DE1244705B

DE1244705B - Verfahren zur Herstellung eines frottierartigen Textilstoffes

Info

Publication number: DE1244705B
Application number: DEF34333A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Heinz Zschunke
Original assignee: Forschungsinstitut fuer Textil Technologie
Current assignee: Forschungsinstitut fuer Textil Technologie
Priority date: 1961-06-30
Filing date: 1961-06-30
Publication date: 1967-07-20

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

In£. Cl.:

D 04h

Deutsche Kl.: 8h-8

Nummer: 1244705

Aktenzeichen: F 34333 VII a/8 h

Anmeldetag: 30. Juni 1961

Auslegetag: 20. Juli 1967

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines frottierartigen Textilstoffes.

Die Herstellung von Frottierware erfolgte bisher nach der Webtechnik, in geringem Umfang auch nach ; der Häkel-Galon-Technik. In beiden Fällen werden Frottierwaren erhalten, bei denen sich die Schlingen leicht aus dem Grund herausziehen lassen. Auch ist die Arbeitsgeschwindigkeit bei der Herstellung von Frottierwaren mit Web- oder Häkel-Galon-Maschinen _: begrenzt.

Ein demgegenüber ." wesentlich wirtschaftlicheres Verfahren ist in letzter Zeit bekanntgeworden. Bei diesem werden in eine Grundware Frottierschlingen eingenäht, die gegeneinander verriegelt und daher nicht aufziehbar sind. Nachteil dieser Frottierware ist, daß sich nur auf einer Seite der Grundware Schlingen befinden.

Die Erfindung verfolgt das Ziel, ein noch wirtschaftlicheres Verfahren zur Herstellung eines frottierartigen Textilstoffes mit beidseitiger Schlingenan-Ordnung zu schaffen.

Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß bei der Kombination von Fäden mit unterschiedlichem Schrumpfvermögen besondere Effekte erzielt werden können, sofern man einen aus einer derartigen Kornbination bestehenden Gegenstand einem Schrumpfvorgang unterwirft. Es ist z. B. durch die deutschen Auslegeschriften 1 024 915, 1 069 560 schon bekannt, zur Erzielung einer blasenartigen (»cloqueartigen«) Oberflächenstruktur bei der Herstellung des Gewebes den Grundstoff aus teilweise schrumpffähigem, teilweise nicht schrumpffähigem Faden zu bilden, so daß beim nachfolgenden Schrumpfvorgang die schrumpfenden Fäden die ihnen benachbarten nicht schrumpfenden Fäden zu gewölbten Flächenteilen verziehen. Bei diesen bekannten Stoffen kann jedoch nicht von einer frotteeartigen Oberflächenstruktur die Rede sein, da die fadenverschiebende Wirkung der schrumpfenden Fäden nicht auf einzelne schrampffähige Fäden beschränkt bleibt, sondern eine Vielzahl benachbarter Fäden beeinflußt, zumal bei Geweben zwischen den Gewebefäden nur eine auf Reibungsschluß beruhende Verbindung besteht.

Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugründe, die fadenverschiebende Wirkung des schrumpfenden Fadens auf den unmittelbar benachbarten nicht schrumpfenden Faden zu lokalisieren, so daß dieser zwangläufig sich an beiden Oberseiten zu einer Fadenschleife ausbeult.

Diese technische Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das aus einer Längsfadenschar Verfahren zur Herstellung eines frottierartigen
Textilstoffes

Anmelder:

Forschungsinstitut für Textiltechnologie,
Karl-Marx-Stadt, Annaberger Str. 240

Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Heinz Zschunke,
Siegfried Ploch, Karl-Marx-Stadt

und einer Querfadenschar bestehende Flächengebilde in an sich bekannter Weise durch Verkleben oder Verschweißen oder Vernähen in Längsrichtung der Materialbahn fest verbunden ist und daß dabei die Längsfäden nur aus nicht schrumpfendem Faden, die Querfäden dagegen abwechselnd von einem schrumpfenden und einem nicht schrumpfenden Faden gebildet werden. Durch diese Bindung ist der nicht schrumpfende Faden der Querfadenschar im Flächengebilde derart sicher festgelegt, daß der benachbarte schrumpfende Faden beim Schrumpfvorgang die Überlange des schrumpfenden Fadens zum Heraustreten an beiden Flächenoberseiten zwingt.

