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Wickelmaschine für dünne Bänder Die Erfindung betrifft eine Maschine
zum Aufwikkeln eines oder mehrerer Bänder geringer Stärke auf eine ortsfest gelagerte
Spindel, insbesondere zur Herstellung von Kondensatoren, die für jedes Band eine
Vorratsrolle und eine oder mehrere Umlenkrollen aufweist, welche zwischen der Vorratsrolle
und der Spindel in der Weise angeordnet sind, daß das Band von der Vorratsrolle
zur Aufwickelstelle ohne frei laufende Strecken geführt ist.
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Die Verarbeitung sehr dünner Bänder, insbesondere von Bändern aus
Kunststoffmaterial, auf denen vorher eine ebenfalls sehr dünne elektrisch leitende
Schicht aufgebracht wurde, ist mit zahlreichen Schwierigkeiten verbunden. Diese
Schwierigkeiten werden um so größer, je höher die Wickelgeschwindigkeiten der verwendeten
Maschinen sind.
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Es sind bereits Wickelmaschinen bekannt, bei denen jedes der auf eine
Spindel zu wickelnden Bänder von der jeweiligen Vorratsrolle bis zur Spindel über
Umlenkrollen ohne frei laufende Strecken geführt ist.
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Der Hauptnachteil dieser bekannten Maschinen besteht jedoch darin,
daß bei sich änderndem Wickeldurchmesser der Vorratsrolle und des sich auf der ortsfesten
Spindel bildenden Wickels nicht mehr gewährleistet werden kann, daß die Anpreßdrücke
der verwendeten Umlenkrollen bestimmte Werte einhalten. Ursache dafür ist vor allem,
daß bei den bekannten Maschinen die einzelnen Rollen im allgemeinen am Ende eines
Schwenkarmes angebracht sind, wodurch sie im Maße des Abrollens der Vorratsrolle
aufeinander einen sich zeitlich ändernden Druck ausüben. Die Folge davon ist, daß
sich insbesondere bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten immer wieder T ängs- oder Querfalten
bilden, die zu einer Veränderung der Eigenschaften des hergestellten Produkts und
häufig auch zu Ausschuß führen. Des weiteren können dadurch Störungen während des
Betriebs der Wickelmaschine eintreten.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer relativ einfach aufgebauten
Wickelmaschine, deren Umlenkrollen derart angeordnet sind, daß sie unabhängig vom
Wickeldurchmesser sowohl an der Vorratsrolle als auch am Umfang des sich auf der
ortsfesten Spindel bildenden Wickels anliegen, und bei der die Anpreßdrücke der
Umlenkrollen während des Wikkelvorganges bestimmte vorgegebene Werte leicht einhalten
können.
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Ausgehend von einer Maschine der eingangs angeführten Gattung wird
dies gemäß der Erfindung erreicht durch eine ortsfeste Hauptzuführrolle und wenigstens
eine an einem um die Achse der Hauptzuführrolle schwenkbaren Arm gelagerte Hilfszuführrolle,
die zwischen der Hauptzuführrolle und der Spindel angeordnet ist.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Maschine, bei der die Auswirkungen der durch das Abrollen der Vorratsrolle bedingten
Gewichtsänderung praktisch vollständig beseitigt sind, zeichnet sich dadurch aus,
daß zusätzlich zu der zwischen Hauptzuführrolle und Spindel vorgesehenen Hilfszuführrolle
zwischen der Vorratsrolle und der Hauptzuführrolle eine an einem um deren Achse
schwenkbaren Arm gelagerte Hilfszuführrolle vorgesehen ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist wenigstens eine der
Hilfszuführrollen bezüglich der Achse der Hauptzuführrolle in indifferentem statischem
Gleichgewicht.
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Gemäß einer sich durch ihre konstruktive Einfachheit auszeichnenden
Ausführungsform der Erfindung ist der die Achse der Hilfszuführrolle tragende Arm
über die Achse der Hauptzuführrolle hinaus verlängert, und auf dieser Verlängerung
ist ein Gegengewicht angebracht.
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Das Gegengewicht ist vorzugsweise auf dem verlängerten Arm einstellbar.
