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Vorrichtung zur Kompensation der Duchmesseränderung von Schleifscheiben
bei Spitzenlosschleifmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kompensation
der Durchmesseränderung von Schleifscheiben bei Spitzenlosschleifmaschinen mit einer
Schleifscheibe und einer Regelscheibe, wobei eine intermittierend betätigbare Abrichtvorrichtung
für die Schleifscheibe vorgesehen ist und eine auf den Regelscheibenschlitten wirkende
Grob- und Feinzustellvorrichtung mittels Klinkenrädern zur Kompensation der Durchmesseränderung
vorgesehen ist.
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Ein wesentliches Problem bei Spitzenlosschleifmaschinen ist zur Einhaltung
möglichst enger Bearbeitungstoleranzen darin zu sehen, daß nicht nur die jeweils
beim Abrichtvorgang der Schleifscheibe auftretende Maßänderung, sondern auch die
zwischen den Abrichtvorgängen durch die normale Abnutzung auftretenden Durchmesseränderungen
der Schleifscheibe kompensiert werden müssen. Infolge der intermittierenden Wirkung
des Abrichtdiamanten tritt in der Zwischenzeit ein normaler Abrieb der Schleifscheibe
auf, der durch eine Feinkompensation zu berücksichtigen ist.
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Es ist bekannt die Durchmesseränderung durch den Abrichtvorgang mittels
Schalträder vorzunehmen, die gleichzeitig arbeiten, so daß die Schleifscheibe mit
ihrer Arbeitsfläche nach dem Abziehen mit dem Diamanten in bezug auf die Werkstückhaltevorrichtung
an der gleichen Stelle steht wie vor dem Abrichten. Diese bekannte Anordnung berücksichtigt
jedoch nur die Durchmesserminderung durch das Abrichten, nicht aber die Durchmesseränderung
durch den normalen Arbeitsabrieb. Es wird lediglich bei jedem Durchgang des Abrichtwerkzeuges
über die Schleiffläche der Schleifscheibenschlitten um einen dem Vorschub des Abrichtwerkzeugs
entsprechenden Weg vorgeschoben. Dabei tritt das Problem auf, das durch die Erfindung
gelöst werden soll, daß durch einen Vorschubschritt des Scheibenschlittens auch
die Kompensation des normalen Arbeitsverschleißes unabhängig vom Abrichtverschleiß
erreicht werden soll. Die bekannte Einrichtung beschreibt zwar eine Grob-und eine
Feinkompensation, jedoch dient diese Anordnung lediglich zur schnelleren, exakten
Vorschubbewegung, nicht aber zur unabhängigen gleichzeitigen Kompensation zweier
unterschiedlicher Verschleißarten.
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Ähnliche Vorrichtungen sind zwar auch schon zur Kompensation des normalen
Arbeitsverschleißes der Schleifscheiben bekannt. Bei einer bekannten Anordnung wird
der Schleifscheibendurchmesser durch einen Luftfühler abgetastet und unabhängig
von der Art des Verschleißes ständig nachgestellt. Auch diese bekannte Anordnung
hat keine getrennte Kompensation für die Durchmesseränderung durch Abrichten bzw.
normalen Arbeitsverschleiß. Der Luftfühler ebenso wie andere bekannte Abtasteinrichtungen
arbeiten außerdem relativ ungenau und erreichen nicht die bei derartigen Schleifmaschinen
erforderlichen hohen Genauigkeiten.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung wird das Problem dadurch gelöst,
daß dauernd ein Abrichtvorgang erfolgt und damit praktisch der Verschleiß durch
den Abrichtvorgang selbst bewußt herbeigeführt wird. Die hierbei auftretenden Durchmesseränderungen
der Scheibe werden ständig durch ein Nachstellsystem kompensiert..
