-
Schiffseigene Förderanlage Es ist eine schiffseigene Schüttgutförderanlage
bekannt, die aus einer in Längsrichtung des Schiffes mittels eines Fahrgerüstes
auf einem die Ladeluke in sich einschließenden Gleis verfahrbaren Baggereinrichtung
besteht und die ein an deren Fahrbewegung teilnehmendes Förderband besitzt. Dabei
dient für die Aufnahme des Schüttgutes ein an seinem unteren Ende mit einer Baggereinrichtung
versehener Höhenförderer sowie für die Abgabe des Schüttgutes eine Niedertragvorrichtung.
Beide Förderer sind an einem um eine senkrechte Achse schwenkbaren Träger des Fahrgerüstes
heb- und senkbar angeordnet.
-
Zur Übergabe bzw. Übernahme des Gutes sind Querförderer vorgesehen,
die das Gut an eine bzw. von einer in Längsrichtung des Schiffes verlaufenden und
einen um eine senkrechte Achse und in senkrechten Ebenen schwenkbaren Endförderer
aufweisenden Bandförderanlage abgeben bzw. aufnehmen. Das Schüttgut wird bei dieser
Anlage durch Schaufelräder aufgenommen, die das Schüttgut auf in den Schaufelradauslegern
angeordnete Förderbänder abwerfen, die nun ihrerseits das Material zum Traggerüst
fördern und es dort über die Zwischenbänder an das Querband abgeben. Das längs der
Luke verlaufende Förderband bildet im Bereich des Gerüstes in bekannter Weise eine
Schleife, deren Umlenkrollen an diesem Gerüst gelagert sind. Der den Laderaum für
den Endförderer tragende Mast weist in Deckhöhe eine etwa U-förmige Ausnehmung auf.
Weiter können entgegengesetzt an dem Träger des Fahrgerüstes zwei Höhenförderer
und Niedertragvorrichtungen angeordnet sein.
-
Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, daß die Be- bzw. Entladevorrichtung
in Längsrichtung des Schiffes verhältnismäßig lang ist, da beim Entladen des Schiffes
die Neigung des Förderbandes nicht über etwa 20° betragen darf.
-
Die bekannte Vorrichtung kann demzufolge nicht zum Entladen von Schiffen
verwendet werden, bei denen der Laderaum durch nahe aneinanderliegende Trennwände
unterteilt ist.
-
Es sind weiterhin Frachtschiffe mit Becherwerken bekannt, wobei diese
in den Laderaum hinabreichen und von Fahrgestellen gehalten werden, die in der Längsrichtung
des Schiffes beweglich sind. Dabei tragen die Fahrgestelle einen Rahmen, auf dem
das Becherwerk auch quer zum Schiff beweglich ist. Das Becherwerk kann auf dem Rahmen
auch um eine lotrechte Achse gedreht werden, Soweit mehrere aufeinanderfolgende
Laderäume vorhanden sind, befinden sich in den Trennwänden der Laderäume Aussparungen.
Außerdem sind einstellbare und entfernbare Verschlußplatten für diese Aussparungen
vorgesehen.
-
Das aufnehmende Elevatorende wird mittels einer entweder an dieses
angeschlossenen, am Boden schleifenden Schiebevorrichtung oder einer selbstbeweglichen
Gegenhaltevorrichtung gegen das Ladegut geführt oder durch einen Elektromagneten
auf dem eisernen Ladebodenraum festgehalten.
-
Diese Bauform hat den Nachteil, daß die Trennwände mit die Festigkeit
des ganzen Schiffsverbandes beeinträchtigenden Aussparungen versehen sind.
-
Es ist weiterhin eine Entladevorrichtung für Schiffe bekannt, die
jedoch nicht auf dem Schiff angeordnet ist, sondern von einem Fahrgestell getragen
wird, das in Längsrichtung der Kaimauer auf dieser verfahrbar ist. Das Traggestell
trägt zu diesem Zweck einen Senkrechtförderer mit oberem und unterem Umlenkturas.
