DE1226807B - Pipettenvorrichtung - Google Patents
PipettenvorrichtungInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
GOIn
Deutsche KJ.: 421-3/02
B 64049 IX b/42 1
18. September 1961
13. Oktober 1966
18. September 1961
13. Oktober 1966
Die Erfindung betrifft eine Pipettenvorrichtung, die dem Zwecke dient, eine zu bemessende Flüssigkeitsmenge
abzugeben.
Es sind Pipettenvorrichtungen bekannt, die aus einem elastischen Flüssigkeitsbehälter und einem
oberen, zur vorübergehenden Aufnahme der Flüssigkeit dienenden Abgaberaum bestehen, der eine mit
dem Außenraum in Verbindung stehende Öffnung und ein mit dem Flüssigkeitsbehälter in Verbindung
stehendes Steigrohr aufweist; an dem Abgaberaum ist ferner ein Meßrohr vorgesehen, welches dem
Zwecke dient, die abzugebende Flüssigkeitsmenge zu bemessen.
Die Abgabe der vorbemessenen Flüssigkeitsmenge geschieht wie folgt:
1. Es wird der elastische Flüssigkeitsbehälter zusammengedrückt, um Flüssigkeit in den Abgaberaum
zu befördern;
2. es wird die am Abgaberaum vorgesehene öffnung
vorübergehend verschlossen, wenn das im Abgaberaum liegende Ende des Meßrohres in
die im Abgaberaum angesammelte Flüssigkeit eintaucht, und der sich dann steigernde Druck
in dem Abgaberaum drückt die Flüssigkeit in das Meßrohr und füllt dasselbe aus;
3. wenn das Meßrohr gefüllt ist, wird die am Abgaberaum vorgesehene Öffnung wieder geöffnet;
4. der Druck auf den Flüssigkeitsbehälter wird aufgehoben, so daß die in dem Abgaberaum
angesammelte Flüssigkeit wieder in den Behälter zurückfließt; es wird aufs neue die Öffnung
an dem Abgaberaum verschlossen und der Flüssigkeitsbehälter wieder zusammengedrückt,
so daß aufs neue Flüssigkeit in den Abgaberaum eindringt, der Druck in demselben zunimmt
und die in dem Meßrohr angesammelte Flüssigkeit hinausgedrückt wird.
Danach kann entweder aufs neue das Meßrohr gefüllt werden oder die in den Abgaberaum übergetretene
Flüssigkeit wieder in den Flüssigkeitsbehälter zurückbefördert werden.
Bisher waren derartige Pipettenvorrichtungen so ausgebildet, daß das in den Abgaberaum einmündende
Steigrohr an seinem oberen Ende offen war. Dementsprechend konnte die Flüssigkeit in den
Abgaberaum mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit befördert werden, wobei die Flüssigkeit auf
die Wandung des Abgaberaumes und auch auf die an derselben vorgesehene Öffnung treffen konnte. Es
Pipettenvorrichtung
Anmelder:
Beckman Instruments Inc.,
Fullerton, Calif. (V. St. A.)
Fullerton, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. phil. G. B. Hagen, Patentanwalt,
München-Solln, Franz-Hals-Str. 21
Als Erfinder benannt:
Ernest M. Whitley, Palo Alto, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. September 1960
(57576)
V. St. v. Amerika vom 21. September 1960
(57576)
bestand die Möglichkeit, daß die Flüssigkeit durch die Öffnung nach außen hindurchgedrückt wurde
und die Bedienungsperson traf. Ferner ergibt es sich, daß eine Flüssigkeit, die ein an seinem einen Ende
offenes Rohr durchfließt, herausspritzt und in kleinere Tropfen sich unterteilt, wobei in übermäßiger
Weise die austretende Flüssigkeit in Kontakt mit der Luft tritt und einer unerwünschten Oxydation,
verbunden mit chemischen Veränderungen der Flüssigkeit, ausgesetzt sein kann.
Die Erfindung bezweckt eine in dieser Beziehung verbesserte Pipettenvorrichtung.
