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Die Erfindung betrifft ein Förderwagenkippgerät, bestehend
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aus einem an ein Hebezeug anschließbaren Zangengreifer gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Förderwagen mit Kastenaufbau bzw. Container auf Pörderwagengestellen
werden häufig für den Materialtransport eingesetzt. Die Rationalisierung des Materialumschlages,
beispielsweise auf Materialsammelplätzen von Steinkohlengruben, Steinbrüchen, Tunnelvortrieben
o. dgl. fordert die Möglichkeit der Sturzentladong. Förderwagenkippgeräte mechanisieren
das Umstürzen des Förderwagens und dessen nachfulgendes Wiederaufrichten. Sie ermöglichen
dadurch den Verzicht auf die bislang hiermit verbundene Handarbeit und stellen deswegen
auch einen Beitrag zur Steigerung der Arbeitssicherheit dar.
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Ein solches, in der Regel als Anbaugerät für den Ausleger eines Autokranes
ausgebildetes Förderwagenkippgerät muß sich auf die unterschiedlichen Längen von
Förderwagen einstellen lassen, weil der Platzbetrieb sich meistens nicht auf einheitliche
Förderwagen beschränkt. Tatsächlich sind die Längenunterschiede sehr groß. Dementsprechend
sind allerdings auch die mit einem solchen Gerät zu manipulierenden Gewichte unterschiedlich.
Im allgemeinen erfordert das Manipulieren das Aufnehmen des Förderwagens zwischen
den Backen des Zangengreifers so, daß der F5rderagenaufbau und nicht das -untergestell
tiber die Wagenpuffer und die Iängsträger beansprucht wird. Nach dem Anheben des
Förderwagens wird mit Hilfe meistens eines, auf eine der beiden Backe wirkenden
Drehmotors der Förderwagen um seine Längsachse und über einen maximalen Drehwinkel
von ca. 1800 nach einer Seite geschwenkt und dadurch gekippt, sowie anschließend
zurückgeschwenkt und dadurch wieder aufgerichtet, bevor er auf die Gleise abgesetzt
wird. Während dieser Vorgänge
muß eine sichere Halterung des Förderwagens
zwischen den Backen gewährleistet sein.
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Die Erfindung geht von einem vorbekannten Förderwagenkippgerät aus
(DE-GM 79 31 524). Dabei sind die Backen mit einer Traverse verwirklicht, die an
ihrer Innenseite einen rutschfesten Belag aufweist. Die Traverse überspannt den
Muldenaufbau eines Förderwagens an dessen Stirnseiten,und mit Hilfe des Verstellmotors
der angensehenkel wird in den Backen und dem Förderwagen ein so hoher Kraftschluß
erzeugt, daß sich eine sichere Halterung ergibt. Obwohl solche Förderwagenkippgeräte
in der Praxis, insbesonderk 1atzbetrieb von Steinkohlengruben gut bewährt sind,
ergeben sich unter bestimmte Voraussetzungen Schwierigkeiten.
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Das ist insbesondere dann der Fall, wenn stark voneinander abweichende
Muldeninhalte, vor allem aber die neuerdings auf Förderwagenuntergestellen transportierten
Container mit einem Förderwagenkippgerät manipuliert werden sollen.
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Die entsprechend hohen Gewichte stark unterschiedlicher Mulden führen
zu der Notwendigkeit, den Anpreßdruck der Backen entsprechend zu steigern. Dann
ergeben sich, insbesondere bei Containern an den Stirnseiten so starke Kräfte, daß
die Mulden bzw. Container deformiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Förderwagenkippgerät
der bezeichneten Art so auszubilden, daß es stark unterschiedliche Abmessungen von
mulden- oder kastenförmigen Aufbauten von Förderwagen bewältigen kann und bei ausreichend
sicherer Halterung des Förderwagens oder eines Förderwagenaufbaues dessen Beschädigung
vermeidet.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche erfindungsgemäß
gelöst.
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Die erfindungsgemäße Integration der Backentraverse in einen Rahmen
dessen zur Traverse paralleles oberes Rahmenglied einstellbar und mit einem formschlüssigen
Widerlager versehen ist, ermöglicht es in Verbindung mit den nach unten reichenden
formschlüssigen Widerlagern den Kraftschluß so gering zu halten, daß lediglich das
Herausrutschen des betreffenden Förderwagenaufbaues aus dem Formschluß der Widerlager
verhindert wird. Die Hauptkräfte werden dagegen von den Widerlagern übernommen und
auf die Zangenschenkel übertragen. Dadurch, daß die Lagerflächen der unteren Widerlager
winklig zueinander stehen, kann man muldenförmige Atauten an deren Stirnkanten umfassen,
aber auch kastenförmige Aufbauten mit der unteren Längskante auf den Widerlagerflächen
ab setzen. Auf diese Weise lassen sich Container und Muldenaufbauten mit dem Gerät
gleich gut manipulieren, sobald erforderlichenfalls das abstandsveränderliche Rahmenglied
auf die Höhe des betreffenden Aufbaus eingestellt worden ist.
