DE1252979B - Teilbelagscheibenbremse - Google Patents

Description

DEUTSCHES Wirlm PATENTAMT DeutscheKl.: 47 c-17/03

AUSLEGESCHRIFT

Nummer: 1252 979

Aktenzeichen: S 87568 XII/47 c

1 252 979 Anmeldetag: 27. September 1963

Auslegetag: 26. Oktober 1967

Die Erfindung betrifft eine Teilbelagscheibenbremse und stellt eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung des Gegenstands des Patents 1 212 366 dar. Dieses Patent betrifft eine Teilbelagscheibenbremse mit einem die Bremsscheibe von außen um- greifenden U-förmigen Bremsträger, der in seinem, in Umfangsrichtung gesehen, mittleren Bereich eine sich um die Bremsscheibe herumerstreckende Ausnehmung aufweist, in der ein die Bremsscheibe ebenfalls von außen umgreifender U-förmiger Bügel schwimmend angeordnet ist, der sich nach dem Anlegen einer von der in einem Bügelschenkel angeordneten Betätigungsvorrichtung beaufschlagten Bremsbacke an die Bremsscheibe axial verschiebt und dadurch auch die mit dem anderen Bügeischenkel verbundene Bremsbacke in Reibungsschluß mit der Bremsscheibe gelangt, und mit am Bremsträger lösbar befestigten Führungs- und Haltegliedern, die den Bügel in der Ausnehmung des Bremsträgers halten und von außen her über die Enden des Bügels greifen.

Bei derartigen Teilbelagscheibenbremsen liegt der Schwerpunkt von Bügel und Betätigungsvorrichtung nicht in der Scheiben-Ebene, sondern hat von der Bremsscheibe einen Abstand in Richtung auf die Betätigungsvorrichtung, der mit zunehmender Abnutzung der Bremsbeläge größer wird.

Der dadurch bewirkten Kippneigung des Bügels wirken zwar schon die großen Abstützflächen beim Gegenstand des Patents 1 212 366 entgegen; die vorliegende Erfindung hat sich aber die Aufgabe gestellt, Mittel zu schaffen, die auf einfache und wirkungsvolle Weise diese Kippneigung nicht nur bekämpfen, sondern praktisch unabhängig von der jeweiligen Abnutzung der Bremsbeläge beseitigen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Führungs- und Halteglieder zur Bremsscheibe derart asymmetrisch ausgebildet sind, daß sie auf der Seite der Betätigungsvorrichtung eine längere Führungsfläche aufweisen. Auf diese Weise wird ein •Kippen des Bügels und als Folge hiervon eine ungleichmäßige Abnutzung der Bremsbeläge vermieden.

Die Erfindung wird an Hand der Darstellung eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 die Vorderansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Scheibenbremse;

F i g. 2 eine Draufsicht auf die in F i g. 1 gezeigte Bremse, und

F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 in F i g. 1.

Nach den Fig. 1 bis 3 besteht die Bremse aus einer Bremsscheibe 2, die z. B. mit einer Radnabe fest verbunden ist, einem Bügel 4, der von außen um

Teilbelagscheibenbremse

Zusatz zum Patent: 1 212 366

Anmelder:

Societe Anonyme D. Β. A., Paris Vertreter:

Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt, Hamburg 36, Neuer Wall 41

Als Erfinder benannt: Rene Thirion, Paris

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 28. September 1962 (910 730) - -

die Scheibe greift und in einer Ausnehmung 6 eines U-förmigen Bremsträgers 8 untergebracht ist, und zwei Bremsbacken 10 und 12, die beide zwischen je einem Teil des Bügels 4 und der Bremsscheibe liegen. In dem einen Schenkel des Bügels 4 ist ein Zylinder 14 vorgesehen, in dem ein Kolben 16 geführt ist, der bei Druckbeaufschlagung die ihm zugeordnete Bremsbacke 10 gegen die Bremsscheibe drückt; das hat zur Folge, das sich der Bügel axial verschiebt und dadurch auch die andere Bremsbacke 12 in Reibungsschluß mit der Bremsscheibe gelangt. In dem Zylinder 14 befindet sich eine automatische Nachstellvorrichtung 18 für das Bremsluftspiel.

