DE1242936B - Selektive Herbizide - Google Patents
Selektive HerbizideInfo
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- DE1242936B DE1242936B DESCH36680A DESC036680A DE1242936B DE 1242936 B DE1242936 B DE 1242936B DE SCH36680 A DESCH36680 A DE SCH36680A DE SC036680 A DESC036680 A DE SC036680A DE 1242936 B DE1242936 B DE 1242936B
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C275/00—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C275/28—Derivatives of urea, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups having nitrogen atoms of urea groups bound to carbon atoms of six-membered aromatic rings of a carbon skeleton
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Description
DEUTSCHES 4z99yS^ PATENTAMT Deutsche KI.: 451 -19/02
AUSLEGESCHRIFT
Nummer: 1242 936
Aktenzeichen: Sch 36680IV a/451
j[ 242 936 Anmeldetag: 12.März 1965
Auslegetag: 22. Juni 1967
Es ist bekannt, Harnstoffderivate, z. B. N-(4-Chlorphenyl)-N',N'-dimethylharnstoff
und N-(3,4-Dichlorphenyl)-N',N'-dimethylharnstoff, als Herbizide zur totalen Unkrautbekämpfung zu verwenden. Diese
Herbizide besitzen jedoch keine selektiven Eigenschaften und eignen sich daher nicht zur Unkrautbekämpfung
in Aussaaten von Nutzpflanzen.
Es ist weiterhin bekannt, Harnstoffderivate, z. B. N-4-(p-Chlorphenoxy)-phenyl-N',N'-dimethylharnstoff,
N-(3,4-Dichloφhenyl)-N'-methoxy-N'-methylharnstoff und N-(4-Chlorphenyl)-N'-methoxy-N'-methylharnstoff,
als selektive Unkrautbekämpfungsmittel zu verwenden. Der erstgenannte Harnstoff hat
jedoch für die Anwendung im Getreide keine Bedeutung und weist außerdem den Nachteil einer
begrenzten Anwendungszeit auf, die zur sicheren Wirkung am besten kurz vor Auflaufen des Unkrautes
zwischen dem 2. und 12. Tag nach der Saat erfolgen soll. Die letztgenannten Harnstoffe wirken
Selektive Herbizide
Anmelder:
Schering Aktiengesellschaft,
Berlin 65, Müllerstr. 170/172
Berlin 65, Müllerstr. 170/172
Als Erfinder benannt:
Dr. Heinz-Eberhard Freund,
Dr. Friedrich Arndt, Berlin
dann nicht selektiv, wenn sie nach dem Auflaufen von beispielsweise Erbsen auf die Pflanzen gespritzt
werden.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der folgenden allgemeinen Formel
NH-CO —N
/OCH3
CH3
in der X Wasserstoff oder Chlor bedeutet, für Nutzpflanzen weniger schädlich sind als die bekannten
Harnstoffderivate und als selektive Herbizide sowohl im Vorauflauf- als auch im Nachauflaufverfahren
Verwendung finden können.
Besonders überraschend ist es, daß sich die Mittel der vorliegenden Erfindung außerordentlich verträglich
gegenüber aufgelaufenen Erbsen und jungem Getreide verhalten, wenn diese direkt über die Blätter
gespritzt werden. Dadurch ist es möglich, Getreide- und Erbsenkulturen sowie Mischsaaten von Getreide
und Erbsen mit den erfindungsgemäßen Harnstoffderivaten zu behandeln. Ähnlich gute Eigenschaften
finden sich bei keinem der bisher mit herbizider Wirkung bekanntgewordenen Harnstoffe.
Die erfindungsgemäßen Harnstoffderivate können z. B. hergestellt werden, indem man entweder
a) substituierte Phenylisocyanate der allgemeinen Formel
J —<^ N = C = O
in der X die obengenannte Bedeutung hat, mit Ο,Ν-Dimethylhydroxylamin oder
b) substituierte Aniline der allgemeinen Formel
in der X die obengenannte Bedeutung hat, mit N-Methoxy-N-methyl-carbamidsäure-derivaten,
zweckmäßig -halogeniden, umsetzt oder
c) substituierte Harnstoffe der allgemeinen Formel
— NH — OR
in der X die obengenannte Bedeutung hat und R Wasserstoff oder die Methylgruppe darstellt,
mit Methylierungsmitteln umsetzt.
Man kann sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit von Verdünnungsmitteln arbeiten. Geeignete Verdünnungsmittel sind z. B. Benzol, Toluol und Dimethylformamid.
Man kann sowohl in Gegenwart als auch in Abwesenheit von Verdünnungsmitteln arbeiten. Geeignete Verdünnungsmittel sind z. B. Benzol, Toluol und Dimethylformamid.
