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Kippvorrichtung zum Entleeren von Behältern, insbesondere von Müllgefäßen
in eine EinschütLvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Kippvorrichtung,
die insbesondere dazu geeignet sein soll, Behälter, insbesondere Müllgefäße mit
etwa 1 bis 2 cbm Inhalt, in eine Einschüttvorrichtung zu entleeren.
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Solche Behälter sind an ihren Seitenwänden mit Achsstummel, Handbügel
oder Ösen versehen, und die Kippvorrichtung soll den Behälter an diesen Achsstummeln,
Handbügeln oder Ösen erfassen und anheben und außerdem durch Widerlagerelemente
dem Behälter zum Kippen ihre Schwenkbewegung aufzwingen.
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Es sind bereits Kippvorrichtungen dieser Art bekannt (USA.-Patentschriften
2 824 657, 2 951 602, 3 063 586), die zwei in einem festen seitlichen Abstand nebeneinander
angeordnete, den zu entleerenden Behälter zwischen sich aufnehmende Schwenkarme
aufweisen, die beide mit je einer Klaue zum Erfassen der seitlichen Achsstummel,
Handbügel bzw. Ösen am Behälter versehen sind. Das dem Behälter die Schwenkbewgung
der Schwenkarme aufzwingende Widerlagerelement kann dabei in Art einer die beiden
Schwenkarme miteinander verbindenden Querstange (USA.-Patentschriften 2 824 657,
2 951 602) oder in Form von unabhängig von den Schwenkarmen am Behälter angreifenden
Stützlenkern (USA.-Patentschrift 3 063 586) sein. Mit diesen bekannten Kippvorrichtungen
können jedoch nur solche Behälter entleert werden, die zumindest in ihrer Breite
genau auf den Abstand der Schwenkarme abgestimmt sind.
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Es ist auch bereits eine Vorrichtung zum Anheben von Lasten (USA.-Patentschrift
1491384) bekanntgeworden, bei der zwei den aufzunehmenden Gegenstand zwischen sich
aufnehmende Schwenkarme auf einer Schwenkwelle mit zwei gegenläufigen Schnekkengewinden
angebracht sind, so daß die Schwenkarme beim Verdrehen der Schwenkwelle zunächst
seitlich zusammengeführt werden, bis sie durch den zwischen ihnen aufgenommenen
Gegenstand am weiteren Zusammengehen gehindert werden, um dann mit der Schwenkwelle
aufwärts geschwenkt zu werden. Eine solche Vorrichtung ist jedoch grundsätzlich
nicht zum Anheben von Behältern geeignet, weil die Schwenkarme einen vom Gewicht
des gefüllten Behälters abhängigen Druck auf die Behälterseitenwände ausüben und
diese zusammendrücken würden, wenn nicht außerordentlich stabile und damit teuere
Spezialbehälter eingesetzt werden. Außerdem weist diese bekannte Vorrichtung keine
Widerlagerelemente auf, mit denen einem Behälter zum Kippen die Schwenkbewegung
der Schwenkarme aufgezwungen werden könnte.
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Schließlich ist eine Großbehälter-Entleerungsvorrichtung an Müllabfuhrwagen
(österreichische Patentschrift 226 603) bekanntgeworden, bei der zwei Schwenkarme
in festem seitlichem Abstand zu beiden Seiten des Schüttungsgehäuses angeordnet
und an ihrem Ende durch eine Verbindungsstange miteinander verbunden sind. An dieser
Stange sind pendelnd und seitlich verschiebbar zwei Aufhängestangen für den Behälter
angebracht. Der Behälter muß dabei jedesmal mittels einer besonderen Kupplungsvorrichtung
an die Aufhängestangen angehängt und nach dem Entleeren wieder von Hand von den
Aufhängestangen abgekuppelt werden. Außer dieser nachteiligen Betätigungsweise wird
bei dieser bekannten Vorrichtung der Behälter jedesmal über die Verbindungsstange
entleert, so daß nicht allein ein staubfreies Entleeren unmöglich gemacht wird,
sondern darüber hinaus noch durch den über die Verbindungsstange herunterfallenden
Müll erst recht Staub und Schmutz aufgewirbelt werden und außerdem die Stange ständig
in stärkstem Maß verschmutzt wird.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kippvorrichtung
zu schaffen, die sich besonders leicht und günstig zum Entleeren von Behältern,
insbesondere Müllgefäßen verschiedener Größe, einsetzen läßt. Da die in Frage stehenden
Behälter und Müllgefäße wegen der Möglichkeit des bequemen Einfüllens von Gut bzw.