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Alle diese bekannten Anordnungen arbeiten entweder relativ ungenau
oder aber sie sind dort nicht brauchbar, wo ein normaler Arbeitsverschleiß zwischen
zwei Abrichtvorgängen zu erwarten ist. Es muß daher ein sehr häufiges Abrichten
stattfinden.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine derartige
Kompensationsvorrichtung für die Durchmesseränderung der Schleifscheiben zu schaffen,
bei welcher bei sehr genauer Nachstellung jeweils
sowohl der Abrichtvorgang
und der normale Arbeitsverschleiß getrennt kompensiert wird.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß bei einer Einrichtung
der eingangs erwähnten Art das Grob- und das Feinzustellklinkenrad starr miteinander
verbunden sind.
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Durch diese Verbindung der beiden Zustellklinkenräder werden bei getrennter
Impulsgebung für die Abrichtnachstellung und die Arbeitsverschleißnachstellung auf
einfachste Weise beide Nachstellimpulse überlagert, so daß die Lage der Arbeitsfläche
der Schleifscheibe ständig auf einem möglichst genauen Wert gehalten werden kann.
Die Abrichtvorgänge selbst müssen nur für die Herstellung einer tatsächlich ebenen
Arbeitsfläche durchgeführt werden.
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Die Hublänge der Feinzustellklinken ist gemäß der Erfindung vorzugsweise
konstant, da mit einem jeweils angenommenen, d. h. geschätzten Verschlußkompensationswerk
gearbeitet werden muß. Dadurch wird eine weitere Vereinfachung erreicht, und die
erfindungsgemäße Anordnung hat eine wesentlich geringere Verschleiß- und Störanfälligkeit
der Zustellvorrichtung als die bekannten Einrichtungen, bei denen bei Anordnung
einer Grob- und Feinzustellung durch Klinkenräder noch eine verschleiß- und störungsanfällige
Kupplung erforderlich ist.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen
Schleifmaschine, F i g. 2 einen Querschnitt nach Linie 2-2 der Fig.3, F i g. 3 eine
Vorderansicht eines Teiles der in F i g. 1 dargestellten Maschine, wobei die Teile
weggebrochen sind, um den Innenaufbau zu zeigen, F i g. 4 eine schematische Darstellung
des hydraulischen Strömungskreises für die Vorschubvorrichtung des Schleifscheibenschlittens,
F i g. 5 einen Querschnitt nach Linie 8-8 der F i g. 3 und F i g. 6 einen Querschnitt
nach Linie 9-9 der Fig.3, F i g. 7 eine schematische Darstellung des Arbeitsprinzips
der Phasenausrichtvorrichtung.
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In der Beschreibung und in den Zeichnungen sind gleiche Maschinenelemente
und Maschinenteile durchweg mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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In F i g. 1 ist eine spitzenlose Schleifmaschine bekannter Bauart
dargestellt, an der die neue Kompensationsvorrichtung angebracht ist. Die Erfindung
kann aber auch, wie aus der nachstehenden Beschreibung noch zu ersehen ist, ebensogut
bei anderen bekannten Bauarten spitzenloser Schleifmaschinen oder bei üblichen Schleifmaschinenbauarten
verwendet werden.
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Die Schleifmaschine (F i g. 1) hat ein Maschinengesteh 12, in welchem
eine mit einer Schutzhaube 14 versehene Schleifscheibe 13 drehbar gelagert ist,
die von einem ebenfalls auf dem Maschinengestell 12 angeordneten Motor (nicht dargestellt)
getreiben wird. Eine Regelscheibe 15 dreht sich auf ihrer Achse auf einem Regelscheibenschlitten
16, der eine Gleitbewegung auf einem Bettschlitten 17 ausführen kann. Auf diesem
Bettschlitten 17 ist eine Führungsleiste 18 befestigt, die als Stütze für das Werkstück
19 dient, das sich zwischen der Schleifscheibe 13 und der Regelscheibe 15
befindet. Ein Antriebsmotor (nicht dargestellt) treibt in bekannter Weise die Regelscheibe
15.
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Für Einstellzwecke ist der Regelscheibenschlitten 16 mit einem Handrad
21 versehen, das eine im Schlitten drehbar gelagerte Spindelmuter dreht, die im
Eingriff mit einer Vorschubspindel steht.