Eine Pipettenvorrichtung, bestehend aus einem elastischen Flüssigkeitsbehälter und einem oberen,
zur vorübergehenden Aufnahme der Flüssigkeit dienenden Abgaberaum, der eine mit dem Außenraum
in Verbindung stehende Öffnung und ein mit dem Flüssigkeitsbehälter in Verbindung stehendes
Steigrohr aufweist, wobei ferner an dem Abgaberaum ein Meßrohr vorgesehen ist, welches dem
Zwecke dient, die abzugebende Flüssigkeitsmenge zu bemessen, kennzeichnet sich gemäß der Erfindung
dadurch, daß in dem unteren, sich in das Steigrohr fortsetzenden Teil des Abgaberaumes ein die Flüssigkeit
ablenkender, vorzugsweise pilzförmig ausgebildeter Umlenkkörper vorgesehen ist.
Es ist bei einer Pipettenvorrichtung, bei der der Flüssigkeitsbehälter elastisch und durch Druck deformierbar
ist, bereits bekannt, das in den Abgabe-
609 670/330
raum führende Steigrohr mit einem umgebogenen, nach unten gerichteten Ende auszubilden, so daß,
wenn durch Zusammendrücken des Flüssigkeitsbehälters der Abgaberaum mit Flüssigkeit gefüllt
wird und anschließend der Flüssigkeitsbehälter wieder entspannt wird, das Flüssigkeitsniveau in
dem Abgaberaum bis zu der Öffnung des Steigrohres wieder absinkt. Eine besondere, von Hand verschließbare
Öffnung, die dem Zwecke dient, die Flüssigkeitsmenge in-" ein an dem Abgaberaum vorgesehenes
Meßrohr zu bringen, ist bei dieser Anordnung nicht vorgesehen.
Eine andere bekannte Pipettenvorrichtung arbeitet derart, daß an dem Abgaberaum ein Saugrohr vorgesehen
ist und der in ein Überlaufgefäß einmündende Pipettenhals durch eine Ventilklappe
verschlossen ist. Der Pipettenhals weist ferner eine seitliche Kapillaröffnung auf, die beim Ansaugen
verschlossen wird und die zwecks Ablassen der Flüssigkeitssäule geöffnet wird. Eine weitere bekannte
Pipettenvorrichtung sieht eine pneumatische Pumpvorrichtung mit entsprechenden, sich selbst
steuernden Membranventilen vor, um aus dem Flüssigkeitsbehälter durch ein Steigrohr Säure in
eine Zwischenkammer zu saugen, in der eine Gasentwicklung stattfindet, und das gebildete Gas in den
eine Austrittsdüse aufweisenden Abgaberaum zu befördern. Die eingangs erläuterten Aufgaben, die
durch die Erfindung gelöst werden, ergeben sich bei diesen Anordnungen nicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Besenreibung und in den Figuren
erläutert. Von den Figuren zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemaßen Pipettenvorrichtung,
F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung des zur Verteilung der Flüssigkeit dienenden Teiles,
F i g. 3 eine Draufsicht entsprechend der Linie 3-3
der Fig. 2,
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung des den Reservoir-Teil mit dem Abgaberaum verbindenden
Rohres,
Fig.5 einen Schnitt entsprechend der Schnittlinie 5-5 der Fig. 1.
In Fig. 1 ist als Ganzes eine erfindungsgemäße Pipettenvorrichtung dargestellt. Die Pipettenvorrichtung
besteht aus einem Flüssigkeitsbehälter 11, der aus einer deformierbaren Flaschen, beispielsweise
einer eindrückbaren Kunststoffmasse, besteht. Auf den Hals 13 der Flasche ist eine Verschlußkappe 14
aufgeschraubt. Ein Steigrohr 16 erstreckt sich nach unten in den Flüssigkeitsbehälter hinein. Am unteren
Ende 17 befindet sich das Rohr unterhalb des Niveaus der in dem Reservoir befindlichen Flüssigkeit.