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Die Vorratsrolle kann mit der Hauptzuführrolle durch ihr Eigengewicht
oder durch eine Rückholeinrichtung in Berührung gehalten werden.
Vorteilhafterweise
ist mit der Vorratsrolle zur Regelung der Wickelspannung des Bandes eine Bremseinrichtung
verbunden.
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Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine, bei der
auch fehlerhaft gewickelte Bandrollen verwendet werden können, sind Führungseinrichtungen
für das Band vorgesehen, die eine bestimmte Lage des Bandes beim Verlassen der Vorratsrolle
gewährleissten.
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Diese Führungseinrichtungen können aus einer gegen die Seiten der
Vorratsrollen drückenden Gabel oder aus zwei Flanschen bestehen, die jeweils an
den Seiten der Hilfszuführrolle angebracht sind.
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Zur Erleichterung der Bedienung der Maschine ist bei einer weiteren
Ausführungsform die aus Vorratsrolle und Umlenkrollen bestehende Anordnung an einem
schwenkbaren Arm angebracht, der in Arbeitsstellung blockierbar ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden
an Hand der Zeichnung erläutert; in dieser zeigt F i g. 1 a und 1 b eine schematische
Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine, F i g. 2 eine
schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Teils der erfindungsgemäßen
Maschine, F i g. 3, 4 und 5 drei verschiedene Bandführungsvorrichtungen, F i g.
6 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wickelmaschine,
F i g. 7 Einzelheiten des oberen Bandabrollsystems der in F i g. 6 dargestellten
Maschine, F i g. 8 eine spezielle Ausführungsform einer die Befestigung zweier Bänder
ermöglichenden Wickelspindel und F i g. 9 eine perspektivische Darstellung der Maschine
nach F i g. 6.
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Zwei mögliche Ausführungsformen der Erfindung sind in den F i g. 1
a und 1 b dargestellt. Dabei werden einer einzigen Spindel B zwei Bänder zugeführt,
die von Vorratsrollen 11, 111 kommen. Die Drehrichtungen der einzelnen Rollen sind
durch Pfeile angegeben. Die Achsen 19 und 119 der Hauptzuführrollen 18 und 118 sind
in diesem Fall fest. Diese Achsen dienen den Armen 21 und 121 gleichzeitig als Drehzapfen.
An den Enden dieser Arme sind Achsen 23 und 123 befestigt, auf denen Hilfszuführrollen
22 und 122 frei drehbar angebracht sind. Rückholeinrichtungen, wie die Federn 25
und 125, halten diese Rollen 22 und 122 in der gegen die Spindel B
drückenden Lage fest. Gemäß einer in den F i g. 1 a und 1 b nicht dargestellten
Ausführungsform sind die Rückholfedern 25 und 125 durch Gegengewichte ersetzt, welche
entweder die Einstellung eines astatischen Gleichgewichts oder die Erzeugung einer
mit der Stellung des jeweiligen Gegengewichts bezüglich der Achse 19 variablen Rückholkraft
ermöglichen.
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Sollte eine Maschine zur Aufwicklung eines einzigen Bandes benötigt
werden, so muß nur eine der Wickel- bzw. Abrollvorrichtungen entfernt werden. Bei
der Vorrichtung gemäß den F i g. 1 a und 1 b wird durch die Einfügung einer zusätzlichen
Rolle mit fester Achse eine Beseitigung der möglichen Einflüsse der Feder 16 auf
die Spindel B erreicht, wobei jedoch noch eine gewisse Gefahr besteht, daß das Band
zwischen den Rollen 11 und 18 und zwischen der Spindel B und der Rolle 22 durch
Zerquetschung beschädigt wird.
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Gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung nach
den F i g. 1 a und 1 b ist die Vorratsrolle 11 auf einer festen Achse am Ende eines
Armes angebracht, der um eine feste Achse schwenkbar ist und über diese feste Achse
hinaus durch eine Stange verlängert ist, auf der ein Gegengewicht verschiebbar angebracht
ist. Die Regelung der Stellung des Gegengewichtes auf dieser Stange ermöglicht ein
Ausgleichen des die Rolle 11 tragenden Armes, wodurch auf die Hauptzuführrolle 18
mit fester Achse kein Druck ausgeübt wird. Beispielsweise könnte die feste Achse,
um die der die Rolle 11 tragende Arm schwenkbar ist, eine ausreichend große Länge
besitzen und etwa über der festen Achse der Hauptzuführrolle 18 angebracht sein.
Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß der Einfluß der Änderung des Gewichts
der Rolle 11 auf die Zuführrolle 18 in dem Maße des Abwickelns der Rolle verringert
wird, wobei diese Gewichtsänderung das bei voller Rolle vorhandene Gleichgewicht
progressiv beseitigt. Es ist also zu sehen, daß diese Ausführungsform der Vorrichtung
noch Nachteile aufweist, die durch die Änderung des Gewichts der Rolle 11 verursacht
sind.
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Dieser Nachteil wird im Fall der in der F i g. 2 dargestellten Ausführungsform
vollständig beseitigt. In dieser F i g. 2 sind eine Hauptzuführrolle 18 und eine
Spindel B zu sehen, die entsprechend dem Fall der F i g. 1 a und 1 b auf festen
Achsen angebracht sind, aber nunmehr ist eine ebenfalls auf einer festen Achse 12
angebrachte Vorratsrolle 11 vorgesehen, während eine Hilfszuführrolle
30 mit nicht festliegender Achse zwischen der Rolle 11 und der Hauptzuführrolle
18 angeordnet ist.
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Diese gleichzeitig die Vorratsrolle 11 und die Hauptzuführrolle tangierende
Rolle 30 ist auf einer Achse 31 angebracht, die um eine zu ihr parallele feste Achse
19 eine Schwenkbewegung ausführen kann. Zu diesem Zweck ist die Achse 31 am Ende
des einen Armes eines Hebels 36 befestigt, an dessen anderem Arm am Ende ein Gegengewicht
37 angebracht ist. Die Stellung dieses Gegengewichts kann in der Weise geregelt
werden, daß die Anordnung von Hebel 36, Hilfszuführrolle 30 und Gegengewicht 37
sich für alle Neigungen des Armes 36 in einem indifferenten Gleichgewicht befindet.
Die auf diese Weise abgeglichene Rolle 30 übt auf die Vorratsrolle 11 praktisch
keinerlei Druck aus, und zwar mit Ausnahme des Druckes, der von der durch die Spindel
B auf das Band beim Abrollen ausgeübten Zugkraft herrührt.
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Es sei T die Kraft, die auf das Band zum Zeitpunkt des Verlassens
der abgeglichenen Hilfszuführrolle 30 ausgeübt wird, und P der durch die abgeglichene
Rolle auf die Vorratsrolle ausgeübte resultierende Druck. Wenn die jeweiligen Arme
des Hebels bezüglich der Achse 19 mit l und L bezeichnet werden, so
gilt:
Für L größer als l ist demnach T größer als P. Somit wird das
Band unterhalb der abgeglichenen Hilfszuführrolle mittels einer Kraft abgezogen,
die größer ist als die Kraft, die oberhalb der abgeglichenen Hilfszuführrolle vorhanden
ist. Auf diese Weise
wird die Tendenz zur Querfaltenbildung vollständig
beseitigt. Dieses Ergebnis ist unabhängig von der räumlichen Stellung der abgeglichenen
Rolle, d. h., es ist unabhängig von der bereits von der Vorratsrolle abgewickelten
Bandmenge.
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Die Hilfszuführrolle 22 ist auf einer festen Achse 23 an einem Arm
21 befestigt, der um die feste Achse 19 schwenkbar ist. Der Arm 21 wird durch eine
geeignete Einrichtung, wie z. B. die Feder 25, in der Richtung zurückgeholt, die
ein ständiges Andrücken der Hilfszuführrolle 22 an die Wickelfläche der Spindel
B gewährleistet. Eine Rückholfeder wie 25 weist eine Anzahl von Vorteilen äuf. Insbesondere
kann mit ihr ein Rückholdruck ohne Änderung der Trägheit der von dem Arm 21 und
der Hilfszuführrolle 22 gebildeten beweglichen Einrichtung erreicht werden.