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Nachdem eine vorherbestimmte Werkstückzahl von der Maschine geschliffen
worden ist, muß die Schleifscheibe abgerichtet werden. Zu diesem Zweck ist eine
Abrichtvorrichtung 22 vorhanden, die von einer auf dem Maschinengestell gelagerten
Konsole 23 getragen wird und vollautomatisch arbeitet. In den Zeichnungen sind nur
so viele Teile dieser automatisch arbeitenden Abrichtvorrichtung gezeigt, wie zum
einwandfreien Verständnis der erfindungsgemäßen Vorrichtung notwendig sind. Bei
Verwendung der Vorrichtung wird die Zahl der Abrichtdurchläufe, die von dem Abrichtwerkzeug
über die Fläche der Schleifscheibe ausgeführt werden sollen, bestimmt. Diese Zahl
wird auf der Scheibe 24 eines Zählwerks 25 eingestellt, das in einem die elektrischen
Bestandteile der Maschine aufnehmenden Gehäuse 26 untergebracht ist. Der automatische
Abrichtzyklus wird dann durch Drücken eines den Abrichtzyklus einleitenden Anlaßdruckknopfes
5 PB eingeleitet, damit sich das mit Diamantspitzen versehene Abrichtwerkzeug
an der Schleifscheibe 13 hin- und herbewegt, wobei ein automatischer Vorschub der
Diamantspitzen bei jedem Durchlauf erfolgt, bis die ausgewählte Durchlaufzahl ausgeführt
worden ist. Das für gewöhnlich vorhandene Zählwerk, das die Zahl der zwischen den
Abrichtvorgängen geschliffenen Werkstücke angibt, ist nicht dargestellt, es sei
aber darauf hingewiesen, daß an Stelle des Druckknopfes 5PB ein aus einem derartigen
Zählwerk kommender Stromimpuls bekannter Art verwendet werden kann.
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Wie F i g. 3 zeigt, weist die Maschine vorzugsweise eine Zustellvorrichtung
nach Art eines bekannten Balanciers auf. Der Balancier 129 ist über Drehzapfen 130
und 131 mit einer Hülse 134 verbunden, die auf der Vorschubspindel mittels eines
Längsdrucklagers 136 und eines kombinierten Radial- und Längsdrucklagers 137 drehbar
gelagert ist. Diese Lager sind zwischen Vorschubspindel 135 und Hülse 134
eingeschaltet und werden in ihrer Stelle zwischen einer auf die Vorschubspindel
aufgeschraubten Gewindemutter 138 und einer ebenfalls auf der Vorschubspindel vorhandenen
Schulter 137 gehalten.
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Der Balancier bewegt die Vorschubspindel als Ganzes in Axialrichtung,
um eine Schnellbewegung des Regelscheibenschlittens zwecks Zustellbewegung der Regelscheibe
in bezug auf die zu schleifenden Werkstücke zu erzielen.
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Da in der dargestellten Ausführung die Vorschubspindel135 zwecks Drehung
in bezug auf den Balancier 129 drehbar gelagert ist, ist es für Einstellzwecke erwünscht,
in eine Gewindebohrung des Drehzapfens 130 eine Klemmschraube 139 einzuschrauben,
die bei ihrem Festziehen eine Drehung der Vorschubspindel verhindert. Hierdurch
soll eine Drehung der Vorschubspindel verhindert werden, wenn eine Drehung des Handrades
21 erfolgt, um die Spindelmutter beim Einrichten der Maschine zu drehen. In der
folgenden Beschreibung der Kompensationsvorrichtung für den Regelscheibenschlitten
16 wird angenommen, daß die Maschine richtig eingerichtet worden ist und daß die
Klemmschraube 1.39 gelockert worden ist, so daß
eine Drehung der
Vorsehubspindel 135 erfolgen kann. Ferner wird angenommen, daß die Klemme 128 (F
i g. 1) festgezogen worden ist, um eine Drehung der Spindelmutter in dem Regelscheibenschlitten
zu verhindern, so daß eine Drehung der Vorschubspindel eine Vorschubbewegung des
Schlittens zur Folge hat.
