklappen 8 abgedeckt. Im Bereich der Entladestelle sind diese Pendeiklappen 8 fortgelassen. Der mittlere Bereich des Bodentellers 4 ist durch einen aus Stahlblech gebildeten Kegel 9 abgedeckt, der mit dem Teller fest verbunden ist und das Schüttgut aus der mittleren Tellerfläche fernhält, in der nur eine geringe Umfangsgeschwindigkeit herrscht. Das Ausbringen des Schüttgutes geschieht durch die Pflugeinrichtung10, die aus den beiden Armen 11 und 12 besteht und mit ihrem Lager 13 um eine senkrechte Achsel4 schwenkbar ist. Der vordere Bereich des Armes 11 ist mit auswechselbaren Messern 15 bestückt, die das Schüttgut beim Einschwenken in dasselbe durchschneiden. Die Messerl5 sind einseitig zur bogenförmigen senkrechten Führungsfläche 16 der Pflugeinrichtung 10 angeschliffen, um erhöhte Widerstände durch Zwängen beim Durchschneiden des Schüttgutes zu vermeiden.
An der Führungsfläche 16 der Pflugeinrichtung 10 entlang gleitet das abgescherte Schüttgut beim Drehen des Bodentellers4 nach außen und wird über eine ortsfeste Schurre 17 beispielsweise einem Transportband 18 zugeführt. Der Arm 12 ist mit seinem Ende an einem ortsfesten Schwenkantrieb irgendeiner Art angelenkt. In der Zeichnung ist der Schwenkantrieb durch einen hydraulisch betätigten Zylinder 19 dargestellt, an dessen Kolbenstange 20 der Arm 12 angelenkt ist. Durch die Bewegung der Kolbenstange 20 wird die Pflugeinrichtung 10 mit ihrem Arm 11 unmittelbar über dem Bodenteller 4 in das Schüttgut von außen her eingeführt bzw. aus diesem herausgeschwenkt.

Claims

Patentansprüche: 1. Kreisförmiger Schlitzbunker für Müll u. dgl., bei dem unterhalb des drehbaren Material- behälters im Abstand des sich über den gesamten Umfang erstreckenden Materialaustrittsschlitzes der in seinem mittleren Bereich von Material freigehaltene, koaxial zum Behälter liegende Behälterboden drehbar angeordnet ist und die Materialentnahme durch einen ortsfesten und einstellbaren, in den Austrittsschlitz eingreifenden Abstreifer erfolgt, dadurch gekennzeichn e t, daß der in seinem Innenraum von Konstruktionsteilen völlig freie Behälter (1) unabhängig von dem Behälterboden (4) frei drehbar angeordnet und der Abstreifer in der Art eines Schälmessers (10) ausgebildet ist.
2. Schlitzbunker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterboden (4) in beiden Drehrichtungen in an sich bekannter Weise durch Reibradantriebe antreibbar ist.
3. Schlitzbunker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialaustrittsschlitz (S) zwischen Behälter (1) und angetriebenem Behälterboden (4) durch ringförmig um den unteren Rand des Behälters (1) ortsfest angeordnete Pendelkiappen (8) abgedeckt wird, die nur den Arbeitsbereich des Schälmessers (10) frei lassen.
4. Schlitzbunker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schälmesser (10) in seinem vorderen Bereich mit auswechselbaren Stahlmessern (15) bewehrt ist, die einseitig zur vorderen senkrechten bogenförmigen Führungsfläche des Schälmessers (10) hin angeschliffen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 886 275, 465 485, 296 643; britische Patentschrift Nr. 816726.