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Vorzugsweise und gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung bildet
man den Rahmen rechteckig und seine die Traversen verbindenden Rahmenglieder mehrteilig
und versteckbar aus.
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Auf diese Weise läßt sich beispielsweise durch Steckbolzen der jeweils
erforderliche Traversenabstand leicht einstellen.
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Die Widerlager sind in der Regel Flachprofilabschnitte, deren Lagerflächen
auf einem Winkelschenkel ausgebildet sind. Auf diese Weise erhält man eine einfache
und zweckmäßige Backenausbildung.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen
Figur 1 ein Förderwagenkippgerät
gemäß der Erfindung in Seitenansicht unter Weglassung des dazu gehörigen Hebezeuges,
wobei in verschiedenen unterbrochenen Linienführungen unterschiedliche Förderwagenaufbauten
dargestellt sind und Figur 2 eine Stirnansicht des Gegenstandes der Figur 1.
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Das allgemein mit 1 bezeichnete Förderwagenkippgerät besitzt einen
Rahmen 2. Dieser hat ein Mittelstück-3 - an dem zentral eine Lasche 3' mit zwei
Aussparungen 3 1 angebracht ist. Diese Aussparungen dienen zum lösbaren Anschluß
an einen Drehmotor, welcher am Ende eines Eranauslegers befestigt ist. Das Mittelstück
3 ist als Außenführung für je einen Zangenschenkel 4 bzw. 5 ausgebildet.
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Die Zangenschenkel 4 und 5 lassen sich in der Darstellung der Figur
1 nach rechts und links mit Hilfe eines nicht dargestellten Zangenmotors verstellen
und einstellen.
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Jeder Zangenschenkel hat zwei parallele Winkelträger 6 bzw. 7, die
ihrerseits durch Querträger 8 miteinander verbunden sind. Der obere Winkelschenkel
9 bzw. 9' dient der Führung im Mittelstück 3, während die dazu rechtwinklig verlaufenden
und nach unten gerichteten Winkelschenkel 10 bzw. 10'an ihren freien Enden durch
ein Querprofil 11 miteinander verbunden sind, in dessen Mitte ein Drehlager 12 angebracht
ist. Die freien Enden 13 bzw. 14 der Winkelschenkel l0bzw. 101 sind von außen nach
innen und unten abgeschrägt wie bei 15 in Figur 1 dargestellt. In diese Abschrägung
läßt sich der Zangengreifer von oben in den Abstand zwischen zwei Förderwagen einsetzen,
wobei die Schräge 15 als Abweiser wirkt.
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Auf der Innenseite trägt das Drehlager 12, welches dem Zangenschenkel
4 zugeordnet ist, eine Welle 16. Auf dem äußeren Ende der Welle 16 sitzt ein Ritzel
17, welches über einen Kettentrieb 18 mit einem Zahnrad 20 gekuppelt ist. Das Zahnrad
20 trägt einen senkrecht zu seiner Achse 21 verlaufenden Kurbelzapfen 22, welcher
drehbar in dem Ende einer Kolbenstange 23 gelager ist, die aus dem hydraulischen
Arbeitszylinder 24 ein-und ausgefahren werden kann. Der hydraulische Arbeitszylinder
ist mit seinem Ende bei 25 schwenkbar in einer Konsole gelagert, die am freien Ende
eines senkrechten Trägers 26 befestigt ist. Dieser Träger ist seinerseits zwischen
den beiden Winkelschenkeln 10 und 10' des Zangenschenkels 4 auf dem Querträger 11
befestigt und daher geschützt untergebracht.
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Beim Ein- und Ausfahren der Kolbenstange läßt sich der Kurbelzapfen
über den strichpunktiert angedeuteten Weg 27 verschwenken, wodurch sich der maximale
Schwenkwinkel von 1800 ergibt, der in Figur 2 eingetragen ist.
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Auf der gegenüberliegenden Seite, d.h. oberhalb der Abschrägung 15
befindet sich ein dem Drehlager 12 entsprechendes Drehlager 29, das jedoch keinen
Drehantrieb aufweist, so daß das Gelenk lediglich eine Drehachse 30 besitzt.