MethyIierungsmittel für das unter c) genannte Verfahren sind beispielsweise Dimethylsulfat und
p-Toluolsulfosäuremethylester.
709 607/521
Im folgenden wird die Herstellung der Harnstoffderivate erläutert. Die Herstellungsverfahren sind
jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Herstellung von N-(3-Chlor-4-jod-phenyl)-N'-methoxy-N'-methylharnstoff
Man löst 4,9 g (= 0,05 Mol) Ο,Ν-Dimethylhydroxylamin-hydrochlorid in 60 ml Wasser und
gibt dann 2,7 g wasserfreies Natriumcarbonat dazu. Danach tropft man unter Rühren in etwa 15 Minuten
bei 10 bis 20° C (Eiskühlung) eine Lösung von 14,0 g (= 0,05 Mol) 3-Chlor-4-jod-phenylisocyanat in 40 ml
Benzol zu. Nach 1 stündigem Nachrühren destilliert man das Benzol im Vakuum ab, saugt den Niederschlag
ab, wäscht ihn mit Wasser aus, trocknet ihn und kristallisiert ihn schließlich aus Leichtbenzin um.
Ausbeute: 16,0 g = 94,0% der Theorie. Fp. 89 bis 90" C
Herstellung von N-(4-Jod-phenyl)-N'-methoxy-N'-methylharnstoff
Man schlämmt 97,3 g (0,35 Mol) N-(4-Jod-phenyl)-N'-hydroxyharnstoif in 600 ml Methanol auf, setzt
90 ml Dimethylsulfat zu und tropft dann unter Rühren innerhalb von etwa 30 Minuten bei 15 bis
20° C (Eiskühlung) 85 ml 34%ige Natronlauge zu. Nach lstündigem Nachrühren destilliert man das
Methanol weitgehend ab und verdünnt den Rückstand mit Wasser. Den Niederschlag saugt man
dann ab, wäscht ihn gut mit Wasser aus und trocknet ihn. Ausbeute: 88,3 g = 82,5% der Theorie. Fp. 92
bis 94° C
Durch Umkristallisieren aus Leichtbenzin erhält man das Produkt analysenrein mit einem Fp. von
93 bis 94° C
Die erfindungsgemäßen HarnstofTderivate sind unlöslich in Wasser, schwer löslich in aliphatischen
Kohlenwasserstoffen, z. B. Hexan, Petroläther, Leichtbenzin ; löslich in aromatischen Kohlenwasserstoffen,
z. B. Benzol, Toluol, Xylol, und gut bis sehr gut löslich in chlorierten Kohlenwasserstoffen, z. B.
Chloroform; Alkoholen, z. B. Methanol, Äthanol, Isopropanol; Äthern, z.B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran
; Ketonen, z. B. Aceton, Cyclohexanon, Isophoron; Dimethylsulfoxyd und Dimethylformamid.
Die Harnstoffderivate können allein oder als Mischungen untereinander und/oder mit anderen
selektiven Herbiziden, wie beispielsweise Harnstoffen, Carbamaten, Aniliden, Triazinen und/oder sonstigen
Stoffen, z. B. Düngemitteln, angewandt werden.
Die Anwendung erfolgt zweckmäßig in einer für eine Unkrautbekämpfung üblichen Weise in Form von Zubereitungen, wie z. B. Pulvern, Streumitteln, Granulaten, Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen, unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw. Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls von Netz-, Haft-, Emulgier- und/oder Dispergierhilfsmitteln.
Die Anwendung erfolgt zweckmäßig in einer für eine Unkrautbekämpfung üblichen Weise in Form von Zubereitungen, wie z. B. Pulvern, Streumitteln, Granulaten, Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen, unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw. Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls von Netz-, Haft-, Emulgier- und/oder Dispergierhilfsmitteln.
Die Herstellung der verschiedenen Zubereitungsformen erfolgt in an sich bekannter Art und Weise,
z. B. durch Mahl- bzw. Mischverfahren.
Zur selektiven Unkrautbekämpfung haben sich bei den erfindungsgemäßen Harnstoffderivaten Aufwandmengen
von etwa 0,3 kg/ha an als ausreichend erwiesen.
Die herbizide Aktivität der erfindungsgemäßen Mittel im Vergleich zu der eines bekannten Mittels
bei Verwendung im Vor- und im Nachaufiaufverfahren geht aus den folgenden Beispielen hervor.