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Entsprechend einer in der F i g. 7 dargestellten Ausführungsform wird
die Hilfszuführrolle 22 durch ein die Feder 25 in der F i g. 4 ersetzendes Gegengewicht
in ihrer jeweiligen Lage gehalten.
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Die Verwendung eines Gegengewichts hat den Vorteil, daß eine sehr
feine Regelung des von der Rolle 22 auf die Spindel B ausgeübten Druckes möglich
ist. Es kann sogar im Grenzfall ein Gleichgewicht erreicht werden, bei dem der Druck
nur durch die Spannung des Bandes entsteht. Das Gegengewicht vergrößert jedoch die
Trägheit der aus 22 und B bestehenden Einrichtung. Dies kann sich nachteilig auswirken,
wenn sich die Spindel B sehr schnell dreht und einen geringen Durchmesser aufweist,
da in diesem Fall eine Unregelmäßigkeit in der Oberfläche des gewickelten Kondensators
zur Folge haben kann, daß der Hilfszuführrolle 22 eine Schwingbewegung aufgedrückt
wird. Bei sehr großer Trägheit der Rolle 22 wird sich diese Schwingbewegung durch
Druckänderungen auf die Spindel übertragen, was sich auf den Betrieb der Maschine
nachteilig auswirkt.
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Die F i g. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Bandführungsvorrichtung.
Eine am Ende eines Armes 29 befestigte Gabel 28 umschließt beiderseits die Außenfläche
der Vorratsrolle 11, die auf einer auf der Achse 12 angebrachten Nabe 24 befestigt
ist. Die Achse 12 ist in Lagern 10 und 20 angebracht, welche eine axiale Verschiebung
dieser Achse ermöglichen. Es ist zu sehen, daß dann, wenn das auf die Rolle gewickelte
Band eine Verwerfung aufweist, sofort eine Kompensation erfolgt, und zwar dadurch,
daß die Einrichtung 11-24-12 in geeigneter Richtung axial verschoben wird und somit
ein korrektes Aufrollen auf die Hilfszuführrolle 30 erfolgt. Die in F i g. 3 dargestellte
Ausführungsform ermöglicht somit die Verwendung von fehlerhaft aufgewickelten Vorratsrollen.
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In der F i g. 4 ist in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform
der in den F i g. 2 und 3 dargestellten Vorrichtung zu sehen. Die Bandführung erfolgt
in diesem Fall mittels einer Gabel 39, die durch Verlängerung und Krümmung der zwei
Schenkel 38 des Armes 36 erhalten wird, wobei die Gabel 39 die gleiche Aufgabe
wie die Gabel 28 der F i g. 3 hat. Bei 110 und 120 sind Lager dargestellt,
die die feste Achse 19 der Hauptzuführrolle 18 tragen. Ein die Spindel
B antreibender Motor ist bei 43 dargestellt.
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Die F i g. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der Bandführungsvorrichtung.
Bei dieser Ausführungsform ist die abgeglichene Hilfszuführrolle 30 mit zwei Seitenflanschen
40 und 41 versehen, welche das Band umgeben und die gleiche Rolle wie die Gabel
28 der F i g. 3 und die Gabel 39 der F i g. 4 spielen.
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Die F i g. 6 zeigt einen Aufriß einer ein spezielles Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellenden Wickelmaschine. Bei diesem Beispiel ist die Maschine
so ausgestattet, daß ein gleichzeitiges Wickeln zweier Bänder 17 und 117 auf eine
gleiche Spindel B erfolgt. Ein Gehäuse 1 trägt eine feste horizontale Achse 32,
um die ein gekrümmter Arm 14 schwenkbar ist. Ein Gegengewicht 26 ermöglicht das
Abgleichen des gekrümmten Armes 14, und zwar in jeder Lage. Dieser Arm 14 trägt
direkt oder indirekt den gesamten Abrollmechanismus für das erste Band 17. Dadurch,
daß der Arm 14 um die Achse 32 drehbar ist, kann die Maschine geöffnet und die Spindel
B erreicht werden. Diese Spindel ist an einem Arm 42 angebracht, wodurch sie aus
ihrer Arbeitsstellung genommen werden kann. Dies erfolgt zu dem Zweck, daß die zwei
Bänder zu Beginn eines jeden Arbeitsganges manuell befestigt werden können und am
Ende dieses Arbeitsganges die gefertigte Spule herausgenommen werden kann.