Müll und zum bequemen Öffnen und Schließen des Deckels praktisch in gleichbleibender
Höhe und Tiefe ausgebildet werden müssen, kann das Volumen derartiger Behälter nur
dadurch variiert werden, daß sie in verschiedenen Breiten ausgeführt werden. Bei
der Müllentleerung kommt noch hinzu, daß sich die oben angeführten großen Müllgefäße
mit 1 bis 2 cbm Inhalt an vielen Stellen nicht aufstellen lassen und dort die bisher
üblichen Mülltonnen weiterhin eingesetzt werden müssen. Es muß daher eine Möglichkeit
geschaffen
werden, mit ein und derselben Kippvorrichtung Behälter,
insbesondere Müllgefäße verschiedener Breite, aufnehmen und entleeren zu können.
Ausgehend von den bekannten Kippvorrichtungen mit zwei Schwenkarmen mit je einer
Klaue zum Erfassen der seitlichen Achsstummel, Handbügel oder Ösen am Behälter und
mit mindestens einem Widerlagerelement, das dem Behälter die Schwenkbewegung der
Schwenkarme aufzwingt, wird dies durch die Erfindung dadurch erreicht, daß mindestens
einer der Schwenkarme gegenüber dem anderen in waagerechter Richtung verschiebbar
auf der gemeinsamen Schwenkwelle gelagert ist und eine die Schwenkarme zueinander
verschiebende pneumatische oder hydraulische Einstellvorrichtung und eine in jeder
gegenseitigen Abstands stellung der Schwenkarme wirkende kraftschlüssige Verbindung
beider Schwenkarme für die gemeinsame Schwenkbewegung vorgesehen sind.
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Auf diese Weise kann im Betrieb jederzeit ohne Schwierigkeiten auf
das Entleeren von Behältern verschiedener Größe übergegangen werden. Es ist ein
besonderer Vorteil der Erfindung, daß auch im Betrieb vom Entleeren von Großraummüllgefäßen
mit 1 bis 2 cbm Inhalt auf das Entleeren herkömmlicher Mülltonnen mit beispielsweise
etwa 1001 Inhalt übergegangen werden kann, da sich auch diese Mülltonnen ohne weiteres
mit den an ihnen angebrachten Handbügeln in die Klauen der Kippvorrichtung einhängen
lassen.
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Ist die Kippvorrichtung nach der Erfindung mit einem die Schwenkwelle
und die Einstellvorrichtung abdeckenden Abdeckblech versehen, so ist dieses mindestens
einmal unterteilt und ineinanderschiebbar ausgebildet.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
zweier Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Zeichnung. Es zeigt Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Darstellung und
F i g. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspecktivischer Darstellung.
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Bei den in der Zeichnung wiedergegebenen Beispielen sind auf eine
sich zwischen den beiden Schüttungsseitenwänden 20 (Fig.1) erstreckende Schwenkwelle
10 zwei Schwenkarme 1 aufgesetzt.
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Jeder dieser Schwenkarme 1 weist dabei einen Tragarm 5 mit einer Klaue
6 sowie eine einwärts gerichtete Abkröpfung 15 auf. Am unteren Ende jedes Schwenkarmes
1 ist ein bei 4 pendelnd gelagerter Anlagepuffer 2 angebracht, der im Bereich einer
Behäherstimwand auf die jeweilige Behälterseitenwand einwirkt.