Im Gewächshaus wurde bei gezielter Unkrautvernichtung im Keimblattstadium von Kulturpflanzen
und Unkräutern
N-(3,4-Dichlorphenyl)-N'-methoxy-
N'-methylharnstoff (1)
N-(3-Chlor-4-jodphenyl)-N'-methoxy-N'-methylharnstoff (2)
und
und
N-(4-Jodphenyl)-N'-methoxy-N'-methylharnstoff (3)
auf Erbsen, Karotten, Weizen und Unkräuter in einer Aufwandmenge von 1 kg Wirkstoff je Hektar, suspendiert
in 8001 Wasser je Hektar, gleichmäßig verteilt gespritzt. Wie aus den angegebenen Werten
ersichtlich ist, besitzen die erfindungsgemäßen Mittel (2) bzw. (3) gegenüber dem bekannten Präparat (1)
eine wesentlich größere Selektivität, d. h., während von den je Hektar angewendeten Aufwandmengen
der erfindungsgemäßen Verbindungen die Unkräuter vollständig vernichtet wurden, die Kulturpflanzen
aber verschont blieben, schädigte das Vergleichsprodukt auch die Kulturpflanzen stark.
Verbindung | Erbsen | Karotten | Weizen |
Senf
(Sinapis spec.) |
Vogelmiere
(Stellaria media) |
Franzosenkraut
(Galinsoga parv.) |
Kreuzkraut
(Senecia vulg.) |
Kamille
(Matricaria chamomilla) |
1 | 5 | 5 | 7 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
2 | 0 | 0 | 0 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
3 | 0 | 0 | 0 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
0 = nicht geschädigt.
10 = total vernichtet.
Im Gewächshaus wurden bei Behandlung vor dem Auflaufen von Kulturpflanzen und Unkräutern die
im Beispiel 3 aufgeführten Verbindungen in einer Aufwandmenge von 1 kg/ha Wirkstoff, emulgiert in
8001 Wasser je Hektar, auf unbewachsenen Sandboden gespritzt. Es ergab sich das gleiche Wirkungsbild wie bei Nachauflaufbehandlung. Die erfindungsgemäßen Mittel erwiesen sich wesentlich verträglicher
für die Kulturen als das Vergleichspräparat.
Claims (1)
- 5 6
Verbindung Erbsen Karotten Weizen Senf
(Sinapis spec.)Vogelmiere
(Stellaria media)Franzosenkraut
(Galinsoga
parv.)Kreuzkraut
(Senecia vulg.)Kamille
(Matricaria
chamomilla)1 6 1 7 10 10 10 10 10 2 O 0 0 10 10 10 10 10 3 O 4 10 10 10 10 10 0 = nicht geschädigt.
10 = total vernichtet.Aus den erhaltenen Befunden ergibt sich die klare Das folgende Beispiel zeigt, daß bereits bei einer Überlegenheit der erfindungsgemäßen Mittel gegen- Aufwandmenge von 0,3 kg Wirkstoff je Hektar eine über dem bekannten Präparat. 15 totale Vernichtung der Unkräuter erzielt wurde.Beispiel 3In einem Versuch im Gewächshaus wurden die suspendiert in 800 1 Wasser je Hektar, auf Kulturim Beispiel 3 aufgeführten Verbindungen 2 und 3 20 pflanzen und Unkräuter gespritzt. Dabei ergab sich nach Auflaufen der Pflanzen in einer Aufwandmenge eine außerordentlich gute Herbizidwirkung auch bei von 0,3 kg/ha und 0,5 kg Wirkstoff je Hektar, sehr niedrigen Aufwandmengen.Ver
bindungAufwand
menge
kg'haErbsen Karotten Weizen Senf
(Sinapis spec.)Vogelmiere
(Stellaria media)Franzosenkraut
(Galinsoga
parv.)Kreuzkraut
(Senecia vulg.)Kamille
(Matricaria
chamomilla)2 0,3 0 0 0 10 10 10 10 10 0,5 0 0 0 10 10 10 10 10 3 0,3 0 0 0 10 10 10 10 10 0,5 0 0 0 10 10 10 10 10 0 = nicht geschädigt.
10 = total vernichtet.Patentanspruch:Selektive Herbizide, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formelin der X Wasserstoff oder Chlor bedeutet.709 607/521 6.67 © Bundesdruckerei Berlin
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2435747A1 (de) * | 1973-08-10 | 1975-02-13 | Lilly Industries Ltd | Stabile fluessige zubereitung mit herbicider wirkung und verfahren zu ihrer herstellung |
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- 1966-02-25 GB GB8438/66A patent/GB1062680A/en not_active Expired
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DK113748B (da) | 1969-04-21 |
BE676859A (de) | 1966-08-22 |
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