DE1258085B - Schmiermittel in Vinylpolymerisaten bei der Herstellung von Formkoerpern - Google Patents
Schmiermittel in Vinylpolymerisaten bei der Herstellung von FormkoerpernInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche KL: 39 b-22/06
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1 258 085
S77542IVc/39b
15. Januar 1962
4. Januar 1968
S77542IVc/39b
15. Januar 1962
4. Januar 1968
Die Erfindung betrifft die Verwendung von partiellen Estern mit einer freien Hydroxylgruppe, die aus
einem mehrwertigen Alkohol mit mehr als 3 Kohlenstoffatomen und mindestens drei primären Hydroxylgruppen
durch partielle Veresterung mit einer Monocärbonsäure mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen, die
von einem tierischen oder vegetabilischen Öl, Fett oder Wachs abgeleitet ist, hergestellt worden sind,
als Schmiermittel in Vinylpolymerisaten, insbesondere Polyvinylchlorid, bei der Herstellung von Formkörpern
gegebenenfalls zusammen mit einem Metallstabilisator, insbesondere einem Bleistabilisator.
Die Herstellung von Gegenständen aus thermoplastischen Vinylpolymerisaten, wie Polyvinylchlorid
und Polystyrol, beispielsweise durch Strangpressen, bringt oft beträchtliche Schwierigkeiten mit sich. Dies
wohl wegen des Umstandes, daß solche Polymerisate eine hohe Schmelzviskosität behalten, so daß sie beim
Erhitzen nahe an ihre Zersetzungstemperatur zäh bleiben. Beim Formen des Vinylpolymerisates sind
deshalb ein sehr hoher Druck und eine dementsprechend leistungsfähige Vorrichtung notwendig. Es ist bekannt,
diesen Schwierigkeiten durch Zugabe von Schmiermitteln, z.B. langkettigen Alkoholen, Fetten oder
Fettsäuren, zu begegnen, obgleich dadurch andere Eigenschaften des Vinylpolymerisates beeinflußt
werden.
Es wurde z. B. vorgeschlagen, zu Polyvinylchlorid partielle Ester von mehrwertigen Alkoholen als
Schmiermittel zusätzlich zu einem Stabilisator aus einer Metall verbindung, z.B. Glyzerinmonostearat zu
zweibasischem Bleistearat, zuzugeben.
Demgegenüber stellen die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ester ein verbessertes Schmiermittel dar.
Diese Schmiermittel liefern mit den Vinylpolymerisaten Formmassen mit verminderter Wasserabsorption und
besseren physikalischen Eigenschaften. Bei der Verwendung von Bleisalzen als Stabilisatoren wird auch die
Extrahierbarkeit dieser Verbindungen herabgesetzt.
Als Vinylpolymerisate, in denen die partiellen Ester als Schmiermittel verwendet werden, werden genannt:
Polystyrol, Styrolmischpolymerisate, wie Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisate,
Styrol-Butadien-Mischpolymerisate, Polymethylmethacrylat und Polyolefine. Es wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden
Schmiermittel insbesondere für Massen, die halogenierte Kohlenwasserstoffpolymerisate, insbesondere
Polyvinylchlorid, enthalten und für Polyolefine, insbesondere Polyäthylen und Polypropylen
brauchbar sind. Besonders brauchbar sind sie für Hartpolyvinylchloridmassen, d.h. Massen, die im
wesentlichen keinen Weichmacher enthalten.
Schmiermittel in Vinylpolymerisaten bei der
Herstellung von Formkörpern
Herstellung von Formkörpern
Anmelder:
Shell Internationale Research Maatschappij N. V., Den Haag
Vertreter:
Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dr. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, . .
8000 München 90, Schweigerstr. 2
Als Erfinder benannt: ■
Stuart Squires, Sale, Cheshire; .· i
Kenneth Goodier, .-.
