DE1218696B

DE1218696B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tuben aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE1218696B
Application number: DEH39516A
Authority: DE
Inventors: Lazare Hauf
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1959-05-28
Filing date: 1960-05-25
Publication date: 1966-06-08
Also published as: CH354577A; GB918140A; NL252084A; BE591193A; DK123151B

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B 29 c

Deutsche Kl.: 39 a2 - 3/00

Nummer: 1218 696

Aktenzeichen; H 39516 X/39 a2

Anmeldetag: 25. Mai 1960

Auslegetag; 8, Juni 1966

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Tuben aus thermoplastischem Kunststoff mit Hilfe einer aus Matrize und Formstempel bestehenden Preßform unter Benutzung eines, vorgeformten Tubenmantels, der auf den Formstempel aufgestreift ist,, wobei der Tubenkopf aus einer in die Matrize eingebrachten, dosierten plastifizierte Kunststoffmenge geformt und mit dem Tubenmantel verschweißt wird.

Es ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein Kunststofftropfen von bestimmtem Volumen am Ausgang, der Abgabedüse einer Plastifizierungsvorrichtung abgeschnitten wird und in den Fornmohl·- raum der Matrize hineinfällt. Dieses Verfahren hat verschiedene Nachteile. In erster Linie ist es wenig wahrscheinlich, daß der Tropfen genau in der Mitte des Formhohiraumes zu liegen kommt und symmetrisch ist. Außerdem bilden sich zwischen dem herabgefallenen Tropfen einerseits und der Düse und/ öder dem Abtrennmesser andererseits Faden, welche die Dosierung verfälschen und zu einem Verschmieren der Werkzeuge führen. Außerdem muß wegen des für die Presse und das Abtrennmesser benötigten Platzes das Herabbewegen des Stempels an einer anderen Arbeitsstation stattfinden als jener, bei welcher der Tropfen in den Formhohlraum herabfällt; der Tropfen gibt also eine beträchtliche Wärmemenge ab während der verhältnismäßig langen Zeitspanne zwischen seinem Herabfallen und dem Wirksamwerden des Stempels; somit besteht die Gefahr, daß der Tubenkopf sich nicht richtig mit dem auf den Stempel aufgestreiften Tubenmantel verschweißt.

Bei einem anderen bekannten Verfahren, bei welchem der zur Bildung des Tubenkopfes bestimmte Werkstoff als Pulver oder als festes Kügelchen in den Formhohlraum der Matrize eingebracht und dort durch Hochfrequenzerwärmung plastifiziert wird, treten verschiedene Nachteile auf, von denen nur die wichtigsten angeführt seien:

a) es ist nicht durchführbar, wenn als Werkstoff Polyäthylen zur Verwendung gelangt;

b) falls der Werkstoff aus Polyvinylchlorid oder aus einem ähnlichen thermoplastischen Kunststoff besteht, dessen Schmelzpunkt sehr nahe beim Zersetzungspunkt liegt, so besteht, besonders bei Erwärmung an der freien Luft, die Gefahr einer örtlichen Überhitzung des Kunststoffes;

c) der Fabrikationsrhythmus wird verlangsamt, weil jedesmal zur Zeit, die der Kunststoff benötigt, um sich unter der Einwirkung des Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen
von Tuben aus thermoplastischem Kunststoff

Anmelder:

Lazare Häuf, Lausanne (Schweiz)

Vertreter:

Dipl-Ing. H. Albrecht, Patentanwalt,

Berlin 28, Edelhöfdamm 26

Als Erfinder benannt:

Lazare Häuf, Lausanne (Schweiz)

Beanspruchte Priorität?

Schweiz vom 28. Mai 1959 (73 693)

Stempels im Formhohlraum zu verteilen, die Zeit hinzukommt, die zur Plastifizierung des Kunststoffes benötigt wird und die ziemlich lang ist, besonders dann, wenn man eine örtliche Überhitzung sicher vermeiden will.

Das erfindungsgemäße Verfahren bringt hier Abhilfe, indem die abgemessene Kunststoffmenge in symmetrischer Verteilung auf den Matrizenboden aufgesetzt wird, woraufhin durch den Verformungsdruck des Formstempels das Verschweißen des Randes des frisch geformten Tubenkopfes mit dem Rand des Tubenmantels erfolgt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besitzt eine aus Matrize und Formstempel bestehende Preßform, wobei der Formstempel für die Aufnahme eines vorgeformten Tubenmantels eingerichtet und zur Formung des Tubenkopfes in den Formhohlraum der Matrize preßbar ist und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Matrizenboden eine zentral gelegene an einer Dosiervorrichtung für den plastifizierten Kunststoff angeschlossene Öffnung aufweist.