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Ein magnetischer Riegel mit einem mit dem Gehäuse 1 fest verbundenen
festen Teil 2 und einem von dem Arm 14 getragenen beweglichen Teil 3 ermöglicht
eine sehr genaue Festlegung des Armes 14 in der Arbeitsstellung.
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Die Vorratsrolle 11 ist um die von dem Arm 14
getragene Achse
12 frei drehbar. Eine Hilfszuführrolle 30 ist auf der am Ende eines Armes 36 befestigten
Achse 31 angebracht. Der Arm 36 ist um die von dem freien Ende des gekrümmten Armes
14 getragene Achse schwenkbar. Der Arm 36 wird in jeder Stellung durch ein in der
F i g. 6 bei 27 schematisch dargestelltes Gegengewicht abgeglichen. Im abgeglichenen
Zustand wird die Hilfszuführrolle 30 nur auf Grund der Wirkung des von der Spindel
B auf das Band 17 ausgeübten Zuges gegen die Vorratsrolle 11, die sie tangiert,
angedrückt. Eine die abgeglichene Hilfszuführrolle 30 tangierende Hauptzuführrolle
18 dreht sich um die gleiche, an dem freien Ende des Armes 14 befestigte Achse 19.
Ein ebenfalls um die Achse 19. Ein ebenfalls um die Achse 19 schwenkbar angeordneter
Arm 21 weist an seinem freien Ende eine Achse 23 auf, um die sich eine die Hauptzuführrolle
18 tangierende Hilfszuführrolle 22 dreht. Nach dem überlaufen eines Teils der Oberfläche
verläßt das Band die Hilfszuführrolle und wird anschließend um die Spindel B gewickelt,
welche von der Hilfszuführrolle 22 tangiert wird, wenn der Arm 14 in die Arbeitsstellung
umgeklappt ist. Dies ist in der F i g. 6 mit gestrichelten Linien dargestellt. Der
Arm 21 besitzt auch eine Rückholeinrichtung, z. B. ein Gegengewicht, das
einen Druck der Hilfszuführrolle 22 auf die Spindel B bewirkt, welcher im Fall der
Vorrichtung nach F i g. 6 erforderlich ist, um zu verhindern, daß sich auf Grund
des von dem Band 117 ausgeübten Zuges die Rolle 22 von der Spindel B entfernt. Einzelheiten
der Vorrichtung werden an Hand der F i g. 7 beschrieben.
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Ein zweiter, dem ersten ähnlicher Mechanismus weist eine Vorratsrolle
111, eine abgeglichene Hilfszuführrolle 130, eine Hauptzuführrolle 118 und
eine Hilfszuführrolle 122 auf und ermöglicht die Zuführung des zweiten Bandes 117,
das auf die gleiche Spindel B aufgewickelt wird.
In einer ersten,
in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform können die Elemente 111-112,
130-131, 136, 118-119, 121 und 122 an einem zu dem Arm 14 identischen Schwenkarm
angebracht sein. Die Verwendung eines zweiten Armes wie 14 ist jedoch nicht erforderlich,
denn der Schwenkarm 14 dient im wesentlichen zur öffnung der Maschine für die Wartung
und Beschickung und trägt nicht zur Regelung des Druckes der Hilfszuführrollen 22
und 122 bei. Wie in den F i g. 7 und 9 dargestellt ist, ist die Hilfszuführrolle
22 mit einem Gegengewicht 58 verbunden, das als Gleichgewichts- oder Druckeinrichtung
dienen kann, während die Rolle 122 mit einem Gegengewicht 158 verbunden ist, das
im dargestellten Fall diese Rolle 122 gegen die Spindel B drücken soll.
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In der in F i g. 6 dargestellten Ausführungsform sind die Achsen 112
und 119 bezüglich des Gehäuses 1 fest angebracht, während die Arme 136 und 121 auf
der festen Achse 119 in ähnlicher Weise wie die Arme 36 und 21 auf der Achse 19
schwenkbar sind.