Davenham, Northwich, Cheshire
(Großbritannien)
(Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 17. Januar 1961, ...
vom 16. Mai 1961 (1893)
Die partiellen Ester können von irgendeinem mehrwertigen Alkohol mit mehr als 3 Kohlenstoffatomen
und mindestens drei primären Hydroxylgruppen, beispielsweise Pentaerythrit, abgeleitet werden. Ein
bevorzugter Alkohol ist Trimethylolpropan. Der Monocarbonsäureanteil des partiellen Esters (d. h. die
Monocarbonsäure mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen), abgeleitet von einem tierischen oder vegetabilischen
Öl, Fett oder Wachs, kann von einer Fettsäure mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit
mehr als 10 Kohlenstoffatomen, insbesondere von 14 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere Stearin-
und Ölsäure, abgeleitet werden, obgleich andere Säuren, beispielsweise Laurinsäure, Palmitin- und
Rizinussäure ebenso angewendet werden können. Der partielle Ester soll eine freie Hydroxylgruppe enthalten.
Trimethylolpropandistearat und -dioleat sind neue Verbindungen und hervorragende Schmiermittel,
die den thermoplastischen Vinylpolymerisaten die erwünschten Eigenschaften vermitteln. Die partiellen
Ester besitzen folgende Formel:
HO · CH2 · R(CH3OR')„
wobei R ein von dem mehrwertigen Alkohol abgeleiteter Rest, R' ein Acylrest der obigen Monocarbonsäure
und η eine ganze Zahl, mindestens 2, ist.
709 717/655
Die Veresterung der mehrwertigen Alkohole kann
in bekannter Weise durchgeführt werden, z.B. durch Umesterung, wobei ein niedrigmolekularer Alkylester
der Monocarbonsäure mit dem mehrwertigen Alkohol umgesetzt wird. Bei der Veresterung verwendbare
Katalysatoren sind beispielsweise Metallhydroxyde, Alkoholate, Blei- oder Zinnoxyde.
Die Formmasse enthält üblicherweise 0,5 bis 5 Gewichtsteile, pro 100 Gewichtsteile Vinylpolymerisat,
an partiellen Estern, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteile. Andere Zusätze können gegebenenfalls zugegeben
werden, z.B. Pigmente, Füllstoffe und Stabilisatoren. Es wurde festgestellt, daß die erfindungsgemäß zu
verwendenden Schmiermittel eine Formmasse mit verminderter Wasserabsorption und Extrahierbarkeit
der Metallstabilisatofen, falls welche vorliegen, liefern.
Im Falle der relativ· billigen Bleistabilisatoren ist der so gebotene Vorteil offensichtlich. So wird in wasserleitenden';
bleistabilisierten Polyvinylchloridrohren die Tendenz des Stabilisators;, aus den Rohren ausgelaugt
zu werden, vermindert, wenn man die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ester anwendet. Die Rohre besitzen
eine, längere Lebensdauer. Die änderen Eigenschaften
der Formkörper, wie beispielsweise die Zugfestigkeit und die Schlagfestigkeit, werden im allgemeinen
ebenfalls verbessert,' wie es aus dem Folgenden ersichtlich ist.
Eine Anzahl von Gemischen wird durch Trockenmischen von 100 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid
(K-Wert von 65, bestimmt in Äthylendichlorid, hergestellt nach einem Emulsionsverfahren) mit 2 Gewichtsteilen
dreibasischem Bleisulfat, 1 Gewichtsteil Calciumstearat und partiellen Estern, wie in der
Tabelle angegeben, hergestellt."