Das untere Ende des Senkrechtförderers ist als schwenkbarer Arm ausgebildet, der
mit Hilfe eines Seilzuges verstellbar ist. Ein Nachteil der gesamten Anlage besteht
darin, daß die gesamte Entladevorrichtung mit dem Senkrechtförderer und dem ihn
tragenden Schwenkarm beim Beginn bzw. Ende der Entladung eines Schiffsraumes angehoben
werden muß, bis er mit seinem unteren Ende vom Luksüll frei geht. Erst dann kann
die Entladevorrichtung zum nächsten Laderaum verfahren werden.
-
Die Erfindung hat die Aufgabe, die vorhergehend geschilderten Nachteile
zu vermeiden und eine Anordnung zu schaffen, die es erlaubt, ohne Anheben der gesamten
Fördereinrichtung und ohne Durchbrechen der Querschnitte des Schiffskörpers die
Entladevorrichtung von einem Laderaum zum nächsten zu überführen. Die Erfindung
betrifft eine schiffseigene Förderanlage mit einem oberhalb der Laderäume eines
Schiffes verfahrbaren Senkrechtförderer, wie Becherwerk, Eimerförderer, Taschenförderer
od. dgl. Die Erfindung besteht darin, daß der untere
Teil des Förderers
um eine oberhalb des Lukenrandes liegende horizontale Achse schwenkbar ist.
-
Die Erfindung gestattet ein Hochschwenken des Förderers in eine solche
Lage, daß er oberhalb der Oberkante der Laderaumtrennwände liegt, ohne daß es erforderlich
ist, die gesamte Entladevorrichtung anzuheben. Auch ist es nicht mehr erforderlich,
die Trennwände durch Durchbrechungen zu schwächen.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche
und an Hand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert,
und zwar zeigt A b b.1 einen Schnitt eines an einer Kaimauer liegenden Schiffskörpers,
der dem Schnitt A-A nach A b b. 2 entspricht, A b b. 2 einen Schnitt in der Ebene
B-B nach A b b. 1 und A b b. 3 einen Ausschnitt aus A b b. 2 in vergrößertem Maßstab.
-
An der Kaimauer 1 liegt ein Schiff 2, dessen Schiffsraum durch Trennwände
3 unterteilt ist. Mit 4 sind die zusammengeklappten Lukendeckel dargestellt. Die
Laderäume 5 und 6 sind gefüllt. Der Laderaum 7 ist während der Entleerungsarbeiten
dargestellt.
-
In der Längsrichtung des Schiffes liegen zwei Fahrgleise 8, auf denen
ein portalartiges Gerüst 9 verfahrbar ist. Dieses besteht im wesentlichen aus einer
Fahrschiene 10 und einer höher gelegenen weiteren Fahrschiene 11. Auf diesen beiden
Fahrschienen ist ein winkelförmiges Traggerüst 12 verfahrbar, das das Führerhaus
13 trägt.
-
A b b. 3 zeigt den Senkrechtförderer, der an diesem Traggerüst angeordnet
ist, im einzelnen.
-
An der unteren Fläche 14 der Traggestelle ist ein Laschenpaar
15 befestigt, das die Achse 16 für den Tragarm 17 trägt. Damit ist
der Tragarm 17 schwenkbar an der Antriebs- und Austragekonstruktion des Senkrechtförderers
angelenkt. Zum Verschwenken des Tragarmes 17 dient eine Spindel oder ein Hydraulikantrieb
18, der bei 19 an der unteren Fläche 14 der Tragkonstruktion angelenkt ist.
-
Der Tragarm 17 trägt an seinem unteren Ende eine Umlenkrolle 20 für
die Becherkette 21, die an ihrem oberen Teil über zwei Umlenkrollen 22 und 23 läuft,
von denen die eine 22 von dem Antrieb 24 angetrieben ist. Die in Förderrichtung
hintere Umlenkrolle 22 liegt höher als die vordere Umlenkrolle
23, so daß die Becherkette zwischen diesen beiden Umlenkrollen schräg nach
unten verläuft. Dadurch wird ein einwandfreies Entleeren der Becherkette in die
Schurre 25 auf das Förderband 26 erreicht. Dieses wird von Konsolen 27 getragen,
die an der Tragkonstruktion der Schiene 10 befestigt sind.