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An dem rechtsliegenden Ende des Maschinengestelles 12 ist ein Untergestell
142 (F i g. 3) befestigt, das die nachstehend beschriebene Kompensationsvorschubvorrichtung
trägt. Das rechtsliegende Ende der Vorschubspindel 135 ragt in das Untergestell
142 und trägt an dieser Stelle ein Zahnrad 143. Dieses Zahnrad 143 weist eine Nabe
144 mit einer polierten Endfläche 145 auf. Diese Endfläche 145 legt sich an eine
polierte Fläche 141 an, die sich am rechtsliegenden Ende des Maschinengestelles
12 befindet. Das Zahnrad 143 steht im Eingriff mit einem kleineren Zahnrad 146 einer
Welle 147, die im Untergestell 142 mittels der Wälzlager 148 und 149 drehbar gelagert
ist. Auf der Welle 147 ist mittels eines Bolzens 150 ein Feinzustellklinkenrad 151
befestigt, das eine große Zahl Klinkenzähne 152 (F i g. 6) aufweist. Mit diesen
Zähnen 152 arbeiten Klinken 153 und 154 (F i g. 3) zusammen, die auf einer von einem
Arm 156 getragenen Schraube 155 (F i g. 6) drehbar gelagert sind. Der Arm 156, der
auf der Welle 147 mittels Wälzlager 157 drehbar gelagert ist, weist einen seitlichen
Ansatz 158 auf, der zwei Druckfedern 159 trägt, die auf die freien Enden der Klinken
154 einwirken. Die Klinken werden auf diese Weise nachgiebig federnd gegen den Umfang
des Feinzustellklinkenrades 151 gedrückt, um einen sich vorschiebenden Zahn
1,60 auf jeder Klinke im Eingriff mit den Zähnen 152 des Klinkenrades zu
halten. Zwei Halteklinken 161, die aus auf einer aus dem Untergestell 142 ragenden
Konsole 162 drehbar gelagert sind, werden durch Druckfedern 163 in die Zähne jedes
Klinkenrades 151 gedrückt, um das Klinkenrad 151 nachgiebig federnd in derjenigen
Stellung zu halten, in die das Klinkenrad durch die Klinken 153 und 154 bewegt worden
ist und auf diese Weise eine rückläufige Bewegung des Klinkenrades zu verhüten.
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An dem rechtsliegenden Ende der Welle 147 (F i g. 3) ist mittels eines
Keiles und einer Sperrmutter 167 ein Grobzustellklinkenrad 168 befestigt. Dieses
Klinkenrad 168 (F i g. 5) hat Schaltzähne 169, deren Zahl wesentlich kleiner ist
als die Zähnezahl des bereits beschriebenen Feinzustellklinkenrades. In die Zähne
169 greift ein Zahn 170 ein, der in eine Klinke 171 eingesetzt ist,
die auf einer von einem Arm 173 getragenen Schraube 172 drehbar ist. Der Arm 173
(F i g. 3), der auf der Welle 147 durch Wälzlager 174 drehbar gelagert ist, hat
einen seitlichen Ansatz 173, der eine Druckfeder 176 trägt, die gegen das freie
Ende der Klinke 171 einen Druck ausübt und den Zahn 170 nachgiebig federnd in die
Zähne 169 drückt.
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Mit den Zähnen 169 des Grobzustellklinkenrades 168 arbeitet eine auf
einer Schraube 180 drehbar gelagerte Tastklinke 179 zusammen. Die Klinke 179 hat
einen eingesetzten Zahn 181, der von einer Druckfeder 182 in die Zähne 169 gedrückt
wird. Die Klinke weist auf der entgegengesetzten Seite ihres Drehzapfens eine Einstellschraube
183 auf, die mit dem Schaltkolben eines Grenzschalters 4 LS zusammenwirkt,
der von einer am Untergestell 142 befestigten Konsole 184 getragen wird. Das Verhältnis
der Hebelarme der Klinke 179 ist so gewählt, daß eine kleine Bewegung, die der Klinke
von der Schrägfläche eines Zahnes 169 gegeben wird, in eine größere Bewegung der
Schraube 183 umgesetzt wird. Die Schraube 183 wird so lange eingestellt, bis sie
den Grenzschalter 4 LS gerade dann schaltet, wenn sich der Zahn
181
im Bodenteil einer Zahnlücke befindet, wie F i g. 5 zeigt. Die Einstellung
soll ausgeführt werden, daß selbst bei einer sehr kleinen nach oben erfolgenden
Bewegung des Zahnes 181 auf der Schrägfläche eines Zahnes 169 der Grenzschalter
geschaltet wird.