An dem Bügel 4 ist ein Hebel 20 schwenkbar gelagert, der auf den Kolben 16 über die Nachstellvorrichtung 18 zum mechanischen Andrücken der Bremsbacken 10 und 12 an die Bremsscheibe 2 dient. Die Nachstellvorrichtung ist nur bei hydraulischer Beaufschlagung des Kolbens wirksam. Sie ist aber derart eingerichtet, daß bei Abnutzung des Bremsbelags sowohl der Pedalhub für die hydraulische Betätigungsvorrichtung als auch der Bremshebelhub für die mechanische Handbremse konstant bleiben.

Ein Ansatz 22 auf der Stirnfläche des Kolbens 16 reicht in eine Ausnehmung 24 der BremsbackelO derart, daß diese Bremsbacke 10 nur in radialer

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Claims (1)

1. Richtung auf dem Kolben festgelegt ist, jedoch in der Lage ist, sich sowohl in Umfangsrichtung als auch axial zum Kolben zu bewegen. Die Bremsbacke 12 ist in gleicher Weise mit dem dem Kolben gegenüberliegenden Schenkel des Bügels 4 verbunden, wobei der Bügelschenkel Ansätze aufweist, die in entsprechende Ausnehmungen der Bremsbacke 12 greifen. Der Bügel 4 wird von zwei Führungs- und Haltegliedern 26, 40 axial geführt, die beide an dem Bremsträger 8 um einen Bolzen 28 schwenkbar ge- ίο lagert und in der in F i g. 1 gezeigten Stellung durch einen Stift 30 festgelegt sind.

   Die Führung der Bremsbacken erfolgt durch die Kanten der Ausnehmung 6 in dem Bremsträger 8. Der Bügel mit den Bremsbacken wird gegen den Boden der Ausnehmung 6 in dem Bremsträger 8 gedrückt; und die innere Kante der Bremsbacken wird durch verformbare Federn 34, die zwischen dem Winkel 40 der Führungs- und Halteglieder 26, 40 und den Wandungen der Aussparung 38 in dem ao Bügel 4 liegen, gegen den Boden der Ausnehmung 6 gepreßt. Die Federn 34 bestehen aus einem Gummischlauch, der eine geschlitzte Federhülse umgibt. Die Winkel 40 sind von der Bremsscheibe 2 in Richtung auf den Zylinder 14 verlängert und sind auf der Zylinderseite so lang, daß die zur Scheibe paralllel durch den Schwerpunkt des Bügels 4 gehende Ebene durch die Führungsflächen auch dann schneidet, wenn die Bremsbacken 10, 12 abgenutzt sind. Infolgedessen verursachen das Gewicht des Bügels und die zur Scheibenebene parallelen Trägheitskräfte kein Kippen des Bügels auf seinen Führungsflächen längs einer zur Scheibenebene parallelen Achse; sie haben lediglich eine Verschiebung des Bügels Und eventuell der Bremsbacken in einer zur Scheibenebene paralle-Ien Richtung zur Folge.