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Auf dem Ende der Drehachse 30 bzw. auf dem Ende der Welle 16 befinden
sich identische Backen 31, 32, so daß es genügt, eine dieser Backen zu beschreiben.
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Danach sitzt das Achsen- bzw. Wellenende in der Mitte einer Traverse
33, die auf ihrer Innenseite mit einem rutschfesten Belag 28 versehen ist. Dieser
hat die Länge der Traverse und besteht aus verschleißfestem Profilgummi. Beide Traversenenden
tragen nach oben
gerichtete Plachprofile 34, 35, welche sich in
Kastenprofilen 36, 37 führen, die ihrerseits an den Enden einer oberen parallelen
Traverse 38 befestigt sind. Nicht dargestellte Bohrungen in den parallel zur Zeichenebene
verlaufenden Flächen ineinandergeführter Profile lassen sich miteinander ausfluchten,
lml Steckbolzen einbringen zu können, so daß der Abstand der Traverse 33 und 38
eingestellt werden kann.
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Auf der Innenseite trägt die Traverse 38 ein Winkelprofil 39, das
mit einem Schenkel 40 auf der Rückseite der Xraverse befestigt ist. Der dazu rechtwinklige
Schenkel 41 dient als Widerlager, dessen Funktion weiter unten genauer beschrieben
wird.
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An der unteren Traverse 33 verlaufen parallel zu den ineinandergefuhrten
Profilen 35, 37 bzw. 34, 36 Flachprofile 42,43., deren Enden, wie bei 44 in Figur
1 wiedergegeben, nach innen abgewinkelt sind. Die Innenseiten 45 dieser Abwinklungen
bilden Lagerflächen, welche gemäß der Ausführungsform nach Figur 2 ein nach innen
und unten, wie bei 46 und 461 gezeigt, konvergieren.
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In Figur 1 ist die kleinste offnungsweite bei a und die größte Öffnungsweite
bei b wiedergegeben. c zeigt den Abstand über die Enden der Widerlager 44 gemessen.
Wie kann man hieraus erkennt, iassen entsprecnena aer X erenz a unb b unterschiedlich
lange Förderwagen bzw. Förderwagenaufbauten bewältigen. Die mit doppelten Punkten
und einfachen Strichen gezeichnete Linie 47 gibt einen Mulden aufbau wieder. Er
wird formschlüssig mit Hilfe des oberen Schenkels 41 und der Widerlager 44 von den
Backen umfaßt, wobei das Profilgummi 28 die Beschädigung der Stirnseiten verhindert,
sobald die Zange geschlossen wird.
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Strichpunktiert ist dagegen ein im Querschnitt viereckiger Container
bei 48 wiedergegeben. Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, stützt sich dieser mit seinen
Längskanten 50, 50' auf den Widerlagerflächen 46, 46' ab und wird ebenfalls von
dem oberen Schenkel 41 der Traverse erfaßt. Daraus folgt, daß unterschiedliche Querschnittsformen
und/oder Größen durch ihre Einstellung der oberen Traverse auf die betreffende Querschnittshöhe
mit Hilfe der konvergierenden Flächen 46, 46'bewältigt werden können.
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Die unterschiedliche Länge des Muldenaufbaus 47 gegenüber dem langen
Container 48 bzw. dem kurzen Container 49 wird mit der Öffnungsweite des Zangengreifers
eingestellt.
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Gegebenenfalls kann für das Drehlager 51 bzw. 510eine Buchse an der
Traverse 11 vorgesehen sein, um einen Formschluß zu erzielen.
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Im Betrieb wird die Öffnungsweite a bzw. b auf die Länge des Aufbaues
eingestellt, so daß sich die Zangenschenkel gegebenenfalls zwischen aufeinanderfolgende
Förderwagen einbringen lassen. Dann wird der Zangenschenkel geschlossen, so daß
die Widerlager 50, 50«und 41 den betreffenden Begrenzungen des Förderwagenaufbaus
anliegen. Dann kann mit dem Hebezeug das gesamte Förderwagenkippgerät 1 angehoben
werden. Nachdem man mit einem fahrbaren Hebezeug den betreffenden Platz aufgesucht
hat, wird durch Betätigen des Arbeitszylinders 24 der Aufbau um die Querachse 52
gekippt und danach in seine ursprüngliche Stellung zurückverschwenkt und zurückgebracht.
Dabei kann mit Hilfe des nicht dargestellten Drehmotors der Rahmen um die'Hochachse
53 geschwenkt werden.