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Die Klinkenarme 156 und 173 haben je einen nach unten gerichteten
Zahn 186 (F i g. 2) bzw. 187 (F i g. 6). Die Zähne greifen in Ausschnitte
188 und 189 eines Feinzustellkolbens 190 bzw. eines Grobzustellkolbens
191 ein. Der Kolben 190 (F i g. 2) bewegt sich in einem im Untergestell 142 geformten
Zylinder 192. Ebenso bewegt sich der Kolben 191 in einem im Untergestell 142 geformten
Zylinder 193. Der Kolben 190 wird nach rechts gegen einen Dichtstopfen 194 von einer
Druckfeder 195 gedrückt, die zwischen dem Kolben 190 und dem verstellbaren Dichtstopfen
196 zusammengedrückt liegt. In gleicher Weise wird der Kolben 191 (F i g. 6) nach
rechts gegen das Ende eines Dichtstopfens 197 von einer Druckfeder 198 gedrückt,
die zwischen dem Kolben 191 und einen verstellbaren Dichtstopfen
199 zusammengedrückt liegt. Wie F i g. 2 zeigt, wird die nach links gerichtete
Bewegung des Stopfens 196 von dem Schaft 202 eines drehbaren Einstellknopfes 204
verhindert. Der Schaft 202 gleitet in einer am Untergestell 142 befestigten Büchse
203. Der Schaft 202 trägt einen radial vorstehenden Bolzen 205, der sich in einen
Ausschnitt der vier Ausschnitte einlegen kann, die sich im Stirnende einer in die
Büchse 203 eingepaßten Büchse 206 befinden. Diese Ausschnitte haben verschiedene
Tiefen, so daß verschieden große Bewegungen des Kolbens 190 nach links gegen
den Druck seiner Feder 195 möglich sind.
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In gleicher Weise wird die Linksbewegung des verstellbaren Stopfens
199 von dem Schaft 207 eines drehbaren Einstellknopfes 209 begrenzt. Der Schaft
207 gleitet in einer Büchse 208, die am Untergestell 142 befestigt ist. Der
Schaft 207 trägt einen radial gerichteten Bolzen 210, der mit einem
beliebigen Ausschnitt von vier Ausschnitten zusammenwirkt, die in der Stirnseite
einer in die Büchse 208 eingepaßten Büchse 211 in Umfangsrichtung verteilt sind.
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Die hydraulischen Regelströmungskreise für die Kolben 190 und 191
sind in F i g. 4 dargestellt. In diesem Strömungskreis sind die Druckleitung 40
und die Auslaßleitung 44 mit den entsprechenden Rohrleitungen verbunden. Das Arbeiten
des Kolbens 190 für das Feinzustellklinkenrad 151 wird von einem Solenoidventil
214 geregelt. Das Arbeiten des Kolbens 191 für das Grobzustellklinkenrad
168 wird von einem Solenoidventil 215 geregelt. Die Ventile haben Spulenkolben
216 bzw. 217, die nach links von Druckfedern 218 bzw.
219 gedrückt werden. Befindet sich der Kolben 216 in der in F i g. 4 dargestellten
Stellung, dann strömt Druckflüssigkeit aus der Druckleitung 40 zu einer Leitung
220, und die Auslaßleitung 44 ist mit einer Leitung 221 verbunden. Infolgedessen
wird Druckflüssigkeit dem zwischen dem linksliegenden Ende des Kolbens
190 und dem verstellbaren Stopfen 196 liegenden Raum zugeführt, so
daß der Kolben 190 in seiner rechtsliegenden Stellung gehalten wird. Beim Einschalten
des Solenoides 1 SOL wird der Kolben 216 gegen den Druck der Feder
218
nach rechts bewegt, so daß Druckflüssigkeit der Leitung
221 zugeführt wird, während die Leitung 220
mit der Auslaßleitung 44
verbunden ist. Der Kolben 190 wird daher so weit nach links bewegt, wie dies die
Einstellung des Schaftes 202 zuläßt, und das Klinkenrad 151 wird durch die
Klinken 153,154 vorgeschoben. Wird das Solenoid 1 SOL abgeschaltet,
dann wird der Kolben 216 auf die in F i g. 4 dargestellte Stellung von der Feder
218 zurückgeführt, und der Kolben 190 wird auf seine Ausgangsstellung zurückbewegt,
so daß auch die Vorschubklinken auf ihre Ausgangsstellungen zurückkehren.