-
Am Tragarm 17 ist weiterhin in der Achse 28 ein Schwenkarm 29 angelenkt,
der an seinem unteren Ende eine Umlenkrolle 30 trägt. Zum Verstellen des
Schwenkarmes 29 dient eine Spindel oder ein Hydraulikantrieb 31. Mit dessen Hilfe
kann der Winkel zwischen dem Tragarm 17 und dem an ihm angelenkten weiteren Schwenkarm
29 eingestellt werden. Die Umlenkrollen 20 und 30 können dabei stets so eingestellt
werden, daß das Becherwerk die günstigste Arbeitsstellung einnimmt und das Schüttgut
sicher vom Boden des Bunkers des Laderaumes aufgenommen wird.
-
In strichpunktierter Linienführung ist eine Führung der Becherkette
32 dargestellt, bei der der Senkrechtförderer in einem Winkel nach oben verläuft,
damit er in die Ecken der Laderäume gelangen kann.
-
In 33 ist weiterhin eine andere Lage des Senkrechtförderers dargestellt,
wenn die Tragkonstruktion verfahren ist.
-
Zum Anheben des Senkrechtförderers wird der Tragarm 17 in die
in A b b. 2 in gestrichelter Linienführung dargestellte Lage 34 angehoben. Dazu
wird die Spindel der Hydraulikantriebe 18 eingezogen. Dabei wird weiterhin
gleichzeitig durch Betätigen des Antriebes 31 der Schwenkarm 29 mit der Rolle 30
vom Tragarm 17 abgeschwenkt, wie in gestrichelter Linienführung in A b b. 2 dargestellt
ist, so daß der Abstand zwischen den Rollen 20 und 30 derart vergrößert
werden kann, daß die Becherkette 21 insgesamt gespannt bleibt.
-
In einer Mittelstellung ist die Führung der Kette in gestrichelter
Linienführung mit 35 dargestellt. Diese Stellung nimmt der Senkrechtförderer zu
Beginn des Entladevorganges ein, wobei er nunmehr nicht nur als Senkrechtförderer,
sondern gleichsam als Eimerkettenaufnahmegerät arbeitet. Der Einfachheit halber
ist nur die Rolle 20 und ein Teil des Becherwerkes dargestellt. Man erkennt,
daß der Senkrechtförderer nach seinem Hochschwenken von Laderaum zu Laderaum verfahren
kann. Der Senkrechtförderer ist auch bei verhältnismäßig schmalen Laderäumen einsatzfähig.
-
In A b b. 1 erkennt man die Abführung des Schüttgutes mit Hilfe des
Förderbandes 26: Dieses wirft an seinem Ende das Fördergut auf ein heb- und senkbar
und verschiebbar gelagertes weiteres Förderband 36, dessen Ausleger in entsprechender
Weise an der Tragkonstruktion 9 bzw. an einer Konsole 37 gelagert ist. In ausgezogener
Linienführung ist ein Entladungsvorgang dargestellt, bei dem das Fördergut von Band
26 in die Schurre 38 und dann auf das Band 36 geleitet wird. Das Band kann gehoben,
gesenkt und geschwenkt werden.
-
Das Traggestell des Bandes 36 ist derartig befestigt, daß es auch
in Richtung des Förderbandes 26 verschiebbar ist. In gestrichelter Linienführung
39 ist das nunmehr eingeschobene Förderband 36 dargestellt, wenn es zur Beladung
des Laderaumes dient. Dem Förderband 39 wird durch ein in gestrichelter Linienführung
schematisch dargestelltes weiteres Förderband 40 das Schüttgut zugeführt, das in
den Schütttrichter 41 abgegeben und nunmehr vom Band 39 etwa in der Mitte des Laderaumes
abgeworfen wird.