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Dies ist in perspektivischer Darstellung in der F i g. 9 gezeigt,
aus der zu entnehmen ist, daß das Abgleichen des Armes 136 durch ein Kurbelstangensystem
156-154 erfolgt, welches eine von einem Gegengewicht 127 ausgeübte Kraft überträgt.
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Die Spindel B wird von einem Motor 43 angetrieben, der das von dem
Riemen 45, der Riemenscheibe 46 bis 48, dem Riemen 49 und der
Riemenscheibe 44
gebildete Übertragungssystem betreibt.
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Die Spindel B ist in dem noch zu beschreibenden Schwenkgehäuse 42
gelagert, dessen hier in öffnungsstellung dargestellte Achse AB dann in die
Arbeitsstellung AB' gebracht ist.
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F i g. 7 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Ausführungsdetail
des Abrollmechanismus des ersten Bandes 17. Die Bezugszeichen der einzelnen Teile
entsprechen denen der F i g. 6.
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Um dem Band eine ausreichende Spannung zu geben, wird die Nabe der
Vorratsrolle 11 gebremst, und zwar mittels zweier Spiralfedern 50 und 51, die koaxial
zur Achse 12 angeordnet sind. Der gewünschte Bremsdruck wird durch gekoppelte Betätigung
von zwei Rändelknöpfen mit Innengewinde 52 und 53 erreicht, welche auf die mit einem
Gewinde versehene Achse 12 geschraubt sind.
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Ein Abgleichgegengewicht 27 wurde nicht direkt an dem Arm 36 befestigt,
sondern in der Weise angebracht, daß es von der um die Achse 12 frei schwenkbaren
Scheiben 54 getragen wird. Eine Scheibe 55 ist mit dem Arm 36 fest verbunden und
zusammen mit diesem Arm um die Achse 19 frei schwenkbar. Die zwei Seheiben 54 und
55 sind durch eine Stange 56 fest miteinander verbunden, wobei sich die entsprechenden,
untereinander gleichen und parallelen Kurbelarme bei C-D, D'-D' dargestellt sind.
Die Achse der Stange 57, auf der das Gegengewicht 27 zur Regelung verschoben wird,
ist parallel zur Achse des Armes 36.
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Die Hauptzuführrolle 18 greift zwischen die zwei Flansche 40 und 41
der Hilfszuführrolle 30 ein und besitzt zwei zylindrische Seitenteile, welche die
Flansche 40 und 41 tangieren. Diese zwei Paare von Elementen laufen ständig aufeinander.
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In der Arbeitsstellung kann durch die Hilfszuführrolle 22 auf die
Spindel B ein leichter Druck ausgeübt werden. Zu diesem Zweck ist ein auf einer
Stange 59 verschiebbares Gegengewicht 58 an einer Scheibe 60 befestigt, die
mit dem Arm 21 fest verbunden und frei um die Achse 19 schwenkbar ist.
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Die F i g. 9 zeigt eine perspektivische Ansicht der gesamten Maschine,
und zwar eine Ansicht, in der insbesondere die konstruktiven Einzelheiten des Spindelträger-Schwenkrahmens
42 dargestellt sind. Die durch den ganzen Rahmen 42 geführte Achse 47 dient als
Drehachse und überträgt die von dem in diesen Figuren nicht dargestellten Motor
43 kommende Drehbewegung auf die Spindel, und zwar über den Riemen 45, das Rad
46 und die Räder 48 und 44, die durch den Riemen 49 verbunden sind.
Eine Handsteuervorrichtung, z. B. eine Kurbel 61, ermöglicht ein direktes Antreiben
der Spindelwelle, und zwar über die durch den Riemen 64 verbundenen Räder 62 und
63. Diese Handsteuervorrichtung kann mittels einer in den Figuren nicht dargestellten
bekannten Vorrichtung automatisch ausgekuppelt werden, wenn die Spindel von dem
Motor angetrieben wird.
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Mittels eines Handrades 65 kann die auf der gleichen Seite gelegene
Halbspindel in der Darstellung der Figur nach links gezogen werden, um bei Beginn
jedes Arbeitsvorganges, wie dies bezüglich der F i g. 8 näher erläutert wird, ein
bequemes Anbringen der zwei Bänder zwischen den zwei Halbspindeln zu ermöglichen.