Das obere Ende des Steigrohres erweitert sich und bildet einen Flansch 18. Der Flansch 18 liegt
auf der oberen Fläche 19 des Halses 13 auf. Ein nach unten gerichteter becherförmiger Teil 21 bildet
einen Flansch 22, wobei der becherförmige Teil 21 einen Teil des zur vorübergehenden Aufnahme der
Flüssigkeit dienenden Abgaberaumes bildet, während den anderen Teil dieses Raumes der sich erweiternde
Teil des Steigrohres bildet. Der Flansch 22 wirkt gegen die obere Fläche des Flansches 18, so daß
auf diese Weise der für die Flüssigkeit dicht abgeschlossene
Abgaberaum gebildet wird. An dem becherförmigen Teil ist eine Öffnung 24 vorgesehen,
so daß der Abgaberaum mit der Umgebung in Verbindung steht. Das Meßrohr 26 ragt mit seinem
einen Ende 27 in den Abgaberaum hinein, während das andere Ende 28 zur Abgabe der Flüssigkeit vorgesehen
ist.
Das obere Ende des Rohres 16 weist Mittel auf, welche dem Zwecke dienen, die Flüssigkeitsströmung
nach außen gegen die Wandung der Kammer abzulenken, so daß ein Heraustreten der Flüssigkeit
durch das Loch 24 verhindert wird. Es ist ferner zu beachten, daß durch das Auf treffen auf die Wandung
ein Vermischen der Flüssigkeit mit der innerhalb des Abgaberaumes befindlichen Luft weitgehend
unterdrückt wird.
Am oberen Ende des Steigrohres 16 ist eine erweiterte Austrittsöffnung 31 vorgesehen, an deren
Innenwandung sich eine nach innen verlaufende Nut 32 befindet. Der in F i g. 2 dargestellte, zum Ablenken
der Flüssigkeit vorgesehene Teil 33 ist im wesentlichen pilzförmig und hat einen größeren
oberen Teil 34 und einen in die Öffnung 31 passenden unteren Teil 36. Der untere Teil 36 weist
mehrere abgerundete Vorsprünge 38 auf, welche in die ringförmige Nut 32 einrasten, wenn die Teile
zusammengesetzt werden, zu dem Zwecke, den zur Ablenkung der Flüssigkeit vorgesehenen Teil einzusetzen.
Der untere Teil 36 kann in der Längsrichtung sich erstreckende Nuten 40 aufweisen, wie
dies durch die Querschnittsform 38 angeordnet ist. Die Rippen 41 berühren dabei die Innenwandung
des Steigrohres. Die nach innen gerichteten Längsnuten 40 und die anliegenden Wandteile bilden
Kanäle 42, welche die Flüssigkeit nach oben gegen die untere Fläche 43 des größeren Oberteiles 34
richten, so daß die Flüssigkeit nach außen abgelenkt wird und gegen den konischen Teil des Steigrohres
gerichtet wird. Die sich ergebende Wirkung besteht in einer Ablenkung der Flüssigkeit nach außen, und
es wird verhindert, daß schäumend die Flüssigkeit gegen die Wandungen der Kammer zerstäubt wird.
Zweckmäßigerweise bestehen das Steigrohr und die den Flüssigkeitsbehälter bildende Flasche und
der becherförmig nach unten gerichtete Teil sowie die Kappe 14 aus Kunststoff.
Claims (3)
1. Pipettenvorrichtung, bestehend aus einem elastischen Flüssigkeitsbehälter und einem oberen,
zur vorübergehenden Aufnahme der Flüssigkeit dienenden Abgaberaum, der eine mit dem Außenraum
in Verbindung stehende öffnung und ein mit dem Flüssigkeitsbehälter in Verbindung
stehendes Steigrohr aufweist, wobei ferner an dem Abgaberaum ein Meßrohr vorgesehen ist,
welches dem Zwecke dient, die abzugebende Flüssigkeitsmenge zu bemessen, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem unteren, sich in das Steigrohr (17) sich fortsetzenden Teil des Abgaberaumes (21) ein die Flüssigkeit ablenkender,
vorzugsweise pilzförmig ausgebildeter Umlenkkörper (33) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pilzförmige Umlenkkörper
(33) an seinem unteren Stielteil (36) eine Mehrzahl Längsnuten (40) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pilzförmige Um-
lenkkörper (33) an seinem Stielteil (36) eine Mehrzahl Vorsprünge (38) aufweist, die in eine
Ringnut (32) einrasten, welche in der an den Abgaberaum (21) angrenzenden Erweiterung (31)
des Steigrohres (16) vorgesehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 696 051; französische Patentschrift Nr. 1145 642;
»The Analyst«, 1954, S. 787, 788.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 670/330 10.66 ® Bundesdruckerei Berlin
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