DE2753800C3 - Verfahren zur Herstellung eines Tiefziehteiles aus einer quadratischen Platine - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Tiefziehleiles aus einer quadratischen Platine, bei welchem im Anschlagzug mit einem differenzierten Niederhaltedruck am Platinumfang ein Hohlkörper vorgezogen wird, wobei die Bereiche zwischen den Ecken durch erhöhten Niederhaltedruck zurückgehalten werden, und der Hohlkörper im Weiterschlag fertiggezogen und im Anschluß daran der Überstand am Ziehteilflansch abgetrennt wird.

Bei Verfahren der bekannten Art werden die quadratischen Platinen stets derart dimensioniert, daß mit Sicherheit sowohl beim Anschlag als auch beim Weiterschlag ein ununterbrochener umlaufender Ziehteilflansch erhalten wird, d. h. durch eine entsprechend große Dimensionierung der quadratischen Platinen sichergestellt, daß entweder im Anschlagzug noch im Weiterschlag die Gefahr besteht, daß die Plaunenbereiche zwischen den Ecken derart eingezogen werden, daß materialfreie Einbuchtungen in der Zarge des Hohlkörpers entstehen.

Verfahren der bekannten Art ermöglichen zwar die Einhaltung geringer Ausschußquoten. Der Materialverbrauch ist jedoch auf Grund der notwendigen Sicherheitszugaben relativ hoch.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, bei dem ohne Qualitätseinbuße nennenswerte Materialeinsparungen erzielt werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß die Platine derart bemessen wird, daß im Anschlagzug zwischen den Platinenecken jeweils um 90° zueinander versetzt vier materialfreie Einbuchtungen bis in die Zarge des Hohlkörpers eingezogen werden, daß daraufhin die Ecken des Ziehteilflansches abgetrennt und im Weiterschlag die materialfreien Einbuchtungen ausgezogen werden.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist erstmalig ein Verfahren geschaffen, bei dem im Gegensatz zu bekannten Verfahrensweisen im Anschlagzug in genau kontrollierter Weise zwischen den Platinenekken bis in die Zargen des Hohlkörpers hineinreichende materialfreie Einbuchtungen eingezogen werden, die dann nach dem Abtrennen der Ecken des Ziehteilflansches im Weiterschlag wieder vollkommen ausgezogen werden. Aufgrund dieser Verfahrensweise können erheblich kleinere Platinen verwendet werden, wodurch ' ohne Qualitätseinbuße Materialeinsparungen von ca.

20% erzielt werden.

Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielbaren Materialeinsparungen sind nicht nur darauf zurückzuführen, daß bei der Herstellung Platinen kleinerer Abmessungen verwendet werden können. So haben Versuche ergeben, daß eine bessere Materialausnutzung auch in der Hinsicht erreicht wird, daß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Tiefziehteile eine gleichmäßigere Wandstärke aufweisen, als nach vergleichbaren bekannten Verfahren hergestellte Tiefziehteile derselben Art.

Zwar ist es aus der CH-PS 1 80 119 bereits bekannt, daß das Einfließen des Platinenmaterials in den Ziehspalt in bestimmten Bereichen gezielt durch Materialbremsung über eine Wellenbildung zu beeinflüssen ist. Derartige eine Wellenbildung hervorrufende Bremswulste ermöglichen jedoch nur ein partielles Zurückhalten des Platinrandes und nicht die Ausübung eines differenzierten Druckes, d. h. die Einwirkung einer differenzierten spezifischen Flächenpressung auf den Umfang der Platine, wie dies beim erfindungsgemäßen Verfahren vorgenommen wird.

Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Tiefziehteile näher beschrieben.

Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht ein becherförmiges Tiefziehteil nach dem Anschlagzug,

F i g. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Tiefziehteil der F i g. 1 und

Fig. 3 zeigt jeweils in Seitenansicht und Draufsicht das Tiefziehteil in den Phasen 1 bis V der erfindungsgemäßen Verfahrens (F i g. 3 nachgereicht).

In Phase I wird ein Tiefziehteil in Form eines becherförmigen Hohlkörpers 1 im Anschlagzug vorgezogen. Während dieses Vorganges werden die Bereiche zwischen den Ecken 3 durch einen erhöhten Niederhaltedruck zurückgehalten. Die Platine wurde derart bemessen, daß in dieser Herstellungsphase zwischen den Platinenecken jeweils um 90° zueinander versetzte materialfreie Einbuchtungen 2 entstehen, die bis in die Zarge des Hohlkörpers 1 hineinreichen.

In Phase II werden dann die Ecken des Tiefziehteilflansches abgetrennt, d. h. der Hohlkörper vorbeschnitten. In Phasen III und IV werden im Weiterschlag die materialfreien Einbuchtungen 2 vollkommen ausgezogen, so daß eine Zarge ohne materialfreie Einbuchtungen erstellt wird. In den Phasen III und IV wird der Durchmesser des Hohlkörpers verringert und gleichzeitig die Höhe vergrößert.

In der Phase V erfolgt dann eine Endbeschneidung des Ziehteilflansches.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung eines Tiefziehteiles aus einer quadratischen Platine, bei welchem im Anschlagzug mit einem differenzierten Niederhaltedruck am Platinenumfang ein Hohlkörper vorgezogen wird, wobei die Bereiche zwischen den Ecken durch erhöhten Niederhaltcdruck zurückgehalten werden, und der Hohlkörper im Weiterschlag fertiggezogen und im Anschluß daran der Überstand am Ziehteilflansch abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Platine derart bemessen wird, daß im Anschlagzug zwischen den Platinenecken jeweils um 90° zueinander versetzt vier materialfreie Einbuchtungen bis in die Zarge des Hohlkörpers eingezogen werden, daß daraufhin die Ecken des Ziehteilflansches abgetrennt und im Wei'erschlag die materialfreieu Einbuchtungen ausgezogen werden.