Physikalische Eigenschaft
2 Gewichtsteile : GMS ' Schmiermittel
Gewichtsteile 11,5 Gewichtsteile I 2 Gewichtsteile I 2 Gewichts-GMS
TMPDS I TMPDS teile GDS
Zugfestigkeit (kg/cm2) 560
Dehnung (%) .' 47 bis 50
Schlagfestigkeit
(C h a r ρ y, kg · cm/cm2) 1,08 bis 1,29 1,29 bis 1,50
Wasseradsorption
(% nach 24 Stunden bei 1000C) 2,18 bis 2,30
Blei-Extrahierbarkeit
(nach 48 Stunden) . 0,19
GMS = Glycerinmonostearat
GDS = Glycerindistearat
TMPDS = Trimethylolpropandistearat ! 560 bis 575
30
0,86. bis 1,08
1,25
1,25
595 bis 610 70
1,50 bis 1,72
1,20 bis 1,30
0,10 .
580 30 bis 40
0,86 1,59
Die Wasserabsorption wird durch Eintauchen von Prüf streifen (7,5 · 2,5 · 1,5 cm) 24 Stunden in siedendes
Wasser und Messen des Gewichtsanstiegs erhalten.
Die Extrahierbarkeit von Blei wird bestimmt durch Eintauchen der Prüfplatten (4,4 · 4,4 cm) in destilliertes
Wasser, das mit Essigsäure auf ein pH von 4,7 eingestellt worden ist. Der Bleigehalt der Extraktionsflüssigkeit wird dann nach 48 Stunden gemessen (in
Gewichtsteilen pro 1000 000).
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß Trimethylolpropandistearat die nachstehenden Vorteile im Vergleich
zu Glycerinmonostearat in Polyvinylchloridmischungen besitzt:
1. Verminderung der Wasserabsorption,
2. Verminderung der Extrahierbarkeit von Blei,
3. Ebenso gute oder bessere physikalische oder
mechanische Eigenschaften.
55
Die Prüfungen mit Glycerindistearat zeigen, daß die physikalischen Eigenschaften (Schlagfestigkeit)
leiden, obwohl die Wasserabsorption auf einen Wert zwischen demjenigen von Glycerinmonostearat und
Trimethylolpropandistearat herabgesetzt wird. Wird außerdem. Polyvinylchlorid mit einem Gehalt an
Glycerindistearat stranggepreßt, so erhält man Rohre von nur ausreichendem Aussehen, während man
Rohre von gutem Aussehen erhält bei Verwendung der glycerinmonostearathaltigen Mischung; mit Trimethylolpropandistearat
erhält man ein sogar noch besseres Aussehen und eine hellere Farbe des stranggepreßten
Rohres. Diese Verbesserung im Aussehen bei Verwendung von Trimethylolpropandistearat bezieht
sich sowohl auf das Formpulver als auch auf das stranggepreßte Rohr. Das Strangpressen von
trimethylolpropandistearathaltigen Polyvinylchloridmassen kann ohne Schwierigkeiten durchgeführt
werden.
Claims (3)
1. Verwendung von partiellen Estern mit einer freien Hydroxylgruppe, die aus einem mehrwertigen
Alkohol mit mehr als 3 Kohlenstoffatomen und mindestens drei primären Hydroxylgruppen
durch partielle Veresterung mit einer Monocarbonsäure mit mehr als 7 Kohlenstoffatomen,
die von einem tierischen oder vegetabilischen Öl, Fett oder Wachs abgeleitet ist, hergestellt
worden sind, als Schmiermittel in Vinylpolymerisaten bei der Herstellung von Formkörpern
gegebenenfalls zusammen mit einem Metallstäbilisator.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als partieller Ester Trimethylolpropandistearat
oder -dioleat verwendet wird.
3. Ausführungsform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der partielle Ester
in einer Menge von 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Vinylpolymerisat
verwendet wird.
709 717/655 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (2)
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DE2262788A1 (de) * | 1972-02-28 | 1973-09-13 | Du Pont | Geschmierte oxymethylenpolymere |
EP0346717A2 (de) * | 1988-06-13 | 1989-12-20 | NEYNABER CHEMIE GmbH | Verfahren zur Herstellung von PVC-hart-Folien |
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