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In gleicher Weise wird beim Einschalten des für die Grobverstellung
bestimmten Solenoides 2 SOL der Kolben 217 gegen den Druck der Feder 219
nach rechts bewegt, so daß Druckflüssigkeit einer Zylinderleitung 224 zufließt,
während eine Leitung 225 mit der Auslaßleitung 44 verbunden ist. Infolgedessen wird
der Kolben 191 gegen den Druck der Druckfeder 198 so weit nach links bewegt, wie
dies die Einstellung des Schaftes 207 zuläßt. Der Klinkenarm 173 wird infolgedessen
in Rechtsrichtung gedreht, wobei die Klinke 171 das Grobzustellklinkenrad 168 um
einen Schritt in der Vorschubrichtung schaltet. Beim Abschalten des Solenoides
2 SOL wird der Kolben 217 auf seine in F i g. 4 dargestellte Stellung zurückgeführt,
ebenso der Kolben 191 und die Vorschubklinke 171. Ein Überschleudern des Grobzustellklinkenrades
168 beim Vorschub wird durch ein Rückschlagventil 226 und einen Widerstand 227 verhütet,
die parallel zueinander in der Leitung 225 liegen. Bei der Zuführung von Druckflüssigkeit
zum rechtsliegenden Ende des Kolbens 191 kann Flüssigkeit, die aus dem linksliegenden
Ende des Kolbens über die Leitung 225 ausfließt, nicht über das Rückschlagventil,
sondern nur auf ihrem Weg zur Auslaßleitung 44 über den Widerstand
227 fließen. Hierdurch wird die Bewegung des Kolbens verlangsamt und ein
Überschleudern verhindert. Beim Abschalten des Solenoides 2 SOL wird Druckflüssigkeit
aus der Druckleitung 40 der Leitung 225 zugeführt und fließt beim
Rückhub der Klinke 171 ungehindert über das Rückschlagventil 226.
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Zur Erleichterung der Einstellung der Schäfte 202 und 207 dient
ein Freigabedruckknopf 230. Dieser Druckknopf 230 ist mit dem Kolben
231 eines Ventils 232 verbunden, das mit der Druckleitung 40 und der Auslaßleitung
44 in Verbindung steht. Der Kolben 231 wird für gewöhnlich nach links von einer
Druckfeder 233 gedrückt, so daß der Kolben ein Abströmen der Druckflüssigkeit aus
der Leitung 40 über die Auslaßleitung 44 verhindert. Wird jedoch der Druckknopf
230 gegen den Druck der Feder 233 in seiner gedrückten Stellung gehalten, dann steht
die Leitung 40 mit der Leitung 44 in Verbindung, und infolgedessen
fällt der Druck in der Anlage auf einen Wert, bei dem die Knöpfe 204 und
209 gegen den Druck der Federn 195 und 198 leicht nach innen gedrückt und
auf die gewünschte Stellung gedreht werden können.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Eine Feinkompensation
für den beim Schleifen auftretenden Schleifscheibenverschleiß erfolgt durch Verdrehen
des Feinzustellklinkenrades 151 unter der Regelung des solenoidbetätigten Ventils
214. Haben die geschliffenen Werkstücke infolge eines Verschleißes der Schleifscheibe
eine Übergröße, dann wird das Solenoid 1 SOL von der Bedienungsperson eingeschaltet,
um dem Klinkenarm 156 eine Zustellbewegung zu geben, so daß das Klinkenrad
151 und die Vorschubspindel 135 der Schleifmaschinenzustellvorrichtung vorgeschoben
werden. Wird der Knopf 204 (F i g. 4) so eingestellt, daß eine Kompensation des
Schleifscheibenverschleißes über das kleinstmögliche Teilstück erfolgt, dann ist
der zugelassene Hub des Kolbens 190 so groß, daß der Klinkenzahn 160 über ein Ausmaß
einer halben Zahnlücke bewegt wird. Zu diesem Zweck sind die Klinken 153 und 154
(F i g. 3) gegenseitig um ein Ausmaß einer halben Zahnlücke versetzt, so daß bei
aufeinanderfolgenden Vorschubbewegungen des Klinkenarmes 156 abwechselnd die Klinken
153 und 154 das Klinkenrad um ein Ausmaß drehen, das gleich einer
halben Zahnlücke ist. Die Halteklinken 161 sind ebenfalls gegenseitig um ein Ausmaß
versetzt, das gleich einer halben Zahnlücke ist, so daß eine dieser Klinken stets
hinter einen Klinkenzahn fällt, wenn das Klinkenrad um einen Schritt vorwärts gedreht
worden ist.