   Die Federn 34 können auch auf andere Weise ausgebildet sein. Wichtig ist nur, daß sie eine Axialbewegung des Bügels 4 und der Bremsbacken 10 und 12 mit möglichst geringen Reibüngswiderständen zulassen und gleichzeitig eine Verschiebung in Umfangsrichtung und eine radiale Verschiebung des Bügels in geringem Ausmaß ermöglichen. Die Federn 34 können auch durch Gummitaschen bzw. -hüllen gebildet sein, die mit Gas unter höherem Druck gefüllt sind. Zur Herstellung dieser Hüllen wird eine Scheibe Rohgummi, die zur Bildung der Hülle vörgefaltet ist, in eine entsprechende Form gebracht, wobei sich in der Umhüllung ein Treibmittel befindet, d. h. ein Stoff, der bei einer Temperatur, die niedriger als die Vulkanisationstemperatür des Gummis liegt, Gas abgibt. Während der Vulkanisation preßt das entwickelte Gas deh Gummi gegen die Wandungen der Form und erzeugt in der Hülle einen Druck, der von ihrer Größe und der Menge des angewandten Treibmittels abhängt. Die Gummischeibe muß die Eigenschaft haben, daß die äußere Oberfläche der Hülle nach der Vulkanisation kompakt bleibt und das Gleiten der Hülle auf der Fläche 36 des Führungsund Halteglieds 26,40 möglich ist. Die für eine Hülle

   benötigte Treibmittelmenge ist klein, und es ist zweckmäßig, das Treibmittel mit einem feaktidnsunf ähigen Pulver innig zu mischen, wenn man gleichmäßige Hüllen in größerer Menge bekommen will.

   Die Federn 34 können auch durch zylindrische Gummibloöks gebildet werden, deren axialer Sdhilfrt z. B. eine kreisrunde oder quadratische Gestalt hat. Diese Blöcke werden mit einer dichten Außenschicht Urtd einem schwammigen Innenteil mit geschlossenen Pdren hergestellt. Das allgemeine Herstellungsverfahren für diese Teile besteht darin, daß ein Gummistrang von entsprechendem Querschnitt gepreßt wird, in dem ein Treibmittel enthalten ist, und daß ein Gummischlauch angefertigt wird, der kein Treibmittel enthält, aber sonst die gleiche Zusammensetzung wie der gepreßte Gummistrang hat. Der Strang wird in den Schlauch eingeführt und beide zusammen in der Form vulkanisiert. Wenn die Form nicht dicht verschlossen ist, so daß ein Teil des entwickelten Gases vor dem Festwerden der Mischung entweichen käntt, erhält man einen Strang, dessen Inneres mit eitler großen Anzahl kleiner Poren durchsetzt ist, in deiiert ein Druck herrscht, der von der Menge des eingesetzten Treibmittels abhängt, und dessen Außenfläche" dicht ist, wobei die äußere Oberfläche geeignet ist, eine Gleitbewegung auf der Oberfläche der FühfUngS- und Halteglieder 26, 40 zu erleichtern.

   Dieser Strang wird dann in Teile gewünschter Länge geschnitten.

   Man kann auch den Gummistrang mit Treibfnittel in einer gasdicht verschlossenen Form herstellen. Man erhält nach der Vulkanisation einen Strang mit Poren im Irtneren und einer dichten Haut mit glatter Oberfläche auf der Außenseite.

   Patentanspruch:

   Teilbelagscheibenbremse mit einem die Bremsscheibe von außen umgreifenden U-förmigetl Bremsträger, der in seinem, in UittfangsrichtUng gesehen, mittleren Bereich eine sich um die Bremsscheibe herum erstreckende Ausnehmung aufweist, in der ein die Bremsscheibe ebenfalls von außen umgreifender U-förfniger Bügel schwimmend angeordnet ist, der sich nach dent Anlegen einer von der in einem BÜgelschenkel angeordneten Betätigungsvorrichtung beaufschlagten Bremsbacke an die Bremsscheibe axial verschiebt und dadurch auch die mit dem anderen Bügelschenkel verbundene Bremsbacke in Reibungsschluß mit der Bremsscheibe gelangt, Und mit am Bfemsträger lösbar befestigten Führuögs- und Haltegliedern, die den Bügel in der Ausnehmung des Bremsträgers halten und von außen her über die Enden des Bügels greifen, nach Pateat 1212366, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungs- und Halteglieder (26, 40) zur Bremsscheibe (2) derart asymmetrisch ausgebildet sind, daß sie auf der Seite der Betatigungsvofiletl··' tung (16, 20) eine längere Führungsfläche aufweisen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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