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Die Achse 47 dient außerdem als Schwenkachse für den Spindelträgerrahmen
42. Dieser Rahmen kann nach Belieben aus seiner Arbeitsstellung gebracht, d. h.
geöffnet werden oder, im Gegensatz dazu, in die Arbeitsstellung geklappt werden,
in der er mit der Hilfszuführrolle 122 tangiert.
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Zwei an der Fußplatte 68 der Maschine befestigte Konsolen 66 und 67
tragen die zwei nicht dargestellten Lager der Achse 7.
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F i g. 8 zeigt einen Querschnitt einer speziell ausgebildeten Spindel
B. Diese Spindel besteht aus zwei Halbspindeln Bi und B2, die in axialer Richtung
voneinander entfernt werden können.
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In der F i g. 9 ist zu sehen, daß durch Betätigung des Handrades 65
die entsprechende Halbspindel, z. B. die Halbspindel Bi der F i g.1, in axialer
Richtung verschoben werden kann. Die zwei Bänder liegen dann an der flachen Seite
der verbleibenden Halbspindel B2 an, und wenn die Halbspindel Bi wieder in ihre
Stellung gebracht wird, ist die Anordnung für den Wicklungsbeginn bereit.
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Gemäß einer bevorzugten Arbeitsweise werden die Bänder leicht in axialer
Richtung der Spindel verschoben angeordnet, um später das Anschweißen bzw. Anlöten
der Elektroden der so gebildeten Kondensatoren zu ermöglichen.
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Gemäß einer in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsform kann
die Vorrichtung auch mit Mehrfachspindeln versehen werden. Am Ende des Wickelns
eines Kondensators wird die erste Spindel entfernt, während eine zweite angebracht
wird. Es muß dann nur das Band zwischen den zwei Spindeln zerschnitten werden, wobei
sich die zweite Spindel bereits wieder dreht, während der auf der ersten Spindel
erhaltene Kondensator fertigbearbeitet und herausgenommen wird. Dies ermöglicht
die vollkommene Automatisierung der Spulenproduktion und insbesondere der Herstellung
von Kondensatoren.
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Es muß noch angeführt werden, daß zur Gewährleistung der gleichzeitigen
Aufwicklung von zwei oder mehreren übereinander angeordneten Bändern
auf
die gleiche Spindel mehrere Abrollvorrichtungen, wie sie bereits beschrieben wurden,
miteinander verbunden werden können.
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Die Anzahl der Wickelvorrichtungen ist nur dadurch begrenzt, daß die
gewünschte Anzahl von Führungsrollen wie 22 und 122 die auf der Spindel gebildete
Wicklung tangieren müssen.
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Die erfindungsgemäße Maschine weist eine Anzahl von Vorteilen auf.
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Es kann eine äußerst homogene und regelmäßige Wicklung mit Bändern
sehr geringer Stärke erhalten werden.
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Die leeren Bandzuführspulen können durch volle Spulen unter Weiterführung
der Wicklungsproduktion ersetzt werden, und zwar ohne nochmals komplizierte und
schwierige Regelungen vornehmen zu müssen.
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Die erfindungsgemäße Maschine ermöglicht gleichermaßen die aufeinanderfolgende
Herstellung von mehreren Wicklungen von denselben Vorratsrollen, und zwar ohne daß
nach jedem Wechsel der Spindeln, auf denen die Wicklungen gebildet werden, nochmals
komplexe und schwierige Regelungen vorgenommen werden müssen.
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Die Regelung ist einfach und sicher und kann sehr leicht an die Verwendung
von Bändern mit unterschiedlichen Charakteristiken angepaßt werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Maschine können auch Vorratsrollen verwendet
werden, die fehlerhaft oder ungleichmäßig bewickelt sind.
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Ferner kann die Maschine sicher bei einer relativ großen Geschwindigkeit
betrieben werden, wobei die Geschwindigkeit der Wickelspindel Werte von 2000 bis
3000 Umdr./Min. erreichen kann.