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Das Grobzustellklinkenrad 168, das ebenfalls an der Welle 147 befestigt
ist und sich als eine Einheit mit dem Feinzustellklinkenrad 151 dreht, hat
beispielsweise nur ein Fünftel der Zähnezahl des Klinkenrades 151. Es sind daher
zehn Schwingbewegungen des Klinkenarmes 156 erforderlich, um das Grobzustellklinkenrad
168 über einen Abstand von einer Zahnlücke zur nächsten vorwärts zu bewegen. Die
Regelscheibenschlittenkompensation, die durch eine Bewegung des Grobzustellklinkenrades
über ein Ausmaß von einer einzigen Zahnlücke bewirkt wird, wird vorzugsweise gleich
dem Vorschub des Abrichtwerkzeuges gemacht. Für jeden Vorschub des Feinzustellklinkenrades
über das Ausmaß einer halben Zahnlücke wird daher das Grobzustellklinkenrad über
ein Ausmaß vorgeschoben, das gleich einem Zehntel der Zahnlücke ist. Wenn also nach
einem ausgeführten Schleifscheibenabrichtzyklus eine Gesamtzahl von beispielsweise
vier Feinkompensationen unter der Regelung des Solenoides 1 SOL ausgeführt
worden ist, dann hat sich der Zahn 170 der Grobvorschubklinke 171 um vier Zehntel
des Weges nach oben auf der Schrägfläche eines Zahnes 169, wie in F i g. 7 dargestellt
ist, bewegt. Wird jetzt ein Abrichtvorgang eingeleitet, dann entfernt der Diamant
infolge des Schleifscheibenverschleißes, der beim Schleifen aufgetreten ist, nur
sechs Zehntel der normalen Materialmenge von der Oberfläche der Schleifscheibe,
da keine Vorkehrung getroffen ist, um schrittweise den Diamanten vorzuschieben und
den Schleifscheibenverschleiß zu kompensieren. Damit der Regelscheibenschlitten
in Phase mit dem Diamanten gehalten wird, ist es daher erwünscht, daß der Regelscheibenschlitten
nur um ein Ausmaß vorgeschoben wird, das der Materialmenge entspricht, die von dem
Diamanten bei seinem ersten Durchgang über die Schleifscheibe weggenommen wird.
Wenn daher nunmehr eine Grobkompensation der Schleifscheibe durch Einschalten des
Solenoides 2 SOL erfolgt, führt der Klinkenarm 173 eine Schwingbewegung aus,
jedoch wird das Grobzustellklinkenrad 168 nur über ein Ausmaß von sechs Zehnteln
einer Zahnlücke vorgeschoben, da vier Zehntel der Bewegung des Klinkenzahnes 170
eine Leerlaufbewegung sind. Mit anderen Worten: Die Klinke bewegt sich im Leerlauf
so lange, bis sie sich an den Zahn anlegt und den Zahn über die letzten sechs Zehntel
des Klinkenhubes vorwärts bewegt.