Die durch die Fadenüberlänge gebildeten Schleifen verteilen sich dabei auf beide Seiten des Textilstoffes und bilden so eine frotteeartige Oberfläche, so daß sich der Textilstoff für Frottiertücher, Badebekleidung und dergleichen Zwecke einsetzen läßt.

Die schrumpffähigen Garne bestehen aus schrumpffähigem synthetischem Fasermaterial oder weisen solches in Beimischung auf. Über die gewünschte Schrumpffähigkeit verfügen vor allem Schrumpfseiden oder -fasern aus Polyvinylchlorid. Es stehen aber auch andere synthetische Faserstoffe mit hoher Schrumpffähigkeit zur Verfügung, so insbesondere unfixierte, nicht ausgeschrumpfte Polyamidseiden oder -fasern.

Die Art der Schrumpfbehandlung richtet sich insbesondere nach dem verwendeten Faserstoff. Geeignet ist eine Behandlung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Textilbahn zum Zwecke der Schrumpfung in Heißwasser oder Sattdampf von etwa 125° C. Je nach dem gewünschten Schrumpfeffekt wird die Schrumpfung vollkommen

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Claims

spannungslos oder mit geringer Vorspannung vorgenommen.

Zur Verbesserung der Längsfestigkeit der durch eine Anzahl paralleler Fadennähte verbundenen Querfadenbahn ist es möglich, zusätzlich Längsfäden anzuordnen, die ebenfalls durch Übernähen mit den Querfäden verbunden werden.

Der Verbund der Fadenbahn durch Übernähen kann in bekannter Weise auf Vielnadelmaschinen erfolgen.

Beispiel 1

Die Querfadenbahn besteht aus Baumwollfäden und Polyvinylchlorid-Schrumpfseide. Während einer Behandlung in Heißwasser tritt eine bis zu 5O°/oige Schrumpfung der Polyvinylchloridseide ein. Die nicht schrumpfenden Baumwollfäden bilden auf beiden Warenseiten Schlingen.

Beispiel 2 _ao

Die Querfadenbahn besteht aus Baumwollfäden und unfixierten bzw. schrumpffähigen Polyamidfasergarnen oder entsprechenden Polyamidseiden. Wird die übemähte Querfadenbahn mit Sattdampf von etwa 125° C behandelt, tritt eine Schrumpfung des Polyamidfasergames bzw. der Polyamidseide ein, und die Baumwollfäden bilden auf beiden Warenseiten Schlingen.

Je nach dem gewünschten Schrumpfeffekt muß die Schrumpfung vollkommen spannungslos oder unter geringen Vorspannungen erfolgen.

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung eines aus Fadenmaterial bestehenden frottierartigen Textilstoffes, wobei schrumpffähige, aus synthetischem Kunststoff bestehende Stapelfasergame und nicht schrumpffähige Stapelfasergame als Ausgangsmaterial verwendet werden und wobei das durch Verkleben, Verschweißen oder Vernähen in der Bahnrichtung aus einer Längsfadenschar und einer Querfadenschar entstandene Flächengebilde nach seiner Flächenbindung einem Schrumpfverzug unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung von an beiden Materialoberflächen sich ausbildenden Fadenschleifen bei der Flächenbildung die Längsfadenschar aus nicht schrumpffähigem, die Querfadenschar dagegen abwechselnd aus einem schrumpffähigen und einem nicht schrumpffähigen Faderir material gebildet wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 339 592;
deutsche Auslegeschriften Nr. 1024 915,
393, 1069560.