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Im Beispiel der F i g. 1 sind die beiden Schwenkarme 1 mittels Gleitbuchsen
23 seitlich verschiebbar auf der Schenkwelle 10 gelagert, um sie auf jede gewünschte
Breite der zu entleerenden Behälter einstellen zu können. Die Übertragung der Schwenkbewegung
erfolgt mittels seitlicher Hebel 24, die außerhalb der Schüttungsseitenwände 20
fest auf der Schwenkwelle 10 angebracht sind und die an ihrem unteren Ende über
eine Führungsstange 25 fest miteinander verbunden sind. Die Führungsstange 25 erstreckt
sich durch die beiden Schwenkarme 1 und bietet diesen mittels weiterer Gleitbuchsen26
eine zusätzliche Führung.
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In der Mitte der Schwenkwelle 10 ist eine sich parallel zu den seitlichen
Hebeln erstreckende Mittellasche 27 vorgesehen, die mittels einer Muffe 28 fest
mit
der Schwenkwelle 10 und mittels einer zweitcn Muffe 29 fest mit der Führungsstange
25 verbunden ist. Die Mittellasche 27 trägt eine pneumatisch oder hydraulisch betriebene,
zweiseitig wirkende Einstellvorrichtung 33, um die beiden Schwenkarme 1 zur Einstellung
ihres gegenseitigen Abstandes gleichmäßig und gleichzeitig auf der Schwenkwelle
10 und der Führungsstange 25 zu verschieben.
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Die Schwenkwelle 10 und die übrigen Führungs-und Betätigungselemente
für die beiden Schwenkarme sind gegen den auszuleerenden Müll durch ein in der Zeichnung
nicht dargestelltes Abdeckblech geschützt.
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Im Beispiel der F i g. 2 trägt die Schwenkwelle 10 wiederum zwei
Schwenkarme 1, die auf der Schwenkwelle 10 seitlich verschiebbar angeordnet sind
und im übrigen gleichen Aufbau wie im Beispiel der F i g. 1 haben. Die Kraftübertragung
erfolgt in diesem Beispiel dadurch, daß die Schwenkwelle 10 als Zahnprofilwelle
oder Keilwelle ausgebildet ist und dadurch ihre Drehbewegung über die mit Innenprofil
versehenen Gleitbuchsen 32 auf die Schwenkarme 1 überträgt. Die gegenseitige seitliche
Einstellung der Schwenkarme 1 erfolgt hier wiederum durch eine pneumatische oder
hydraulische, doppelseitig wirkende Einstellvorrichtung 33, die ähnlich wie im Beispiel
der Fig. 1 mittels einer festen Muffe 28 und einer Mittellasche 27 im mittleren
Bereich der Schwenkwelle 10 angeordnet ist.
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Auch im Beispiel der F i g. 2 ist ein Abdeckblech vorgesehen. In
beiden Beispielen ist das Abdeckblech mindestens einmal unterteilt und so ausgebildet,
daß es sich bei der gegenseitigen Einwärtsbewegung der Schwenkarme 1 ineinander
schiebt.
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An Stelle der in beiden Beispielenwiedergegebenen gleichzeitigen
seitlichen Verschiebbarkeit der Schwenkarme 1 ist es auch durchaus möglich, nur
den einen Schwenkarm seitlich verschiebbar und den anderen fest auf der Schwenkwelle
10 anzubringen.
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In diesem Fall würde eine einfache Einstellvorrichtung 33 für den
verschiebbaren Schwenkarm. ausreichen. Im Sinne eines symmetrischen Beladens des
Müllfahrzeuges erscheint es aber zweckmäßiger, beide Schwenkarme 1 gleichzeitig
und symmetrisch zur Mitte der Schwenkwelle 10 zu verschieben.