Der Gegenstand der Erfindung ist in den F i g. 1 und 2 der Zeichnung in zwei aufeinanderfolgenden Phasen der Herstellung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Mit 1 ist eine Matrize bezeichnet, welche auf einer zur Einführung des thermoplastischen Kunststoffes dienenden Düse 2 irgendeiner bekannten Plastifizierungseinrichtung sitzt, die auch zur Einführung des

609 578/515

Kunststoffes dient. Diese Einrichtung kann sehr einfach gestaltet werden, weil der erforderliche Einführungsdruck sehr gering ist. Die Düse ragt in eine zentrale DurchlaßöfEnung hinein, die im Boden der Matrize vorhanden ist.

Mit 3 ist ein Stempel bezeichnet, der durch einen Mechanismus (nicht gezeichnet) zwischen den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Stellungen hin- und herbewegt werden kann.

In an sich bekannter Weise verfertigt man im voraus aus einem thermoplastischen Kunststoff Tubenmantel A, die man anschließend auf den Stempel 3 aufstreift. Dieser hat bei seinem unteren Ende einen Bund 3 a- zum Halten des Tubenmantels 4. Das Herabfahren des Stempels 3 und das Zuführen der zur Bildung des Tubenkopfes benötigten entsprechend dosierten und bereits plastifizierten Kunststoffmenge in den Formhohlraum 5 der Matrize können praktisch gleichzeitig erfolgen; man vermeidet dadurch, daß diese kunststoffmenge einen nennenswerten Wärmeverlust erleidet bei ihrer Berührung mit der Matrize und mit dem Stempel;- bevor sie ihre endgültige Form erhalten hat und der Tubenkopf sich mit dem benachbarten Rand Aa des Tubenmantels 4 verschweißt hat: Wie ersichtlich, dringt ein Teil des Kunststoffes bei der Bildung-des Tubenkopfes in den Ringraum 6 6in, der sich zwischen dem Rand Aa und dem entsprechenden Stempelteil befindet; dadurch wird erreicht, daß eine Schweißverbindung auf einer beträchtlichen Länge des Tubenmantels 4 zustandekommt.

Bei der Herstellung von Tuben aus Polyvinylchlorid oder einem-verwandten· Werkstoff verwendet man zweckmäßig die Matrize 1 und den Stempel 3 als Elektroden einer Hochfrequenzerwärmungsvorriehtung. Diese zusätzliche Erwärmung dient besonders zur Gewährleistung einer einwandfreien Schweißverbindung zwischen dem eben gebildeten Kopf und dem Rand Aa des Tubenmantels. Notwendigenfalls kann diese Erwärmung während der Formung des Kopfes zu Hilfe gezogen werden, um den Wärmeverlust zu kompensieren, den der Kunststoff bei seiner Berührung mit der Matrize und mit dem Stempel erleidet. Man hält dadurch den Kunststoff, den man bei der Plastifizierung vorsichtig erhitzen mußte, auf der Temperatur, die notwendig ist, um eine einwandfreie Verschweißung mit dem Tubenrand Aa zu gewährleisten. Es wäre aber denkbar, den Kopf sich ganz abkühlen zu lassen und dann die Verschweißung lediglich durch Hochfrequenzerhitzung vorzunehmen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ebensogut Anwendung finden zur Bildung eines flachen Bodens an einer Tube.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen von Tuben aus thermoplastischem Kunststoff mit Hilfe einer aus

ίο Matrize und Formstempel bestehenden Preßform unter Benutzung eines vorgeformten Tubenmantels, der auf den Formstempel aufgestreift ist, wobei der Tubenkopf aus einer in die Matrize eingebrachten, dosierten plastifizierten Kunststoffmenge geformt und mit dem Tubenmantel verschweißt wird, d a du r c h g e ken η ζ e i ch ne t, daß die abgemessene Künststoffmenge in symmetrischer Verteilung, auf den Martrizenboden aufgesetzt wird, woraufhin durch den Verformungsdruck des Formstempels das Verschweißen

■ '■· des Randes des frisch geformten Tubenkopfes mit dem Rand des Tubenmantels erfolgt.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer aus Matrize und Formstempel bestehenden Preßform, wobei der ■ ^;-· Formstempel für die Aufnähme eines vorgeformten Tubenmantels eingerichtet und zur Formung des Tubenkopfes in ,den Formhohlraum der ■ Matrize preßbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Matrizenboden eine zentral gelegene, an eine Dosiervorrichtung für den plastifizierten Kunststoff angeschlossene Öffnung aufweist.

'3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Formstempel (3) und die Dosiervorrichtung im wesentlichen gleichzeitig betätigt werden. ^: ,

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stempel (3) an seinem wirksamen Ende abgesetzt, ist zwecks Bildens eines Ringraumes mit dem zu verschweißenden Tubenmantelrand. ■.

5. Vorrichtung na,ch Anspruch 2 und 4 zur Herstellung von Tuben aus Polyvinylchlorid oder einem verwandten Werkstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (1) und der Stempel (3) Elektroden einer Hochfrequenzerwärmungsvorrichtung sind und die Verschweißung des Tubenkopfes mit dem Tubenmantelrand durch Hochfrequenzerwärmung erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen